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Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

16.03.2022 um 11:18
Das ändert nichts daran, dass es neue Erkenntnisse gibt.
1) Die Verurteilung zu 16 Jahren wegen fortgesetztem Kindesmissbrauch von RE, Schwager von MW
2) Männliche DNA auf dem Bettzeug der Kinder
Wozu diese Erkenntnisse führen, steht in den Sternen! Vielleicht hält dieses Jahr noch eine große Überraschung bereit. Niemand, auch kein Richter, ist allwissend.


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Der Mordfall Weimar

16.03.2022 um 11:26
Zitat von lakelifelakelife schrieb:Wozu diese Erkenntnisse führen, steht in den Sternen! Vielleicht hält dieses Jahr noch eine große Überraschung bereit.
Herr Strate ist immer für eine "Überraschung" gut. Was dabei heraus kommt steht auf einem ganz anderen Blatt.
Zitat von lakelifelakelife schrieb:Niemand, auch kein Richter, ist allwissend.
Dass MB keine maßgebliche Rolle gespielt hat ist vollkommen ausgeschlossen.

Beschäftige dich nochmal mit ihrer persönlichen Situation kurz vor dem Verschwinden der Kinder. Fallstudium ist hier weitaus hilfreicher als Nebelkerzenlesen. Danke.


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Der Mordfall Weimar

16.03.2022 um 11:46
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Beschäftige dich nochmal mit ihrer persönlichen Situation kurz vor dem Verschwinden der Kinder. Fallstudium ist hier weitaus hilfreicher als Nebelkerzenlesen. Danke.
Das habe ich ausführlich. Bitte.
Im Frühjahr 1986 lernt Monika Weimar in ihrer Stammdiskothek Musikparadies Kevin Pratt ken- nen, einen in der Nähe stationierten US-Soldaten. Der Amerikaner ist zehn Jahre jünger als ihr Mann. Mit Pratt erlebt Monika Weimar erstmals befriedigenden Sex. Regelmäßig schlafen sie miteinander im weißen Familien-Passat. Sie verliebt sich in ihn. Er sagt, er liebe sie. Daß er noch verheiratet ist, verschweigt Pratt.
Sie planen eine gemeinsame Zukunft in Hessen oder in Amerika, doch ist beiden nicht klar, wie ernst es der andere meint. Am Samstag vor dem Tod der Kinder kommt es darüber zu einem Streit, der aber rasch in eine Versöhnung mündet. Den Sonntag abend verbringen sie tanzend und trinkend im Musikparadies, zum Abschluß schlafen sie wie üblich miteinander im Auto.
Im Streit mit Pratt, der sie zur Scheidung drängt, sah das Fuldaer Gericht später ein Tatmotiv Moni- ka Weimars, weil er ihre „romantischen Zukunftspläne“ bedroht habe. Vor allem wegen der Kinder müsse sie „ihre Lage als sehr kritisch eingeschätzt haben“. Ein Grund zum Mord?
Der betrogene, von einer Trennung bedrohte Ehemann Reinhard Weimar, räumte das Gericht ein, habe „zweifellos das bessere“ Motiv gehabt.
Doch habe er sich, anders als seine Frau, bei den Vernehmungen kaum in Widersprüche und Lügen verstrickt.
Seltsame Formulierungen sind ihm freilich entschlüpft. „Wenn ich die Kinder totgemacht habe, kann ich mich nicht mehr erinnern“, sagte er in einem Verhör. Und: „Ich bin mir fast sicher, daß ich die toten Mädchen nicht ab- transportiert habe.“ Wieso fast?
Quelle: http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/9247546


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16.03.2022 um 12:43
@lakelife

Die mögliche Täterschaft von RW wurde schon zur Genüge durchgekaut. Da ist nichts mehr zu holen, das hat kein "Fleisch".


