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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

18.02.2023 um 20:44
Ich sprach aber nicht von diesem Fall, sondern von vielen Fällen wo Dritte (nicht der Täter) auf diesen Umstand hinweisen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.02.2023 um 20:45
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Statistisch gesehen sitzen allerdings wegen Mordes unter besonderer Schwere der Schuld Verurteilte in Bayern am längsten ein.
Weil du nicht zum ersten Mal den Blick auf Bayern und eine hier besonders harte Handhabung lenkst, lass uns bitte wissen, auf welche Statistik du dich bei deiner Einschätzung beziehst.
Quelle bitte.



Zitat von angellostangellost schrieb:Ich sprach aber nicht von diesem Fall, sondern von vielen Fällen wo Dritte (nicht der Täter) auf diesen Umstand hinweisen.
Vielleicht solltest du einfach mal die Fälle genauer benennen, um die es dir geht.


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18.02.2023 um 21:38
Zitat von angellostangellost schrieb:Das mit der Prognose wurde eben in anderen Fällen anders erklärt. Da hieß es: Kein Geständnis = keine vorzeitige Entlassung.
Das ist natürlich eine gewagte Aussage. Aber, was man sagen kann, ist, dass sein querulatorisches Benehmen ihm keinen Tag frühere Entlassung bringen wird.


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19.02.2023 um 00:03
Ich glaube ebenfalls an die schuld von BT jedoch ist das eine Motiv für mich kein belastbares indiz:
Diese lebenslüge wird hier wirklich dramatisiert.
Mein gott dann hat er/hat man eben gelogen aus scham das man versagt hat.
(Habe ich auch mal)
Als es rauskam habe ich es erklärt und gut ist.
21-28 %des Studierenden brechen ab also klar das so eine Lüge beim auffliegen unterschiedliche panik/Gefühle auslöst aber eigentlich nichts was man nicht grade biegen könnte.

Das Verhältnis muss Entweder soweit gestört gewesen sein das er es ihr nicht mal erklären KONNTE obwohl er es wollte oder er war halt ein eitler Gockel der nicht dazu stehen konnte.
Bei einer gesunden beziehung kann man alles grade biegen,fehler,lügen(die natürlich keinen anderen geschadet haben) mit ehrlichkeit und offenheit..
Er hätte sagen können" du tante glaub studium ist nichts für mich,tut mir leid das ich da auch gelogen habe ich wollte halt niemand enttäuschen wäre es trotzdem nicht möglich das parkhaus später übernehme es macht mir ein riesen spass oder wenn du unbedingt willst das ich etwas fachwissen mitbringe mache ich ne Ausbildung zum bürokaufmann oder in der Verwaltung"

Selbst mit ner negativen haltung selbst wenn sie erstmal nein gesagt hätte,gäbe es grosse chancen wenn er sich in seinem unteren posten weiterhin engagiert hätte das f.böhringer ihn doch alles überlassen hätte..

Und bei nem nein hätte man das akzeptieren müssen und alle und soviel andere wege standen ihm offen trotz der Lüge und des scheiterns im studium..

Aber entweder war es so oder er hatte das gefühl sie wird ihm das mit der lüge und dem abbruch nicht hinnehmen und weder die Parkgarage noch das erbe überlassen.
Mit nem mord hätte er die lüge vertuschen und das erbe bekommen können

Nur war er eben nicht nur brutal sondern eben auch zu blöd um am ende der Staatsanwaltschaft mehr als 10 indizien da zulassen +kein alibi+dämliches verräterisches nachtatverhalten,spuren,diebstahl,Zeitung,fahrt nach augsburg,Fahrrad mit druckreiniger waschen,angeblich krank blalabla.
Also mich haben die indizien mehr überzeugt als das motiv da ein normaler mensch wegen relativ harmlosen lügen und karrieredefiziten nicht mordet.
Darsow,schemer,bence sitzen zu recht im knast..
Da gibts kaum zweifel die urteile sind wirklich gut ausgearbeit und stichhaltig.m


