Zum Aussageverhalten von BT, Leute, er wurde in seiner Vernehmung vom Zeugen zum Hauptverdaechtigen und ist über Stunden vernommen worden. In solch einer Situation wusste er wahrscheinlich irgendwann noch nicht mal mehr seinen Namen. Ich befrage normaler Weise in meinem Job auch Zeugen, nur das ist etwas völlig anderes, wenn man selber vernommen wird. Das zweifelhafte Vergnügen hatte ich auch schon mehrfach und je nachdem welches Gegenüber man da hat, ist das auch als Zeuge unangenehm, wenn da einer nachbohrt und natürlich Widersprüche aufdecken will, damit die Aussage, je nach Interessenlage, nicht sonderlich überzeugend erscheint.
Wie
@Negusgerade schrieb, die Lügen von vor der Tat sind nicht ergiebig im Hinblick auf die Frage, ob er auch der Mörder ist.
Und Erinnerungsluecken unter dem Druck einer Vernehmung sehe ich nach meiner Erfahrung als völlig normal an.
Daraus kann man auch nichts Belastendes herleiten. Auch aus dem Umstand, dass BT sich noch zeitlich relativ genau an das Erkaeltungsbad erinnern konnte, ist nicht ungewöhnlich. Ein Erkaeltungsbad nimmt man nicht jeden Tag, ergo bleibt da die Erinnerung frischer. Genauso wird er nicht jeden Abend mit der Schwiegermutter in spe telefonieren, so dass man sich das auch merkt. Das ist wie das Beispiel vom 11.09.2001. Da wissen die meisten Menschen noch sehr genau, was sie getan haben, als sie vom Einsturz der Türme hörten oder es sogar sahen und das auch noch 18 Jahre später. Aber kein Mensch weiß auf Anhieb, was er letzten Sonntag zu Mittag hatte, weil es nicht relevant und nichts Besonderes war, Ausnahme, man hat sich zb mit Freunden zum Brunch getroffen, Geburtstag gefeiert oder im Krankenhaus gelegen und über das Essen gemosert. Alle anderen werden ein paar Minuten brauchen, um sich zu erinnern.
Von daher taugen Erinnerungsluecken hier gar nicht, um etwas zu belegen für seine Täterschaft.