Mordfall Charlotte Böhringer

@meermin
Ganz fest steht, dass Bence nicht Jura studiert hat.
Fest steht, dass Bence die Automaten geplündert hat.
Fest steht, dass er das Geld auf sein Konto eingezahlt hat.
Fest steht, dass seine Verlobte ihm zunächst ein falsches Alibi gab.
Fest steht, dass er sich oft widersprochen hat und ein Augenmerk auf damals zukünftige Indizien gelenkt hat.
Fest steht, dass Bence mehrfach auch während der Vernehmung gelogen hat.

usw.

@traces

traces schrieb:Allerdings scheint er der Einzige zu sein, der anders als alle anderen Beteiligten sowohl die Gelegenheit, als auch das Mittel als auch einen berechtigten Grund gehabt haben, sie zu ermorden.

So, scheint es so? Hatte sonst niemand die Gelegenheit, die Mittel und einen Grund?

Gelegenheit und Mittel dürften diverse Personen gehabt haben und der Grund der bei Bence angegeben wurde ist doch total konstruiert, ein unbewiesenes Konstrukt.

Du schreibts ganz richtig "er scheint der Einzige zu sein".. So ist es . Es scheint so.

@meermin

meermin schrieb:Wenn eine These nun aber nicht aureichend bewiesen werden kann weil man eben keine stichhaltigen Beweise beibringen kann dann muss sie wieder verworfen werden egal wieviele tolle Zeugenaussagen anfangs auch vorgelegen haben mögen.

Nein, es ist die Gesamtschau der Indizien, die dann bewertet wird. Wäre im Fall Böhringer diese Gesamtschau unzureichend gewesen, hätte man in dubio pro reo geurteilt und urteilen müssen.

@meermin
Du meinst, man hätte die Zeugenaussagen einfach ignorieren sollen?

Dann bete mal zum lieben Gott, dass wenn Du mal in so einer Situation steckst, evtl. Zeugenaussagen nicht einfach unbeachtet bleiben.

Du hast ja Vorstellungen.

@traces

traces schrieb:Nein, es ist die Gesamtschau der Indizien, die dann bewertet wird. Wäre im Fall Böhringer diese Gesamtschau unzureichend gewesen, hätte man in dubio pro reo geurteilt und urteilen müssen.

Bedeutet das, dass ein Gericht das gerne zu einer Verurteilung kommen möchte aber weiss dass die vorliegenden Indizien schwach sind sich noch ein paar weitere schwache Indizien suchen muss damit die Gesamtschau der dann vielen schwachen Indizien eine Verurteilung rechtfertigt?

@meermin

meermin schrieb:So, scheint es so? Hatte sonst niemand die Gelegenheit, die Mittel und einen Grund?

Gelegenheit und Mittel dürften diverse Personen gehabt haben und der Grund der bei Bence angegeben wurde ist doch total konstruiert, ein unbewiesenes Konstrukt.

Du schreibts ganz richtig "er scheint der Einzige zu sein".. So ist es . Es scheint so.

Ebensowenig wie du war ich anwesend, als Ch.B. ermordet wurde. Daher mein Ausdruck "scheint so".

Im Übrigen kann ich auch nichts dafür, dass scheinbar alle relevanten Personen, die möglicherweise einen Grund gehabt hätten, Ch.B. zu ermorden, über ein Alibi verfügten. Im Gegensatz zu Bence.

,@traces

ja, scheinbar.

@meermin
Dann beleg es doch und finde die fehlerhaften Alibis all derer, die Du als Phantom jagst.

@Interested
Ich meinte, das Zeugenaussagen überprüft werden müssen bevor man sie gegen den Angeklagten verwendet.

@meermin

meermin schrieb:Bedeutet das, dass ein Gericht das gerne zu einer Verurteilung kommen möchte aber weiss dass die vorliegenden Indizien schwach sind sich noch ein paar weitere schwache Indizien suchen muss damit die Gesamtschau der dann vielen schwachen Indizien eine Verurteilung rechtfertigt?

Ich denke, du solltest dich ein wenig mehr mit dem Rechtsstaatlichen Prinzip vertraut machen. Ein Gericht hat die Aufgabe, ein Urteil zu fällen (schuldig oder unschuldig), allerdings beinhaltet diese Aufgabe nicht, ein Urteil in eine bestimmte Richtung zu fällen.
Ein Gericht "sucht" auch keine sonstigen Indizien, sondern bewertet die Vorliegenden. Und wenn die aus Sicht des Gerichts "zu schwach" sind, dann muss der Urteilsspruch wie gesagt "in dubio pro reo" lauten.

