Mordfall Charlotte Böhringer
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Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:02@muscaria
Ich weiß, dass Du dieses Argument vertrittst, aber müsste man, um das beurteilen zu können, nicht die vollständigen Aussagen kennen?
Ich weiß, dass Du dieses Argument vertrittst, aber müsste man, um das beurteilen zu können, nicht die vollständigen Aussagen kennen?
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:05ich darf zum zeitungsindiz noch mal auf den sachrügenschriftsatz p. 35 verweisen: Putzfrau 2 mal 3 Stunden die Woche. genaue Kenntnis der gewohnheiten der Angeklagten durch BT hier (m.E. problematisch) gegen ihn ausgelegt, resp eben nicht in Rechnung gestellt.
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28.08.2013 um 21:07@pfiffi
Halt überhaupt keine Details.
Halt überhaupt keine Details.
aberdeen schrieb:aber müsste man, um das beurteilen zu können, nicht die vollständigen Aussagen kennen?Ja, müsste man. Wenn es da was Brauchbares gäbe, hätte die BI es bestimmt schon veröffentlicht.
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28.08.2013 um 21:09@muscaria
muscaria schrieb:Ja, müsste man. Wenn es da was Brauchbares gäbe, hätte die BI es bestimmt schon veröffentlicht.Alter Schlingel oder Schlingeline ;-), was Du Ihnen dann aber auch nicht glauben würdest ;-)) Nein, Scherz beiseite: soviel Vertrauen hätte ich zu denen nicht. Sind auch keine Profis, und glauben, mit der Veröffentlichung der Dokumente wäre alles gesagt.
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:09muscaria schrieb:Halt überhaupt keine Details.???
p. 36 wieder gut argumentiert von Witting. IOpfer meldet sich nicht = es ist etwas unnormal! Dieses Gefühl der Beunruhigung kann ein mit den Abläufen Vertrauter nicht durch Wegnahme der Zeitungen konterkarieren.
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:10Darf man Ermittlungsakten überhaupt verööfentlichen? MW nein!
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:14aberdeen schrieb:was Du Ihnen dann aber auch nicht glauben würdest ;-)) Nein, Scherz beiseiteNur gut, dass du es noch selbst gemerkt hast ...
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:18Beachtenswert die Tatsache dass zwei der bei Bence in der Wohnung aufgefunden Zeitschriften einen gelesenen Eindruck machten, die dritte , die SZ, die normalerweise zurückgegeben wurde aber nicht.
Er hätte also nicht nur die Zeitschriften von der Wohnungstür entwendet und mitgenommen um Zeit zu gewinnen sondern diese auch noch teilweise gelesen. Das nenne ich mal eine coole Aktion.
Im Revisionsschreiben wird die Angelegenheit mit den Zeitschriften sehr gut erklärt und es bleiben eigentlich keine grossen Zweifel.
Er hätte also nicht nur die Zeitschriften von der Wohnungstür entwendet und mitgenommen um Zeit zu gewinnen sondern diese auch noch teilweise gelesen. Das nenne ich mal eine coole Aktion.
Im Revisionsschreiben wird die Angelegenheit mit den Zeitschriften sehr gut erklärt und es bleiben eigentlich keine grossen Zweifel.
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:20@meermin
Ich glaub, das ja auch nicht - ziemlich Kamikaze. Das ist einer der Punkte, die mich haben sehr skeptisch werden lassen: das abgebrühte/abgewichste und skrupellose was da durchschimmern würde ...
aber: die Betonung liegt hier auf Glauben ;-) Ich weiß das natürlich auch nicht. Das Urteil insgesamt "glaubt" sich aber leichter, wenn man sich die Sachen nicht allzu konkret vorstellt.
Ich glaub, das ja auch nicht - ziemlich Kamikaze. Das ist einer der Punkte, die mich haben sehr skeptisch werden lassen: das abgebrühte/abgewichste und skrupellose was da durchschimmern würde ...
aber: die Betonung liegt hier auf Glauben ;-) Ich weiß das natürlich auch nicht. Das Urteil insgesamt "glaubt" sich aber leichter, wenn man sich die Sachen nicht allzu konkret vorstellt.
