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Mordfall Charlotte Böhringer

28.934 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 08:50
Ok, dann hätte sich das erledigt. Gibts da keine ausnahmeregelungen oä?


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 08:52
@maudlin

Nur zur Klarstellung: Ich verstehe vom Erbrecht genau so viel oder so wenig wie du. Man kann nicht alles wissen. Ich lese diese Bestimmungen auch hier zum ersten Mal. Für mich ist das Neuland. :)


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 08:55
@Scipper
Zitat von ScipperScipper schrieb:PS: Übrigens stand dem Neffen kein Pflichtteil zu, so dass ihm auch keiner entzogen werden kann. Der Paragrap passt nur auf Pflichterben. Andere Erben kann man aus reiner Wilkür ins Testament einsetzen und auch wieder streichen.
Irgendwer hat das mit dem Pflichtteil mal eingebracht. Ein Mord wegen des Erbes wäre sinnlos, weil BT ja ohnehin einen Pflichtteil bekommen hätte.
Da haben wir uns wohl auf die falsche Fährte locken lassen.

Aber für BT wäre es schon ungünstiger gewesen, nicht im Testament aufgeführt zu sein (sozusagen 'enterbt'). Dann hätte er auf jeden Fall noch länger auf sein Erbe warten müssen.
Und sich mit einem GeFü-Posten in der Garage begnügen müssen.

Gab es eigentlich Hinweise darauf, dass das dan als gültig anerkannte Testament auch das aktuellste gewesen ist? Das war ja auch schon ziemlich alt, von 2002 wenn ich mich recht erinnere. Es hätte ja durchaus ein aktuelleres geben können, das der Täter dann mitgenommen hat.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 09:05
@Scipper

1)
Zitat von ScipperScipper schrieb:Du wirfst Äpfel und Birnen durcheinander, wie mir scheint, weil du das System nicht verstehst. Die eine Sache (Entziehung des Pflichtteils) hat nichts mit der anderen Sache (Erbunwürdigkeit) zu tun. Es ist aber zwecklos das hier weiter zu vertiefen, denn ich bin auch kein Fachmann für Erbrecht.
2)
Zitat von ScipperScipper schrieb:Nur ein BGB-Satz, damit es ganz klar wird: "Der Erblasser kann einem Abkömmling den Pflichtteil entziehen, wenn der Abkömmling ..." Der Neffe war aber kein Abkömmling (Kind) der Tante. Er war der Neffe und somit kein Abkömmling, dem ein Pflichtteil entzogen werden kann. Ihm konnte gar nichts entzogen werden, da er aus freien Stücken der Tante in dem Testament stand, was jederzeit und aus einer reinen Laune heraus von der Tante im Testament gestrichen oder geändert werden konnte. Alles, auch die Nachfolge als Firmenchef, hing alleine vom Wohlwollen und guten Willen seiner Tante ab.
Du verwirrst mich, wenn du alles mehrfach schreibst. Meist habe ich doch dann schon was geschrieben, und du wiederholst und wiederholst dich. Schön wäre es ja mal eine Antwort abzuwarten, dann verzettelt sich die Diskussion nicht so unnötig.

zu 1)
Ja, ich verstehe und stimme dir zu, dass Entziehung des Pflichtteils und Erbunwürdigkeit zwei verschiedene Dinge sind. Hab ich auch nie anders behauptet.

zu 2)
Ja, ich weiß, dass BT kein direkter Erbe ist. Hab ich mich auch schon zu geäußert.


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09.08.2013 um 09:09
@maudlin

