Mordfall Charlotte Böhringer
18.02.2023 um 20:44Ich sprach aber nicht von diesem Fall, sondern von vielen Fällen wo Dritte (nicht der Täter) auf diesen Umstand hinweisen.
Stefan1477 schrieb:Statistisch gesehen sitzen allerdings wegen Mordes unter besonderer Schwere der Schuld Verurteilte in Bayern am längsten ein.Weil du nicht zum ersten Mal den Blick auf Bayern und eine hier besonders harte Handhabung lenkst, lass uns bitte wissen, auf welche Statistik du dich bei deiner Einschätzung beziehst.
angellost schrieb:Ich sprach aber nicht von diesem Fall, sondern von vielen Fällen wo Dritte (nicht der Täter) auf diesen Umstand hinweisen.Vielleicht solltest du einfach mal die Fälle genauer benennen, um die es dir geht.
angellost schrieb:Das mit der Prognose wurde eben in anderen Fällen anders erklärt. Da hieß es: Kein Geständnis = keine vorzeitige Entlassung.Das ist natürlich eine gewagte Aussage. Aber, was man sagen kann, ist, dass sein querulatorisches Benehmen ihm keinen Tag frühere Entlassung bringen wird.
Freigeist38 schrieb:21-28 %des Studierenden brechen ab also klar das so eine Lüge beim auffliegen unterschiedliche panik/Gefühle auslöst aber eigentlich nichts was man nicht grade biegen könnte.Es war bereits der zweite Abbruch und das dritte Scheitern bei einer Ausbildung. Er hatte Jura bereits nach einem Jahr aufgegeben, weil er lieber Schauspieler werden wollte. Dafür hat er dann die Aufnahmeprüfung nicht bestanden und hat dann, auf Wunsch und Druck der Tante, wieder angefangen Jura zu studieren.
Freigeist38 schrieb:Das Verhältnis muss Entweder soweit gestört gewesen sein das er es ihr nicht mal erklären KONNTE obwohl er es wollte oder er war halt ein eitler Gockel der nicht dazu stehen konnte.Ja, das Verhältnis war sehr speziell. CB war durchaus anspruchsvoll und dominant gegenüber ihren Mitarbeitern (und eben auch den Neffen), hat wohl oft Zornausbrüche gehabt und hat BT schon mehrfach mit Enterbung, Rauswurf etc. gedroht, ihn vor anderen runtergeputzt und ihn sehr deutlich spüren lassen, dass er von ihrer Förderung lebt und anhängig ist.
Freigeist38 schrieb:Und bei nem nein hätte man das akzeptieren müssen und alle und soviel andere wege standen ihm offen trotz der Lüge und des scheiterns im studium..Aus seiner Sicht standen ihm eben keine wirklichen Alternativen offen. Er war wie gesagt knapp 30, hatte keine Ausbildung, und im Vergleich zur Aussicht auf ein Millionenerbe, mit dem man sicher ein sehr angenehmes Leben hätte führen können, waren die alternativen Lebensentwürfe alles sehr anstrengend. Er hätte sich da mal ins Zeug legen müssen, etwas leisten und vor allem durchhalten müssen, um nach einer Ausbildung dann mit einem durchschnittlichen Gesellen- oder Angestelltengehalt nach Hause zu gehen.
emz schrieb:Vielleicht solltest du einfach mal die Fälle genauer benennen, um die es dir geht.Das wurde auch in Bezug auf den Fall hier behauptet, u.a. in dem bereits benannten Pollux-Video, was er dann aber auch korrigiert hat oder in Bezug auf den Fall Ursula Herrmann. Gib mal hier in dem Forum "Tatleugner" in der Suchfunktion ein, da gibt's unzählige Beispiele.
cododerdritte schrieb am 11.02.2023:@Shemima hat Gäfgen als Vergleich genannt. Der hatte ja durchaus ein ähnliches Motiv. Ohne Arbeit schnell an viel Geld kommen, um damit ein lockeres Leben zu führen. Aber der hat eben einfach irgendeinen Jungen, der ihm durch das Vermögen der Eltern als geeignet erschien, abgegriffen. Die Schwelle, damit der das nochmal macht, ist damit deutlich niedriger anzusetzen. Für den reichte einfache Gier aus, um ihn zum Mörder zu machen. Es brauchte kein komplexes Beziehungsgefüge.Zustimmung. Ich denke auch nicht, dass BT eine besonders große Gefahr für die Allgemeinheit darstellt.
