Die folgenden beiden Zitate sind aus einer Aussage MWs vom 29.08.1986.
29. August 1986 Aussage MW, (Petra Cichos,
S. 91, Abs. 3,
S. 95, Abs 2 und 3 von unten)
"Ist denn der Reinhard in der Lage gewesen, die Kinder zu kämmen und die Haarspangen anzubringen"
Antwort: Ich glaube schon, ich gehe davon aus, dass er das kann. Er hat zwar immer gesagt, er könne das nicht. Aber er hatte nach Aussagen meiner Mutter die Kinder einmal gekämmt, als ich von der Nachtschicht heimgekommen war.
"... Wenn ich Sie nun fragen werde, wer denn tatsächlich die beiden Briefe geschrieben hat?
Die habe ich selbst geschrieben. Ich weiß nicht, warum ich sie geschrieben habe. ..."
08. September 1986 Aktennotiz zu weiteren anonymen Briefen"Von dem Rechtsanwalt von Monika Weimar erhielten wir weitere Briefe an Monika Weimar."
Die Aussage,
dass RW zum Kämmen in der Lage ist, hat MW also zeitlich vor den mit der Schreibmaschine verfassten Briefen gemacht.
10. September Aussage Herr H. (141, 142)
„…in dem Brief stand in etwa „Frau Weimar, wie können sie so etwas tun, ausgehen, einen Mann verführen und eine Familie zerstören Dieser Brief kam, als unser Verhältnis schon beendet war…“
Brigitte war ganz offenbar in die Affaire mit Herrn H. eingeweiht, das aus ihrer Sicht einer Aussage vom 11.08.1986 zufolge „mehr freundschaftlich“ war. (S. 32, Abs. 2)
„Bevor meine Schwester Kevin kennengelernt hat, war meine Schwester mit einem Kegelfreund befreundet. Das Verhältnis war mehr freundschaftlich. Davon weiß aber Reinhard nichts.“
10. September Aussage Herr H. (141, 142)„…in dem Brief stand in etwa „Frau Weimar, wie können sie so etwas tun, ausgehen, einen Mann verführen und eine Familie zerstören Dieser Brief kam, als unser Verhältnis schon beendet war…“
Anm. meinerseits
Die mit der Schreibmaschine verfassten anonymen Briefe, in denen der Helfer auftaucht
sind der Polizei durch MWs Anwalt erst am 08. September übergeben worden, also 9 Tage, nachdem MW das mit dem Kämmen ausgesagt Soweit ich das sehe,
hat sie zu diesen Briefen entgegen meiner ursprünglichen Annahme nie ein Geständnis abgelegt, sondern nur zu den von Hand verfassten Sollte sie wirklich kurz nach ihrem Geständnis zu den von Hand verfassten Briefen weitere Briefe in Umlauf gebracht haben, die man sofort mit ihr in Verbindung bringt?
Ein "mehr freundschaftliches" Verhältnis sollte MW zum Verfassen eines anonymen Briefes an sich selbst veranlasst haben, um, wie es Herr H. vermutet, den Kontakt wieder aufzunehmen? Natürlich ist es denkbar, dass Brigitte die Bedeutung des Verhältnisses für ihre Schwester unterschätzt hat. Andererseits schließe ich aus den Aussagen Brigittes darauf, dass das Vertrauensverhältnis zu MW, bevor es durch die vielen Lügen während der Mordermittlungen einen gewaltigen Knacks bekam, ein enges war.