@InterestedInterested schrieb:Darum geht es hier aber eigentlich gar nicht.
Es mag zwar sein, dass es Dir darum "eigentlich" nicht ging.
Die Argumentation wurde aber hier in diesem Thema vertreten: Wer unschuldig ist, der lügt doch nicht.
Ich zitiere mal ein paar Diskussionsteilnehmer (darunter auch Dich):
Interested schrieb:Was glaubst Du, warum hat Frauke Bence ein falsches Alibi gegeben?
Hat sie es selber für möglich gehalten, dass er es getan hat? Er hat sich bestimmt oft zuhause über die Tante aufgeregt, was ja verständlich ist, dass man sich innerhalb einer Beziehung auch darüber unterhält. Aber warum sah sie es für nötig an, ihm ein falsches Alibi zu geben???
Frau.N.Zimmer schrieb:Gerade wenn man seinem Freund die vorgeworfene Tat, weil der Vorwurf zu ungeheuerlich, NICHT zutraut sagt man die Wahrheit. Warum sollte man lügen und die Sache verschlimmern? Da ist zunächst keine Panik, man denkt das klärt sich auf.
Sieht man doch in jedem Krimi wohin falsche Alibis führen.
Frau.N.Zimmer schrieb:Dieses falsche Alibi ist für mich auch unverständlich. Es gab ja keinen Grund zu lügen. Ich war mal in der Situation nach einem Alibi gefragt zu werden. Also, ich hab sofort die Wahrheit gesagt weil ich dem Beschuldigten die Tat keinesfalls zutraute und dachte das klärt sich auf. Da überlegt man nicht.
Frau.N.Zimmer schrieb: Eine reine Befragung - wo ist da Druck? Da kann man ungeniert die Wahrheit sagen wenn man davon ausgeht, daß der Tatvorwurf haltlos ist.
Unterschwellig kommt das auch in Deinen Beiträgen durch, aber ich hatte ja auch niemanden explizit angesprochen.
[...] zum anderen, war die Person noch nicht im Fokus der Ermittler und außerdem erklärt es immer noch nicht die Zeitangabe! Und so natürlich ist es eben nicht, sofort auf Befragen hin, ein Alibi zu präsentieren, noch zu dem ein falsches.
Das ist jedenfalls eine völlig falsche Einschätzung. Es kommt regelmäßig vor, dass Unschuldige sich durch Lüge ein falsches Alibi beschaffen oder es ihnen auch ungewollt von Angehörigen beschafft wird. Es ist auch völlig realitätsfremd davon auszugehen, dass ein Gespräch eines Polizeibeamten mit einer Zeugin, von deren Verlobten gerade die Erbtante ermordet worden war, ihr nicht das Gefühl gibt, dass sie bzw. ihr Freund verdächtigt werden, wenn der Polizeibeamte sie fragt, wo sie und ihr Verlobter denn zur potentiellen Tatzeit waren. Nachdem der Beamte selbst bei dieser Frage den potentiellen Tatzeitraum vorgegeben hatte, wird übrigens auch klar, woher sie wusste, für welchen Zeitraum ein Alibi wichtig wird. Das kann man doch alles völlig unproblematisch dem Urteilstext selbst entnehmen, wie dieses Gespräch abgelaufen ist.
Ganz am Rande: Ich habe nicht geschrieben, dass BT im Fokus der Ermittler stand, sondern dass
[d]ie Gefahr, dass man da in den Fokus der Ermittlungen gerät, bestand.
Interested schrieb:Zum einen bestreitet man die ganze Zeit über, vom möglichen Erbe eine Kenntnis zu haben
Falls das tatsächlich von BT und Verlobter bestritten wurde, ist das natürlich unglaubhaft und abwegig. Über die Erbschaft war hinlänglich oft gesprochen worden. Es ist davon auszugehen, dass BT ganz gut über die Erbangelegenheiten Bescheid wusste. Vielleicht war sich BT nicht hundertprozentig darüber im Klaren, ob er jetzt (noch) etwas erben wird oder nicht, weil die Tante da etwas wankelmütig war, aber dass er als Erbe prinzipiell in Frage kam, steht völlig außer Diskussion. Und das wussten mE beide. Am Motiv gibt es in dieser Hinsicht auch wenig zu rütteln.
Interested schrieb:Es werden wohl auch hier Fragen speziell und explizit auf die Umstände erlaubt sein, ohne den ganzen Apparat in Frage zu stellen oder auf Buchpublikationen hinzuweisen, die die Frage aus dem Kontext ziehen.
Worauf soll sich das beziehen? An
@pfiffi's Hinweis auf zur Thematik passenden Publikationen - namentlich hier Hirschberg - in denen wesentliche Punkte zur Frage, wie und warum zB Lügen oft fehlbewertet werden, anhand zahlreicher Beispiele besprochen werden, kann ich jetzt weder ein Abweichen vom konkreten Diskussionspunkt noch ein Verbot des Fragestellens entnehmen. Wo da die Frage aus dem Kontext gezogen wurde, ist für mich nicht nachvollziehbar. Mein Hinweis an
@KonradTönz1 kann wohl auch kaum damit gemeint gewesen sein. Denn dessen Beitrag hatte ja schon wenig bis gar nichts mehr mit dem Thema zu tun.
Aber zur Karstellung: Ich verbiete niemandem Fragen zu stellen. Ich erlaube mir aber selbst, im Rahmen einer öffentlichen Diskussion Fragen, die auf eklatanten Fehlannamen beruhen und/oder als rhetorische Frage nur dazu dienen, besagte Fehlannahmen als darzustellen, entsprechend als das zu kritisieren, was sie sind. Nämlich Fehlannahmen/-vorstellungen.