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.02.2023 um 11:09
Ich denke, Du solltest erst mal die Urteilsbegründung lesen, bevor Du hier steile Theorien aufstellst, dass BT doch so viele alternative Handlungsmöglichkeiten hatte, so dass man die Angst vor dem Auffliegen der Lüge als Motiv eigentlich ausschließen kann.
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:21-28 %des Studierenden brechen ab also klar das so eine Lüge beim auffliegen unterschiedliche panik/Gefühle auslöst aber eigentlich nichts was man nicht grade biegen könnte.
Es war bereits der zweite Abbruch und das dritte Scheitern bei einer Ausbildung. Er hatte Jura bereits nach einem Jahr aufgegeben, weil er lieber Schauspieler werden wollte. Dafür hat er dann die Aufnahmeprüfung nicht bestanden und hat dann, auf Wunsch und Druck der Tante, wieder angefangen Jura zu studieren.
Er gehörte also nicht zu den 30 % Studierenden, die ein Studium abbrechen, sondern zu den sehr wenigen Prozent von Menschen, die mit knapp 30 3 Ausbildungsanläufe vermasselt haben und deshalb ohne Ausbildung dastehen.

Er hat nicht einfach gegenüber der Tante gelogen, dass er noch studieren würde, sondern hat dies gegenüber seinem ganzen Familienumfeld und Freundeskreis behauptet. Und er hat die über einen langen Zeitraum getan und sehr aktiv daran gearbeitet, die Täuschung aufrecht zu erhalten, indem er z.B. das Bestehen des 1. Staatsexamens (zu dem er nicht mal angetreten war) mit einem Weißwurstfrühstück, zu dem er geladen hatte, gefeiert hat.

Da wieder rauszukommen ist dann schon eine andere Nummer....
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Das Verhältnis muss Entweder soweit gestört gewesen sein das er es ihr nicht mal erklären KONNTE obwohl er es wollte oder er war halt ein eitler Gockel der nicht dazu stehen konnte.
Ja, das Verhältnis war sehr speziell. CB war durchaus anspruchsvoll und dominant gegenüber ihren Mitarbeitern (und eben auch den Neffen), hat wohl oft Zornausbrüche gehabt und hat BT schon mehrfach mit Enterbung, Rauswurf etc. gedroht, ihn vor anderen runtergeputzt und ihn sehr deutlich spüren lassen, dass er von ihrer Förderung lebt und anhängig ist.
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Und bei nem nein hätte man das akzeptieren müssen und alle und soviel andere wege standen ihm offen trotz der Lüge und des scheiterns im studium..
Aus seiner Sicht standen ihm eben keine wirklichen Alternativen offen. Er war wie gesagt knapp 30, hatte keine Ausbildung, und im Vergleich zur Aussicht auf ein Millionenerbe, mit dem man sicher ein sehr angenehmes Leben hätte führen können, waren die alternativen Lebensentwürfe alles sehr anstrengend. Er hätte sich da mal ins Zeug legen müssen, etwas leisten und vor allem durchhalten müssen, um nach einer Ausbildung dann mit einem durchschnittlichen Gesellen- oder Angestelltengehalt nach Hause zu gehen.

Das Auffliegen der Lebenslüge und die angst vor der Reaktion der Tante war eben nicht das singuläre Motiv. Es wurde ausdrücklich festgestellt, dass eines der Motive auch Habgier gewesen ist, u.a. deshalb ist er ja wegen Mord verurteilt worden. So konnte er es ja offenbar nicht lassen, die tote Tante auch noch sofort auszuplündern und ihr 2.000 € wegzunehmen und sicherheitshalber noch schnell das Testament zu kontrollieren, ob er da auch noch drin steht oder ob es eine neuere Version gibt, die er besser verschwinden lassen sollte, damit der Plan aufgeht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.02.2023 um 12:34
Zitat von emzemz schrieb:Vielleicht solltest du einfach mal die Fälle genauer benennen, um die es dir geht.
Das wurde auch in Bezug auf den Fall hier behauptet, u.a. in dem bereits benannten Pollux-Video, was er dann aber auch korrigiert hat oder in Bezug auf den Fall Ursula Herrmann. Gib mal hier in dem Forum "Tatleugner" in der Suchfunktion ein, da gibt's unzählige Beispiele.

