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Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

14.05.2021 um 17:28
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Ich rede von der Urteilsbegründung, Du kommst mit der Taz.

Und ansonsten schiesst Du Dir mit dem Zitat des Richters selbst in den Fuss. Der kam zu dem Schluss, zu dem er kam, obwohl das Motiv vermeintlich weitestgehend im Dunkeln lag. Das heißt, Deine Strategie, das Motiv wegdiskutieren zu wollen, verfängt nicht.
Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht die Motivation, wie etwa der latente Versuch der Polizei einseitige Ermittlungen zu unterstellen, oder bei der Aussage der Nachbarin „Fehler“ zu suchen.
Die Mutter wurde zweimal wegen Mordes verurteilt. Sowas ist in Deutschland nicht möglich, wenn es Zweifel an der Schuld gibt („In dubio pro reo“).
In Nachbarin N.‘s richterlicher Vernehmung (die mir zum vollständigen Abtippen zu lange ist) nennt sie Details, die einen Irrtum ausschließen. Ich zitiere diese:
Mein Sohn Frank, der später zur Nierendialyse musste, saß in der Küche auf Küchenstuhl. Ich muss wohl laut gesagt haben, dass die beiden Kinder ja heute so allein auf dem Spielplatz sind. Denn mein Sohn, mit dem ich abends über das Verschwinden der Kinder gesprochen habe und gesagt habe, dass ich ja noch die Kinder gesehen habe, nannte mir diesen Satz.
Das es sich um die Weimar Kinder handelte wusste sie deshalb so genau, weil Melanie an jenem Montag Nach Frau N.s Enkel rief
Ich glaube es war ein Tag nach der Beerdigung, als ich mit Monika darüber sprach, dass Melanie am Montag gegen 9.30 Uhr unter unserem Fenster nach meinem Enkel Pascal gerufen hat. Monika sagte mir, dass dies nicht sein könne, da die Kinder an jenem Montag spät aufgestanden seien.
Aber nehmen wir einfach mal an Frau N. hat sich geirrt oder wollte warum auch immer MWs Leben zerstören und erfand die Sichtung der Mädchen auf dem Spielplatz

1. Warum deckt sich dann ihre Aussage mit der erstgemachten Aussage der Mutter, die ja angegeben hatte daß die Mädchen nach dem Frühstück auf den Spielplatz gingen?

2. Warum sollte sie dann die Mädchen an Stellen gesehen haben die sie durch den Busch
unmöglich hätte sehen können? (Sie hätte in diesem Fall doch eher behauptet die Kinder von einem anderen Fenster der Wohnung gesehen zu haben, oder an einer Stelle…)

3. Hätte sie eine derartige Lüge wirklich bis zur richterlichen Vernehmung und/oder einem Meineid aufrecht erhalten?

///////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////

Selbst wenn man Frau N. jetzt von der Zeugenliste streicht, welche die Mädels am Montagmorgen noch gesehen hatten, bleiben:

Oma Adele:
05. August 1986Ich habe die Kinder gestern gegen 11.00 Uhr bis 11.15 Uhr gese--hen. Zu dem Zeitpunkt wollte meine Enkelin Monika auf die Post fah--ren. Ich war deshalb im Flur bei der Monika. Da waren auch die Kinder. Das war das letzte Mal, als ich die Kinder sah.
11. August 1986Gegen 10.00 Uhr kam die Monika zu mir und fragte mich, ob ich etwas brauchen würde. Sie wolle zur Post und einkaufen. Ich gab ihr einen Brief an meine Nichte. Da ich kein Kleingeld für Porto hatte, tauschteich den 50,--Mark--Schein erst bei Ursula und ging dann in Monika Wohnung. Im Flur kam mir Melanie entgegen. Sie war schon angezogen. Was sie anhatte, kann ich heute nicht mehr sagen. Die Melanie packte mich bei der Hand und sagte „Guten Morgen Ange". Auch Karola sagte: „Guten Morgen Ange". Die Kinder nannten mich immer so. Die Karola war auch angezogen. Ich bin dann wieder nach oben in meine Wohnung. Die Kinder hatte ich seitdem nicht mehr gesehen.
Ehemann von Nachbarin Elisabeth N.: (26.09.1986)
„Ich habe mich vom Bruder meiner Ehefrau und seiner Lebensgefährtin am Auto vor der Tür am 4. August 1986 verabschiedet. Die Melanie und die Karola standen da auch etwas abseits, da im Graben. Sie schauten zu, wie mein Schwager den Kofferraum bepackte. Was die Kinder an-- hatten, weiß ich nicht mehr. Ich bin dann gleich in den Keller gegangen und habe Holz gestapelt. Ich hatte morgens um 7.00 Uhr Holz gehackt. Daher weiß ich, dass es dieser Montag war.
und schließlich noch der Besuch der Nachbarsfamilie:

Hans F. und Sonja Z. (08.08.1986)
„Wir waren beide zu Besuch bei Monika Weimars Nachbarin Elisabeth N. Ich, Hans E bin der Bruder von Elisabeth N. Am Montag, 4. August 1986 fuhren wir wieder los. Es war gegen 10.30 Uhr oder 11.00 Uhr. Gegen 12.30 Uhr waren wir zu Hause. Das ist sicher, da der Bäcker bei uns um 12.30 Uhr zu macht. Als wir vom Haus wegfuhren, standen beide Mädchen da und winkten uns zum Abschied zu. Es waren mit Sicherheit die Weimar-Kinder, da wir sie am Samstagabend beim Grillen gesehen hatten, also wussten, wer sie sind. Nachmittags rief uns Elisabeth an und sagte, dass die Kinder verschwunden seien. Da sagten wir noch: Das gibt es doch nicht, wir haben sie noch beim Abschied gesehen."
An diesen Zeugen, mit Frau N. sind das 5 Menschen, welche die Mädchen noch am Morgen gesehen haben, kommt man nicht vorbei!


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Der Mordfall Weimar

15.05.2021 um 14:39
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Ich rede von der Urteilsbegründung, Du kommst mit der Taz.
Ich dachte immer, man solle Quellen benennen, aus denen man eine Information hat. Wenn Du meinst, dass Heide Platen die Begründung falsch wiedergegeben hat, lese ich auch gerne im Originalurteil gerne nach, um zu vergleichen. Wo kann ich das denn finden?

Heide Platen schrieb in dem Artikel des weiteren:
„Die Kammer neigt dazu“, sagte der Richter, „anzunehmen, daß Streitereien mit ihrem Geliebten Kevin P. Auslöser für die Morde waren.“ Der habe sie unter Druck gesetzt, weil sie die Scheidung nur zögerlich betrieb: „Es ist zumindest vorstellbar, daß sie ihre Lage sehr kritisch eingeschätzt hat.“ Und: Das sei zwar „sehr hypothetisch“, aber: „Wie es auch sei, sie hat ihre Kinder getötet.“
Eine sehr "hypothetische Annahme klingt für mich nicht nach "einwandfrei erwiesen".


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15.05.2021 um 22:39
Zitat von miwumiwu schrieb:„Wie es auch sei, sie hat ihre Kinder getötet.“
Das dagegen ist einwandfrei erwiesen. Du zitierst es ja selber.

Du zitierst jemanden, der die mündliche Urteilsverkündung zitiert. Ich bin mir nicht sicher, ob das rechtsverbindlich auf der selben Ebene ist.


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15.05.2021 um 23:29
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Das dagegen ist einwandfrei erwiesen
Und das ist der Punkt. Über das Motiv kann nur spekuliert wird, es gibt kein Geständnis. Aber selbst wenn da einiges im Dunkeln bleibt, es ändert nichts daran, daß sie ihre Kinder getötet hat und die Indizien und Beweise das auch belegen.


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16.05.2021 um 01:23
@Photographer73

Das macht dieses andauernde Entkräften von vermeintlichen Motiven auf der küchenpsychologischen Ebene so vollkommen überflüssig. Das ist mir beim Fall des Parkhausmordes von München und bei dem Doppelmord in Babenhausen schon massiv aufgefallen.

Vor allem, wenn, wie in diesem Fall, das Motiv so dermaßen offensichtlich und konsequent passend auf der Hand liegt.


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16.05.2021 um 02:20
@BoobSinclar

Es gibt einige Fälle, wo ich das auch absolut nicht nachvollziehen kann. Dann wiederum andere, wo ich auch schon mal ein bisschen "hadere". Aber selbst wenn man hinterfragt, was ja an sich völlig legitim ist, sollte die Faktenlage dabei im Auge behalten werden.