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16.03.2022 um 12:50
Zitat von lakelifelakelife schrieb:Im Streit mit Pratt, der sie zur Scheidung drängt, sah das Fuldaer Gericht später ein Tatmotiv Moni- ka Weimars, weil er ihre „romantischen Zukunftspläne“ bedroht habe. Vor allem wegen der Kinder müsse sie „ihre Lage als sehr kritisch eingeschätzt haben“. Ein Grund zum Mord?
Der betrogene, von einer Trennung bedrohte Ehemann Reinhard Weimar, räumte das Gericht ein, habe „zweifellos das bessere“ Motiv gehabt.
Ws gab an dem Wochenende vor der Tat etwas, daß man durchaus als Auslöser sehen kann, nämlich als MW beobachten musste daß sich der von ihr immer und immer wieder mit ihrer Scheidung vertröstete Kevin Pratt mit einer anderen "vergnügte" und schlimmer er ihr im Verlauf dann die Kette die sie ihm geschenkt hatte abnahm und wortlos auf den Tisch knallte und ihr schließlich ein Ultimatum stellte: "wenn Du Dich nicht nächste Woche scheiden lässt, dann siehst Du mich nie wieder"
Beitrag von margaretha (Seite 173)

MW war was das anbelangte irgendwie angreifbar, denn sie hatte keine Ahnung wie sich das mit dem Sorgerecht verhält, eine unverbindliche Auskunft bei einem Anwalt kam ihr wohl auch nicht in den Sinn der ihr vermutlich gesagt hätte, daß die Kinder aller Wahrscheinlichkeit nach ihr zugesprochen werden würden (80-er Jahre) und der Vater halt ein Besuche-bzw. Umgangsrecht hat. Beide Eltern wollten die Kinder nicht verlieren, daß geht aus den Aussagen hervor, es gab wirre Spekulationen wie das dann im Falle einer Trennung auch mal sein könnte. Bsp. Er nimmt die Karola und Melanie bleibt bei ihr, oder sie drohte ihm das sie ihn mittels Attest für unzurechnungsfähig erklären lasse. Er wollte nicht das sie im Falle einer Auswanderung die Kinder mitmnimmt usw. usw.

Der Unterschied am 04.08.1986 war: Bei Reinhard Weimar gab es keinen Mahnruf i. S. v. daß sie jetzt die Scheidung eingereicht oder ein Ticket nach Amerika gebucht hatte. Monika Weimar hingegen bekam ein zeitliches Ultimatum gestellt.

Der Satz den RW angeblich gesagt haben soll: "Jetzt bekommt keiner von uns die Kinder" sagt m. E. auch ganz deutlich .nachdem die Nachtversion ja nicht funktioniert- was u. a. ihre Motivation war!


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Der Mordfall Weimar

16.03.2022 um 12:59
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb am 03.01.2020:Und wer sich die letzten Tage vor dem Verschwinden der Mädchen vor Augen führt, was sich da atmosphärisch zwischen MW und KP abgespielt hat (siehe das weiter oben von mir mehrfach verlinkte Spiegel-Interview aus den '90ern, hier nochmal: https://m.spiegel.de/spiegel/print/d-8649347.html), der wundert sich nicht, dass die Mädchen plötzlich weg waren ...
@lakelife
@all

Ich empfehle allen nochmal die Lektüre des o.g. Interviews. Man kann hier sehr gut in die Atmosphäre kurz vor der Tat zwischen MB, damals MW, und ihrem seinerzeitigen "Lover" eintauchen.

Mein Fazit: Aus Sicht MB mussten die Kinder schleunigst weg, sonst wäre nämlich der Liebhaber weg gewesen. Vermutlich hatte sie die Tat schon länger erwogen und auch gedanklich durchgespielt, und hat sie dann kurzentschlossen durchgeführt.

Sie wollte ein neues Leben beginnen. Wie wir wissen hat sie mit ihrem Geliebten aus der U-Haft heraus telefoniert und einen Kinderwunsch geäußert. Getrauert um die beiden getöteten Kinder hat sie nicht, im Gegensatz zu ihrem damaligen Ehemann. Der hat fürchterlich gelitten.

Zu ihrem Wunsch nach einem neuen Leben hat offensichtlich auch gehört, ihr altes Leben auszulöschen. Einschließlich der Kinder aus der noch bestehenden Ehe.


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16.03.2022 um 13:19
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Beide Eltern wollten die Kinder nicht verlieren, daß geht aus den Aussagen hervor, es gab wirre Spekulationen wie das dann im Falle einer Trennung auch mal sein könnte. Bsp. Er nimmt die Karola und Melanie bleibt bei ihr, oder sie drohte ihm das sie ihn mittels Attest für unzurechnungsfähig erklären lasse. Er wollte nicht das sie im Falle einer Auswanderung die Kinder mitmnimmt usw. usw.
Die Frage ist wie glaubwürdig ihre Behauptungen hierzu überhaupt waren. Ich glaube ihr nämlich tendenziell nichts, jedenfalls nichts was dazu geeignet ist, sie besser dastehen zu lassen.