So pauschal stimmt das ja nicht, wie hier andere schon ausgeführt haben und es wäre auch nicht richtig, wenn es so wäre. Nur weil jemand seine Unschuld beteuert (wozu er ja das Recht hat) heißt das ja nicht, dass er gefährlicher ist deswegen. Irgendwer meinte auch mal, dass es sogar dafür spricht, dass derjenige nicht noch einmal mordet, weil er sich u.U. selbst eingeredet hat, die Tat nicht begangen zu haben und daher nicht gefährlicher ist, als wenn er tatsächlich unschuldig wäre. Aber das ist natürlich Küchentischpsychologie.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb am 11.02.2023:@Shemima hat Gäfgen als Vergleich genannt. Der hatte ja durchaus ein ähnliches Motiv. Ohne Arbeit schnell an viel Geld kommen, um damit ein lockeres Leben zu führen. Aber der hat eben einfach irgendeinen Jungen, der ihm durch das Vermögen der Eltern als geeignet erschien, abgegriffen. Die Schwelle, damit der das nochmal macht, ist damit deutlich niedriger anzusetzen. Für den reichte einfache Gier aus, um ihn zum Mörder zu machen. Es brauchte kein komplexes Beziehungsgefüge.
Zustimmung. Ich denke auch nicht, dass BT eine besonders große Gefahr für die Allgemeinheit darstellt.

Achja, ein Nachtrag noch: lest mal im Urteil zu den 500€-Scheinen. Die wurden nie als Indiz zu ungunsten von BT gewertet, da das Gericht es nicht für ausgeschlossen hielt, dass er sie zu einem anderen Zeitpunkt als bei der Tat bekommen hat.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.02.2023 um 12:48
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Ich glaube ebenfalls an die schuld von BT jedoch ist das eine Motiv für mich kein belastbares indiz:
Diese lebenslüge wird hier wirklich dramatisiert.
Mein gott dann hat er/hat man eben gelogen aus scham das man versagt hat.
(Habe ich auch mal)
Als es rauskam habe ich es erklärt und gut ist.
21-28 %des Studierenden brechen ab also klar das so eine Lüge beim auffliegen unterschiedliche panik/Gefühle auslöst aber eigentlich nichts was man nicht grade biegen könnte.
Die Lebenslüge ist der eigentlich alles entscheidende Punkt. Der Steuerberater sagte ja im Zivilprozess ganz klar aus, dass CB nicht enttäuscht gewesen wäre, wenn gemeint gewesen wäre, er (BT) habe das Studium nicht erfolgreich beendet oder abgebrochen. Im Strafurteil wird jedoch dargestellt, der Steuerberater habe es anders ausgesagt und daher wisse man nicht, was mit dem nicht erfolgreich beendet nun gemeint sei. Unmöglich sowas.
BT selbst hat immer wieder gesagt und das passt zur Aussage des StB, dass seine Tante als einzige vom Studienabbruch gewusst habe.

Nur weil jemand sich wie BT etwas durchs Leben gemogelt hat, macht ihn das noch nicht zum Mörder. Das angebliche Motiv ist also genau zu betrachten, wie auch die Indizien, bei denen das Landgericht unter Richter Götzl auch entlastende Indizien als belastend gewertet hat und es nur so zur angeblichen überzeugenden Kette an Indizien kam.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.02.2023 um 12:59
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Das Verhältnis muss Entweder soweit gestört gewesen sein das er es ihr nicht mal erklären KONNTE obwohl er es wollte ...
Er wollte seiner Tante etwas erklären? Wie, habe ich da was verpasst? Doch wohl eher das Gegenteil :D
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:emz schrieb:
Vielleicht solltest du einfach mal die Fälle genauer benennen, um die es dir geht.

