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Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

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bearbeitet von margaretha am 13.05.2022
Verknüpfte Diskussion: Der Mordfall Weimar
Informationensquellen:

Für erste Informationen eignen sich:
Artikel in Wikipedia
Die großen Kriminalfälle Monika Weimar und der Kindermord
Prozess- Marathon Der Fall Weimar, Spiegel Video
Dokumentationsseite Rechtsanwalt Strate
weitere:
Mordakte Monika Weimar von Petra Cichos (Abschrift einer Auswahl der Akten)

Opfer:

Melanie Weimar (geb. 22. Juli 1979) und ihre jüngere Schwester Karola (geb. 8. März 1981) wurden am 7. August 1986 ermordet aufgefunden.
Melanies Leiche lag an einem Parkplatz an der L3255 (Koordinaten: 50°52'37.6"N 9°58'24.0"E), ihre Schwester Karola wurde an einem stillgelegten Straßenstück im Bengendorfer Grund, ca. vier Kilometer entfernt aufgefunden (Koordinaten: 50°53'53.0"N 9°57'50.6"E). Melanie war, möglicherweise unter weicher Bedeckung, erstickt worden, Karola hingegen hatte man erwürgt.


familiäres Umfeld:

Die Eltern der Mädchen: Reinhard Weimar (geb. am 17. Februar 1952) und Monika, geborene Böttcher (geb. am 13. April 1958) hatten sich 1977 kennengelernt und am 5. Juni 1978 geheiratet.
Die Familie lebte in der Ausbacher Str. 3 einem Mehrfamilienhaus in Philippsthal, Vater Reinhard arbeitete im Hera Schacht der Kali und Salz-Werke, Mutter Monika war Krankenpflegehelferin in einem Krankenhaus.

Das Haus Ausbacher Str. 3 wurde ausschließlich von Familienangehörigen bewohnt:

im obersten Stockwerk rechts: Die Mutter von Monika Weimar und deren Mutter
im obersten Stockwerk links: Monikas Schwester Brigitte mit ihrem Mann
Unten rechts Monika mit Ehemann Reinhard und den Kindern
Unten links Monikas Schwester Ursula mit ihrem Mann und Sohn

Vorgeschichte:

Reinhard Weimar hatte 1985 drei Anfälle, die mit einer Verwirrtheit und ohnmachtsähnlichen Ausfällen am besten beschrieben werden können.
Im Frühjahr 1985 fiel er in seinem Schlafzimmer um und war bewusstlos, Behandlung im Krankenhaus Fulda.
Im August 1985 passierte die gleiche Sache nochmals. Er brach wieder beim Aufstehen zusammen und war bewusstlos. Er kam erneut in das Krankenhaus Fulda, wo er auch das erste Mal war.
Letztmals brach er im Oktober 1985 zusammen. Er ist früh gegen 5.00 Uhr zur Arbeit gegangen, kam aber bereits vor 5.30 Uhr zurück. Er wurde von von Monika Weimars Schwester angetroffen, als er bei ihr klingelte. Sie ließ ihn in seine Wohnung, wo er dann zusammenbrach und ohnmächtig wurde.
Diesmal wurde festgestellt, dass in seinem Urin Reste von Tabletten vorhanden waren. Eine Nachuntersuhung beim Hausarzt bestätigte diese Diagnose. (Intoxikation m. Schlaf-und Beruhigungsmitteln)
Reinhard Weimar bestritt diese verschreibungspflichtigen Medikamente eingenommen zu haben und verdächtigte seine Frau – die auf ihrer Arbeitsstelle Zugang gehabt hatte- hätte ihm diese ins Essen gemischt.




Was war passiert?