Sie hat sich doch etliches zu ihren Gunsten ausgedacht und ihre Legende permanent weiter entwickelt, jeder polizeilichen oder gerichtlichen Entgegenhaltung eine neue oder zumindest angepasste Version entgegen gesetzt und so mit "offizieller Hilfe" ihre Geschichte weiter "perfektioniert", sogar noch nach dem letzten Prozess.

Oder ist da was verbrieft, also entsprechende Äußerungen zur Frage, was mit den Kindern nach einer Scheidung passiert, die sie nachweislich vor der Tat gemacht hat? Im Zweifel wollte sie nicht, dass RW die Kinder erhält, oder wie Du schon so trefflich schreibst:
Zitat von margarethamargaretha schrieb:ches Ultimatum gestellt.

Der Satz den RW angeblich gesagt haben soll: "Jetzt bekommt keiner von uns die Kinder" sagt m. E. auch ganz deutlich .nachdem die Nachtversion ja nicht funktioniert- was u. a. ihre Motivation war!



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16.03.2022 um 13:20
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Die neuen Hinweise auf den Schwager als Täter findet er nicht plausibel.
Unter anderem mit dem einem Zirkelschluss gleich kommenden, dass Brigitte und MW es doch bemerkt hätte, wenn so etwas gewesen wäre. Die Opfer werden oft eingeschüchtert und zum Schweigen verdonnert.


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16.03.2022 um 14:37
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:or allem sei das Zeitfenster dafür, die Tat zu begehen und die toten Kinder dann so herzurichten, wie sie gefunden wurden, viel zu klein gewesen
Das trifft auch auf den Vater zu!


Nochmals zur Nachtversion:
Aussage Brigitte E., 11.08.:
Gegen 2.30 Uhr hat mich mein Mann geweckt. Er sagte, dass die Kinder unten bei Monika schreien würden. Ich sagte, dass sie schon wieder aufhören würden. Nach etwa 10 Minuten sagte aber mein Mann, ich solle doch mal schauen gehen.


Aussage Brigitte E., 28.08.:
Der Schlafanzug von Karola war meines Wissens nach blau-weiß. Das nasse Höschen hielt ich in der Hand. Ich bin mit Karola ins Bad, habe das Höschen ausgewaschen und an die Leine im Bad gehängt. Aus dem Kinderzimmerschrank habe ich neues Höschen geholt. Schlüpfer. Wohl ein heller, schachgemusterter Schlüpfer. Das Bett von Karola war nicht nass. Davon habe ich mich überzeugt. Ich war nicht im Eheschlafzimmer und habe Karola auch nicht gefragt, ob ihre Mutter da sei. Ich habe jedoch Herrn Weimar schnarchen hören.

Aussage Brigitte E., 29.08.:
Später nahm ich ein frisches Höschen aus dem Schrank. Ich vermute, es war weiß. (…) Während der ganzen Zeit hat Melanie sich überhaupt nicht bewegt. Die Haare waren meiner Meinung nach zu einem Zopf zusammengebunden. Sie hatte einen Schlafanzug an. Orangefarbene kurze Hose und ein orange, weißes kurzes Oberteil.

Aussage Raymond E., 14.08.:
Brigitte und ich haben uns ca. 10 bis 5 Minuten der Weimar--Wohnung aufgehalten. ( 10 bis 5 oder 10 bis 15 [?] mgl. Tippfehler)
Das Ehepaar E. war bis etwa 02:45 -02:50 in der Weimar’schen Wohnung. Laut erster Aussage kommt MW um 03.00 Uhr heim, das wird gestützt durch die Aussage von Kevin Pratt der um 02.30 von ihr an der Kaserne abgesetzt wurde. In den späteren Aussagen zur Nachtversion verschob sie ihre Rückkehr allerdings auf 03.30.

In der vom Gericht durch das Urteil ausgeschlossenen "Nachtversion", bzw. durch die von Pratt bestätigte Zeit der Rückkehr um 03.00 bleiben jetzt 15-45 Minuten für:


  1. Tötung beider Mädchen (Dauer 5-10 Min. pro Kind)
  2. Um- und Anziehen beider Mädchen
  3. Kämmen und Frisieren


Haare kämmen kann jeder, aber einem toten Mädchen als Ungeübter dann noch zwei Zöpfchen (Karola) zu machen ist sicherlich nicht in wenigen Minuten so zu schaffen, daß nach 4 Tagen noch im Auffindebericht „ordentlich gekämmte Haare“ erwähnt werden.