... Gib mal hier in dem Forum "Tatleugner" in der Suchfunktion ein, da gibt's unzählige Beispiele.
Ich hatte nicht generell nach Tatleugnern gefragt. Es ging um die Fälle, die @angellost im Blick hat, und darum, ihr hier konkret weiterhelfen zu können.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.02.2023 um 14:22
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es war bereits der zweite Abbruch und das dritte Scheitern bei einer Ausbildung. Er hatte Jura bereits nach einem Jahr aufgegeben, weil er lieber Schauspieler werden wollte. Dafür hat er dann die Aufnahmeprüfung nicht bestanden und hat dann, auf Wunsch und Druck der Tante, wieder angefangen Jura zu studieren.
Merkwürdige Beziehung zu seiner Tante.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und er hat die über einen langen Zeitraum getan und sehr aktiv daran gearbeitet, die Täuschung aufrecht zu erhalten, indem er z.B. das Bestehen des 1. Staatsexamens (zu dem er nicht mal angetreten war) mit einem Weißwurstfrühstück, zu dem er geladen hatte, gefeiert hat.
Irre. Aus so einer Nummer kommt man ohne Gesichtsverlust nicht mehr raus. Also totaler Gesichtsverlust
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ja, das Verhältnis war sehr speziell. CB war durchaus anspruchsvoll und dominant gegenüber ihren Mitarbeitern (und eben auch den Neffen), hat wohl oft Zornausbrüche gehabt und hat BT schon mehrfach mit Enterbung, Rauswurf etc. gedroht, ihn vor anderen runtergeputzt und ihn sehr deutlich spüren lassen, dass er von ihrer Förderung lebt und anhängig ist.
Ich denke er war ein durchschnittlich begabter junger Mann. Die gestellten Ansprüche waren einfach unfair und deutlich zu hoch.
An dem Drama hat die Reiche Tante eine Mitschuld

An seiner Stelle hätte er sein eigenes Leben leben sollen mit einem zu ihm passenden Beruf- und den Kontakt zur Tante besser abgebrochen. Jetzt hat er den Salat


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19.02.2023 um 14:37
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Der Steuerberater sagte ja im Zivilprozess ganz klar aus, dass CB nicht enttäuscht gewesen wäre, wenn gemeint gewesen wäre, er (BT) habe das Studium nicht erfolgreich beendet oder abgebrochen. Im Strafurteil wird jedoch dargestellt, der Steuerberater habe es anders ausgesagt und daher wisse man nicht, was mit dem nicht erfolgreich beendet nun gemeint sei.

Dann schaun wir uns doch einfach mal an, was der Herr Steuerberater im Strafprozess gesagt hat:
(iii.)
Der Zeuge R. berichtete glaubhaft, er sei vom Opfer etwa Anfang Mai 2006 beauftragt worden, den Angeklagten nach dem Stand seiner Ausbildung zu befragen. Der Angeklagte habe ihm geantwortet, er sei derzeit als Referendar tätig und würde in Kürze das zweite Staatsexamen ablegen. Diese Auskunft habe er – R. – an das Opfer weitergegeben. Er denke, dass dies auch der letzte Kenntnisstand des Opfers gewesen sei. Die Aussage des Zeugen R. hinsichtlich dieses Vorfalls ist glaubhaft. Der Zeuge R. liess dem Angeklagten gegenüber keinen Belastungseifer erkennen. Es ist kein Grund ersichtlich, warum der Zeuge den geschilderten Sachverhalt erfunden haben soll. Die von Zeugen berichteten Äusserungen des Ange-(S. 64) klagten stimmen inhaltlich überein mit den Angaben der ebenfalls gehörten Umfeldzeugen, die über keinen anderen Kenntnisstand verfügten.
In dem späteren Zivilprozess hat der Steuerberater seine Ansicht "neu überdacht". Was hätte da jetzt passieren sollen deiner Meinung nach, was nicht zu einem
Unmöglich sowas.
geführt hätte? Hätte Richter Götzl unverzüglich das Verfahren neu aufrollen müssen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.02.2023 um 14:49
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Ich denke er war ein durchschnittlich begabter junger Mann. Die gestellten Ansprüche waren einfach unfair und deutlich zu hoch.
An dem Drama hat die Reiche Tante eine Mitschuld
Denken ist da gar nicht erst notwendig. Ein Blick ins Urteil verrät uns:
Der Angeklagte erzielte im Gymnasium überdurchschnittliche Leistungen.
Und das mit der Mitschuld der Ermordeten, sowas lassen wir doch besser gleich mal stecken.


