Mordfall Charlotte Böhringer
30.03.2023 um 07:28kittyka schrieb:Bei nem lockeren Bekannten würde ich wohl auch mein Teil denken, ihn aber machen lassen.Ich hatte so einen Fall in meinem Freundeskreis. Ein ehemaliger Freund studierte gleichzeitig mit mir in Göttingen. Der Kommilitone verlor aber irgendwann den roten Faden, machte keine Scheine mehr und hatte dann sehr viel Freizeit...
Zu Hause hat er aber nur von seinen Studienerfolgen erzählt... Als ich ins 1. Examen ging, spiegelte er seinen Eltern sogar vor, auch in der Examensvorbereitung zu sein. Das war mir sehr peinlich, weil ich die Eltern persönlich kannte und die mich natürlich auch darauf angesprochen haben. Ich habe dennoch die Schnauze gehalten. Zum vorgelogenen "bestandenen Examen" hat er sich von seinen Großeltern dann noch zur Belohnung ein größeres Geschenk machen lassen. Wenig später, nachdem seine Familie schon das "bestandene Examen" voller Stolz im ganzen Heimatdorf herumerzählt hatte, kam die Peinlichkeit dann heraus...
Damals glaubte ich, aus Loyalität und aus dem Gefühl, mich nicht einmischen zu dürfen, schweigen zu müssen. Da kannte ich aber den Böhringer-Fall noch nicht und war mir nicht klar, zu welchen Explosionen solch eine verfahrene Situation im Extremfall hätte führen können...
Heute würde ich, wenn ich so etwas Ähnliches noch mal erleben sollte, die Eltern vertrauensvoll informieren.
Zum Glück hat der Kommilitone die Kurve später noch gekriegt, sein Jurastudium zwar abgebrochen, aber dann auf einer Verwaltungshochschule einen erstklassigen Abschluss gemacht. Keine Ahnung, was er heute macht, ich habe ihn aus den Augen verloren.