Mordfall Charlotte Böhringer
18.08.2013 um 23:42LivingElvis schrieb:Und von so nem Typus ist Bence scheinbar (!) nicht allzu weit entfernt.ist er forensisch-psychiatrisch untersucht worden, oder woher nährt sich Dein Verdacht?
LivingElvis schrieb:Und von so nem Typus ist Bence scheinbar (!) nicht allzu weit entfernt.ist er forensisch-psychiatrisch untersucht worden, oder woher nährt sich Dein Verdacht?
meermin schrieb:Aber diese Annahme gilt nicht für Bence käme aber für Personen in Frage die am Tattag in der Parkgarage gearbeitet hatten oder arbeiteten.Darf man zu dieser doch schon recht massiven Unterstellung näheres erfahren?
pfiffi schrieb:nein. Kriminalpsychologisch spricht eine Übertötung ("Ausflippen") für einen Täter mit geringer Frustrationstoleranz plus Hang zur Gewalt.Kriminalpsychologisch spricht das in erster Linie für einen Täter, der in dieser Situation impulsiv (d.h. wahrscheinlicherweise in einem emotional aufgewühlten Zustand) gehandelt haben könnte und dessen Frustrationstoleranz - so seine Toleranz denn frustriert wurde - in dieser Situation herabgesetzt war.
traces schrieb:mpulsivität und der Grad normativen Bewusstseins spielen nicht nur beim "Glücksspiel" eine wichtige Rolle, sondern auch z.B. beim Lügen, zweckgeleitetem Handeln, ausnutzendem Verhalten, Vorteilsdenken, mangelnder Scham, ...Und Menschen auf die das oben Geschriebene zutrifft neigen zum Morden?
pfiffi schrieb:Worauf aber gründet sich Dein Verdacht? Er ist nicht verhaltensauffällig gewesen - bis zu seinen Stritzi-Schwindeleien. Und die verweisen, wie Du ja auch einräumst, dann eher in den Bereich Lug und Trug, wo körperliche Gewalt eher selten zu finden ist. Und wenn wir die Ferndiagnose mal weiter treiben: Wenn BT ein in hohem Maße manipulativ veranlagter Mensch war - hätte es ihm nicht möglich sein sollen, seine Manipulationen weiter zu treiben (etwa: Äh, Tantchen, ich habe zwar jetzt nicht Prüfung gemacht, will das aber noch nachholen etcetc)? Oder n anderes Studium anfangen?Naja, auf die hinlänglich bekannten Verhaltensweisen. Aber ist schon richtig - das ist meine laienhafte Ferndiagnose, die muss nicht stimmen.
meermin schrieb:Verstehe ich das jezt richtig? Ist zwar etwas platt ausgedrückt, aber darum geht es doch gerade , oder?Nein, das verstehst du nicht richtig. Und nein, darum geht es gerade auch nicht.
meermin schrieb:Aber wie sieht ein impulsiver Plan aus?Plan und Impuls (gleichzeitig) schließen sich aus. Es kann einen Impuls (innerer oder äußerer Trigger) geben, der dazu veranlasst, einen Plan zu schmieden. Und genausogut kann ein Impuls dafür sorgen, dass ein bereits in der Schublade liegender "Plan" ("irgenwann würge ich der Alten eins rein") real Anwendung findet.
meermin schrieb:Gut, wenn der impulsive Spieler und Studienabbrecher etwas weggenommen bekommt, (von dem er meint, dass es ihm zustünde) dann kann er schon mal impulsiv ausrasten und zuschlagen einfach weil er es nicht ertragen kann.Die Frage ist: Welche Bedeutung haben diese Umstände für die betreffende Person?
meermin schrieb:Ach so, du meinst , Bence hatte das Werkzeug bereits in der Wohnung oder sonstwo versteckt und sich Ersatzklamotten besorgt etc. und an jenem Tatmontag kam dann der Impuls hinzu ausgelöst durch irgendetwas.Ich "meine" hier gar nichts. Und ob der Typ nackig oder mit Blaumann zur Tat geschritten ist und ob er sein Tatwerkzeug versteckt in der Schuhsohle mit sich führte, war ebensowenig Gegenstand meiner Ausführungen.
meermin schrieb:Ich halte Bence in keinster Weise für empathielos. Im Gegenteil,das im Urteil geschilderte Verhalten spricht Bände, für mich jedenfalls.Für mich auch. Es gibt im Übrigen "kalte" und "warme" Empathie. Nur ma so zum Googeln.
traces schrieb:Es gibt im Übrigen "kalte" und "warme" Empathie.Und welche träfe auf den "Mörder" Bence zu?
pfiffi schrieb:Wenn BT ein in hohem Maße manipulativ veranlagter Mensch war - hätte es ihm nicht möglich sein sollen, seine Manipulationen weiter zu treiben (etwa: Äh, Tantchen, ich habe zwar jetzt nicht Prüfung gemacht, will das aber noch nachholen etcetc)? Oder n anderes Studium anfangen?Nicht, wenn sie seine Manipulation (ich sage bewusst nicht "Lügen") erkannt hat. Dann - um mal philosophisch zu werden - ist der Zauberbann endgültig gebrochen. Manipulation funktioniert nur solange, bis es der davon Getroffene "schnickt".
meermin schrieb:In manchen Berufssparten scheint die "kalte Empathie" sozusagen Voraussetzung zu sein um dort erfolgreich tätig zu werden....z.B. im Bankenwesen, an der Börse und im Vertreterwesen....jaja...bei Chirurgen auch. Kalte Empathie macht ne ruhige Hand *hehe*
meermin schrieb:Gibt es Studien, die belegen dass Menschen mit kalter Empathie häufiger zum Mörder werden als Menschen mit völlig normalen Empathiewerten.Na zumindest sprechen die Zahlen im Vollzug ne eindeutige Sprache. Man geht davon aus, dass die Prävalenz einsitzenden Gewalttäter mit dissozialer Tendenz oder Diagnose um die 70% beträgt, die Rate für Gewalttäter mit psychopathy wird bei 10-20% verortet. Beide Störungsgruppen zeichnen sich durch mangelnde ("warme") Empathie aus. Die Studie muss ich suchen. Die hängt irgendwo in den Untiefen meines Rechners.
traces schrieb: Ein Mensch, dem es gelingt, über Jahre hinweg sein engstes Umfeld zu belügen, diese Lügen aufrechtzuerhaltenWohl nicht über Jahre, scheinfrei war er ja wohl.