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19.02.2023 um 14:52
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Ich denke er war ein durchschnittlich begabter junger Mann. Die gestellten Ansprüche waren einfach unfair und deutlich zu hoch.
An dem Drama hat die Reiche Tante eine Mitschuld

An seiner Stelle hätte er sein eigenes Leben leben sollen mit einem zu ihm passenden Beruf- und den Kontakt zur Tante besser abgebrochen. Jetzt hat er den Salat
Zu behaupten, die Tante hätte eine "Mitschuld an dem Drama" ist ja wohl völlig daneben!!! Natürlich hat sie hohe Ansprüche gehabt, natürlich hat sie unfairen Druck auf den Neffen aufgebaut und ihre Position als Arbeitgeberin und reiche Erbtante ihm gegenüber erbarmungslos ausgespielt. Aber gibt diesem Schnösel doch wohl kaum das Recht, die Tante auf brutalste und hinterhältigste Art und Weise zu erschlagen!

Und es ist wohl kaum BT, der "jetzt den Salat" hat! Das Leben der Tante ist mit nicht einmal 60 Jahren brutal beendet worden, die Verlobte ist bestohlen und belogen worden, die Familie dreht sich seit Jahren nur noch um das angebliche Opfer eines Justizskandals und Du meinst im Ernst, dass es BT ist, der "den Salat hat"?!


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19.02.2023 um 14:58
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Diese lebenslüge wird hier wirklich dramatisiert.
Mein gott dann hat er/hat man eben gelogen aus scham das man versagt hat.
(Habe ich auch mal)
Als es rauskam habe ich es erklärt und gut ist.
21-28 %des Studierenden brechen ab also klar das so eine Lüge beim auffliegen unterschiedliche panik/Gefühle auslöst aber eigentlich nichts was man nicht grade biegen könnte.
Nein, als ich das Urteil erstmals gelesen habe, war ich sehr schockiert, in welcher Intensität er sein gesamtes Umfeld belogen hat. @cododerdritte hat eigentlich alles schon gesagt, daher nur noch ein paar weitere Anmerkungen/Ergänzungen:

1) Mag sein, dass 20-30% der Studierenden ihr Studium abbrechen, aber wie viele von denen belügen dann ihre Familie und das gesamte Umfeld mit einem angeblich erfolgreichen Studienabschluss? Kaum jemand! BT hat alle jahrelang belogen und hat für sich keinen Ausweg gefunden. Den hätte es natürlich gegeben, aber es war wohl nicht mit seinem Ego vereinbar, seinem Umfeld zu berichten, mehrfach auf ganzer Linie im Studium gescheitert zu sein. Während seine Freunde erfolgreich studiert haben und den Jobeinstieg geschafft hatten, hätte er über 10 Jahre nach dem Abi nichts vorzuweisen gehabt. Seine Verlobte war als verbeamtete Lehrerin erfolgreich und hat sicherlich an die nächsten Schritte wie Familiengründung gedacht. Sie ist davon ausgegangen, dass BT nach dem zweiten Examen ebenfalls beruflich Fuß fassen und gut verdienen würde. Für FS muss die Wahrheit ein Schlag ins Gesicht gewesen sein:
Die Verlobte des Angeklagten, die Zeugin F.S. äusserte sich zu diesem Punkt nicht, sondern machte in dieser Hinsicht von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Jedoch berichtete die Zeugin T., eine gute Freundin von S. glaubhaft, die Verlobte des Angeklagten sei bis zur Festnahme davon ausgegangen, dass der Angeklagte kurz vor der Ablegung des Zweiten Staatsexamens stehe und nebenbei noch in einer Vermögensberatung arbeite. Die Zeugin S. sagte glaubhaft aus, es sei für F.S. ein „Schlag“ gewesen, als sie nach der Festnahme des Angeklagten habe erfahren müssen, dass der Angeklagte weder Referendar noch nebenberuflich Mitarbeiter in einer Beraterfirma gewesen sei und dass er noch nicht einmal das 1. Staatsexamen abgelegt habe.
Quelle: Urteil.