@meermin
Wem willst Du das beibringen, den ermittelnden Beamten. Ich verstehe nicht, warum Du davon ausgehst, dass man das nicht getan hat. Wir leben in einem Rechtsstaat.

@meermin

meermin schrieb:Ich meinte, das Zeugenaussagen überprüft werden müssen bevor man sie gegen den Angeklagten verwendet.

Welche Zeugenaussagen meinst du im Speziellen?

@traces
Aber irgendwo habe ich gelesen, das es im Fall Bences die Anzahl der Indizien gewesen wären die für seine Schuld gesprochen hätten. Jedes Indiz für sich wäre nicht stark genug gewesen um zu einer Verurteilung zu führen, aber zusammengenommen hätten die vielen Indizien seine Schuld bewiesen.

Was habe ich falsch verstanden?

@traces
Die Aussage des Zeugen, der angibt Bence bei der Zwischenleerung erwischt zu haben.

Die Angabe des Zeugen, der angibt Bence am Tag nach der Tat in legären auffälligen Kleidungsstücken gesehen zu haben.

Die Aussage des Zeugen der bezeugt 3 Zeitschriften an die Tür gehängt zu haben.

die Aussagen des Steuerberaters zum Studienabbruch.

meermin schrieb:Aber irgendwo habe ich gelesen, das es im Fall Bences die Anzahl der Indizien gewesen wären die für seine Schuld gesprochen hätten. Jedes Indiz für sich wäre nicht stark genug gewesen um zu einer Verurteilung zu führen, aber zusammengenommen hätten die vielen Indizien seine Schuld bewiesen.

Was habe ich falsch verstanden?

ich nehme an, dass du "die Anzahl" der Indizien missverstanden hast. Es geht nicht um die Anzahl von Indizien, sondern um den Grad ihrer Aussagekraft und Überzufälligkeit, wenn du so willst. Daher spricht man bei Indizienprozessen im Urteil von der Gesamtschau aller vorliegenden Indizien . Eine solche Gesamtschau erhält Beweiskraft, auch wenn die Indizien, einzeln für sich, diese nicht haben.

@meermin
Der Zeuge legte dar, dass Bence Geld entnahm und eine von der Tante beauftragte Zwischenleerung zu machen angab.

Die Tante war tot und konnte es nicht belegen - belegen konnte man weitere Entleerungen, die auf das eigene Konto eingezahlt wurden, somit konnte schon entkräftet werden, dass es im Auftrag der Tante passierte...

usw.

......und jetzt frag nicht wieder warum es nicht doch anders gewesen sein könnte....

Warum sollte das Geld erst extra auf Bences Konto eingezahlt werden, und man angeblich die Tat dem GF in die Schuhe schieben wollen.

Meinst Du der GF hätte auf einer Hausdurchsuchung bei C.B. bestanden, in der Hoffnung das Geld dort zu finden?

@Interested

Interested schrieb:Der Zeuge legte dar, dass Bence Geld entnahm und eine von der Tante beauftragte Zwischenleerung zu machen angab.

Verwechselst du da nicht etwas?

Der Zeuge gab an, Bence habe ihm erzählt er habe eine Zwischenentleerung gemacht weil Scheine hängengeblieben wären.

Bence selber gab an, die Tante habe ihn beauftragt die Zwischenleerung durchzuführen um dies dann dem Geschäftsführer unterzujubeln. Er habe aber Mitleid mit diesem gehabt und sich daher dumm angestellt und sich erwischen lassen. So in der Art war es nach meinem Wissen.

@meermin
Von mir aus auch so. Fällt Dir nicht auf, dass Bence ständig ne Erklärung hat und immer soll die Tante schuld gewesen sein. Er diskreditiert sie in einer Tour.

Alles was er gemacht hat, beruht immer nur auf dem Handeln und Wollen anderer - er ist nie schuld, er agiert nicht, er reagiert nur.

Meiner Meinung nach, reagierte er dann etwas über, als er sie erschlug.

@Interested
Ich glaube nicht, dass er es war der Frau Böhringer erschlagen hat.

Zurück zum Zeugen und seiner Aussage:

Warum wurde das Geld das bei der Zwischenenleerung entnommen wurde nicht in die Kasse der Parkgarage eingezahlt sondern landete erst einmaL auf Bences Konto?

Rechtfertigte ein Hänger des Automaten eine anderweitige Verwendung des Geldes?