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Der Mordfall Weimar

16.03.2022 um 14:48
Zitat von margarethamargaretha schrieb:"Nachtversion"
@all:

Man darf bei der "Nachtversion" auch nicht vergessen, dass MB sich beim Polizeiverhör frühzeitig verplappert weil versehentlich ausgesagt hat, dass ihr eines der Mädchen vom Einnässen berichtet hatte. Also können die Kinder bei ihrem Eintreffen in der Wohnung noch gar nicht tot gewesen sein!

Dieses schwergewichtige Indiz wird gerne übersehen oder ist vielen MB-Befürwortern gar nicht mal bekannt. Schade ...


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16.03.2022 um 18:37
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und ich frage mich manchmal, ob es für Leute mit "Eingebungen" nicht an der Zeit wäre, sich zur Ruhe zu setzen:
Mich würde mal interessieren, was MB dazu sagt. Er vertritt immer noch ihre Interessen, ich frage mich dennoch, ob diese Untersuchung im Vorfeld mit ihr abgesprochen war. MB ist 64 Jahre alt, nach ihrer Entlassung nie wieder öffentlich aufgetreten, sondern lebte zurückgezogen - nachvollziehbar, da sie als Kindsmörderin von einem Großteil der Bevölkerung, nennen wir es mal vorsichtig "abgelehnt" wurde. Wahrscheinlich würde man sie äußerlich heute gar nicht mehr erkennen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie erneut die Öffentlichkeit suchen würde.


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Der Mordfall Weimar

16.03.2022 um 19:34
Mit großer Verwunderung habe ich kürzlich erfahren, dass es eine neue Doku über den Fall Weimar gibt: 'Das Geheimnis der Weimar-Morde'. Erinnerte mich erst mal ein bißchen an Edgar Wallace: 'Das Geheimnis der gelben Narzissen'. Was bitteschön soll das denn jetzt? Eine neue Doku mit der haarsträubenden Idee, 35 Jahre nach der Tat plötzlich aus dem Nichts heraus einen weiteren möglichen Täter zu präsentieren..? Ich habe diese Doku nicht gesehen, und finde es schon fast abstoßend, den Fall abermals mit weiteren neuen Fragezeichen zu versehen. Der Fall Weimar ist abgeschlossen, die zu Recht verurteile Person hat ihre Strafe abgesessen.

Den Raymond Elliot aufgrund seiner Taten in den USA nun mit dem Mord an den Weimar-Kindern in Verbindung zu bringen, ist absurd. Bei den Weimar-Mädchen handelte es sich eindeutig um kein Sexualverbrechen, dieses Verbrechen hatte bekanntlich ganz andere Gründe. Daher fehlt bei Elliot grundsätzlich auch ein Tat-Motiv.

Es ist richtig, dass der Mord an den beiden Kindern nicht bis in Detail geklärt ist. Damit ist aber nicht die Frage nach dem Täter gemeint, sondern der genaue Tathergang. Dieser konnte jedoch aufgrund zahlreicher Indizien und Spuren zumindest annähernd nachvollzogen werden. Ein Geständnis hat es von Frau Böttcher nie gegeben, aber Indizienprozesse sind eben auch Prozesse, und gegen Frau Böttcher liegen Indizien in ausreichender Menge vor, die nun mal nicht von der Hand zu weisen sind. Sämtliche Erklärungen ihrerseits führen in die Irre, das haben nicht nur Polizeibeamte und Staatsanwalt, sondern auch die Richter durchschaut.

Eine neue Doku ergibt somit keinen Sinn, allenfalls kann man damit eine gute Zuschauerquote erreichen. Aber außer dem Ergebnis, die Zuschauer (die den Fall ja nur aus der Boulevardpresse oder vom Hörensagen kennen) erneut zu verunsichern, wird nichts bleiben.