Für BT war es schon alleine deshalb ungleich schwerer, sein Scheitern zu beichten als es für fast alle Studienabbrecher der Fall ist.

2) Nicht nur hat er sein gesamtes Umfeld mit seinem angeblich erfolgreichen Studium belogen, er hat darüber hinaus behauptet, einen Doktorvater sowie einen Job in der Finanzberatung in Aussicht zu haben. Anscheinend hatte er nicht mal vor, irgendwann seinem Umfeld die Wahrheit zu sagen, denn eine Lüge hat sich an die andere gereiht. Gerade diese Lügen bezüglich Promotion bzw. lukrativen Job finde ich sehr kritisch, denn seine Verlobte musste davon ausgehen, dass sich bei BT finanzielle Stabilität einstellt, die für Familienplanung und Partnerschaft ja nicht unwichtig ist.

Sein Ego ließ es wohl nicht zu, das Scheitern zu offenbaren, und das war wohl letztendlich mitunter der Grund, weswegen CB sterben musste. Ziemlich traurig, eigentlich.


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19.02.2023 um 15:00
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Nur weil jemand sich wie BT etwas durchs Leben gemogelt hat, macht ihn das noch nicht zum Mörder.
Nein, eigentlich nicht. Aber BT, seine Unterstützer und sein Anwalt sind sich nicht zu schade, zu behaupten, ein mit CB eng befreundeter Arzt habe ebenfalls ein Motiv dafür gehabt, seine langjährige Freundin brutalst zu erschlagen, weil sie überlegt hatte, ein Haus zu verkaufen, das laut Testament dessen Sohn erben sollte und er diesen Verkauf dadurch verhindern wollte, dass er sie totschlägt.
Wohlgemerkt, es ging nicht um eine Enterbung, weil der Sohn CB z.B. belogen oder bestohlen hatte oder sich überlegt hatte, lieber ein Lotterleben zu führen statt zu studieren. CB wollte lediglich die Immobilie, der der Sohn des Arztes erben sollte, verkaufen.

Ich würde nicht sagen, dass so eine Motivlage jemanden "zum Mörder machen" kann, aber BT scheint dass ja durchaus für ein hinreichendes Motiv zu halten.

Für ihn stand da weitaus mehr auf dem Spiel, als eine der zahlreichen Immobilien die CB besaß und alle an die Neffen gehen sollten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt....


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19.02.2023 um 15:08
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Im Strafurteil wird jedoch dargestellt, der Steuerberater habe es anders ausgesagt und daher wisse man nicht, was mit dem nicht erfolgreich beendet nun gemeint sei. Unmöglich sowas.
Nein, das ist genau richtig.
LG München I schrieb:Bei einem Gespräch über den Status des Angeklagten habe das Opfer geäussert, der Angeklagte habe das Studium „beendet“, abgebrochen oder nicht fortgeführt“. Was das Opfer nun genau gesagt habe, könne er nicht mehr sagen. Die Angaben des Steuerberaters des Opfers in diesem Zusammenhang führen zu keiner Sachverhaltsklärung, weil sie mehrdeutig sind. Die Ausdrücke „Abgebrochen“ oder „Nicht-Fortgeführt“ lassen den Schluss zu, dass kein erstes Examen gemacht wurde. Der Ausdruck „Beendet“ lässt wiederum den Schluss zu, das Studium sei erfolgreich mit dem 1. Staatsexamen abgeschossen worden.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:BT selbst hat immer wieder gesagt und das passt zur Aussage des StB, dass seine Tante als einzige vom Studienabbruch gewusst habe.
Echt komischer Zufall, dass genau die einzige Zeugin, die ihn zu dem Studium gedrängt hat und das Erbe vom erfolgreichen Abschluss abhängig macht, ausgerechnet verstirbt. Dass BT ausgerechnet CB von seiner Lüge erzählt haben soll, ist ja komplett hanebüchen. Es gehört sich zwar nicht, schlecht über Verstorbene zu reden, aber CB wurde im Prozess als launisch und impulsiv beschrieben. Genau solchen Leuten würde man kein Geheimnis, das sie empören würde, anvertrauen, da man sonst damit rechnen muss, dass es bald alle wissen.

Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wieso du diese grotesken Lügen von BT abkaufst. Und selbst wenn es die Wahrheit wäre, wäre die Lebenslüge ein sehr schwerwiegendes Motiv, weil CB ihren "Lieblingsneffen" in der Hand gehabt hätte.


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19.02.2023 um 15:08
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich würde nicht sagen, dass so eine Motivlage jemanden "zum Mörder machen" kann, aber BT scheint dass ja durchaus für ein hinreichendes Motiv zu halten.
Na ja, das kann man durchaus auch für ein Mordmotiv halten. Viel interessanter ist die Frage, warum dieser Zusammenhang im Urteil nicht mal erwähnt worden ist.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aus seiner Sicht standen ihm eben keine wirklichen Alternativen offen. Er war wie gesagt knapp 30, hatte keine Ausbildung, und im Vergleich zur Aussicht auf ein Millionenerbe, mit dem man sicher ein sehr angenehmes Leben hätte führen können, waren die alternativen Lebensentwürfe alles sehr anstrengend. Er hätte sich da mal ins Zeug legen müssen, etwas leisten und vor allem durchhalten müssen, um nach einer Ausbildung dann mit einem durchschnittlichen Gesellen- oder Angestelltengehalt nach Hause zu gehen.
Das ist alles - mit Verlaub - Kaffeesatzleserei. Oder eigentlich besser: Gedankenleserei. Was BT sich dazu gedacht hat, iwssen wir nicht und damit sind solche Ausführungen reine Spekulation. Ist dann eben eine Glaubensfrage.

Aus der Doku "Anklage Mord - Ein Freund vor Gericht" aus den Ausführungen von FS und NL aus dem 1. WAA sowie aus dem Verhalten des Umfelds während des Prozesses (und danach), ist bekannt, dass man BT die "Studienlüge" wohl verziehen haben muss.


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19.02.2023 um 15:13
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Ich denke er war ein durchschnittlich begabter junger Mann. Die gestellten Ansprüche waren einfach unfair und deutlich zu hoch.
Den IQ von BT kennen wir nicht, aber wir wissen, dass er nicht "schwachsinnig" (vgl. Urteil) ist und am Gymnasium überdurchschnittlich war (siehe @emz), was auch immer das heißt. Immerhin hat er die Zulassung zum Staatsexamen erreicht. Die gestellten Ansprüche waren also nicht zu hoch. Außerdem hätte BT sich von den Ansprüchen seiner Tante emanzipieren können. Immerhin hat sie es ja akzeptieren müssen, dass BT (vorübergehend) zu Theaterwissenschaften wechselte.
Zitat von HeribertHeribert schrieb:An dem Drama hat die Reiche Tante eine Mitschuld
Das finde ich wirklich daneben.


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19.02.2023 um 15:23
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Heribert schrieb:
An dem Drama hat die Reiche Tante eine Mitschuld

Das finde ich wirklich daneben.
Ich habe es so verstanden, dass @Heribert das eher in einem übergeordneten, moralisch-ethischen Sinn meint. Da möchte ich ihm beipflichten aber das noch erweitern. Es ist prinzipiell nicht gut, wenn junge Menschen vom Umfeld in so eine Rolle gedrängt werden. Das fing offensichtlich ja schon viel früher an:
Der selbstbewusste, souveräne, freundliche und wirtschaftlich erfolgreiche Oskar Böhringer beeindruckte den Angeklagten. Herr Böhringer wiederum war dem Angeklagten und dessen Bruder M. ebenfalls zugetan. Oskar Böhringer verfolgte den Gedanken, den Angeklagten und dessen Bruder als seine Nachfolger aufzubauen und sie nach seinem geschäftlichen Rückzug in dem von ihm aufgebauten Betrieb als Leitung einzusetzen.
Quelle: Urteil/Allmy Wiki.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.02.2023 um 15:24
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es wird auch immer wieder behauptet, die Staatsanwaltschaft habe ihm einen Deal angeboten, dass er wenn er gesteht, nur wegen Totschlag angeklagt würde. Das ist unlogischer und hanebüchener Unsinn.
Danke für die deutlichen Worte! Das sehe ich genauso. Tatsächlich hat der Verteidiger das auch mal explizit gesagt:
AZ schrieb:Interviewer: Während des Verfahrens wurde Ihrem Mandanten ein "Deal" angeboten: eine Verurteilung wegen Totschlags – gegen ein Geständnis. Hätte er zugestimmt, wäre er heute frei. Bereut er, dass er sich darauf nicht eingelassen hat?