Bezogen auf den Weimar Doppelmord habe ich häufig das Gefühl, daß es für einige Menschen nicht nachvollziehbar ist, daß eben auch Frauen (Mütter) so etwas entsetzliches tun können. Für viele war MB damals die "Ami Schlampe", für andere das arme Hascherl. Beides ist BS. Kindstötungen gab es immer schon und wird es wohl auch immer geben, leider. Und sie werden auch begangen von Müttern/Vätern. Ich denke, die öffentliche Meinung ist sehr durch das Bild von RW geprägt, der nun wirklich nicht sympathisch rüberkam, der kein guter Ehemann war usw. Und auf der anderen Seite stand diese zarte Frau, der viele einfach nicht zutrauen, daß sie die Mörderin sein soll. Und deshalb wird sich an den Fakten abgearbeitet, in der Hoffnung, daß doch noch Ungereimtheiten gefunden werden, Strohhalme, an die sich dann geklammert wird, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.


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18.05.2021 um 22:00
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb am 13.05.2021:Für mich bleibt MB deshalb als Täterin schon hoch im Kurs , weil die Kinder ordentlich angezogen waren , die Schlüpfer sauer und frisch waren und sie die Haare mit Klämmern und Spangen gemacht hatten. Ich will den Männern ganz bestimmt nicht zu Nahe treten, aber das sind für mich alles Indizien , dafür das sie die Mutter so hergerichtet hat
Ich neige zu der Auffassung, dass einer der anonymen Briefe, die von MB gefälscht wurden darauf einen Hinweis gibt. Vielleicht hat die Polizei aus MBs Eingeständnis, dass sie die Briefe selbst geschrieben hat, gar zu schnell den Schluss gezogen, dass am Inhalt nichts dran ist. Der Brief legt einen Helfer RWs nahe, der von diesem mitten in der Nacht angerufen wurde. Ob mitten in der Nacht vom 03. auf den 4. August telefoniert wurde, hätte man doch bestimmt auch damals schon durch ein Protokoll der Telekom eruieren können. Vielleicht war sie doch nicht so passiv wie sie es in der Nachtversion schildert und selbst der Helfer. In dem Brief stand, der Helfer hätte geholfen, die Leichen zu kämmen und anzuziehen. Wer gäbe so etwas schon gerne zu? Ich stelle mir vor, dass sie dann lieber erzählt hat, völlig handlungsunfähig gewesen zu sein. Das wurde ihr aber auch nicht abgenommen, weil man von einer ausgebildeten Krankenschwester eigentlich erwartet, dass sie anders reagiert. Aber? Kann man als Reaktion auf eine Schock unbedingt professionelles Verhalten erwarten? Es leuchtete mir, im Fall, dass RW der Täter wäre durchaus ein, wenn sie sich eine Mitschuld an der Tat gegeben hätte. Immerhin hat sie die Kinder mit dem Vater, die sonst bei der Großmutter waren, alleine gelassen. Wenn er wirklich das eine Kind mal so durch den Raum geworfen hat, dass sich die Zähne lockerten, spricht das für unkontrollierte Gewaltausbrüche. Deswegen verstehe ich eigentlich nicht, warum man es für völlig ausgeschlossen hält, dass RW im Affekt so gehandelt haben könnte.

Als MB bei der Vermisstenmeldung befragt wurde, was die Kinder getragen hätte, irritierte sie die Beamten, indem sie die Socken durch einen Blick in die Schublade nach dem Ausschlussverfahren ermittelte. Vielleicht hat sie den Kindern die auf einem Stuhl liegenden Kleidung angezogen und lediglich die Unterwäsche und Strümpfe ausgetauscht. Wenn ich mir das ganze bei spärlicher Beleuchtung vorstelle, konnte sie vielleicht wirklich erst am nächsten Tag nur per Ausschlussverfahren feststellen, um welche Socken es sich handelte.