Freigeist38 schrieb:Ich glaube ebenfalls an die schuld von BT jedoch ist das eine Motiv für mich kein belastbares indiz:Die Lebenslüge ist der eigentlich alles entscheidende Punkt. Der Steuerberater sagte ja im Zivilprozess ganz klar aus, dass CB nicht enttäuscht gewesen wäre, wenn gemeint gewesen wäre, er (BT) habe das Studium nicht erfolgreich beendet oder abgebrochen. Im Strafurteil wird jedoch dargestellt, der Steuerberater habe es anders ausgesagt und daher wisse man nicht, was mit dem nicht erfolgreich beendet nun gemeint sei. Unmöglich sowas.
Diese lebenslüge wird hier wirklich dramatisiert.
Mein gott dann hat er/hat man eben gelogen aus scham das man versagt hat.
(Habe ich auch mal)
Als es rauskam habe ich es erklärt und gut ist.
21-28 %des Studierenden brechen ab also klar das so eine Lüge beim auffliegen unterschiedliche panik/Gefühle auslöst aber eigentlich nichts was man nicht grade biegen könnte.
Freigeist38 schrieb:Das Verhältnis muss Entweder soweit gestört gewesen sein das er es ihr nicht mal erklären KONNTE obwohl er es wollte ...Er wollte seiner Tante etwas erklären? Wie, habe ich da was verpasst? Doch wohl eher das Gegenteil :D
laikaaaaa schrieb:emz schrieb:Ich hatte nicht generell nach Tatleugnern gefragt. Es ging um die Fälle, die @angellost im Blick hat, und darum, ihr hier konkret weiterhelfen zu können.
Vielleicht solltest du einfach mal die Fälle genauer benennen, um die es dir geht.
... Gib mal hier in dem Forum "Tatleugner" in der Suchfunktion ein, da gibt's unzählige Beispiele.
cododerdritte schrieb:Es war bereits der zweite Abbruch und das dritte Scheitern bei einer Ausbildung. Er hatte Jura bereits nach einem Jahr aufgegeben, weil er lieber Schauspieler werden wollte. Dafür hat er dann die Aufnahmeprüfung nicht bestanden und hat dann, auf Wunsch und Druck der Tante, wieder angefangen Jura zu studieren.Merkwürdige Beziehung zu seiner Tante.
cododerdritte schrieb:Und er hat die über einen langen Zeitraum getan und sehr aktiv daran gearbeitet, die Täuschung aufrecht zu erhalten, indem er z.B. das Bestehen des 1. Staatsexamens (zu dem er nicht mal angetreten war) mit einem Weißwurstfrühstück, zu dem er geladen hatte, gefeiert hat.Irre. Aus so einer Nummer kommt man ohne Gesichtsverlust nicht mehr raus. Also totaler Gesichtsverlust
cododerdritte schrieb:Ja, das Verhältnis war sehr speziell. CB war durchaus anspruchsvoll und dominant gegenüber ihren Mitarbeitern (und eben auch den Neffen), hat wohl oft Zornausbrüche gehabt und hat BT schon mehrfach mit Enterbung, Rauswurf etc. gedroht, ihn vor anderen runtergeputzt und ihn sehr deutlich spüren lassen, dass er von ihrer Förderung lebt und anhängig ist.Ich denke er war ein durchschnittlich begabter junger Mann. Die gestellten Ansprüche waren einfach unfair und deutlich zu hoch.
Stefan1477 schrieb:Der Steuerberater sagte ja im Zivilprozess ganz klar aus, dass CB nicht enttäuscht gewesen wäre, wenn gemeint gewesen wäre, er (BT) habe das Studium nicht erfolgreich beendet oder abgebrochen. Im Strafurteil wird jedoch dargestellt, der Steuerberater habe es anders ausgesagt und daher wisse man nicht, was mit dem nicht erfolgreich beendet nun gemeint sei.
