Mordfall Charlotte Böhringer
09.08.2013 um 08:50Ok, dann hätte sich das erledigt. Gibts da keine ausnahmeregelungen oä?
Scipper schrieb:PS: Übrigens stand dem Neffen kein Pflichtteil zu, so dass ihm auch keiner entzogen werden kann. Der Paragrap passt nur auf Pflichterben. Andere Erben kann man aus reiner Wilkür ins Testament einsetzen und auch wieder streichen.Irgendwer hat das mit dem Pflichtteil mal eingebracht. Ein Mord wegen des Erbes wäre sinnlos, weil BT ja ohnehin einen Pflichtteil bekommen hätte.
Scipper schrieb:Du wirfst Äpfel und Birnen durcheinander, wie mir scheint, weil du das System nicht verstehst. Die eine Sache (Entziehung des Pflichtteils) hat nichts mit der anderen Sache (Erbunwürdigkeit) zu tun. Es ist aber zwecklos das hier weiter zu vertiefen, denn ich bin auch kein Fachmann für Erbrecht.2)
Scipper schrieb:Nur ein BGB-Satz, damit es ganz klar wird: "Der Erblasser kann einem Abkömmling den Pflichtteil entziehen, wenn der Abkömmling ..." Der Neffe war aber kein Abkömmling (Kind) der Tante. Er war der Neffe und somit kein Abkömmling, dem ein Pflichtteil entzogen werden kann. Ihm konnte gar nichts entzogen werden, da er aus freien Stücken der Tante in dem Testament stand, was jederzeit und aus einer reinen Laune heraus von der Tante im Testament gestrichen oder geändert werden konnte. Alles, auch die Nachfolge als Firmenchef, hing alleine vom Wohlwollen und guten Willen seiner Tante ab.Du verwirrst mich, wenn du alles mehrfach schreibst. Meist habe ich doch dann schon was geschrieben, und du wiederholst und wiederholst dich. Schön wäre es ja mal eine Antwort abzuwarten, dann verzettelt sich die Diskussion nicht so unnötig.
Scipper schrieb: Es ging dem Bence eher um die Leitung des Unternehmens, aber auch das war Unsinn, denn der Ruhestand der Tante war noch nicht in Sicht. Das Schlimmste was dem Bence bei einem Auffliegen seiner Studienlüge hätte passieren können, wäre ein Rauschmiss aus der Firma seiner Tante gewesen. Er wäre dann seinen "1000-Euro-Job" los gewesen. Die Millionen-Erbschaft war aufgrund des Alters der Tante in weite Ferne gerückt.Und genau da sehe ich den Knackpunkt. So richtig gerne hat die Tante die Leitung der Garage wohl nicht gemacht, sie fühlte sich ja auch damit überfordert und hatte Angst hintergangen zuwerden. Wenn BT mit dem Studium fertig gewesen wäre, hätte er vermutlich die Leitung übertragen bekommen.
@KonradTönz1 schrieb:- 6 Zeugen (incl. MT) berichten wie wichtig ihr dieser Abschluß ist
- Es ist völlig unglaubwürdig dass Bence ausgerechnet der Person vom Studienabbruch erzählt haben soll, von der er die schwerwiegensten Konsequenzen zu befürchten hatte.
- Es ist völlig unglaubwürdig dass Bence NUR dieser Person den Studienabbruch offenbart haben soll, während er sein eher verständnisvolles Umfeld auf rafinierte Weise weiter getäuscht hat
- Es ist völlig unwahrscheinlich, dass die Tante nicht nur in ihrem Umfeld nicht über den Studienabbruch gesprochen haben, sondern dass sie Bence auch noch regelrecht in seiner Lüge unterstützt haben soll.
- Der Gefü wurd noch im Mai beauftragt sich nach dem Stand des Studiums zu erkundigen
- Der Gefü bezeugt Aussagen von Ch.B. während des Reifenstreits die belegen, dass Frau B.
zu diesem Zeitpunkt noch von einem andauernden Studium ausgegangen sein muss
Nur eine Fliege könnte ich umbringenInteressanter Artikel, scheint wohl aus einem Interview mit FS entstanden zu sein.
Böhringer-Prozess: Verlobte entlastet den Angeklagten doch ein Alibi kann sie ihm nicht mehr liefern
[..]
In einer frühen Aussage hatte sie den Angeklagten noch entlastet und erklärt, dass er zum vermuteten Tatzeitpunkt erkältet im Bett lag.
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Bei ihrer Rückkehr gegen 22.15 Uhr sei er im Bett gelegen und habe gelesen. Seine erste Frage war: Warum kommst du denn so spät?
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Nach ihrer Befragung ging Anja A. nach Hause und erzählte ihrem Verlobten vom Verdacht der Ermittler: Er sagte, so ein Schmarrn, mach dir keine Sorgen. Nur eine Fliege könnte ich umbringen. Er hat mich nicht ernst genommen. Am 18. Mai, drei Tage nach der Tat, wurde Benedikt T. festgenommen.