Ich war derjenige, der mit dem Pfichtteil anfing, ohne genau zu überblicken wie die Rechtslage war. Ich wollte eigentlich auf was anderes hinaus: Der Mord war sinnlos, wenn es nur um das Erbe ging, da die Familie aufgrund der Erbfolge ohnehin irgendwann alles erben würde, sagen wir mal wenn die Tante 95 Jahre alt geworden wäre und dann nur die beiden Neffen noch übrig waren. Das ist jetzt wieder sehr laienhaft gesagt, aber das war mein Gedankengang bei der Sache. Es ging dem Bence eher um die Leitung des Unternehmens, aber auch das war Unsinn, denn der Ruhestand der Tante war noch nicht in Sicht. Das Schlimmste was dem Bence bei einem Auffliegen seiner Studienlüge hätte passieren können, wäre ein Rauschmiss aus der Firma seiner Tante gewesen. Er wäre dann seinen "1000-Euro-Job" los gewesen. Die Millionen-Erbschaft war aufgrund des Alters der Tante in weite Ferne gerückt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 09:35
Der Posten des Geschäftsführers war besetzt. Also auf welchen Posten wollte der Bence? Die Tante war die Chefin der Firma und es war kaum anzunehnmen, dass sie diese Position bald aufgeben würde. Es war somit kein höherer Leitungsposten in der Firma frei. Und eine Aussicht auf das Millionen-Erbe war in weite Ferne gerückt, wenn die Tante 95 Jahre alt geworden wäre. Selbst wenn der Bence irgendwann mal in Ungnade gefallen wäre, hätte dies im Prinzip nicht viel geändert, denn er konnte allenfalls aus der Firma entlassen werden. Man muss sich ernsthaft fragen, wie denn die realen Zukunftsaussichten des Bence waren: Was wäre gewesen, wenn er Jurist geworden wäre? Wäre er dann Geschäftführer geworden? Oder hätte im die Tante dann die Firma übereignet? Genau genommen bestand keine Aussicht dort eine große Karriere zu machen, außer wenn er dort neuer Geschäftsführer geworden wäre. Wobei er dafür aber kein jurittisches Staatsexamen brauchte. Es mag zwar viel her machen, wenn einer einen akademischen Grad hat, aber damit hätter er dann genausogut oder vieleicht sogar besser in einem anderen Unternehmen arbeiten können. Mir ist schleierhaft, was das Jura-Studium sollte, wenn er nur in diesem Familienunternehmen arbeiten wollte? Das war eine "fixe Idee" seiner Tante und daher wundert es mich nicht, dass er das Jura-Studium kurzerhand abbrach.


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09.08.2013 um 09:38
@Scipper
Zitat von ScipperScipper schrieb: Es ging dem Bence eher um die Leitung des Unternehmens, aber auch das war Unsinn, denn der Ruhestand der Tante war noch nicht in Sicht. Das Schlimmste was dem Bence bei einem Auffliegen seiner Studienlüge hätte passieren können, wäre ein Rauschmiss aus der Firma seiner Tante gewesen. Er wäre dann seinen "1000-Euro-Job" los gewesen. Die Millionen-Erbschaft war aufgrund des Alters der Tante in weite Ferne gerückt.
Und genau da sehe ich den Knackpunkt. So richtig gerne hat die Tante die Leitung der Garage wohl nicht gemacht, sie fühlte sich ja auch damit überfordert und hatte Angst hintergangen zuwerden. Wenn BT mit dem Studium fertig gewesen wäre, hätte er vermutlich die Leitung übertragen bekommen.

Und wenn er schon so viel Zeit und Energie in die Garage steckt, ist es ihm bestimmt nicht unwichtig gewesen auch als direkter Erbe vorgesehen zu sein, auch wenn das noch ein paar Jährchen dauert. Sonst hätte die Tante es sicher nicht geschafft damit soviel Druck aufzubauen. Von diesem Druck berichtet ja auch der Bruder MT, der wahrscheinlich deutlich weniger im Fokus stand.

Und all das stand ja davor zu scheitern und aufzufliegen.

Und da wären wir natürlich wieder an dem Punkt, wusste die Tante was vom gescheiterten Studium oder nicht?