(iii.)In dem späteren Zivilprozess hat der Steuerberater seine Ansicht "neu überdacht". Was hätte da jetzt passieren sollen deiner Meinung nach, was nicht zu einem
Der Zeuge R. berichtete glaubhaft, er sei vom Opfer etwa Anfang Mai 2006 beauftragt worden, den Angeklagten nach dem Stand seiner Ausbildung zu befragen. Der Angeklagte habe ihm geantwortet, er sei derzeit als Referendar tätig und würde in Kürze das zweite Staatsexamen ablegen. Diese Auskunft habe er – R. – an das Opfer weitergegeben. Er denke, dass dies auch der letzte Kenntnisstand des Opfers gewesen sei. Die Aussage des Zeugen R. hinsichtlich dieses Vorfalls ist glaubhaft. Der Zeuge R. liess dem Angeklagten gegenüber keinen Belastungseifer erkennen. Es ist kein Grund ersichtlich, warum der Zeuge den geschilderten Sachverhalt erfunden haben soll. Die von Zeugen berichteten Äusserungen des Ange-(S. 64) klagten stimmen inhaltlich überein mit den Angaben der ebenfalls gehörten Umfeldzeugen, die über keinen anderen Kenntnisstand verfügten.
Unmöglich sowas.geführt hätte? Hätte Richter Götzl unverzüglich das Verfahren neu aufrollen müssen?
Heribert schrieb:Ich denke er war ein durchschnittlich begabter junger Mann. Die gestellten Ansprüche waren einfach unfair und deutlich zu hoch.Denken ist da gar nicht erst notwendig. Ein Blick ins Urteil verrät uns:
An dem Drama hat die Reiche Tante eine Mitschuld
Der Angeklagte erzielte im Gymnasium überdurchschnittliche Leistungen.Und das mit der Mitschuld der Ermordeten, sowas lassen wir doch besser gleich mal stecken.
Heribert schrieb:Ich denke er war ein durchschnittlich begabter junger Mann. Die gestellten Ansprüche waren einfach unfair und deutlich zu hoch.Zu behaupten, die Tante hätte eine "Mitschuld an dem Drama" ist ja wohl völlig daneben!!! Natürlich hat sie hohe Ansprüche gehabt, natürlich hat sie unfairen Druck auf den Neffen aufgebaut und ihre Position als Arbeitgeberin und reiche Erbtante ihm gegenüber erbarmungslos ausgespielt. Aber gibt diesem Schnösel doch wohl kaum das Recht, die Tante auf brutalste und hinterhältigste Art und Weise zu erschlagen!
An dem Drama hat die Reiche Tante eine Mitschuld
An seiner Stelle hätte er sein eigenes Leben leben sollen mit einem zu ihm passenden Beruf- und den Kontakt zur Tante besser abgebrochen. Jetzt hat er den Salat
Freigeist38 schrieb:Diese lebenslüge wird hier wirklich dramatisiert.Nein, als ich das Urteil erstmals gelesen habe, war ich sehr schockiert, in welcher Intensität er sein gesamtes Umfeld belogen hat. @cododerdritte hat eigentlich alles schon gesagt, daher nur noch ein paar weitere Anmerkungen/Ergänzungen:
Mein gott dann hat er/hat man eben gelogen aus scham das man versagt hat.
(Habe ich auch mal)
Als es rauskam habe ich es erklärt und gut ist.
21-28 %des Studierenden brechen ab also klar das so eine Lüge beim auffliegen unterschiedliche panik/Gefühle auslöst aber eigentlich nichts was man nicht grade biegen könnte.
Die Verlobte des Angeklagten, die Zeugin F.S. äusserte sich zu diesem Punkt nicht, sondern machte in dieser Hinsicht von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Jedoch berichtete die Zeugin T., eine gute Freundin von S. glaubhaft, die Verlobte des Angeklagten sei bis zur Festnahme davon ausgegangen, dass der Angeklagte kurz vor der Ablegung des Zweiten Staatsexamens stehe und nebenbei noch in einer Vermögensberatung arbeite. Die Zeugin S. sagte glaubhaft aus, es sei für F.S. ein „Schlag“ gewesen, als sie nach der Festnahme des Angeklagten habe erfahren müssen, dass der Angeklagte weder Referendar noch nebenberuflich Mitarbeiter in einer Beraterfirma gewesen sei und dass er noch nicht einmal das 1. Staatsexamen abgelegt habe.Quelle: Urteil.
Stefan1477 schrieb:Nur weil jemand sich wie BT etwas durchs Leben gemogelt hat, macht ihn das noch nicht zum Mörder.Nein, eigentlich nicht. Aber BT, seine Unterstützer und sein Anwalt sind sich nicht zu schade, zu behaupten, ein mit CB eng befreundeter Arzt habe ebenfalls ein Motiv dafür gehabt, seine langjährige Freundin brutalst zu erschlagen, weil sie überlegt hatte, ein Haus zu verkaufen, das laut Testament dessen Sohn erben sollte und er diesen Verkauf dadurch verhindern wollte, dass er sie totschlägt.
