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Mordfall Charlotte Böhringer

28.934 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

19.04.2018 um 13:35
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Nein, trotzdem ging er wohl davon aus, dass er gar nicht groß verdächtigt werden kann.
Woran machst du denn diese Überlegung fest? Irgend eine Idee, woraus man das herleiten könnte?
Jeder wusste, dass er mit der Tante massiven Streit gehabt hatte. Dass er die Schlüssel hatte abgeben müssen.
Wen mag er denn sonst als Tatverdächtigen gesehen haben?


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.04.2018 um 13:36
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Wenn es denn keine Fingerabdrücke gab, dann wäre ds doch gefundenes Futter für die Verteidigung. Ist der Beutel in dem die Zeitungen sich an CB's Tür befanden aufgetaucht?
Na ja, die haben sich redlich bemüht. Der SV sagte aber aus, dass Zeitungen ein schlechter Spurenträger seien und auch nicht jeder Mensch ein gleich guter "Spurengeber" sei. Aus dem Fehlen der Abdrücke lässt sich demzufolge nichts schließen.

Soweit ich weiß, ist die Tüte nicht aufgetaucht.


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19.04.2018 um 13:38
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Die Freunde schickten den Anwalt, weil es so lange dauert! Und BT schickt diesen weg? Er konnte sich doch denken, dass es zumindest so etwas wie einen Anfangsverdacht gab.
Angeblich hat er sich ja bereits bei der Zeugenvernehmung der Tat verdächtigt gefühlt.

Welcher Mensch, der halbwegs fit im Kopf ist, würde unter diesen Umständen einen Anwalt wegschicken?

Wenn man dann auch noch bedenkt, dass Bence selber einige Semester Jura studiert hat, wirds völlig absurd.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.04.2018 um 13:43
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Welcher Mensch, der halbwegs fit im Kopf ist, würde unter diesen Umständen einen Anwalt wegschicken?
Vielleicht war er es ja nicht? Die Tante, zu der eine besondere Beziehung besteht, wird einem ja nicht alle Tage erschlagen.


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19.04.2018 um 13:53
Zitat von meerminmeermin schrieb:Allerdings glaube ich nicht, dass er der Mörder ist, ich sehe in ihm keinen Mörder und bin ganz bei seinen Freunden , die ihn seit Jahren unterstützen weil sie sich sicher sind, dass er nie einen Menschen ermorden könnte.
Wie sicher kann man sich denn da sein?

Ich behaupte, man kennt niemanden so gut, dass man für ihn die Hand ins Feuer legen könnte.

Ganz grundsätzlich ist jeder zu allem fähig - und jemandem dem Mörder anzusehen (oder eben nicht), ist natürlich auch völliger Unsinn.


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19.04.2018 um 13:58
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Ganz grundsätzlich ist jeder zu allem fähig - und jemandem dem Mörder anzusehen (oder eben nicht), ist natürlich auch völliger Unsinn.
Dem zweiten Teil stimme ich zu, dem ersten nicht. Es sei denn, Du meinst das ganz abstrakt und theoretisch. Aber damit verliert diese Aussage jeglichen Wert.

Allerdings frage ich mich schon, ob die Freunde nicht vor dem Auffliegen der "Studienlüge" auch gesagt hätten: Neeeein, das kann nicht sein: Der Bence würde uns niemals soooo anlügen?


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19.04.2018 um 14:15
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Sicher. Ist aber sportlich. Emotionale Ausnahmezustände, die ja schon mal auftreten können, wenn man schon mal seine eigene Tante brutal erschlägt, dürfen dann aber nicht auftreten..
Leider rekapitulierst hier nur die Behauptungen, welche auf der Unterstützerseite aufgeführt sind.

Dass Gericht ist keinesfalls davon ausgegangen, dass BT dies alles innerhalb dieser Zeit hätte schaffen müssen. Das Gericht hat einen Zeitintervall gebildet, in dem der Mord erfolgt sein musste. Leider wird auf dieser Seite nur die oberste Grenze des Intervalls verwendet. Das ist aber ihrer Absicht geschuldet.