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Der Mordfall Weimar

19.05.2021 um 06:18
@Quaerere

Hinzu kam, dass sie sich auch nicht gerade so verhalten hat, wie es dem Klischee einer liebenden Mutter entspricht.
Aber drehen wir das mal um. Angenommen, sie hätte bei den Telefonaten mit KP ununterbrochen geheult und vom Verlust ihrer Kinder gesprochen, machte sie das auch noch nicht automatisch unschuldig, weil auch ein Täter seine Tat bereuen kann.
Ich kann grundsätzlich verstehen, dass sie in einer solchen Situation bei dem Mann sein wollte, den sie liebt. Dass sie ihn anbettelte ein Kind zu zeugen, kann man so interpretieren, dass sie die Kinder deswegen beseitigt hat, um mit KP eine neue Familie zu gründen. Man kann es aber auch als völlig irrationale Reaktion auf den Verlust sehen. In einem viel späteren Spiegelinterview nach dem zweiten Prozess sagte sie auch etwas, dass sie sich damals schwertat, Gefühle nach außen zu tragen und diesbezüglich auch einen Lernprozess inzwischen mitgemacht hat. Ich glaube, dass sie damals ihre Trauer nach außen zumindest nicht zugelassen hat, um nicht zusammenzubrechen. Niemand von Uns war 24 Stunden um sie herum. Woher wollen wir denn so genau wissen, ob es nicht auch Momente gab, in denen sie allein war und den Tränen freien Lauf ließ?

Dass die TÜ RWs nichts belastendes ergab, sagt meiner Ansicht nach weder für oder gegen seine Täterschaft etwas aus. Schließlich wusste er über die TÜ Bescheid.

Was das Argument sie ist Krankenschwester und weiß, wie in einem solchen Fall zu handeln ist, angeht, kann ich mir schon vorstellen, dass sie in dem Moment unter Schock stand.

Stell' Dir mal vor, Du bist Polizeibeamter und musst bei Deinen Ermittlungen plötzlich feststellen, dass sich Verdachtmomente gegen einen Bekannten ergeben. Das ist eine Situation, bei der es mir vorstellbar ist, dass das dieser in seiner Professionalität beeinträchtigt, warum also auch nicht bei einer Krankenschwester, die ihre Kinder ermordet vorfindet?


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19.05.2021 um 08:08
Karola wurde vergleichsweise liebevoll abgelegt und MW eher lieblos weggeworfen. Auch das unterschiedliche Ablegen der Kinder spricht aus meiner Sicht für RW als Täter, weil er Karola lieber mochte als Melanie.


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19.05.2021 um 15:09
Zitat von miwumiwu schrieb:Vielleicht hat die Polizei aus MBs Eingeständnis, dass sie die Briefe selbst geschrieben hat, gar zu schnell den Schluss gezogen, dass am Inhalt nichts dran ist. Der Brief legt einen Helfer RWs nahe, der von diesem mitten in der Nacht angerufen wurde.
MW räumte doch erst ein die Briefe selbst geschrieben zu haben, nachdem man ihr das nachweisen konnte, und weil sie dann wusste, dass man anhand der Handschrift sowas herausfinden konnte, benutzte sie eine Schreibmaschine. Hier wollte sie schlauer sein, denn in ihrem Haushalt gab es keine. Das die Ermittler allerdings in ihrem Umfeld nach Schreibmaschinen suchen würden ahnte sie wohl nicht, auch nicht dass man bei ihrer Schwester Brigitte dann die Schreibmaschine findet mit der sie sich erneut einen „anonymen“ Brief schrieb.
Im Prinzip hat sie hier doch nur ihre Taktik dem Ermittlungsstandart angepasst.
Zitat von miwumiwu schrieb:Der Brief legt einen Helfer RWs nahe, der von diesem mitten in der Nacht angerufen wurde. Ob mitten in der Nacht vom 03. auf den 4. August telefoniert wurde, hätte man doch bestimmt auch damals schon durch ein Protokoll der Telekom eruieren können. Vielleicht war sie doch nicht so passiv wie sie es in der Nachtversion schildert und selbst der Helfer. In dem Brief stand, der Helfer hätte geholfen, die Leichen zu kämmen und anzuziehen.
Der Helfer wurde laut dem Brief von R.W. zu der Zeit angerufen, als die Elliot’s in der Wohnung waren und als Karola noch lebte, Melanie schlief zu dieser Zeit und knirschte im Schlaf mit den Zähnen. Einen Anruf bei dem RW dem/der Bekannten schilderte was passiert ist kann es um diese Zeit nicht gegeben haben.
Zitat von miwumiwu schrieb:Wenn er wirklich das eine Kind mal so durch den Raum geworfen hat, dass sich die Zähne lockerten, spricht das für unkontrollierte Gewaltausbrüche.
Eben, „wenn“…

