Mordfall Charlotte Böhringer

Butzeller schrieb:Auf Papier sind Fingerabdrücke nicht sehr gut bis gar nicht zu sichern. Du kannst aber davon ausgehen, dass diese Zeitungen auch auf Herz und Nieren geprüft wurden.

Dazu ist im Urteil zu lesen, dass es keine Fingerabdrücke auf den Zeitungen gab.

Die einfachste und logischste Erklärung für das Verhalten Bences wäre es, anzunehmen, dass er einfach wusste, dass er nicht der Täter war und daher auch nicht damit rechnete ernsthaft beschuldigt zu werden.

Dass man im Rahmen der Untersuchungen sein ganzes Privatleben durchschnüffeln und sein Verhältnis zum Opfer genau überprüfen würde, damit hat er wahrscheinlich nicht gerechnet und auch nicht damit, dass sein Studium bezüglich der Ermittlungen von Interesse sein würde.

War er eigentlich nach dem Auffinden der Leiche noch einmal zuhause in seiner Wohnung oder gings direkt aus dem Parkhaus zur Befragung ins Präsidium?

Butzeller schrieb:Er hat in der Zeit seine Tante ermordet. Vielleicht ist er danach auch noch in die Badewanne gestiegen.

Wozu er, laut Gericht, so etwa 5-7 Minuten Zeit hatte. Hut ab!

@abberlineF

Das wird ja immer weniger. ;)
Aber auch in 5-7 Minuten ist das zu bewerkstelligen. Vielleicht sogar noch mit einem großen Schluck aus der Weinflasche, wie die Augsburger Richter mutmaßten.

@emz

Es gibt aktuell und gab auch damals keine Verpflichtung einer Vorladung durch die Polizei Folge zu leisten. Hier gilt § 161a Abs. 1 Satz 1 StPO. Alles andere stimmt einfach nicht. In dem Fall wäre man besser nicht hingegangen. Aber dafür gibt es RAe, um richtig zu beraten!

Ich denke auch, dass Bence seine gewohnheitsmässige Lügerei zum Verhängnis wurde. Er hat viel geflunkert und Geschichten zu erzählen fiel ihm leicht. Allerdings glaube ich nicht, dass er der Mörder ist, ich sehe in ihm keinen Mörder und bin ganz bei seinen Freunden , die ihn seit Jahren unterstützen weil sie sich sicher sind, dass er nie einen Menschen ermorden könnte.

Dennoch denke ich, dass er bis zuletzt , vielleicht bis heute mit einer Lüge lebt und nicht aus diesem Lügengeflecht herauskommt, aus falschem Stolz und Ehrgefühl oder auch aus Angst, dass das, was dann herauskäme ihn sehr mies dastehen liesse vor seinen Freunden. Und aus Angst , dass weitere Aussagen, auch wenn sie stimmen würden, ihn vor Gericht noch mehr belasten würden.

Dies anzunehmen ist nur ein Bauchgefühl meinerseits, aber es gäbe durchaus Fakten , die diese Annahme unterstützten würden.

Ich könnte mir vorstellen, dass Bence über die Mittel bzw. das Wissen verfügte, wie er in die Wohnung der Tante gelangen konnte und ich könnte mir vorstellen, dass er nach der Tat in der Wohnung war und die Tante bestohlen hat, zwar nur ein paar hundert Euro, die er sowieso erhalten hätte, aber, wenn es so gewesen wäre, ein absolut unmoralisches und sehr stranges Verhalten, das niemand verstanden und gebilligt hätte.
Vielleicht ist das auch ein völlig absurder falscher GEdanke, aber er geht mir immer wieder durch den Kopf , wenn ich an die Scheine denke, die bei der Durchsuchung im Geldbeutel gefunden wurden und wenn ich an die Kleidung denke, die er am Auffindetag trug und auch die Fahrt nach Augsburg passt in dieses Bild, die aufgefundenen Zeitschriften ebenfalls.