Und wie hier schon gesagt wurde, das dortige Zeit-Diagramm macht aus einfachen Handlungen schon recht große Zeiten, das ist eben unseriös.
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Neben seiner langjährigen Ausbildung zum Schattenkrieger, die es BT ermöglicht, stets ungesehen zu kommen und zu gehen, hat der offenbar auch hellseherische Fertigkeiten. Nicht nur steht er, obwohl seine Tante zu einer anderen Zeit als gewöhnlich zu ihrem Stammtisch aufbricht, dennoch "right in time" mit dem Mordwerkzeug parat. Nein, er weiß offenbar auch ganz genau, wann seine Verlobte nach Hause kommen wird.
Also er kannte seine Verlobte schon Jahre. Da weiß man über diese Dinge schon recht genau bescheid. Und es ist ja gar nicht gesagt, dass die Tante so spät aufgebrochen war, wie gesagt, das liest Du nur auf den Unterstützerseiten, das Urteil sagt etwas anderes und spricht von einem Intervall. Und warum soll er dort nicht schon eine längere Zeit gewartet haben? Wäre er von jemandem gesehen worden, hätte er vermutlich von seinem Vorhaben abgelassen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.04.2018 um 14:16
Ich bin durchaus der Meinung, dass jeder zum Täter werden kann. Ganz so, wie es in diesem Artikel der AZ geschrieben wird.
Es sind nicht nur diejenigen, die uns schon längst durch kriminelles Handeln aufgefallen sind und die wir meiden. Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit können jeden, also auch den besten Freund so weit bringen, dass er ein Verbrechen begeht.

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.ferdinand-von-schirach-im-zdf-moritz-bleibtreu-jeder-kann-zum-taeter-werden.d5adbb60-5d52-4e51-8880-104df28f9ed8.html


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.04.2018 um 14:26
Ganz genau so ist das auch.
Es ist nicht der große Unbekannte, der den Mord begangen hat.
Oftmals sind es nun mal "Leute wie du und ich".
Familienväter, der nette Nachbar, die eigenen Adoptivkinder, die Schwiegertochter oder der eigene Sohn.
Das spiegelt sich auch im Entsetzen des Umfeld wieder.
Niemand hätte sich vorstellen können, dass ausgerechnet der so etwas getan hat.
Ich kann nur jedem empfehlen, einmal bei einem Mordprozess zuzuschauen.
Das bringt man oftmals nicht unter einen Hut. Die Grauen, die dieser Mensch begangen hat und das Bild, welches er vor Gericht bietet.
Sogenannte "Verbrechervisagen" haben die wenigsten.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.04.2018 um 14:49
@emz
Also einig sind wir uns darüber, dass BT sich wohl bewusst war durchaus zum Kreis der Verdächtigen zu gehören (alleine durch Erbe und Streit in der vorangegangenen Woche).

Dann lässt er in einer Zeugenvernehmung den Anwalt wegschicken oder sich dazu überreden und lagert die Zeitungen vom Tatort in seiner Wohnung.

Das deutet für mich darauf hin, dass er sich schon sehr sicher war, unbescholten aus dem Präsidium wieder rauszugehen.


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19.04.2018 um 14:54
@abberlineF
Du hattest einen interessanten Gedankengang, nämlich das BT immer noch etwas verheimlicht? Vllt. war er ja schon dabei sich abzusetzen? Vllt. wollte er in den nächsten Wochen verschwinden, weil mehr als ein paar Monate hätte sein Lügenkostrukt nicht mehr gehalten. Seine Freundin ahnte ja bereits dass BT nicht mehr studiert bzw. keinen Abschluß machen wird.


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19.04.2018 um 15:00
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Vllt. war er ja schon dabei sich abzusetzen? Vllt
Das ist ein kühner Gedanke. Mit 2000 und ein paar Zerquetschten Euros und etwas ungarischem Geld in der Tasche?
Wo hätte er da hin abhauen sollen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.04.2018 um 15:00
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Vllt. war er ja schon dabei sich abzusetzen? Vllt. wollte er in den nächsten Wochen verschwinden, weil mehr als ein paar Monate hätte sein Lügenkostrukt nicht mehr gehalten. Seine Freundin ahnte ja bereits dass BT nicht mehr studiert bzw. keinen Abschluß machen wird.
Eine Studienlüge ist wirklich ein kapitales Verbrechen, bei dessen Aufdeckung mit schlimmsten Konsequenzen zu rechnen wäre. Da könnte man schon mal daran denken sich beispielsweise nach Südamerika abzusetzten wie andere Gangsterbosse es zuvor getan haben. Ein Cut im Leben und alles wäre wieder gut gewesen und vorher noch kurz die Tante ermorden um sich das ERbe dann mit Western Union zuschicken zu lassen, die Bargeldbeträge und den Rest könnte man auch von den Cayman Islands oder aus Panama regeln.