Aus der Aussage vom 06.08.1986 Reinh. Weimar
Frage: „Haben Sie die Karola schon mal geschlagen?"
Antwort Reinhard: „Ich habe die Melanie mal geschlagen. Weil sie die Badezimmertür nicht zugemacht hat, während ich gebadet habe. Ich habe ihr mit den Handrücken ins Gesicht geschlagen. Dadurch hat sie am Zahn geblutet.
Ansonsten waren weiter keine Vorfälle dieser Art. Wenn meine Kinder nicht gehorchten, hat meine Frau schon mal den Kochlöffel geholt. Das Verhältnis zu ihr und den Kindern war aber gut. Außergewöhnlich viel oder fest, wurden die Kinder nicht geschlagen.
Zitat von miwumiwu schrieb:Als MB bei der Vermisstenmeldung befragt wurde, was die Kinder getragen hätte, irritierte sie die Beamten, indem sie die Socken durch einen Blick in die Schublade nach dem Ausschlussverfahren ermittelte.
Das ist doch kein Indiz, die Mädchen waren in einem Alter, wo sie sich selbst anziehen konnten und werden halt in der Früh Unterwäsche und Socken selbst aus dem Schrank genommen und angezogen haben.
Zitat von miwumiwu schrieb:Angenommen, sie hätte bei den Telefonaten mit KP ununterbrochen geheult und vom Verlust ihrer Kinder gesprochen, machte sie das auch noch nicht automatisch unschuldig, weil auch ein Täter seine Tat bereuen kann.
Natürlich nicht, aber mal Hand auf’s Herz, nach so einem Schicksalsschlag, schweigt man da bei dem Mann, den man liebt, wirklich über die getöteten Kinder oder würde da nicht jede Mutter irgendwann mal sowas sagen, wie dass sie hofft das sich das nun hoffentlich bald aufklärt und die Polizei den Täter findet?!
Zitat von miwumiwu schrieb:Schließlich wusste er über die TÜ Bescheid.
Er vermutete es, denn er sagte nur, er wisse von ... das er wahrscheinlich abgehört wird! Auch MW und Pratt vermuten das...
Trotz Kontaktverbot will Monika Kevin überreden zu ihr kommen. Im Dunkeln würde man ihn ja nicht sehen. Kevin sagt, dass es ja nur paar Tage sind (Ende September). Monika wartet oft auf einen Anruf von Kevin, aber er meldet sich nicht wie versprochen. Sie ist sauer. Sie weint, weil sie Kevin nicht mehr sehen darf Kevin äußert, dass er Monika deshalb nicht sehen darf, weil es das Mili-- tärgesetz Ehebruch gibt. Und er ist noch offiziell verheiratet. Darauf steht zwei Jahre Gefängnis. Einmal glauben beide abgehört zu werden, da so komische Geräusche im Telefon sind. Kevin meint dementsprechend auch, dass er am Telefon nicht alles sagen kann, da jemand mithört. Außerdem äußert Monika, dass ihre Scheidung wohl im November durch ist. Monika kann nichts essen. Manchmal lachen beide. Albern über Kosenamen. Eine andere Zeitschrift bietet 3000,-- DM für ein Interview. Es gibt einige anonyme Anrufe: „Mörderin" sagt eine Stimme. Monika antwortet: „Gleichfalls."
Auffällig ist, dass Monika ansonsten kaum mit jemand telefoniert. Abschaltung der Telefonüberwachung: 28. Oktober 1986, obwohl die Anordnung vom 3. September 1986 für drei Monate galt.
Zitat von miwumiwu schrieb:Karola wurde vergleichsweise liebevoll abgelegt und MW eher lieblos weggeworfen. Auch das unterschiedliche Ablegen der Kinder spricht aus meiner Sicht für RW als Täter
Die Ablage spricht absolut gegen RW, denn was für Gründe hätte er gehabt Nachtens zwei Plätze anzufahren um die Kinder zu verbringen? Wenn man das aus der Sicht der Nachtversion mit RW als möglichem Täter betrachtet, dann war dessen primäres Ziel die Leichen zu verbringen und nicht mit diesen durch den Landkreis zu fahren, um möglicherweise noch angehalten zu werden.
Weiters, beschrieb M. W. ihren Mann in jener Nacht als verwirrt und abwesend, sie erwähnte zudem Alkohol den er konsumierte (also mind. 1 Flasche Bier) ...das er dann völlig klar zwei Parkplätze anfuhr um die Kinder abzulegen ist nicht plausibel.
MW. sagte aus, daß er ihr gesagt haben soll er hätte beide Kinder auf dem Parkplatz abgelegt an dem später ihr Auto gesehen wurde. Monika fuhr also den Parkplatz in dem Wissen an, daß beide Kinder dort liegen.
Zugegeben hat sie, daß sie Melanie dort sah, Karola aber nicht finden konnte, Melanie sah sie übrigens hinter den Brennesseln, die laut Auffindeprotokoll den Blick auf die Leiche aus Richtung Parkplatz verdeckten. (Der Busfahrer sah das Mädchen ja auch nur, weil er vom erhöhten Sitz im Bus eine bessere Sicht hatte)
[
Frage: „Warum sind Sie dorthin gefahren?"
Antwort: „Ich wollte sie noch einmal sehen."
Frage: „Wen?"
Antwort: „Beide Kinder. (…)
“ Ich habe Melanie nur aus ein paar Meter Entfernung hingesehen. Sie lag auf den Rücken. Die Haare waren etwas durcheinander. Genaueres ist mir nicht aufgefallen. Ich habe dann die Böschung bzw. den Parkplatz weiter nach Karola abgesucht, konnte sie jedoch nicht finden. Ich bin dann ins Auto eingestiegen und bin dann nach vorn gefahren und habe dort, wo die Melanie lag, nochmals am Bordstein angehalten!'
Sie fuhr also dorthin wo laut ihrem Mann beide Kinder liegen sollen, und gibt sich trotz das sie beide Kinder sehen möchte mit „nur Melanie“ zufrieden?
Mehr noch:
Sie kann Melanie hinter dem mauerartigem Brennesselgestrüpp sehen, was lt Spusi eigentlich ausgeschlossen ist
Ihre Anwesenheit am Parkplatz, bzw. geschilderte Suche nach den Kindern wird durch den Zeugen widerlegt der nur das Auto nicht aber MW sah!


