Mordfall Charlotte Böhringer

jaska schrieb: Ich korrigiere: die DNA-Spur im Fall Herrmann wurde 2007 extrahiert: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/mordfaelle-ursula-herrmann-und-charlotte-boehringer-das-geheimnis-von-spur-j-1.199639-2

Und die Spuren in der Böhringer Wohnung ebenfalls 2007

Am 2. Mai 2007 wurden in der Wohnung von Charlotte Böhringer DNA-Spuren (J73.03.3) gesichert, die mit Spuren im Fall Ursula Herrmann identisch sind. Wie es dazu kam, ist bis heute nicht geklärt.[12] Diese den Angeklagten entlastende Spur wurde vom Gericht nicht zugelassen und gilt als durch das Labor „verunreinigte Spur“

Wikipedia: Mordfall Charlotte Böhringer

Gleiches Jahr. Beides wurde wahrscheinlich in der Rechtsmedizin München analysiert.

@jaska

Schlechte Ermittlungen kannst du dir im Fall Harry Wörz und im NSU Prozess anschauen.

Fehler passieren wo Menschen agieren.

Manchmal geht auch einem mal etwas durch und das ist später nicht mehr zu retten.

Dies war zum Beispiel bei der Schleyer Entführung im Jahr 1977 der Fall.

DNA Spur vom Mordfall Herrmann (1981) macht mich immer noch stutzig. Andererseits ist die Familie genau 1981 von Ungarn nach Germering übergesiedelt.

@Ma_Ve
Diese Fälle sind doch völlig anders gelagert.
Bei Harry Wörz waren Ermittler persönlich involviert und was da in welcher Form aktiv verschleiert wurde ist völlig unklar.
Die NSU-Morde: da lief Einiges schief, natürlich. Aber Alles? Wenn das so wäre, was verhandeln denn die Richter da so lange und v.a. warum? Deiner Logik nach könnten die ja gar kein gutes Urteil fällen.

Die ursprüngliche Frage war aber eh anders gelagert: wann sind Deiner Meinung nach Ermittlungen schlecht? Welche Kriterien müssen erfüllt sein?

@jaska
Erst möchtest du Beispiele.
Wenn ich welche bringe dann sind diese Fälle anders gelagert oder nicht vergleichbar.

Es bringt nichts.
Es geht auch nicht um meine oder deine Logik.

Ich weiß über den Fall zu wenig, um mir meine Meinung über das gesamte Ergebnis zu bilden.

Eine DNA Spur am Tatort bei CB und dieselbe DNA in einem Fall 25 Jahre zuvor keinem Verursacher zuordnen zu können ist für mich eine schlechte Ermittlung.

Nicht mehr, nicht weniger.

Das diese DNA Spur vom Anwalt des Verurteilten BT und dessen Unterstützern Wasser auf die Mühlen gibt kann ich verstehen.

Bist du Polizist und weißt wie die Arbeit abläuft oder warum reagierst du so angegriffen?

@Ma_Ve

Ma_Ve schrieb:Bist du Polizist und weißt wie die Arbeit abläuft oder warum reagierst du so angegriffen?

Was soll der Quatsch? Das wäre in 3 Jahren das erste Mal, dass sich @jaska angegriffen fühlte :D
Der Babenhausen-Thread wurde wegen dauernder Zänkereien geschlossen. Soll das hier auch passieren? Muss man denn immer persönlich werden?

@Ma_Ve
Ich bin nicht Polizei :D
Deine Aussagen hatten bei mir Fragezeichen erzeugt und ich hab nachgefragt.
Dass Deine Beispiele eine Antwort ausgelöst haben, das definiert doch eine Diskussion, oder nicht? Ich hatte eigentlich eher drauf abgezielt, was Du genau als schlechte Ermittlung bezeichnest. Die pauschale Nennung von zwei Fällen bringt mich da nicht weiter.

Angegriffen hab ich mich weder gefühlt noch so reagiert.
Allerdings erlaub ich mir auch weiterhin, Pauschalisierungen und Verschwörungstheorien anzusprechen und die Diskussion zu versachlichen.