Stefan1477 schrieb:Im Strafurteil wird jedoch dargestellt, der Steuerberater habe es anders ausgesagt und daher wisse man nicht, was mit dem nicht erfolgreich beendet nun gemeint sei. Unmöglich sowas.Nein, das ist genau richtig.
LG München I schrieb:Bei einem Gespräch über den Status des Angeklagten habe das Opfer geäussert, der Angeklagte habe das Studium „beendet“, abgebrochen oder nicht fortgeführt“. Was das Opfer nun genau gesagt habe, könne er nicht mehr sagen. Die Angaben des Steuerberaters des Opfers in diesem Zusammenhang führen zu keiner Sachverhaltsklärung, weil sie mehrdeutig sind. Die Ausdrücke „Abgebrochen“ oder „Nicht-Fortgeführt“ lassen den Schluss zu, dass kein erstes Examen gemacht wurde. Der Ausdruck „Beendet“ lässt wiederum den Schluss zu, das Studium sei erfolgreich mit dem 1. Staatsexamen abgeschossen worden.
Stefan1477 schrieb:BT selbst hat immer wieder gesagt und das passt zur Aussage des StB, dass seine Tante als einzige vom Studienabbruch gewusst habe.Echt komischer Zufall, dass genau die einzige Zeugin, die ihn zu dem Studium gedrängt hat und das Erbe vom erfolgreichen Abschluss abhängig macht, ausgerechnet verstirbt. Dass BT ausgerechnet CB von seiner Lüge erzählt haben soll, ist ja komplett hanebüchen. Es gehört sich zwar nicht, schlecht über Verstorbene zu reden, aber CB wurde im Prozess als launisch und impulsiv beschrieben. Genau solchen Leuten würde man kein Geheimnis, das sie empören würde, anvertrauen, da man sonst damit rechnen muss, dass es bald alle wissen.
cododerdritte schrieb:Ich würde nicht sagen, dass so eine Motivlage jemanden "zum Mörder machen" kann, aber BT scheint dass ja durchaus für ein hinreichendes Motiv zu halten.Na ja, das kann man durchaus auch für ein Mordmotiv halten. Viel interessanter ist die Frage, warum dieser Zusammenhang im Urteil nicht mal erwähnt worden ist.
cododerdritte schrieb:Aus seiner Sicht standen ihm eben keine wirklichen Alternativen offen. Er war wie gesagt knapp 30, hatte keine Ausbildung, und im Vergleich zur Aussicht auf ein Millionenerbe, mit dem man sicher ein sehr angenehmes Leben hätte führen können, waren die alternativen Lebensentwürfe alles sehr anstrengend. Er hätte sich da mal ins Zeug legen müssen, etwas leisten und vor allem durchhalten müssen, um nach einer Ausbildung dann mit einem durchschnittlichen Gesellen- oder Angestelltengehalt nach Hause zu gehen.Das ist alles - mit Verlaub - Kaffeesatzleserei. Oder eigentlich besser: Gedankenleserei. Was BT sich dazu gedacht hat, iwssen wir nicht und damit sind solche Ausführungen reine Spekulation. Ist dann eben eine Glaubensfrage.
Heribert schrieb:Ich denke er war ein durchschnittlich begabter junger Mann. Die gestellten Ansprüche waren einfach unfair und deutlich zu hoch.Den IQ von BT kennen wir nicht, aber wir wissen, dass er nicht "schwachsinnig" (vgl. Urteil) ist und am Gymnasium überdurchschnittlich war (siehe @emz), was auch immer das heißt. Immerhin hat er die Zulassung zum Staatsexamen erreicht. Die gestellten Ansprüche waren also nicht zu hoch. Außerdem hätte BT sich von den Ansprüchen seiner Tante emanzipieren können. Immerhin hat sie es ja akzeptieren müssen, dass BT (vorübergehend) zu Theaterwissenschaften wechselte.
Heribert schrieb:An dem Drama hat die Reiche Tante eine MitschuldDas finde ich wirklich daneben.
kegelschnitt schrieb:Heribert schrieb:Ich habe es so verstanden, dass @Heribert das eher in einem übergeordneten, moralisch-ethischen Sinn meint. Da möchte ich ihm beipflichten aber das noch erweitern. Es ist prinzipiell nicht gut, wenn junge Menschen vom Umfeld in so eine Rolle gedrängt werden. Das fing offensichtlich ja schon viel früher an:
An dem Drama hat die Reiche Tante eine Mitschuld
Das finde ich wirklich daneben.