Und da gehe ich von aus, dass sie nichts wusste:
@KonradTönz1 schrieb:
- Es ist völlig unglaubwürdig dass Bence ausgerechnet der Person vom Studienabbruch erzählt haben soll, von der er die schwerwiegensten Konsequenzen zu befürchten hatte.
- Es ist völlig unglaubwürdig dass Bence NUR dieser Person den Studienabbruch offenbart haben soll, während er sein eher verständnisvolles Umfeld auf rafinierte Weise weiter getäuscht hat
- Es ist völlig unwahrscheinlich, dass die Tante nicht nur in ihrem Umfeld nicht über den Studienabbruch gesprochen haben, sondern dass sie Bence auch noch regelrecht in seiner Lüge unterstützt haben soll.
- Der Gefü wurd noch im Mai beauftragt sich nach dem Stand des Studiums zu erkundigen
- Der Gefü bezeugt Aussagen von Ch.B. während des Reifenstreits die belegen, dass Frau B.
zu diesem Zeitpunkt noch von einem andauernden Studium ausgegangen sein muss
- 6 Zeugen (incl. MT) berichten wie wichtig ihr dieser Abschluß ist


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 10:13
@maudlin

So wie du es dargelegt hast leuchtet es mir jetzt halbwegs ein: Der Bence erhoffte sich also einen besseren oder höheren Posten in der Firma, weil seine Tante sich mehr oder weniger überfordert fühlte. Und das Fernziel - ja nach Lebenserwartung seiner Tante - war dann das halbe Millionenerbe. Denn sein Bruder war zweiter Haupterbte. Die Pflichterben oder sonstigen Erben lasse ich beiseite, weil man nicht weiß, wen die Tante auch noch als Nebenerben in ihr Testament einsetzen wollte. Zu beachten ist, dass der Posten des Geschäftsfürher besetzt war. Zudem ist zu beachten, dass die Tante unter Umständen durchaus 95 Jahre alt werde konnte. Die Millionen waren also in weite Ferne gerückt, selbst wenn er der Firmenleiter geworden wäre. Eigentümerin des Vermögens war die Tante. Sie konnte das Testament jederzeit ändern wie sie wollte.


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09.08.2013 um 10:21
@aberdeen
Nur eine Fliege könnte ich umbringen

Böhringer-Prozess: Verlobte entlastet den Angeklagten doch ein Alibi kann sie ihm nicht mehr liefern

[..]
In einer frühen Aussage hatte sie den Angeklagten noch entlastet und erklärt, dass er zum vermuteten Tatzeitpunkt erkältet im Bett lag.
[..]
Bei ihrer Rückkehr gegen 22.15 Uhr sei er im Bett gelegen und habe gelesen. Seine erste Frage war: Warum kommst du denn so spät?
[..]
Nach ihrer Befragung ging Anja A. nach Hause und erzählte ihrem Verlobten vom Verdacht der Ermittler: Er sagte, so ein Schmarrn, mach dir keine Sorgen. Nur eine Fliege könnte ich umbringen. Er hat mich nicht ernst genommen. Am 18. Mai, drei Tage nach der Tat, wurde Benedikt T. festgenommen.

Alexander Krug
Interessanter Artikel, scheint wohl aus einem Interview mit FS entstanden zu sein.
Einige Aussagen habe ich so bisher noch nirgendwo gelesen. Aber den Ausdruck Schmarrn schein BT ja gerne zu verwenden ;-)
Aber daran erkennt man mal wieder wie wenig wir eigentlich von den Beteilgten wissen.


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09.08.2013 um 10:24
Die Sache wird mir immer klarer: Das war ein "Kuhhandel" auf den man sich nicht einlassen sollte. Es hätte nur funktioniert, wenn man sich darauf geeinigt hätte, dass der Bence kein Jurist sein muss. Was wäre geschehen, wenn er sich offenbart hätte? Hätte seine Tante ihn dann rausgeworfen und aus dem Testament rausgestrichen? Dies kann keiner sicher wissen, es sei denn, man wäre ein Hellseher.