Am Montag, den 4. August um 13.45 Uhr von ihrer Tante Brigitte Elliott als vermisst gemeldet.
4. August 1986: Protokoll Vermisstenanzeige der Polizeistation Bad Hersfeld:
„Heute wurde um 13.45 Uhr telefonisch eine Vermisstenanzeige erstattet. Seit etwa 12.00 Uhr werden zwei kleine Mädchen vermisst. Geschwister. Melanie Weimar, sieben Jahre alt. Schwester Karola Weimar fünf Jahre alt.
Beide wurden zuletzt auf dem Spielplatz vor dem Elternhaus in dem Ort Röhrigshof-Philippsthal gesehen. Trotz intensiver Suche der Eltern Monika und Reinhard Weimar und allen Familienmitgliedern und Nachbarn, wurden die beiden Mädchen nicht gefunden. Die Anruferin für die Vermisstenmeldung heißt Frau Brigitte E. Sie ist die Schwester der Mutter der verschwunden Mädchen. Veranlassung Einsatz eines Streifenwagens zu der Wohnsiedlung, zum Elternhaus Weimar."
In den ersten Befragungen gab Monika Weimar an, die Schwestern wären etwa um 09.30 aufgestanden, hätten dann ein kleines Frühstück eingenommen und seien dann gegen 10.30 nach draußen zum Spielen. Sie selbst wäre dann nach Heimboldshausen (Bank u. Post) sowie nach Philippstal (Supermarkt) gefahren. Ihr Mann, der an diesem Tag Urlaub hatte soll noch geschlafen haben.
Als sie von ihrer Besorgungstour wieder nach Hause kam, war ihr Mann zwischenzeitlich aufgestanden und im Wohnzimmer, Sie bereitete dann Mittagessen zu und rief vom Fenster aus nach den Kindern, als diese nicht reagierten, schickte sie ihren Mann nach draußen, um die Kinder zu suchen. Als dieser die Kinder nicht fand begannen die Eltern die Umgebung abzusuchen und Nachbarn zu befragen.



Diese Darstellung wiederholte Monika Weimar mehrfach, lediglich bei den Zeitangaben wann sie nun zu ihren Besorgen losgefahren bzw. wieder zurückgekommen ist gab es Abweichungen. Gestützt wurde die Beschreibung des Montagvormittags zudem von:

  1. Monika Weimars Großmutter, die in vier Aussagen (5.8.86, 11.8.86, 28.8.86, 29.8.86) davon berichtet, den Schwestern am Vormittag des 4.8. im Hausflur begegnet zu sein
  2. der Nachbarin Elisabeth N., die beim Blick aus dem Küchenfenster die Schwestern auf dem Spielplatz gesehen haben will
  3. Nachbar Heinrich N., er will die Kinder am vormittag oder gegen Mittag vor dem Haus gesehen haben
  4. dem Bruder der Nachbarn N und dessen Lebensgefährtin, die am Montag vormittag von einem Besuch bei Elisabeth N. abreisten und denen die Schwestern zugewunken haben sollen.



Ermittlungen:

Zunächst hielt man mehrere Szenarien für möglich: Kindesentziehung durch einen Elternteil, Entführung durch Unbekannte oder ein Weglaufen der Kinder, etwa vor streitenden Eltern.

Die Ehe der Weimars war zu diesem Zeitpunkt bereits zerrüttet. Reinhard Weimar soll seiner Frau und der älteren Tochter gegenüber handgreiflich geworden sein. Monika Weimar betrügt ihn. 1985 mit seinem Kegelfreund Herr H. Ab etwa April 1986 hatte sie ein Verhältnis mit dem in der Pheeters Kaserne Bad Hersfeld stationierten US-Soldaten Kevin Pratt.


Nach dem Auffinden von Melanie und Karola und deren Obduktionen kamen für die Ermittler nur noch die Eltern als Täter in Betracht. Dass ein Unbekannter ohne Motiv (keinerlei Hinweise für sex. Mißbrauch, kein Lösegeld) die Mädchen am helllichten Tag quasi von vor der Haustür entführt und hielten sie für ebenso unwahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass diese zu einem Fremden ins Auto gestiegen waren. Im persönlichen Umfeld der Kinder sah die Polizei nur bei den Eltern schlüssige Motive:
Eifersucht bei Reinhard Weimar und den Wunsch, frei zu sein für die neue Beziehung, bei seiner Ehefrau.
Nun wurden die Alibis der Eltern geprüft. Reinhard Weimar gab an bis gegen Mittag geschlafen zu haben (das deckte sich mit den Angaben der Ehefrau)

Monika Weimar ist lt. ihrer ersten Aussage vom 5.8. 86 gegen 11.20 nach Heimboldshausen und Philippstal gefahren. Spoiler
Ich bin dann erst zur Sparkasse nach Heimboldshausen gefahren. Hier war ich gegen 11.35 Uhr. Hier hatte ich Kontoauszüge abgeholt und 158,- DM für den OTTO-Versand eingezahlt.
Dann fuhr ich zu der Post in Heimboldshausen, um für meine Mutter 1000,- DM einzuzahlen. Das war so gegen 11.45 Uhr.
Von der Post bin ich dann zum KONTRA-Markt (Supermarkt) nach Philippsthal gefahren. Hier hatte ich zwei Becher Schmand und zwei Orangen-Eis eingekauft. Vom Markt bin ich so gegen 12.20 Uhr wieder weg-gefahren.
Gegen 12.40 Uhr, oder auch etwas früher, kam ich dann zu Hause wieder an.