Nicht hinter jedem Kriminalfall, wo ein Verurteilter an die Öffentlichkeit geht, steckt ein Justizskandal. Schlimm genug, dass es Fehlurteile gibt.
Man sollte dennoch jeden Fall einzeln betrachten und sich an den jeweiligen Fakten orientieren.

Ist zumindest meine Meinung.

@jaska

Prima.

Dann sind wir einer Meinung.

Die wenigsten bewahren sich ihre Objektivität und sind Urteilsgegner oder-Befürworter.

Im Nachhinein ist man immer schlauer und Gisela Friedrichsen, unbestritten eine Kennerin etlicher Strafprozesse sagte auch: es stimmt nie 100% alles.
Es sind immer Dinge, die besser hätten laufen können...

Habe mir soeben eine Aufnahme von der 37°-Sendung vom Dienstag angeschaut und finde den Fall sehr interessant.

Es ist schwer nach so vielen bereits (aus)diskutierten Seiten einzusteigen, aber ich mach es einfach und hoffe auf Tipps was ich bisher verpasst habe.

Also. Ich finde schon dass der Benedikt ein Motiv hätte -"sicher" mit 31-32J das Geschäft übernehmen, Heirat mit der Freundin und die Sicherheit, dass ihm niemand mehr was wegnehmen kann. Seine telefonische Aussage gegenüber dem ZDF überzeugt mich auch nicht -ist einfach so ein Bauchgefühl.

Das stärkste Indiz welches ihn entlastet, ist wie ich finde, dass was sein Anwalt zum Schluss der Sendung gesagt hat wonach man ihm angeboten hätte dass er gesteht und nur wegen Totschlag verurteil wird und heute schon frei wäre. Er hat ja damls Nein! gesagt.

P.S. Wird eigentlich der andere Fall aus der sendung hier extra besprochen? Diesen Fall mit der Ursula Hermann finde ich auch sehr interessant und im Gegenteil zu dioesem Fall finde ich den Beschuldigten unschuldig und auch glaubwürdig.

Der Thread zu Ursula Herrmann: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
Leider mit nur wenigen Beiträgen bisher ...

@Suinx: nein, der Fall Hermann wird hier nicht besprochen.
Es ist ein ganz anderer Fall und bei diesem sehe ich es auch so, dass die Indizien nicht für eine Verurteilung ausreichend waren. Auch, wenn die Geschichte mit dem Tonbandgerät wieder sehr einseitig dargelegt wurde. Man hätte die Sachverständigen dazu hören müssen.
Ich habe eine Darstellung gesehen, die durchaus schlüssig und fundiert wirkte.
Aber nur mit diesem Indiz hätte ich mich nicht getraut, ein Urteil zu sprechen.
Der Fall Hermann interessiert hier aber nur im Bezug auf die DNA-Spur

@Blanche
@Polizeijogi

Danke euch! Dann können wir den Fall gerne dort diskutieren. :)

Zu Benedikt hier in diesem Fall muss ich euch sagen, dass ich wo ich sein Gesicht im Film gesehen habe -sofort- an Magnus Gäfgen (der Fall Jakob von Metzler) gedacht habe. Ich weiß zwar nicht warum, aber irgendwie sehe ich persönlich Parallelen -man will sich nicht mit Peanuts abfinden lassen, man will alles geht aufs Ganze.

Sein Anwalt sagte, dass sich jemand durch das Leben geschummelt hat macht einem nicht zum Mörder. ICH denke aber, dass wenn man sich ohnehin durchs Leben schummelt und auf der anderen Seite viel Geld und gesellschaftliche Stellung zu holen ist -die Grenzen fließend werden.