Der selbstbewusste, souveräne, freundliche und wirtschaftlich erfolgreiche Oskar Böhringer beeindruckte den Angeklagten. Herr Böhringer wiederum war dem Angeklagten und dessen Bruder M. ebenfalls zugetan. Oskar Böhringer verfolgte den Gedanken, den Angeklagten und dessen Bruder als seine Nachfolger aufzubauen und sie nach seinem geschäftlichen Rückzug in dem von ihm aufgebauten Betrieb als Leitung einzusetzen.Quelle: Urteil/Allmy Wiki.
cododerdritte schrieb:Es wird auch immer wieder behauptet, die Staatsanwaltschaft habe ihm einen Deal angeboten, dass er wenn er gesteht, nur wegen Totschlag angeklagt würde. Das ist unlogischer und hanebüchener Unsinn.Danke für die deutlichen Worte! Das sehe ich genauso. Tatsächlich hat der Verteidiger das auch mal explizit gesagt:
AZ schrieb:Interviewer: Während des Verfahrens wurde Ihrem Mandanten ein "Deal" angeboten: eine Verurteilung wegen Totschlags – gegen ein Geständnis. Hätte er zugestimmt, wäre er heute frei. Bereut er, dass er sich darauf nicht eingelassen hat?Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/toth-anwalt-peter-witting-die-haft-hat-ihn-hart-gemacht-art-484084
Anwalt: Von einem Deal kann man nicht sprechen. Aber der Staatsanwalt hat damals Andeutungen gemacht: Mit einer Affekttat hätte man auf Totschlag kommen können mit dem Ergebnis einer zeitigen Freiheitsstrafe, also keiner lebenslangen. Für Benedikt Toth war das aber zu keinem Zeitpunkt ein Thema.
cododerdritte schrieb:Das Gerücht, was in der Presse immer wieder als Beleg dafür aufgeführt wird, dass BT ein unschuldiger und ganz aufrechter Mensch ist, der keine Tat gesteht, die er nicht begangen hat, nicht mal wenn man ihm mit der Fleischwurst Totschlag vor der Nase rumwedelt, kann eigentlich nur von BT selbst oder seinem direkten Umfeld kommen. Es verleiht dem unschuldigen Opfer eines Justizirrtums so etwas von Tragik und Epos, und das gefällt ihm ganz gut als Bild, das man draußen von ihm haben soll...Genauso ist es. Der Laie, der sich nie das Urteil durchgelesen hat, würde denken: "Welcher Mörder würde ein Totschlagsangebot ausschlagen und weiterhin seine Unschuld beteuern? Er muss unschuldig sein." Zum Glück ist das Urteil öffentlich.
emz schrieb:Dann schaun wir uns doch einfach mal an, was der Herr Steuerberater im Strafprozess gesagt hat:Das ist so nicht richtig, denn: Bei dem Zeugen R. handelt es sich um den langjährigen Mitarbeiter, den C.B. angeblich loswerden wollte. Der Name des Steuerberaters fängt mit B. an.
(iii.)
Der Zeuge R. berichtete glaubhaft, er sei vom Opfer etwa Anfang Mai 2006 beauftragt worden, den Angeklagten nach dem Stand seiner Ausbildung zu befragen. Der Angeklagte habe ihm geantwortet, er sei derzeit als Referendar tätig und würde in Kürze das zweite Staatsexamen ablegen. Diese Auskunft habe er – R. – an das Opfer weitergegeben. Er denke, dass dies auch der letzte Kenntnisstand des Opfers gewesen sei. Die Aussage des Zeugen R. hinsichtlich dieses Vorfalls ist glaubhaft. Der Zeuge R. liess dem Angeklagten gegenüber keinen Belastungseifer erkennen. Es ist kein Grund ersichtlich, warum der Zeuge den geschilderten Sachverhalt erfunden haben soll. Die von Zeugen berichteten Äusserungen des Ange-(S. 64) klagten stimmen inhaltlich überein mit den Angaben der ebenfalls gehörten Umfeldzeugen, die über keinen anderen Kenntnisstand verfügten.
In dem späteren Zivilprozess hat der Steuerberater seine Ansicht "neu überdacht". Was hätte da jetzt passieren sollen deiner Meinung nach,