Am 6.8. korrigierte Monika Weimar ihre tags zuvor gemachten Angaben um eine Stunde nach vorn, weil ihr eine Nachbarin mitgeteilt habe sie sei bereits um 11.30 zu Hause gewesen. Auf dem Heimweg so ihre Aussage soll sie ein LKW überholt haben und dabei wäre es zu einem Steinschlag gekommen, der die Windschutzscheibe des PKWs der Weimars beschädigte.


Die Ermittlungen zum Alibi von Monika Weimar ergaben, daß sie wohl auf der Bank und auf der Post gewesen ist, allerdings war der Bankangestellte, mit dem sie ein Gespräch gehabt haben will im Urlaub.

Der Einkauf im Supermarkt konnte ebenfalls nicht verifiziert werden, dort wurde sie nicht gesehen, zudem wurde zur gleichen Zeit ihr Auto auf dem Parkplatz gesehen an dem später die Leiche von Melanie gefunden wurde.

Bis zum 15.8.86 gingen bei der Familie Weimar zwei anonyme Briefe ein

1. BriefDas ist die Strafe!!! Es tut mir leid um die Kinder aber es mußte sein.
2. Brief Erst die Kinder zur Qual, jetzt bist Du bald dran. Von wem der Auftrag kommt, kannst Du Dir denken.




In einer Vernehmung am 28.8. 86 wurde Monika Weimar mit ihren Widersprüchen konfrontiert.

  • dass der von ihr genannte Sparkassenangestellte am 4.8. nicht anwesend war
  • dass die Splitterung der Windschutzscheine nicht durch einen Steinschlag sondern aus dem Inneren heraus verursacht wurde
  • dass ein graphologisches Gutachten ergab, dass sie die Verfasserin der anonymen Briefe ist
  • daas ihr Fahrzeug am Vormittag zur Zeit des von ihr genannten Supermarktbesuchs am späteren Fundort von Melanie gesehen wurde

Nach dieser Vernehmung wurde ihr die vorläufige Festnahme erklärt.


Tags darauf am 29.8.86 wurde Monika Weimar gegen 08.15 aus der Haftzelle geholt und zur Polizeistation gebracht, wo die Vernehmung des Vortags fortgeführt wurde.
Monika Weimar erzählte nun in dieser Vernehmung eine völlig neue Tatversion:
Demnach sei sie in der Nacht zum 4. August gegen 03.30 von einem Treffen mit Kevin Pratt nach Hause gekommen, und habe ihren Mann auf dem Bett der Karola sitzend vorgefunden. “ Er saß mit gebeugter Haltung nach vorne gebeugt. Er hat geheult und war total durcheinander. Ich habe ihn angesprochen, er reagierte auf gar nichts. Eine leere Bierflasche stand neben ihm auf dem Fußboden.“ Die Kinder wären in ihren Betten halb zugedeckt gelegen, hätten allerdings keinerlei Lebenszeichen mehr gegeben. Sie sei dann ins Schlafzimmer gegangen, von wo sie die Motorengeräusche eines wegfahrenden Wagens gehört habe. Nach einer gewissen Zeit sei der Wagen zurückgekommen, und kurz darauf habe ihr Mann das Schlafzimmer betreten. Von ihr zur Rede gestellt, habe er gesagt: „Jetzt kriegt keiner mehr die Kinder“ und ihr den Ablageort der Leichen genannt. Beide seien dann zu Bett gegangen.
Am nächsten Tag habe Monika Weimar ihre Kinder noch einmal sehen wollen und sei daher an den von Reinhard Weimar genannten Ort gefahren. Sie habe dort nach einiger Suche zwar Melanies, nicht jedoch Karolas Leichnam gefunden.
Ihre ursprüngliche Darstellung der Ereignisse erklärte sie durch Mitleid mit ihrem Mann. Auch fühle sie sich mitschuldig am Tod der Kinder, da sie ihren Mann seit geraumer Zeit betrog!