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09.08.2013 um 10:42
@aberdeen
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:@Scipper

Und natürlich war es ein Irrtum: ich habe Tat- und Auffindetag durcheinander gebracht; Ch. B. ist ja erst am Dienstagabend gefunden worden - nicht am Montagabend. Ich bitte um Entschuldigung.
Kein Problem. Ich ahnte, dass du nur die beiden Tage verwechselt hast. Mir macht es etwas viel Kopfzerbrechen, was da in dem von dir zitierten Zeitungsbericht steht. Und zwar diese Worte:
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Das Wiedersehen der beiden im Gerichtssaal verläuft unspektakulär, ein Lächeln, eine kurze Handbewegung, dann nimmt Anja A. auf dem Zeugenstuhl Platz. Kennengelernt haben sie sich schon zu Schulzeiten am Max- Born-Gymnasium in Germering. Seit zwölf Jahren sind die 30-jährige Sonderschullehrerin und der gescheiterte Jura-Student ein Paar. Doch über ihren privaten Beziehungsbereich möchte Anja A. nichts sagen. Das ist ihr gutes Recht, als Verlobte (seit 2004) hat sie ein sogenanntes Zeugnisverweigerungsrecht. Auch über das Verhältnis von Böhringer und ihrem Neffen will sie sich nicht äußern. Ihre eigenen Kontakte zu Böhringer beschränkten sich auf wenige und unerfreuliche Treffen. Sie hatte offensichtlich etwas gegen Lehrer, meinte Anja A. Sie sagte, nicht einmal Gymnasiallehrerin und dann auch noch Sonderschullehrerin. Für die Abneigung Böhringers gegen ihre Person hat die Zeugin keine Erklärung.
Ich muss sagen, dass ich in diesem Fall als Neffe die Beziehungen mit der Tante sofort abgebrochen hätte, denn ich finde es unerhört, dass sich eine Tante in die eheähnliche Partnerschaft eines Neffen und seiner Freundin einmischt. Ich hätte ihr klar und deutlich gesagt, dass sie ihre Firma von mir aus alleine leiten soll und dass sie ihr Vermögen von mir aus den Hungernden in Afrika stiften kann. Das klingt hart, aber es hätte sicher manchen Verdruss erspart. Denn klar war, dass der Bence im Prinzip kein Jurist werden wollte. Wozu also der ganze Mummenschanz? Klare Worte sind meist besser.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 10:49
Zitat von ScipperScipper schrieb:Die Sache wird mir immer klarer: Das war ein "Kuhhandel" auf den man sich nicht einlassen sollte. Es hätte nur funktioniert, wenn man sich darauf geeinigt hätte, dass der Bence kein Jurist sein muss. Was wäre geschehen, wenn er sich offenbart hätte? Hätte seine Tante ihn dann rausgeworfen und aus dem Testament rausgestrichen? Dies kann keiner sicher wissen, es sei denn, man wäre ein Hellseher.
Ich denke auch, dass das große Problem war sich so von der Tante abhängig zu machen.
Irgendwas anderes studieren oder eine Ausbildung zu machen, aber dafür unabhängig sein, finde ich auch die wesentlich bessere Alternative. Seine Verlobte hat ja auch einen gut dotierten Job. Und auch da gebe ich dir recht, die Tante hat sich zu viel in sein Leben eingemischt.

Aber er hat das nun mal mit sich machen lassen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 10:58
@maudlin

Ich bin kein Psychologe und daher habe ich kein Verständnis für ein solches Verhalten: Weder von der Seite der Tante aus, noch von dem Neffen, der sich anscheinend von der Tante "dirigieren" ließ.


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09.08.2013 um 11:02
Zitat von maudlinmaudlin schrieb:Aber er hat das nun mal mit sich machen lassen.
Und zwar aus gutem Grunde: Es ging um ein Vermögen dass er sich im Verlauf einer normalen beruflichen Karriere nie selbst erarbeiten hätte können. Sein ganzes Leben war von früher Kindheit an darauf ausgerichtet eines Tages dieses Vermögen zu erben.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 11:03
@KonradTönz1

Und genau dies war der Fehler, denn es ist unklug sich von einer reichen Tante abhängig zu machen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 11:06
@aberdeen

Ich habe nochmal ne Frage zu deiner Ungarn-Theorie.
Du schreibst ja, dass die Herkunft durchaus einen Einfluss haben kann.

Wissen wir eigentlich was darüber, ob es sich möglicherweise um sogenannte 'Ungarndeutsche' handelt?
So eine Übersiedlung dürfte ja in den 60er-80er Jahren ansonsten nicht so einfach gewesen sein?
Ich habe auch noch nichts über den Geburtsnamen von CB gelesen, das könnte ja evtl. ein Hinweis sein.