@Suinx: was beiden gewiss gemein ist, ist die Tatsache, dass beide sich extrem toll und intelligent finden.
Auf beiden Seiten sind narzisstische Züge erkennbar.
Bei BT regelmäßig im Blog nachzulesen.

http://www.sueddeutsche.de/bayern/mordfall-ursula-herrmann-ein-tonband-legte-die-spur-1.179524

Hier ist übrigens zu lesen, dass die DNA-Spur an der Holzkiste zeitnah zu dem brutalen Mord an Frau Böhringer gesichert wurde.
Dies macht einen wirklichen Zusammenhang beider Verbrechen nicht wahrscheinlicher.

Ich verfolge den Fall auch schon lange und habe die Reportage auch am Dienstag gesehen.

Das von seinem Anwalt zuletzt genannte Argument, dass er sich wenn er wirklich der Täter wäre, auf den Deal eingelassen hätte, bei einem Geständnis nur wegen Totschlag verurteilt zu werden, überzeugt mich überhaupt nicht!

Was wäre denn dann passiert? Ok, er hätte wegen Totschlag höchstens zehn Jahre bekommen und wäre ein heute ein freier Mann, aber was hätte er noch? Seine Familie hätte sich wohl sicher von ihm abgewandt!

So hatte er wohl in seinen Augen eine gute 50:50-Chance, dass das Gericht die Indizien für nicht ausreichend erachtet und in "in dubio pro reo" freispricht. Und so hat er noch seine Familie und seine Freunde, die zu ihm stehen und ja seit Jahren unerbittlich für ihn kämpfen.

Ich könnte auch nach intensiver Beschäftigung nicht sagen, ob er der Täter war oder nicht. Finde aber die Indizien sprechen für ihn als Täter. Und wenn er es eben, war es von ihm auf jeden Fall "klüger" zu schweigen und sich nicht auf den Deal einzulassen. Also ich finde das spricht nicht zwangsläufig für ihn.

@muccimucci: das Argument war totaler Blödsinn.
Er wollte alles. Mit diesem "Deal" hätte er nichts.
Jetzt hat er irgendwann das was er wollte. Halt nur stark verspätet. Wenn er aus dem Knast kommt, hat er nicht nötig, Job und Wohnung zu suchen.
Bei diesem Deal wäre er jetzt frei. Freunde weg, Familie weg, Geld weg.
Vollkommen korrekt, wie Sie es schrieben.

@Polizeijogi

Warum hat er es nicht nötig nach seiner Entlassung Wohnung und Arbeit zu suchen?

Was meinst du damit?

@Ma_Ve: seine Familie hat einen bekannten PR-Mann engagiert, der seinen Fall im Bewusstsein der Öffentlichkeit halten soll.
Diesen hat BT sich selber ausgesucht. Der macht das nicht aus Altruismus. Ich gehe mal zu seinen Gunsten davon aus, dass er an die Unschuld glaubt.

Glaubst du, vorausgesetzt er kommt mit seiner Unschuldsnummer durch, er hat nicht zur Entlassung eine Wohnung von seinem Bruder besorgt bekommen. Vielleicht zieht er ja sogar in die Wohnung der Frau Böhringer. Wundern würde es mich nicht.
Beruflich wird er noch etwas in der Firma mitwirken und dann ist er ja auch schon im Rentenalter.
Der bekommt jetzt schon genug vom Erbe der Frau Böhringer.
Nur, weil es eine schwierige Dame war, die das Geld nicht persönlich erwirtschaftet hat, macht es die Sache nicht weniger verwerflich.
Aber ich denke solche Gedankengänge beherrscht BT gar nicht.
Die Aussage, dass der Abbruch des Jura-Studium die beste Entscheidung seines Lebens war, zeigt ja schon, wie der tickt. Totaler Blödsinn.
Hätte er es durchgezogen, wäre Frau Böhringer noch am Leben, oder wäre zwischenzeitlich eines natürlichen Todes gestorben.
Und er wäre Chef der Parkgarage.
Was geht in diesem Kopf nur vor? Das werden wir, die wir keine Mörder sind, nicht kapieren. Niemals.

@Polizeijogi

Ich weiß nicht, wer das Erbe von Frau B angetreten hat oder ob und wie BT davon profitiert.

Ist darüber etwas bekannt?