Anwalt: Von einem Deal kann man nicht sprechen. Aber der Staatsanwalt hat damals Andeutungen gemacht: Mit einer Affekttat hätte man auf Totschlag kommen können mit dem Ergebnis einer zeitigen Freiheitsstrafe, also keiner lebenslangen. Für Benedikt Toth war das aber zu keinem Zeitpunkt ein Thema.
Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/toth-anwalt-peter-witting-die-haft-hat-ihn-hart-gemacht-art-484084

Es gab also allenfalls Andeutungen. Das ist extrem weit weg von einem Deal (wie er im Prozess "Grünes Gewölbe" passiert), und die Staatsanwaltschaft kann hier nicht mal ein Angebot machen. Das hätte schon vom Gericht kommen müssen, und das ist nicht passiert.

Im Übrigen war aufgrund der Handschuhspuren und des Tatorts klar, dass CB überrascht angegriffen worden ist (i.e. Heimtücke), und aufgrund von Spuren am Testament, den Gelddiebstählen und dem Millionenerbe sowie seiner prekären finanziellen Situation war auch das Motiv Heimtücke klar. Mit Totschlag wäre er niemals durchgekommen.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das Gerücht, was in der Presse immer wieder als Beleg dafür aufgeführt wird, dass BT ein unschuldiger und ganz aufrechter Mensch ist, der keine Tat gesteht, die er nicht begangen hat, nicht mal wenn man ihm mit der Fleischwurst Totschlag vor der Nase rumwedelt, kann eigentlich nur von BT selbst oder seinem direkten Umfeld kommen. Es verleiht dem unschuldigen Opfer eines Justizirrtums so etwas von Tragik und Epos, und das gefällt ihm ganz gut als Bild, das man draußen von ihm haben soll...
Genauso ist es. Der Laie, der sich nie das Urteil durchgelesen hat, würde denken: "Welcher Mörder würde ein Totschlagsangebot ausschlagen und weiterhin seine Unschuld beteuern? Er muss unschuldig sein." Zum Glück ist das Urteil öffentlich.


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Mordfall Charlotte Böhringer

19.02.2023 um 15:31
Zitat von emzemz schrieb:Dann schaun wir uns doch einfach mal an, was der Herr Steuerberater im Strafprozess gesagt hat:
(iii.)
Der Zeuge R. berichtete glaubhaft, er sei vom Opfer etwa Anfang Mai 2006 beauftragt worden, den Angeklagten nach dem Stand seiner Ausbildung zu befragen. Der Angeklagte habe ihm geantwortet, er sei derzeit als Referendar tätig und würde in Kürze das zweite Staatsexamen ablegen. Diese Auskunft habe er – R. – an das Opfer weitergegeben. Er denke, dass dies auch der letzte Kenntnisstand des Opfers gewesen sei. Die Aussage des Zeugen R. hinsichtlich dieses Vorfalls ist glaubhaft. Der Zeuge R. liess dem Angeklagten gegenüber keinen Belastungseifer erkennen. Es ist kein Grund ersichtlich, warum der Zeuge den geschilderten Sachverhalt erfunden haben soll. Die von Zeugen berichteten Äusserungen des Ange-(S. 64) klagten stimmen inhaltlich überein mit den Angaben der ebenfalls gehörten Umfeldzeugen, die über keinen anderen Kenntnisstand verfügten.
In dem späteren Zivilprozess hat der Steuerberater seine Ansicht "neu überdacht". Was hätte da jetzt passieren sollen deiner Meinung nach,
Das ist so nicht richtig, denn: Bei dem Zeugen R. handelt es sich um den langjährigen Mitarbeiter, den C.B. angeblich loswerden wollte. Der Name des Steuerberaters fängt mit B. an.


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