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:27@aberdeen
Am Tag des Verschwindens der Zeitschriften sind definitv Exemplare im Kiosk der Parkgarage als gestohlen verbucht worden. Ein Kunde hat sie mitgenommen. Das Gericht schliesst aber aus, dass Bence dieser Kunde war, und zwar weil er dem Kollegen, der Dienst im Kiosk hatte nicht Bescheid gesagt hat. Das ist wirklich gut.
Hätte der Kollege sagen sollen: "Der nahm sich die Zeitungen immer so mit und ich habe das gesehen aber nichts gesagt?"
Also hat der Kollege gesagt, dass er in der VErgangheit von Bence gefragt wurde, wenn dieser Zeitschriften mitnahm. Das dürfte für die Male stimmen wo er gefragt wurde.
In den Fällen in denen er nicht gefragt wurde konnte er auch nicht wissen ob Zeitschriften mitgenommen wurden.
Am Tag des Verschwindens der Zeitschriften sind definitv Exemplare im Kiosk der Parkgarage als gestohlen verbucht worden. Ein Kunde hat sie mitgenommen. Das Gericht schliesst aber aus, dass Bence dieser Kunde war, und zwar weil er dem Kollegen, der Dienst im Kiosk hatte nicht Bescheid gesagt hat. Das ist wirklich gut.
Hätte der Kollege sagen sollen: "Der nahm sich die Zeitungen immer so mit und ich habe das gesehen aber nichts gesagt?"
Also hat der Kollege gesagt, dass er in der VErgangheit von Bence gefragt wurde, wenn dieser Zeitschriften mitnahm. Das dürfte für die Male stimmen wo er gefragt wurde.
In den Fällen in denen er nicht gefragt wurde konnte er auch nicht wissen ob Zeitschriften mitgenommen wurden.
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:38Was heisst hier coole Aktion - nachmittags war er wieder zuhause und hatte Zeit, die "ausgeliehenen" Zeitungen (AZ, Bild) zu lesen - für die SZ reichte es dann nicht mehr, da der Anruf von M.T. kam
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:39@meermin
Das sehe ich insgesamt ganz ähnlich wie Du.
Das Zeitungsindiz ist kein Indiz, das für sich alleine "spricht"; es benötigt eine Reihe von Zusatzannahmen von denen einige wie von @KonradTönz1 dargestellt, ganz überzeugend sein können, aber letztlich nicht/ oder schwer beweisbar sein dürften.
Das braucht jetzt natürlich niemand mehr, da das Urteil ja rechtskräftig ist, aber ich versuche mir immer die Situation vor der Verurteilung vorzustellen und zu überlegen, ob mich eher der Vortrag der STA oder der Verteidigung überzeugt hätte. Mein Stand zur Zeit ist: beide nicht so sehr ... ;-)
Das sehe ich insgesamt ganz ähnlich wie Du.
Das Zeitungsindiz ist kein Indiz, das für sich alleine "spricht"; es benötigt eine Reihe von Zusatzannahmen von denen einige wie von @KonradTönz1 dargestellt, ganz überzeugend sein können, aber letztlich nicht/ oder schwer beweisbar sein dürften.
Das braucht jetzt natürlich niemand mehr, da das Urteil ja rechtskräftig ist, aber ich versuche mir immer die Situation vor der Verurteilung vorzustellen und zu überlegen, ob mich eher der Vortrag der STA oder der Verteidigung überzeugt hätte. Mein Stand zur Zeit ist: beide nicht so sehr ... ;-)
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:44@tayo
Stellst Du Dir den B. T. so abgebrüht vor, dass der seine Tante brutal erschlägt und dann noch völlig unbeteiligt die Zeitungen vom Tatort liest? Womöglich mit Comics und Kreuzworträtsel? Fällt mir schwer ...