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miwu ehemaliges Mitglied

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19.05.2021 um 16:27
Zitat von margarethamargaretha schrieb:MW räumte doch erst ein die Briefe selbst geschrieben zu haben, nachdem man ihr das nachweisen konnte, und weil sie dann wusste, dass man anhand der Handschrift sowas herausfinden konnte, benutzte sie eine Schreibmaschine.
Ich bestreite nicht, dass MW die Briefe selbst geschrieben hat, sondern stelle infrage, dass alleine deswegen der Inhalt komplett unwahr sein muss. Ein Telekomprotokoll wäre ein unwiderbringlicher Beweis gewesen, ob mitten in der Nacht telefoniert wurde oder auch nicht. Die Aussage der Schwester Brigitte mag ein Hinweis sein, dass die im Brief angegebene Uhrzeit für einen solchen Anruf wahrscheinlich nicht stimmt, sie sind aber kein Beweis dafür, dass nicht telefoniert wurde.


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19.05.2021 um 16:33
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Er vermutete es, denn er sagte nur, er wisse von ... das er wahrscheinlich abgehört wird! Auch MW und Pratt vermuten das...
Auch wenn ich so etwas vermute, werde ich mich wohl hüten, etwas belastendes über mich am Telefon zu erzählen.


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19.05.2021 um 17:03
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Das ist doch kein Indiz, die Mädchen waren in einem Alter, wo sie sich selbst anziehen konnten und werden halt in der Früh Unterwäsche und Socken selbst aus dem Schrank genommen und angezogen haben.
Sich selbst anziehen konnten sie gewiss. Das heißt aber noch lange nicht, dass in dem Alter Eltern kein Auge mehr darauf haben, was die Kinder anziehen.


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Der Mordfall Weimar

19.05.2021 um 17:04
Es gibt Fakten die der Nachtversion widersprechen, mal unabhängig von den Sichtungen der Kinder am Montagmorgen oder irgendwelchen psycholog. Erklärungsversuchen, es ist u. a. mit wissenschaftlichen Erkenntnissen einfach nicht zu vereinbaren, daß die Nachtversion zutreffen kann.