Die Sozialisation innerhalb einer solchen Gruppe dürfte doch vermutlich anders verlaufen als bei der ungarischen Majorität.


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09.08.2013 um 11:07
Zitat von ScipperScipper schrieb:Und genau dies war der Fehler, denn es ist unklug sich von einer reichen Tante abhängig zu machen.
Wenn man erben will muss man sich halt irgendwie arrangieren.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 11:07
Zitat von ScipperScipper schrieb:Und genau dies war der Fehler, denn es ist unklug sich von einer reichen Tante abhängig zu machen.
Und ein noch größerer Fehler ist es zu morden.


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09.08.2013 um 11:11
@KonradTönz1
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Sein ganzes Leben war von früher Kindheit an darauf ausgerichtet eines Tages dieses Vermögen zu erben.
Wenn seine Tante 95 Jahre alt geworden wäre, konnte er aber noch sehr lange auf das Erbe warten. Zu Lebzeiten seiner Tante hatte er allenfalls Aussicht auf den Posten des Geschäftsführers. Das wäre zwar ein Berufsziel gewesen, aber er stand dann auch weiterhin unter der Aufsicht seiner Tante, die sich ja angeblich in sein Privatleben (Verlobte) einmischte, was man seinem Chef niemals erlauben sollte.


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09.08.2013 um 11:24
Was war denn das für eine Berufsperspektive? Eine in Aussicht gestellte Erbschaft kann doch nicht das Ziel eines Menschen sein, wenn man bedenkt, dass darüber Jahrzehnte vergehen können. Der Posten des Geschäftsführers war besetzt. Als was bitte wollte der Bence dort später arbeiten? Gut, solange er nur als Jura-Student galt, war das kein Problem, denn da war er nur der Helfer der Tante. Aber was wäre gewesen, wenn er Jurist geworden wäre? Hätte er dann den dortigen Geschäftsführer abgelöst und dort weiterhin unter der im Hingergrund regierenden Tante sein ganzes Leben dort verbracht? Wobei der Ärger vorprogammiert war. Denn die Tante konnte ihr Testament jederzeit nach Belieben ändern.


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09.08.2013 um 11:33
@maudlin
Zitat von maudlinmaudlin schrieb:Und ein noch größerer Fehler ist es zu morden.
Ich weiß nicht, ob der Bence seine Tante ermordet hat. Ich denke, dass er unschuldig ist. Der einzige Fehler, den er gemacht hat, war meines Erachtens dieser: Er hätte seiner Tante sofort sagen sollen, dass er nicht im Traum daran denkt, Jurist zu werden, weil ihm dieser Beruf nicht liegt. Sie wäre dann 2 bis 3 Wochen eingeschnappt gewesen und danach wäre es wieder gut gewesen. Denn er war ihr Neffe und nicht irgendein Hanswurst, den man herumscheuchen kann. Er war nicht ihr Untertan !!!


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 11:45
@Scipper
Zitat von ScipperScipper schrieb:Ich weiß nicht, ob der Bence seine Tante ermordet hat. Ich denke, dass er unschuldig ist.
Ich weiß natürlich auch nicht, ob BT seine Tante ermordet hat. Dabei war ja keiner von uns. Ich denke aber, aufgrund der Indizien, des fehlenden Alibis und des Motivs, dass der richtige im Gefängnis sitzt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 11:53
Wenn es geheissen hätte, Bence hätte im Affekt während eines Streites mit der Tante in deren Wohnung diese erschlagen, dann wäre das für mich vielleicht noch plausibel.

Aber ein geplanter Mord? Und dann in dieser Ausführung? Falsche Spuren legen aber so, dass doch der Verdacht sofort auf ihn fallen musste? Der Gang ins Büro, das Anfassen des Testaments mit blossen Händen? Der 500 Euro Schein Diebstahl noch während der Tat?

Die Fahrt zur Tankstelle und das Bezahlen einer Limo mit dem zuvor entwendeten 500 Euro Schein?