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16.03.2022 um 21:18
Alle Zitate sind aus Mordakte Weimar

S. 10.
Monika Weimar am 05.08.1986 "Mordakte Weimar" (S. 10)
"...Ich bin dann mit Unserem PKW nach Philippsthal gefahren. Das war so gegen 11:20..."
Monika Weimar am 05. August 1986

Adele A. am 05.08.1986 ("Mordakte Weimar" S. 13)

„… Ich habe die Kinder gestern gegen 11:00 bis 11:15 gesehen. Zu dem Zeitpunkt wollte meine Enkelin auf die Post fahren. …“

Die von MW und Adele A. am 05. August 1986 für die Abfahrt in den Ort korrelieren miteinander.

S. 30
11.08.1986 Aussage Motorradfahrer Hans Joachim B.

"...Ich habe am Montag, am 4. August 1986 auf der Fahrt mit meinem Motorrad zu meinem Zahnarzt einen weißen Passat mit schwarzen Streifen, auf dem Parkplatz zwischen Herfa und Heringen gesehen. Es war zwischen 11:00 Uhr und 11:10 Das weiß ich da der Termin beim Zahnarzt war..."

MW kann schwerlich gleichzeitig auf dem Parkplatz gewesen sein und sich mit ihrer Großmutter im Hausflur unterhalten haben.


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16.03.2022 um 22:24
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Mich würde mal interessieren, was MB dazu sagt. Er vertritt immer noch ihre Interessen, ich frage mich dennoch, ob diese Untersuchung im Vorfeld mit ihr abgesprochen war. MB ist 64 Jahre alt, nach ihrer Entlassung nie wieder öffentlich aufgetreten, sondern lebte zurückgezogen - nachvollziehbar, da sie als Kindsmörderin von einem Großteil der Bevölkerung, nennen wir es mal vorsichtig "abgelehnt" wurde.
Das interessiert mich in der Tat auch. Aber ich glaube nicht, dass sie sich dazu öffentlich äußern wird. Sexueller Missbrauch ist kein Antragsdelikt. Gibt es bei sexuellem Missbrauch eigentlich Verjährungsfristen. Wäre das in diesem Fall womöglich etwas anderes?


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Der Mordfall Weimar

16.03.2022 um 22:41
Zitat von WMWM schrieb:Gibt es bei sexuellem Missbrauch eigentlich Verjährungsfristen.
Ja, siehe hier:

https://strafverteidigung-hamburg.com/955/verjaehrung-von-kindesmissbrauch/ und hier:

https://www.gegen-missbrauch.de/spezielle-informationen/rechtliches/verjaehrung/
Straftaten, die vor dem 01.07.1997 begangen wurden

Bis zum Jahre 1997 wurde noch nicht zwischen einfachem und schwerem Missbrauch unterschieden. Die Verjährungsfrist betrug 5-10 Jahre mit Hemmung bis zum 18. Lebensjahr, d.h. die Verjährung lief max. bis zur Vollendung des 28. Lebensjahres
Nur Mord verjährt in D nicht soweit ich weiß.


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17.03.2022 um 12:43
Zitat von WMWM schrieb:Sexueller Missbrauch ist kein Antragsdelikt. Gibt es bei sexuellem Missbrauch eigentlich Verjährungsfristen. Wäre das in diesem Fall womöglich etwas anderes?
Da es keinerlei Beweise für sexuellen Missbrauch bei den Weimar Töchtern gibt, ist das eigentlich alles nicht relevant. Oder glaubst du, die Staatsanwaltschaft eröffnet ein Verfahren einfach so ?


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17.03.2022 um 14:11
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Oder glaubst du, die Staatsanwaltschaft eröffnet ein Verfahren einfach so ?
Sicherlich nicht. Aber weshalb sollte Strate damit an die Öffentlichkeit gehen, wenn es nun so gar keine Hinweise gibt? Das ist ja nichts, was ich mir ausgedacht hätte.


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17.03.2022 um 14:55
Zitat von WMWM schrieb:Aber weshalb sollte Strate damit an die Öffentlichkeit gehen, wenn es nun so gar keine Hinweise gibt?
Die gibt es auch nicht. RA Strate sieht momentan die Theorie eines Alternativ-bzw. Drittäters,
Rechtsanwalt Gerhard Strate jedenfalls, der noch immer die Interessen von Monika Böttcher vertritt, ist sicher: "Diese Alternative, dass ein Dritter, als Täter auch in Betracht kommt, ist eine Konstellation, die uns auch massiv der Wahrheit näher bringt."
diese Möglichkeit wurde aber seinerzeit von den Ermittlern ausgeschlossen.


