Mordfall Charlotte Böhringer
23.08.2013 um 09:12Ach? Wo die doch so schlampig arbeiten...pfiffi schrieb:Allerdings denke ich: das hätten die Ermittler aufgedeckt.
Ach? Wo die doch so schlampig arbeiten...pfiffi schrieb:Allerdings denke ich: das hätten die Ermittler aufgedeckt.
Och, die BElastenden Dinge wurden doch sehr sorgfältig gesammelt ;-)maudlin schrieb:Ach? Wo die doch so schlampig arbeiten...
Okay, dieser gedanke - CB: "Um Steuer- und Versicherungskrams kümmere ich mich nicht, das macht mein Lohnbüro" - kann natürlich auch sein. Wäre alles zu recherchieren.hallo-ho schrieb:Wenn CB nicht weiß, dass BT eine Studienbescheinigung braucht
Nochmal, Das Urteil sagt an keiner Stelle, dass Bence seine Tante getötet hat WEIL er Angst haben musste dass die Studienlüge auffliegt. Das Motiv wird auf viel breitere Füße gestellt. Es wird primär angenommen, dass die Angst vor der Enterbung in Kombination mit der Sorge um den gesellschaftlichen Gesichtsverlust und der beruflichen Perspektivlosigkeit zu dem Mord geführt hat.pfiffi schrieb:Das Urteil sagt eindeutig: CB wusste nicht, BT hat hier einen heimtückischen Mordplan durchgezockt, weil seine Lebenslüge aufzufliegen drohte. Und genau diese Sichtweise wäre dann widerlegt, wenn CB seit herbst 2005 wusste.
Ob die Tante nun von der Studienlüge wusste oder nicht, bringt das Motiv daher nicht zum Einsturz. Das Wissen um einen Studienabbruch hätte die Enterbungsdrohung ja gerade nicht entschärft.Und von meiner Seite aus ebenfalls noch einmal: Wenn CB seit herbst 2005 wusste, und die sach' dennoch weiter laufen ließ, wäre auch ein Totschlag im Affekt (unterstellt, er sei schuldig) möglich, deswegen muss, wenn diese Grundannahme des Urteils kippt, es ein neues Urteil geben, das diesen neuen Sachverhalt in Rechnung stellt.
Dann hätte er es aus Habgier getan und das Mordmerkmal bliebe bestehen - sag ich mal als juristischer Laie.pfiffi schrieb:Dann wäre es auch möglich, dass CB zum 227sten mal die Enterbung angedroht hat - und es daraufhin eine Querschaltung in BTs Kopf gab.
Nicht unbedingt. Dann könnte sich in seinem Kopf ein für-diese-verschrumpelte-ungerechte-tante-habe-ich-mich-aufgeopfert-habe-Jura-studiert-obwohl-ich-das-nichtwollte-und-jetzt-das-etcetc angestaut haben.hallo-ho schrieb:Dann hätte er es aus Habgier getan und das Mordmerkmal bliebe bestehen - sag ich mal als juristischer Laie.
Wäre für mich Rache und somit auch ein Mordmerkmal... Sag ich wieder als juristischer Laie.pfiffi schrieb:Dann könnte sich in seinem Kopf ein für-diese-verschrumpelte-ungerechte-tante-habe-ich-mich-aufgeopfert-habe-Jura-studiert-obwohl-ich-das-nichtwollte-und-jetzt-das-etcetc angestaut haben.
Ich versteh dein Anliegen. Nur für mich kommt es irgendwie immer aufs Gleiche raus, egal wie welche Seite es dreht und wendet.pfiffi schrieb:All das müsste in einem neuen Prozess geklärt werden.
Nicht, wenn es im Affekt war.hallo-ho schrieb:Wäre für mich Rache und somit auch ein Mordmerkmal... Sag ich wieder als juristischer Laie.
Genau! Da dieses ungenutzt blieb, bzw. nicht den erhofften Erfolg brachte...kann man wohl ausschließen, dass plötzlich 7 Jahre später die Erkenntnisse sich dermaßen verändert haben, dass er nachträglich freigesprochen wird...tayo schrieb:Um dies aufzuklären hatte er bereits 2x die Gelegenheit
Warum sollte Bence 7 Jahre sitzen, um dann plötzlich auf Affekttat umzuschwenken?pfiffi schrieb:Nicht, wenn es im Affekt war.
Deal? Einsicht? Resignation?Interested schrieb:Warum sollte Bence 7 Jahre sitzen, um dann plötzlich auf Affekttat umzuschwenken?
Witting hat sich dazu naturgemäß nicht verhalten (wg Mandantenverrat etc); ich könnte mir indessen vorstellen, dass solche Überlegungen, als das Urteil immer näher kam, durchaus eine Rolle gespielt haben, BT aber abgelehnt hat. Würde dann, psychologisch gedeutet, für BTs Unschuld sprechen ("Nee, ich wars nicht, ich will nicht 10 Jahre, ich will hier raus"). In diesem Fall ist alles unklar, deswegen fasziniert er mich so.Interested schrieb:...auch den Deal hätte er in Erwägung gezogen, die Einsicht gezeigt, dass ein geringeres Strafmaß sicher besser wäre als über 20 Jahre.
und er hat doch groß angekündigt auszupackenInterested schrieb:Und was ist mit dem Zivilgericht....da wußte er doch, wie sein Leben die nächsten Jahre aussehen wird....Warum hat man da nicht all die Indizien entkräften können?
Ach darauf bezog sich das. Ich kann das nicht beurteilen, hoffe aber sehr dass eine derartig vage formaljuristische Überlegung nicht als Grund für eine Wiederaufnahme genügt, wenn der Verurteilte gleichzeitig nicht im Ansatz an einer entsprechenden Aufklärung mitwirkt.pfiffi schrieb:Und von meiner Seite aus ebenfalls noch einmal: Wenn CB seit herbst 2005 wusste, und die sach' dennoch weiter laufen ließ, wäre auch ein Totschlag im Affekt (unterstellt, er sei schuldig) möglich, deswegen muss, wenn diese Grundannahme des Urteils kippt, es ein neues Urteil geben, das diesen neuen Sachverhalt in Rechnung stellt.
pfiffi schrieb:Deal? Einsicht? Resignation?
Benedikt Toth sagt, er hoffe auf eine faire Chance. Seine Briefe aus dem Gefängnis unterzeichnet er mit dem Kürzel B. und dem spanischen "Venceremos" - "Wir werden siegen."Viel Einsicht ist da nicht zu erkennen...
Spiegel 06.05.2013
Das unterstreicht der Ausschnitt aus dem Spiegelartikel auch nochmal sehr schön.Interested schrieb:Realitätsverlust