Zeitfenster:

Der Tod durch Ersticken dauert 5-10 Minuten ( Quelle)

Die Elliots verließen die Weimar’sche Wohnung zwischen 02:45 und 03.00 Uhr.
Monika kam zwischen 03.00 und 03.30 heim. (die Zeit wurde von ihr nach hinten korrigiert, Kevin Pratt bestätigte die 1. Aussage von MW wonach sie ihn um 02.30 an der Kaserne absetzte und gegen 03.00 daheim war)
Man muss nun also:
(a) die Aussage von Pratt ignorieren
(b) das Zeitfenster so legen, daß RW unmittelbar nachdem die Elliots gingen aus dem Bett stürmte und die Kinder tötete, und zwar so, daß das 2. Opfer den Todeskampf des Ersten nicht mitbekam (diese hätte ja schreien oder wegrennen können)
(c) bei den Tötungen zweimal den günstigeren und schnelleren Fall mit 5 Minuten annehmen, obwohl das auch 10 Minuten dauern kann
(d) bevor Monika nach Hause kam hätte RW -der übrigens im dunklen Kinderzimmer saß die toten Mädchen noch anziehen müssen.
(e) zwischendurch hatte er auch noch Zeit für ein Telefonat und ein Bier


Blaseninhalt der Mädchen

Daran kommt man nicht vorbei, der spricht eindeutig dagegen

Karola vier Milliliter Urin
Melanie völlig entleert


Melanie hätte demzufolge unmittelbar vor der Tötung auf der Toilette gewesen sein müssen (dafür gab es keinerlei Hinweise), Karola die tatsächlich kurz vor der in der Nachtversion angegebenen Zeit eingenässt hatte, hatte 4 ml.
Nachdem es laut Urteilsbegründung keinen Hinweis darauf gibt, daß Melanie in der Nacht auf dem Klo war, müsste es während der Tötung zu einer Entleerung gekommen sein (passiert während den Erstickungskrämpfen), allerdings konnte auf dem Laken oder der Matratze nichts gefunden werden. Auch das Höschen war sauber, an der Short klebten aber die Kletten aus dem Bengendorfer Grund, die Begründung, daß MW dort mit den Kindern war und Melanie dort austreten war mglw. sogar von der Mutter zum Pinkeln geschickt wurde ist absolut plausibel.


Mageninhalt der Mädchen

Das er genau dem entsprach was MW über Wochen als frühhstück angab ist doch kein Zufall, und bevor jetzt wieder mit den Keksen argumentiert wird, die Menge in Karolas Magen müsste zwischen 01.00 und 02.30 Uhr aufgenommen worden sein und dem Umfang einer richtigen Mahlzeit entsprochen haben.

Und daran reihen sich noch die ganzen Ungereimtheiten
  • Sichtungen der Kinder nach angebl. Tat

  • fehlendes Alibi MW

  • mangelnde Kooperation MW mit Polizei



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19.05.2021 um 17:05
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Natürlich nicht, aber mal Hand auf’s Herz, nach so einem Schicksalsschlag, schweigt man da bei dem Mann, den man liebt, wirklich über die getöteten Kinder oder würde da nicht jede Mutter irgendwann mal sowas sagen, wie dass sie hofft das sich das nun hoffentlich bald aufklärt und die Polizei den Täter findet?!
Die meisten Mütter würden das wohl. Aber nur weil jemand nicht reagiert, wie es die meisten Menschen tun, ist er oder sie doch kein Mörder.


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19.05.2021 um 17:06
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Weiters, beschrieb M. W. ihren Mann in jener Nacht als verwirrt und abwesend, sie erwähnte zudem Alkohol den er konsumierte (also mind. 1 Flasche Bier) ...das er dann völlig klar zwei Parkplätze anfuhr um die Kinder abzulegen ist nicht plausibel.
Das könnte ja wiederum dafür sprechen, dass er es nicht alleine gemacht hat.