Am gleichen Tag wurde Reinhard Weimar vernommen und vorläufig festgenommen. Der am 31.8. 86 vom Staatsanwalt beantragte Haftbefehl wurde noch am gleichen Tag mangels dringendem Tatverdacht abgelehnt. Eine am 1.9. eingelegte Beschwerde gegen die Ablehnung des Haftbefehls beantwortete der zuständige Ermittlungsrichter ebenfalls am gleichen Tag nochmals mit einer Ablehnung!
In seiner Vernehmung bestritt Reinhard Weimar den Tatvorwurf, machte allerdings die Äußerung: er könne sich „nicht erinnern, eine solche Tat begangen zu haben“, und „wenn ich es gemacht habe, dann muss es ein Blackout gewesen sein“.
Am 4. September schreibt der Staatsanwalt erneut eine Beschwerde, die am 11. September abgelehnt wurde!
Am 22. Oktober wurde vom mittlerweile neuen Staatsanwalt ein Haftbefehl für Monika Weimar beantragt gegen die ihr Anwalt am 28.10. erfolglos Beschwerde eingelegt hat.


Chronik 03.08.-04.08.1986:

Am Sonntag, 3.8. war Monika Weimar nachmittags mit den Kindern und ihrem Freund Pratt im Seepark. Gegen 18.15 seien sie dort aufgebrochen und nachdem sie ihren Freund an der Kaserne absetzte, ist sie nach Hause gefahren. Am Abend trifft sie sich erneut mit ihm!


Zeit Was?? Quelle:
3.8.86/20.15 Monika Weimar holt Kevin P. an der Kaserne ab, zusammen fahren beide in die Disco MP Aussage M. W., 6.8.86
3.8.86/22.10 Der Film den Reinhard Weimar hat mit seinen Töchtern angeschaut hat ist zu Ende, der Vater bringt die Mädchen nun ins Bett Aussage R. W., 12.8.86
3.8./4.8.86/00.00 Reinhard Weimar will gegen Mitternacht eingeschlafen sein Aussage R. W., 12.8.86
4.8.86 /01.00 Weimar und Pratt verlassen das MP und fahren zu einer Lichtung in den Wald Aussage M. W., 6.8.86
4.8.86 /02.00 Reinhard W. sei um 02.00 Uhr kurz aufgewacht und habe dabei festgestellt, daß seine Frau noch nicht zurück ist Aussage R. W., 12.8.86
4.8.86 /02.30 Karola hat eingenässt und weint, dies wird in der Wohnung schräg überhalb von ihrem Onkel gehört, der seine Frau weckt. 10 Minuten später gehen beide nach unten in die Weimar Wohnung und wechseln Karolas Höschen (Dauer: ca. 5-10 Min.) Aussage der Tante vom 11.8.86 u. Urteil Fulda
4.8.86 /03.00* Monika W. kommt nach Hause Aussagen M. W. vom 6.8.86 und 12.8.86; Aussage Kevin Pratt v. 28.8.86
4.8.86 gegen 03.30* Monika W. kommt nach Hause Aussagen M. W. vom 29.8.86 ff

*Gesichert scheint nur zu sein, dass Monika Weimar, nachdem sie Pratt an der Kaserne abgesetzt hatte nach Hause gefahren ist. Ob sie eine spätere Rückkehr angegeben hat, um die „Nachtversion“ plausibler erscheinen zu lassen ist naheliegend aber ungeklärt.


Der Vollständigkeit halber ist hier auch der 04.08. aufgeführt, da nach Ansicht der Ermittler und der späteren Ankläger die Mädchen die Nacht auf den 4. August überlebt hatten und Monika Weimer zunächst auch einen anderen Tagesablauf schilderte.

4. August

Die Zeiten, insbesondere wann Monika Weimar zu ihrer Besorgungstour aufgebrochen sein will, differieren in den ersten beiden Aussagen der Monika Weimar um ca. 60 Minuten. Genannt sind hier die Zeiten ab ihrer 2. Aussage, die ihr Verteidiger Rechtsanwalt Strate als gesichert betrachtet, da sie mit Zeugenaussagen und den von ihr genannten Aktivitäten übereinstimmen.

