Der Mordfall Weimar
14.05.2021 um 17:28BoobSinclar schrieb:Ich rede von der Urteilsbegründung, Du kommst mit der Taz.Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht die Motivation, wie etwa der latente Versuch der Polizei einseitige Ermittlungen zu unterstellen, oder bei der Aussage der Nachbarin „Fehler“ zu suchen.
Und ansonsten schiesst Du Dir mit dem Zitat des Richters selbst in den Fuss. Der kam zu dem Schluss, zu dem er kam, obwohl das Motiv vermeintlich weitestgehend im Dunkeln lag. Das heißt, Deine Strategie, das Motiv wegdiskutieren zu wollen, verfängt nicht.
Die Mutter wurde zweimal wegen Mordes verurteilt. Sowas ist in Deutschland nicht möglich, wenn es Zweifel an der Schuld gibt („In dubio pro reo“).
In Nachbarin N.‘s richterlicher Vernehmung (die mir zum vollständigen Abtippen zu lange ist) nennt sie Details, die einen Irrtum ausschließen. Ich zitiere diese:
Mein Sohn Frank, der später zur Nierendialyse musste, saß in der Küche auf Küchenstuhl. Ich muss wohl laut gesagt haben, dass die beiden Kinder ja heute so allein auf dem Spielplatz sind. Denn mein Sohn, mit dem ich abends über das Verschwinden der Kinder gesprochen habe und gesagt habe, dass ich ja noch die Kinder gesehen habe, nannte mir diesen Satz.Das es sich um die Weimar Kinder handelte wusste sie deshalb so genau, weil Melanie an jenem Montag Nach Frau N.s Enkel rief
Ich glaube es war ein Tag nach der Beerdigung, als ich mit Monika darüber sprach, dass Melanie am Montag gegen 9.30 Uhr unter unserem Fenster nach meinem Enkel Pascal gerufen hat. Monika sagte mir, dass dies nicht sein könne, da die Kinder an jenem Montag spät aufgestanden seien.Aber nehmen wir einfach mal an Frau N. hat sich geirrt oder wollte warum auch immer MWs Leben zerstören und erfand die Sichtung der Mädchen auf dem Spielplatz
1. Warum deckt sich dann ihre Aussage mit der erstgemachten Aussage der Mutter, die ja angegeben hatte daß die Mädchen nach dem Frühstück auf den Spielplatz gingen?
2. Warum sollte sie dann die Mädchen an Stellen gesehen haben die sie durch den Busch
unmöglich hätte sehen können? (Sie hätte in diesem Fall doch eher behauptet die Kinder von einem anderen Fenster der Wohnung gesehen zu haben, oder an einer Stelle…)
3. Hätte sie eine derartige Lüge wirklich bis zur richterlichen Vernehmung und/oder einem Meineid aufrecht erhalten?
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Selbst wenn man Frau N. jetzt von der Zeugenliste streicht, welche die Mädels am Montagmorgen noch gesehen hatten, bleiben:
Oma Adele:
Ehemann von Nachbarin Elisabeth N.: (26.09.1986)
05. August 1986 Ich habe die Kinder gestern gegen 11.00 Uhr bis 11.15 Uhr gese--hen. Zu dem Zeitpunkt wollte meine Enkelin Monika auf die Post fah--ren. Ich war deshalb im Flur bei der Monika. Da waren auch die Kinder. Das war das letzte Mal, als ich die Kinder sah. 11. August 1986 Gegen 10.00 Uhr kam die Monika zu mir und fragte mich, ob ich etwas brauchen würde. Sie wolle zur Post und einkaufen. Ich gab ihr einen Brief an meine Nichte. Da ich kein Kleingeld für Porto hatte, tauschteich den 50,--Mark--Schein erst bei Ursula und ging dann in Monika Wohnung. Im Flur kam mir Melanie entgegen. Sie war schon angezogen. Was sie anhatte, kann ich heute nicht mehr sagen. Die Melanie packte mich bei der Hand und sagte „Guten Morgen Ange". Auch Karola sagte: „Guten Morgen Ange". Die Kinder nannten mich immer so. Die Karola war auch angezogen. Ich bin dann wieder nach oben in meine Wohnung. Die Kinder hatte ich seitdem nicht mehr gesehen.
„Ich habe mich vom Bruder meiner Ehefrau und seiner Lebensgefährtin am Auto vor der Tür am 4. August 1986 verabschiedet. Die Melanie und die Karola standen da auch etwas abseits, da im Graben. Sie schauten zu, wie mein Schwager den Kofferraum bepackte. Was die Kinder an-- hatten, weiß ich nicht mehr. Ich bin dann gleich in den Keller gegangen und habe Holz gestapelt. Ich hatte morgens um 7.00 Uhr Holz gehackt. Daher weiß ich, dass es dieser Montag war.und schließlich noch der Besuch der Nachbarsfamilie:
Hans F. und Sonja Z. (08.08.1986)
„Wir waren beide zu Besuch bei Monika Weimars Nachbarin Elisabeth N. Ich, Hans E bin der Bruder von Elisabeth N. Am Montag, 4. August 1986 fuhren wir wieder los. Es war gegen 10.30 Uhr oder 11.00 Uhr. Gegen 12.30 Uhr waren wir zu Hause. Das ist sicher, da der Bäcker bei uns um 12.30 Uhr zu macht. Als wir vom Haus wegfuhren, standen beide Mädchen da und winkten uns zum Abschied zu. Es waren mit Sicherheit die Weimar-Kinder, da wir sie am Samstagabend beim Grillen gesehen hatten, also wussten, wer sie sind. Nachmittags rief uns Elisabeth an und sagte, dass die Kinder verschwunden seien. Da sagten wir noch: Das gibt es doch nicht, wir haben sie noch beim Abschied gesehen."An diesen Zeugen, mit Frau N. sind das 5 Menschen, welche die Mädchen noch am Morgen gesehen haben, kommt man nicht vorbei!