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Der Mordfall Weimar

19.05.2021 um 17:08
Hatte dich vor einiger Zeit mal nach einer Erklärung hierfür gebeten ;)
Zitat von margarethamargaretha schrieb am 30.04.2021:Und wie erklärst Du Dir bitte das: RW und der unbekannte Helfer zogen in der "Nachtversion" Melanie die Sandalen an, von der bei der linken die Schnalle, resp. Halterung abgerissen war. RW einerseits so berechnend will den Mord an den Kindern vertuschen, indem er vorhat deren Entführung am nä. Tag zu inszenieren. Dafür werden den Mädchen sogar die Haare gemacht, das aber Melanie mit der kaputten Sandale nicht draußen gespielt haben kann, weil sie damit nicht bis zum Spielplatz hätte laufen können, so vorausschauend war er dann doch nicht?



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19.05.2021 um 18:14
Zitat von miwumiwu schrieb:Das könnte ja wiederum dafür sprechen, dass er es nicht alleine gemacht hat.
Mal abgesehen von den Beweisen/Indizien gegen Frau Weimar, könnte ich mir vorstellen, dass sie den Totschlag ihres Mannes nachts an den Kindern, gemeinsam mit ihm vertuschen wollte. Auf Grund ihres schlechten Gewissens wegen ihrer Liebschaft.

Hat sich dann in Lügen und irrationale Handlungen verstrickt und den Verdacht mehr auf sich gelenkt als auf ihren Mann.
Man muss sich mal vorstellen, wie eine Mutter reagiert, die nachts von ihrer Liebschaft nach Hause kommt und die Kinder tot im Bett liegen?
Die erste Option wäre, die Polizei zu rufen.
Hat sie nicht gemacht, sie fühlte sich offensichtlich mitschuldig.


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Der Mordfall Weimar

20.05.2021 um 03:52
Zitat von miwumiwu schrieb:Vielleicht war sie doch nicht so passiv wie sie es in der Nachtversion schildert und selbst der Helfer. In dem Brief stand, der Helfer hätte geholfen, die Leichen zu kämmen und anzuziehen. Wer gäbe so etwas schon gerne zu? Ich stelle mir vor, dass sie dann lieber erzählt hat, völlig handlungsunfähig gewesen zu sein.
Und an dieser Version hält sie dann fest, selbst als lebenslänglich im Raum steht... Anstatt die Wahrheit (ausgehend von dieser Theorie) endlich zu sagen behauptet sie stur weiterhin, daß der Vater die Mädchen getötet und verbracht hat und sie sich einfach ins Bett legte... das macht überhaupt keinen Sinn. Hätte sie eine Beteiligung an der Verbringung zugegeben, wenn es denn so gewesen wäre, dann hätte sie ganz anders argumentieren können. Für MB gab es aber immer nur einen Weg - sie ist das Opfer der Justiz, der Ermittlungsbehörden, RW der alleinige Täter und Verbringer. Sie hat gar nichts getan, ist komplett unschuldig.

Man kann es drehen und wenden wie man will, noch so sehr hinterfragen und Möglichkeiten suchen, unterm Strich bleibt, daß die Nachtversion, egal in welcher Konstellation (RW als alleiniger Täter und Verbringer, RW als Täter und beide als Verbringer und Vertuscher) aufgrund der Beweise nicht rund wird, sie paßt einfach nicht und kann nicht stimmen.
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Man muss sich mal vorstellen, wie eine Mutter reagiert, die nachts von ihrer Liebschaft nach Hause kommt und die Kinder tot im Bett liegen?
Die erste Option wäre, die Polizei zu rufen.
Hat sie nicht gemacht, sie fühlte sich offensichtlich mitschuldig.
Oder es gab eben keine Tötung durch den Vater in dieser Nacht und deshalb hat es auch keinen Anruf bei der Polizei gegeben.


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20.05.2021 um 06:37
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Und an dieser Version hält sie dann fest, selbst als lebenslänglich im Raum steht... Anstatt die Wahrheit (ausgehend von dieser Theorie) endlich zu sagen behauptet sie stur weiterhin, daß der Vater die Mädchen getötet und verbracht hat und sie sich einfach ins Bett legte... das macht überhaupt keinen Sinn.
Vielleicht fürchtete sie gerade deshalb, weil sie soviel gelogen hat, dass man ihr das nicht mehr glauben würde und hat es deshalb sein gelassen.

Außerdem sind das alles gar keine Argumente dafür, dass die Polizei nicht wenigstens versucht hat, herauszufinden, ob an dem Brief inhaltlich etwas dran sein kann und dass kein Telekomprotokoll erstellt wurde, um wenigstens festzustellen, ob eventuell mitten in der Nacht telefoniert wurde.


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