Nun, laut RA Strate gibt es in dem Bettzeug eine unbekannte männl. DNA, die er mit der von Ray Elliott abgleichen lassen möchte, weil dieser Ende der 90iger auffällig war.
Strate hat inzwischen die DNA an der Bettwäsche von Melanie und Karola Weimar untersuchen lassen. Dabei wurden männliche DNA-Spuren unklaren Ursprungs entdeckt. Strate strebt nun den Vergleich dieser Spuren mit der DNA des ehemaligen Schwagers von Monika Böttcher an.
Wie es dann weitergeht? Ich denke wenn die DNA von RE sein sollte, dann muss MW bzw. Strate in ihrem Auftrag einen Antrag stellen, da MW im Falle einer unschuldigen Verurteilung ja Schmerzensgeldansprüche und so stellen kann, dann könnte es evztl. zu so einer Art WAV kommen. Ich kenne Wiederaufnameverfahren aber nicht von Fällen die bereits "zu Ende" sind, sprich wo der Verurteilte seine Strafe abgesessen hat.

Das Einzige was dabei rauskommen wird, sind mehr Zweifel an ihrer Schuld, weil es dann einen weiteren Täter gäbe, der Nachweis seiner DNA ist ja nicht so, daß man damit einen Beweis für eine Schuld hätte also keinesfalls so wie ein Fingerabdruck auf der Tatwaffe.
Die Zeugen und deren Aussagen wären jetzt nach fast 40 Jahren alles andere als präzise, da die Erinnerung verblasst. Die älteren Zeugen leben vermutlich nicht mehr. Und mit den Aussagen von damals konnte und kann man keine Nachtversion konstruieren.


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17.03.2022 um 14:59
@WM

Strate ist damit nicht an die Öffentlichkeit gegangen, das waren die Macher der Doku. Strate gab nur ein Statement ab, was logisch ist, da er (als Anwalt von MB) immer noch versucht Zweifel an ihrer Schuld zu säen. Auch Strate weiß, daß es kein Beweis für irgendwas wäre, wenn sich wirklich DNA von RE am Bettzeug finden würde. Und Strate ist auch nicht in der Position darüber zu bestimmen, ob ein abgeschlossener Fall nochmals eröffnet wird. Die Hürden für Wiederaufnahmeverfahren sind sowieso sehr, sehr hoch.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß das alles im Sande verlaufen wird. Ob es überhaupt zu einem Abgleich kommen wird, dürfte in den Sternen stehen. Aber selbst wenn, bleiben nur wenige Möglichkeiten - es ist REs DNA, dann kann er die problemlos damit erklären, daß er dort aus und ein ging. Es ist nicht seine DNA, dann hat es sich sowieso erledigt.

Nur bei einer Spermaspur könnte ich mir vorstellen, daß evt. ein Verfahren eröffnet würde. Aber auch dann würde es erstmal nicht um den Mord an den Kindern gehen, sondern um einen evt. Missbrauch. Das wäre völlig von den Morden abgekoppelt, denn die wird man RE so oder so nicht nachweisen können. MB wurde dafür verurteilt, und das nicht aus blauem Dunst heraus. Wie gesagt, die Beweise gegen sie lösen sich nicht plötzlich in Luft auf, RE oder Person XY hin oder her.

Und selbst einen evt. Missbrauch wird man nach all der Zeit wahrscheinlich nicht mehr beweisen können, selbst WENN es sich um eine Spermaspur handeln sollte. Davon gehe ich im übrigen sowieso nicht aus, denn das wäre schon durchgesickert, bzw Strate hätte es als DEN neuen Beweis gegen die Schuld von MB präsentiert, unabhängig davon, von wem die DNA dann wäre.


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Der Mordfall Weimar

17.03.2022 um 15:10
Das ist alles so absurd! Wie hätte denn MW davon erfahren können, wohin die Leichen ihrer Töchter verbracht worden sind? Und wie hätte RE das in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit alles packen können? Missbrauch, Mord, Kinder ordentlich anziehen, zum Auffindeplatz bringen, zurückfahren, RW Bescheid sagen, wo er die Körper ablegte. Seine Frau hätte wohl kaum darüber geschwiegen, dass ihr Mann eine ganze Zeit in dieser Nacht unterwegs war. Einfach nur lächerlich!

Die Täterin steht für mich nicht erst seit heute fest.


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