Dass er das Geld im Geldbeutel beliess würde für diese Annahme sprechen, denn nach einem Mord lässt man als erstes die gesamte Beute verschwinden, und der Täter hat ja belastende Dinge entsorgt, die Tatwaffe wurde beispielsweise nie gefunden.

Aber "nur so mitgenommenes Geld" steckt man sich vielleicht eher in den Geldbeutel, in der Annahme und dem Wissen, dass man ja eigentlich nichts "Schlimmes" getan hat.

Ich weiss nicht, ob ichs erklären konnte, ist nicht so leicht.

meermin schrieb:Ich weiss nicht, ob ichs erklären konnte, ist nicht so leicht.

Also ich habe es nicht verstanden. Du beschäftigst dich so lange mit dem Fall, solltest das Urteil und alle bekannten Fakten, aber "bist bei den Freunden"?

Wo sind denn die Freunde jetzt? Also ich sehe nur noch den Sänger Birkmeier. Und selbst sein Einsatz ist schon wieder einige Zeit her.

JW schrieb:Es gibt aktuell und gab auch damals keine Verpflichtung einer Vorladung durch die Polizei Folge zu leisten. Hier gilt § 161a Abs. 1 Satz 1 StPO. Alles andere stimmt einfach nicht. In dem Fall wäre man besser nicht hingegangen. Aber dafür gibt es RAe, um richtig zu beraten!

Vielleicht einfach nochmal alles lesen, was in dem von mir verlinkten Beitrag steht und hierbei ein besonderes Augenmerk auf den Begriff Staatsanwalt lenken. Dann sollte es eigentlich klar sein, worum es geht.

@ emz

Ich glaub ich weiß wovon ich rede. Vorladungen Zeugen/Beschuldigter durch Polizei -> kann man hingehen, muss und sollte man nicht, durch StA -> verpflichtend.

@JW
Und nix anderes habe ich doch gesagt bzw. auf nix anderes habe ich verwiesen.
Es kommt eben auf das Wörtchen Staatsanwalt an. Denn auch ich weiß, was ich verlinkt habe.

@emz

So habe ich auch verstanden. Dabei ging es ja Initial noch Recht friedlich zu und Bence marschierte aus freien Stücken ins Präsidium. Sein letzter Moment in Freiheit.

Butzeller schrieb:Wo sind denn die Freunde jetzt? Also ich sehe nur noch den Sänger Birkmeier. Und selbst sein Einsatz ist schon wieder einige Zeit her.

Es geht nicht darum, wo die Freunde heute sind und die Namensnennung finde ich auch nicht in Ordnung, mir geht es darum, dass damals, als alles noch frisch und aktuell war die Freunde geschlossen hinter Bence standen, auch dann noch als die Urteilsbegründung bekannt wurde.

Dass jetzt nach so vielen Jahren Ruhe eingekehrt ist halte ich für normal, das Leben geht weiter und alle damals Involvierten mussten die Erfahrung machen, dass alle ihre Bemühungen umsonst waren. Was sollten sie heute noch tun? Welche Wege blieben ihnen noch?

Sie haben sich viele Jahre lang für die Freilassung ihres Freundes eingesetzt. Dass sie nicht mehr in München auf der Strasse stehen und Interviews geben heisst noch lange nicht, dass sie ihre Meinung geändert haben. Das zu unterstellen wiederum empfinde ich als nicht gerade schön.

@meermin

Moment mal. Wer öffentlich für eine Sache auftritt, und ein ebensolches Öffentliches Konzert gibt, den kann ich hier auch mit Namen nennen.

Hier ein Artikel in dem von dem Konzert berichtet wird.

https://www.google.de/amp/s/www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.freunde-musizieren-fuer-benedikt-toth-free-benedikt-das-etwas-andere-konzert.337af605-d903-4dee-a75f-52820ab8f25d._amp.html

Ist übrigens auch schon wieder rund anderthalb Jahre her.
Seither sehe ich keine aktiven Bemühungen der Bürgerinitiative mehr.