Das ist doch alles einfach nur hanebüchener Unsinn, was diesbezüglich hier geschrieben wird. Warum sollte jemand sich absetzen, nur weil er sein Umfeld nicht über sein Studienversagen informiert hat?


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19.04.2018 um 15:01
Nach Ungarn? Zu seinen Großeltern. Nicht wegen des Mordes, sondern vorher schon, weil er fürchtete sein Gesicht in naher Zukunft vor so ziemlich allen zu verlieren.


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19.04.2018 um 15:02
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Oftmals sind es nun mal "Leute wie du und ich".
Nö. Das ist eher der Ausnahmefall. Jedenfalls bei Mord. Allerdings müsste man "oftmals" genauer definieren. Ist aber auch schon eine andere QUalität als "jeder". Im Regelfall ist sind Mörder zuvor auch schon anderweitig auffällig gewesen (ja, ist eine weiches Kriterium. Ist mir bewusst) und in den allermeisten Fällen auch schon vorbestraft (was Bence Toth ebenfalls ist).

Die Vorstellung, dass jemand, der ein völlig unauffälliges Leben führt, bislang jeglicher Gewalt- oder Straftat abhold, eines morgens aufwacht und denkt: "Erschlag ich doch mal meine Tante. Wird mein Leben leichter und ich werd auch erben!" ist, wenn nicht völlig absurd, doch absolut lebensfremd und fernliegend.


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19.04.2018 um 15:02
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Das deutet für mich darauf hin, dass er sich schon sehr sicher war, unbescholten aus dem Präsidium wieder rauszugehen.
Vielleicht hat er ja gedacht, wenn er anwaltschaftlichen Beistand ablehnt, dann denken die Ermittler, der hat nichts zu verbergen und schicken ihn wieder nachhause. Oder er dachte einfach nur, bei der ersten Vernehmung werden sie sich schon nicht gleich derartig in ihn verbeißen und er wollte sich vielleicht einen anderen Anwalt aussuchen und mit dem erst mal in Ruhe sprechen.


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19.04.2018 um 15:03
Niemand verliert sein Gesicht, wenn er im Studium versagt. Und auch Bences Leben wäre weitergegangen, es hätte sich eine Lösung gefunden ohne dass er seine Freunde verloren hätte, da bin ich mir ganz sicher. Und er wäre wahrscheinlich auch nicht enterbt worden!! Auch wenn das als Sanktionsmassnahme angedroht worden war.


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19.04.2018 um 15:05
@meermin
Ja, schlimm war nicht, dass nicht geschaffte Studium sondern seine Lügerei


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19.04.2018 um 15:09
Zitat von meerminmeermin schrieb:Und auch Bences Leben wäre weitergegangen, es hätte sich eine Lösung gefunden ohne dass er seine Freunde verloren hätte, da bin ich mir ganz sicher. Und er wäre wahrscheinlich auch nicht enterbt worden!
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall entsprach es nicht seinem Selbstverständnis, ein schweres Versagen zuzugeben.

Vielleicht hätte er irgendwann etwas geerbt. Aber in dieser Situation stand er vor dem Nichts. Die Studienlüge stand kurz vor der Aufdeckung und selbst seinen 1000 Euro Job hatte er verloren.

Hendrike S. hat ihre Schwiegereltern ermordet, damit ihr Mann schneller erbt. Früher oder später hätte er eh geerbt. Aber sie wollte eben nicht mehr warten.
Wie Benedikt T.


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19.04.2018 um 15:12
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Nö. Das ist eher der Ausnahmefall. Jedenfalls bei Mord.
Bei Raub, bei Vergewaltigung, bei Kindesmissbrauch, bei Körperverletzung, da haben die Täter eher eine Vorgeschichte.
Wie sagte mal von Schirach, jeder kann zum Mörder werden, wenn er vom anderen in die Ecke gedrängt und gequält wird. Das gilt ganz besonders für familiäre Situationen. Ich denke da gerade an den Fall in Schnaittach, wo der Sohn seine Eltern erschlagen hat, und es heißt, er habe ein enges Verhältnis zur Mutter gehabt.
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb: vorbestraft (was Bence Toth ebenfalls ist).
Er will Jurist werden und ist vorbestraft? Weswegen ist er denn vorbestraft?


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