Zeit Was?? Quelle:
09.30 Kinder sind aufgestanden Aussage M.W. vom 5.8.86
10.30 Kinder sind nach der Morgenroutine u. kleinem Frühstück nach draußen zum Spielen Aussage M.W. vom 5.8.86
?10.30-10.45? bevor Monika Weimar zu ihren Besorgungen aufbrach traf die Uroma der Mädchen beide bereits angezogenen Kinder im Flur. Spoiler
“ Gegen 10.00 Uhr kam die Monika zu mir und fragte mich, ob ich etwas brauchen würde. Sie wolle zur Post und einkaufen. Ich gab ihr einen Brief an meine Nichte. Da ich kein Kleingeld für Porto hatte, tauschte ich den 50,--Mark--Schein erst bei Ursula und ging dann in Monika Wohnung. Im Flur kam mir Melanie entgegen. Sie war schon angezogen. Was sie anhatte, kann ich heute nicht mehr sagen. Die Melanie packte mich bei der Hand und sagte „Guten Morgen Ange". Auch Karola sagte: „Guten Morgen Ange". Die Kinder nannten mich immer so. Die Karola war auch angezogen. Ich bin dann wieder nach oben in meine Wohnung. Die Kinder hatte ich seitdem nicht mehr gesehen.“
Aussage Adele A. vom 11.8.86
10-30 -11.00 Die Mädchen werden vom abreisenden Besuch der Nachbarn gesehen. “ Als wir vom Haus wegfuhren, standen beide Mädchen da und winkten uns zum Abschied zu.“ Aussage Hans F. und Sonja Z. vom 8.8.86
gegen 10.50 Monika Weimar fährt von der Wohnanlage in der Ausbacher Straße Richtung Heimboldshausen Webseite Strate sowie die Aussagen Georg K. und Toni R vom 7.8.86
kurz vor 11.00 M. W. tätigt Überweisungen in Post und Bank Webseite Strate
11.03 Der PKW der Fam. Weimar wird am späteren Fundort von Melanie gesehen Webseite Strate und die Aussage von Hans-Joachim B. vom 11.8.86
11.20 Der PKW der Fam. Weimar wird am späteren Fundort von Melanie gesehen Webseite Strate und die Aussage von Hans-Joachim B. vom 11.8.86
gegen 12.00 Reinhard Weimar will nun aufgewacht sein Aussage Reinhard W. vom 5.8.86
gegen 12.30 Monika Weimar teilt einem mobilen Bäckerboten mit, daß sie nichts benötigt Aussage Bäcker Bote vom 7.8.86




Prozesse:

1. Prozess in Fulda 87/88:

Monika Weimar wurde am 27. Oktober 1986 verhaftet. Der Prozess am Landgericht Fulda bei dem begann am 23.3.1987 und endete am 8. Januar 1988. Monika Weimar wurde wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt, sie selbst beteuerte stets ihre Unschuld. Am 17. Februar 1989 wies der Bundesgerichtshof ihre Revision zurück, eine Verfassungsbeschwerde verwarf das Bundesverfassungsgericht am 2. Mai desselben Jahres. Zur Hauptverhandlung, die mit 23 Verhandlungstagen angesetzt worden war, waren 60 Zeugen geladen, 13 Gutachter.
Am 17. Februar 1989 wies der Bundesgerichtshof ihre Revision zurück, eine Verfassungsbeschwerde verwarf das Bundesverfassungsgericht am 2. Mai desselben Jahres. 1

Wiederaufnahmeverfahren in Gießen 96/97:

Am 04.12.1995 ordnete das Oberlandesgericht Frankfurt am Main das Wiederaufnahmeverfahren an. Die Gründe hierfür waren eine neue Definition der Fasergutachten sowie Entlastungszeugen für Monika Weimar, die Reinhard Weimar belasteten. Demnach soll er mehreren Personen gegenüber die Tat gestanden haben! Am 5.6.1996 beginnt die Hauptverhandlung, die am 24.4.1997 mit einem Freispruch von Monika Weimar endet. Unmittelbar nach dem Urteil, bereits am 26.4.1997 legte die zuständige Staatsanwaltschaft Revision ein, der BGH hob dann am 06.11.1998 das Gießener Urteil auf.
Tenor: Auf die Revisionen der Staatsanwaltschaft und des Nebenklägers wird das Urteil des Landgerichts Gießen vom 24. April 1997 mit den Feststellungen aufgehoben. Die Sache wird zu neuer Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten der Rechtsmittel, an eine als Schwurgericht zuständige Strafkammer des Landgerichts Frankfurt am Main zurückverwiesen.
Quelle



Revisionsverhandlung in Frankfurt am Main 99:

Am 02.09.1999 beginnt der 3. Prozess, bzw. die Revision des Urteils aus dem Wiederaufnahmeverfahren vor dem Landgericht Frankfurt am Main. Angesetzt waren 30 Prozesstage. Am 22.12.1999 hob das LG Frankfurt den Gießener Freispruch auf und Monika Weimar musste aufgrund einer erneuten lebenslänglichen Verurteilung zurück in die Haft.


= = = Quellen: = = =
Artikel in Wikipedia
Die großen Kriminalfälle Monika Weimar und der Kindermord
Prozess- Marathon Der Fall Weimar, Spiegel Video
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Zitate aus:
Mordakte Monika Weimar von Petra Cichos
Zuletzt bearbeitet von margaretha am 13.05.2022