Stellst Du Dir den B. T. so abgebrüht vor, dass der seine Tante brutal erschlägt und dann noch völlig unbeteiligt die Zeitungen vom Tatort liest? Womöglich mit Comics und Kreuzworträtsel? Fällt mir schwer ...
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:47aberdeen schrieb:Ich glaub, das ja auch nicht - ziemlich Kamikaze. Das ist einer der Punkte, die mich haben sehr skeptisch werden lassen: das abgebrühte/abgewichste und skrupellose was da durchschimmern würde ...oder, eigene Erfahrung (moralisch neutraler Natur allerdings! ;-) ) das Bohemianhafte der Aktion! hab gerade meine Tante abgejachtet, und blättere jetzt sehr angelegentlich in den Zeitungen... Das wäre allerdings noch mehr als Kamikaze, noch mehr als abgebrüht, das wäre ... und jetzt fällt mir bezeichnender weise kein Wort mehr ein, keine Steigerung. Kann jemand, der so abgebrüht, so sehr nur auf seinen Vorteil bedacht ist, einen solchen Freundeskreis um sich sammeln (sie müssen ihn ja wirklich mögen; karrierefördernd ist sowas nicht!) ? Ist kein Argument, ich weiß. Aber zB bei Harry Wörz war es ähnlich, inklusive Pfarrer: Dass zunächst alle sagen "Dem trau ich das nicht zu" ist das eine. Aber wenn nach einem rechtskräftigen Urteil ein ganzer Kreis anrückt und erklärt "Hey, da kann was nicht stimmen", dann ist das zumindest mal psychologisch interessant. Ist kein Beweis, nichtmal ein Indiz, und darf es juristisch und argumentativ auch nicht sein, ist schon klar. (als ob es keine unsympathischen Unschuldigen gäbe!) Aber ich finde es interessant. BT scheint zur Freundschaft fähig gewesen zu sein, hat Menschen offenbar auch etwas geben können, nicht immer nur nehmen. Ist jetzt vermutlich ne seeeehr emotionale Argumentation (ist es ja auch), aber es fiel mir auf. Hat ürbigens auch ne analytische Komponente: Sollte er seinen Freundeskreis als Täter derart manipulieren können - Verlobte inklusive -, wäre er ein schon reichlich Ausgekochter. Gemessen an ihm wäre Harry Lime ja n Humanist. Und da gibt es - außer einer Alkoholfahrt - wirklich nichts? keine Verstrickung in Kriminalität, nichts? Keine Neigung, Probleme mit Gewalt zu lösen, nichts?
Ich stell das jetzt mal online, auch, wenn ich mir diverse Reaktionen so richtig gut vorstellen kann.
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:50Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:52@aberdeen
Die beiden Zeitungen wurden scheinbar gelesen, ich glaube nicht, dass dies nach Auffinden der Tante stattgefunden hat
Die beiden Zeitungen wurden scheinbar gelesen, ich glaube nicht, dass dies nach Auffinden der Tante stattgefunden hat
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:52Es ist dies ja - zu recht - juristisch unerheblich. Aber das Engagement seiner Freunde hat mich schon fragen lassen "Kinners, was ist da los!"
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:54Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:56@tayo
Dann würden ihn diese Zeitungen ja an sein Verbrechen erinnern, das hatte ich jedenfalls gemeint.
Dann würden ihn diese Zeitungen ja an sein Verbrechen erinnern, das hatte ich jedenfalls gemeint.
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:56aberdeen schrieb:Mein Stand zur Zeit ist: beide nicht so sehr ... ;-)veteidigung vor Gericht: Kann ich nix zu sagen.
Der Sachrügenschriftsatz ist argumentativ sehr gut aufgebaut.
Mordfall Charlotte Böhringer
28.08.2013 um 21:57aberdeen schrieb:Dann würden ihn diese Zeitungen ja an sein Verbrechen erinnern, das hatte ich jedenfalls gemeint.Und wenig später schaftft er es, das sozial gewünschte verhalten - er hat sich übergeben - zu simulieren... das passt psychologisch hinten und vorne nicht.