Die Mitnahme der Zeitschriften und das Liegenlassen derselben in seiner Wohnung?

Die Säuberung des Tatfahrzeuges (Fahrrad) vor den Augen der Kollegen in unmittelbarer Nähe des Tatortes?

Das Wegschicken des Anwaltes als er von der Polizei befragt und später verhört wurde?

Das alles spricht vehement gegen eine Täterschaft, denn so dumm kann kein Täter sein. Sicher Täter machen Fehler aber bei den genannten Fehlern handelt es sich um regelrechte Eseleien.

Daher denke ich, dass Bence nicht der Täter ist. Hinzu kommt, dass es dem Gericht nicht gelungen zu sein scheint die Herkunft des Tatwerkzeugs ausfindig zu machen. Sicher wurde genauestens geschaut welche Einkäufe Bence vor der Tat gemacht hat und in Baumärkten etc. nachgefragt. Niemand scheint sich an einen Käufer Bence erinnert zu haben und es scheint in Bences Umfeld auch kein Schlagwerkzeug abhanden gekommen zu sein. Es scheint auch keine Kleidung Bences zu fehlen.

Also ist die ganze Mordtheorie nur ein Konstrukt, dass sich auf den Geldentnahmen und dem Streit im Betrieb aufbaut. Mehr ist es nicht.

Das Risiko, dass Bence bei einer Ermordung der Tante eingegangen wäre wäre hätte darüber hinaus in keinem Verhältnis zu dem weitaus geringerem Risiko gestanden abzuwarten und Reue zu zeigen und der ja noch gesund lebenden Tante einen alternativen beruflichen Werdegang für die eigene Zukunft aufzuzeigen und diesen Weg dann mit ihrem Enverständnis einzuschlagen.

Für mich wurde Bence auf Grund eines Mordkonstruktes verurteilt. Und dieses Konstrukt enthält viele offensichtliche Schwachstellen.

Ausser Acht gelassen wurden die Aussage einer Zeugein, dass Frau Böhrigner Angst gehabt und sich regelrecht in ihrer Wohnung verbarrikadiert habe.

Ausser Acht gelassen wird die Aussage , dass Frau Böhrigner viele falsche Freunde hatte die es nur auf ihr Geld abgesehen hatten.

Ausser Acht gelassen bzw. nicht weiter verfolgt wurden diverse Vorfälle inder Vergangenheit die aufzeigen,das konkret versucht wurde Frau Böhrigner zu übervorteilen um an ihr Geld zu gelangen.

Ich vermute, es hatte sich rumgesprochen, dass bei der Böhringer etwas zu holen sei und ich vermute den Täter irgendwo im Münchner kriminellen Milieu.

Dass niemand wusste, dass Frau Böhrigner über dem Parkhaus residierte halte ich ebenfalls für eine konstruierte Annahme. Soetwas spricht sich doch herum, Frau Böhrigner war sozusagen eine Frau des öffentlichen Ínteresses und der Wohnort recht ungewöhnlich. Es werden sich diverse Handwerker, Lieferanten etc. und natürlich diverse Besucher im Laufe der Zeit in dieser Wohnung aufgehalten haben, die die Information weitergegeben haben könnten.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 11:54
@KonradTönz1
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Wenn man erben will muss man sich halt irgendwie arrangieren.
Die Einstellung "erben zu wollen" halte ich persönlich für falsch. Soll das ein neuer Beruf sein? Und was ist, wenn der Erblasser erst in 30 Jahren stirbt und man bis dahin laufend alles ertragen muss, damit er nicht sein Testament ändert oder einen rauswirft? Es ist Unsinn sich auf so etwas einzulassen, weil der Ärger vorprogrammiert ist. Denn der Reiche kann dann den Armen jahrelang rumscheuchen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.08.2013 um 12:02
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren ob der finanzielle Hintergrund der Firma Böhringer genauestens untersucht wurde .Immerhin fand eine Durchsuchung des Büros durch den Täter statt, das könnte auf Interesse an geschäftlichen Dingen hindeuten.

Das Testament könnte rein zufällig mitaufgerissen worden sein auf der Suche nach anderen Dokumenten.


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