Alexander Krug
aberdeen schrieb:@ScipperKein Problem. Ich ahnte, dass du nur die beiden Tage verwechselt hast. Mir macht es etwas viel Kopfzerbrechen, was da in dem von dir zitierten Zeitungsbericht steht. Und zwar diese Worte:
Und natürlich war es ein Irrtum: ich habe Tat- und Auffindetag durcheinander gebracht; Ch. B. ist ja erst am Dienstagabend gefunden worden - nicht am Montagabend. Ich bitte um Entschuldigung.
aberdeen schrieb:Das Wiedersehen der beiden im Gerichtssaal verläuft unspektakulär, ein Lächeln, eine kurze Handbewegung, dann nimmt Anja A. auf dem Zeugenstuhl Platz. Kennengelernt haben sie sich schon zu Schulzeiten am Max- Born-Gymnasium in Germering. Seit zwölf Jahren sind die 30-jährige Sonderschullehrerin und der gescheiterte Jura-Student ein Paar. Doch über ihren privaten Beziehungsbereich möchte Anja A. nichts sagen. Das ist ihr gutes Recht, als Verlobte (seit 2004) hat sie ein sogenanntes Zeugnisverweigerungsrecht. Auch über das Verhältnis von Böhringer und ihrem Neffen will sie sich nicht äußern. Ihre eigenen Kontakte zu Böhringer beschränkten sich auf wenige und unerfreuliche Treffen. Sie hatte offensichtlich etwas gegen Lehrer, meinte Anja A. Sie sagte, nicht einmal Gymnasiallehrerin und dann auch noch Sonderschullehrerin. Für die Abneigung Böhringers gegen ihre Person hat die Zeugin keine Erklärung.Ich muss sagen, dass ich in diesem Fall als Neffe die Beziehungen mit der Tante sofort abgebrochen hätte, denn ich finde es unerhört, dass sich eine Tante in die eheähnliche Partnerschaft eines Neffen und seiner Freundin einmischt. Ich hätte ihr klar und deutlich gesagt, dass sie ihre Firma von mir aus alleine leiten soll und dass sie ihr Vermögen von mir aus den Hungernden in Afrika stiften kann. Das klingt hart, aber es hätte sicher manchen Verdruss erspart. Denn klar war, dass der Bence im Prinzip kein Jurist werden wollte. Wozu also der ganze Mummenschanz? Klare Worte sind meist besser.
Scipper schrieb:Die Sache wird mir immer klarer: Das war ein "Kuhhandel" auf den man sich nicht einlassen sollte. Es hätte nur funktioniert, wenn man sich darauf geeinigt hätte, dass der Bence kein Jurist sein muss. Was wäre geschehen, wenn er sich offenbart hätte? Hätte seine Tante ihn dann rausgeworfen und aus dem Testament rausgestrichen? Dies kann keiner sicher wissen, es sei denn, man wäre ein Hellseher.Ich denke auch, dass das große Problem war sich so von der Tante abhängig zu machen.
maudlin schrieb:Aber er hat das nun mal mit sich machen lassen.Und zwar aus gutem Grunde: Es ging um ein Vermögen dass er sich im Verlauf einer normalen beruflichen Karriere nie selbst erarbeiten hätte können. Sein ganzes Leben war von früher Kindheit an darauf ausgerichtet eines Tages dieses Vermögen zu erben.
Scipper schrieb:Und genau dies war der Fehler, denn es ist unklug sich von einer reichen Tante abhängig zu machen.Wenn man erben will muss man sich halt irgendwie arrangieren.
Scipper schrieb:Und genau dies war der Fehler, denn es ist unklug sich von einer reichen Tante abhängig zu machen.Und ein noch größerer Fehler ist es zu morden.
KonradTönz1 schrieb:Sein ganzes Leben war von früher Kindheit an darauf ausgerichtet eines Tages dieses Vermögen zu erben.Wenn seine Tante 95 Jahre alt geworden wäre, konnte er aber noch sehr lange auf das Erbe warten. Zu Lebzeiten seiner Tante hatte er allenfalls Aussicht auf den Posten des Geschäftsführers. Das wäre zwar ein Berufsziel gewesen, aber er stand dann auch weiterhin unter der Aufsicht seiner Tante, die sich ja angeblich in sein Privatleben (Verlobte) einmischte, was man seinem Chef niemals erlauben sollte.
maudlin schrieb:Und ein noch größerer Fehler ist es zu morden.Ich weiß nicht, ob der Bence seine Tante ermordet hat. Ich denke, dass er unschuldig ist. Der einzige Fehler, den er gemacht hat, war meines Erachtens dieser: Er hätte seiner Tante sofort sagen sollen, dass er nicht im Traum daran denkt, Jurist zu werden, weil ihm dieser Beruf nicht liegt. Sie wäre dann 2 bis 3 Wochen eingeschnappt gewesen und danach wäre es wieder gut gewesen. Denn er war ihr Neffe und nicht irgendein Hanswurst, den man herumscheuchen kann. Er war nicht ihr Untertan !!!
Scipper schrieb:Ich weiß nicht, ob der Bence seine Tante ermordet hat. Ich denke, dass er unschuldig ist.Ich weiß natürlich auch nicht, ob BT seine Tante ermordet hat. Dabei war ja keiner von uns. Ich denke aber, aufgrund der Indizien, des fehlenden Alibis und des Motivs, dass der richtige im Gefängnis sitzt.
KonradTönz1 schrieb:Wenn man erben will muss man sich halt irgendwie arrangieren.Die Einstellung "erben zu wollen" halte ich persönlich für falsch. Soll das ein neuer Beruf sein? Und was ist, wenn der Erblasser erst in 30 Jahren stirbt und man bis dahin laufend alles ertragen muss, damit er nicht sein Testament ändert oder einen rauswirft? Es ist Unsinn sich auf so etwas einzulassen, weil der Ärger vorprogrammiert ist. Denn der Reiche kann dann den Armen jahrelang rumscheuchen.