ES steht dir frei jeden mit Namen zu benennen, auch den "Kumpel" X., ich finds nur nicht schön.Juristisch wird das schon in Ordnung gehen.

Lediglich mir gefällt dieser Stil nicht. Mehr wollte ich nicht zum Ausdruck bringen. Wir versuchen hier alle durch den Gebrauch unserer Sprache unsere Ansichten zu verbreiten. Jeder auf seine Art und Weise und wie er es für richtig hält. Worte wie "Täter" oder "Kumpel" vor dem Namen wirken auf mich verstärkend, und das war sicher auch deine Absicht und ist juristisch wahrscheinlich nicht verboten.

@meermin

Ich habe weite Teile dieses Threads durchgelesen. Deine Haltung ist mir dabei durchaus klar geworden.
Aber du schreibst, dass du bei den Freunden bist.
Was ist das für ein Argument? Gar keins!

Du schreibst:

meermin schrieb:Dies anzunehmen ist nur ein Bauchgefühl meinerseits, aber es gäbe durchaus Fakten , die diese Annahme unterstützten würden.

Welche Fakten das sein sollen, lässt du offen.

Butzeller schrieb:Dies anzunehmen ist nur ein Bauchgefühl meinerseits, aber es gäbe durchaus Fakten , die diese Annahme unterstützten würden.
Welche Fakten das sein sollen, lässt du offen.

Ich habs versucht zu erklären: die Kleidung am Auffindetag, die 500 Euro Scheine im Geldbeutel, die Fahrt nach Augsburg, die Zeitschriften im Flur der eigenen Wohnung, die umgekippte Tasche, deren GEgenstände nicht in frisches Blut fielen, das durchwühlte Büro und der Fund von Schlüsseln in der Starnberger Wohnung der Eltern.

meermin schrieb:Die einfachste und logischste Erklärung für das Verhalten Bences wäre es, anzunehmen, dass er einfach wusste, dass er nicht der Täter war und daher auch nicht damit rechnete ernsthaft beschuldigt zu werden.

Dass man im Rahmen der Untersuchungen sein ganzes Privatleben durchschnüffeln und sein Verhältnis zum Opfer genau überprüfen würde, damit hat er wahrscheinlich nicht gerechnet und auch nicht damit, dass sein Studium bezüglich der Ermittlungen von Interesse sein würde.

Dass es bei Mordermittlungen auch darum geht festzustellen, wer denn überhaupt ein Motiv haben könnte, einen anderen zu töten, dass sollte doch wohl jedem klar sein, auch ihm. Und dass er sowohl als Alleinerbe als auch als Enterbter derjenige mit der größten Motivation sein würde, da gehört nun nicht wirklich viel dazu, das zu erkennen.

@ Zeitungen
Wenn es denn keine Fingerabdrücke gab, dann wäre ds doch gefundenes Futter für die Verteidigung. Ist der Beutel in dem die Zeitungen sich an CB's Tür befanden aufgetaucht?

@emz
Nein, trotzdem ging er wohl davon aus, dass er gar nicht groß verdächtigt werden kann.

Butzeller schrieb:Das wird ja immer weniger. ;)
Aber auch in 5-7 Minuten ist das zu bewerkstelligen. Vielleicht sogar noch mit einem großen Schluck aus der Weinflasche, wie die Augsburger Richter mutmaßten.

Sicher. Ist aber sportlich. Emotionale Ausnahmezustände, die ja schon mal auftreten können, wenn man schon mal seine eigene Tante brutal erschlägt, dürfen dann aber nicht auftreten.

Neben seiner langjährigen Ausbildung zum Schattenkrieger, die es BT ermöglicht, stets ungesehen zu kommen und zu gehen, hat der offenbar auch hellseherische Fertigkeiten. Nicht nur steht er, obwohl seine Tante zu einer anderen Zeit als gewöhnlich zu ihrem Stammtisch aufbricht, dennoch "right in time" mit dem Mordwerkzeug parat. Nein, er weiß offenbar auch ganz genau, wann seine Verlobte nach Hause kommen wird.