Der Mordfall Weimar
10.11.2017 um 19:27
Man hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich mich längere Zeit nicht geäussert habe. Grund: Ich musste noch mal einiges nachlesen und danach eine Zeit lang nachdenken und muss mich jetzt hinsichtlich der Tatzeit korrigieren.
Ich bleibe bei M.W. als Täterin. Zu viele Ungereimtheiten in ihren Aussagen und zahlreiche, ihr nachgewiesene offenkundige Lügen stützen diese Annahme. Ich glaube jetzt allerdings nicht mehr an die Nacht-Version. Ich möchte aber nicht im Detail ausführen, warum nicht. Es gibt jede Menge stichhaltige Indizien für die Tag- und gegen die Nacht-Version und ich muss sie nicht mehr alle zum x-ten Mal aufzählen. Sie sind bekannt. Trifft im übrigen die Tagversion zu, und davon bin ich jetzt überzeugt, wäre auch die von M.W. vorgetragene Nacht-Version eine Lüge und passt somit in das Verhaltens-Muster von M.W., das nun mal stark durch Lügen geprägt ist.
Zeit für einen weiteren Beitrag habe ich mir auch deshalb genommen, weil ich erst mal sehen wollte, ob, und weil ich gehofft habe, dass irgendein neuer Beitrag hier im Forum vielleicht einen neuen Aspekt in die Erörterung einbringt und weil ich zudem über das mögliche Motiv gründlicher nachdenken wollte als dies bislang der Fall war. Sowohl R.W als auch M.W. hatten ein Motiv. Aber wer von beiden hatte zum Tatzeitpunkt die größere Wut oder wer von beiden war verzweifelter ?
Vielleicht ist es erlaubt, folgende Theorie in den Raum zu stellen, bzw. zur Diskussion anzubieten:
1. Monika Weimar hat ihre beiden Kinder getötet
2. Der Tatzeitpunkt steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem letzten Treffen mit Kevin Pratt
am Sonntag Abend in der Disco. Dieses Treffen ist nicht so verlaufen, wie von M.W. geschildert. Vielmehr
hat sie an diesem Abend feststellen müssen, dass K.P. jede sich bietende Gelegenheit nutzt, um mit anderen
Frauen rumzumachen. Er meint es also nicht so Ernst mit ihr, wie sie mit ihm. Wie bereits schon einmal von mir
eingebracht, war Kevin Pratt ein amerikanischer Soldat in der deutschen Provinz. Entsprechend hat er sich verhalten.
Er war hinter jedem Rock her und hat womöglich nicht nur bei Monika Weimar die "ich will Dich heiraten-Masche"
angewendet, um die Mädels rum zu kriegen. Möglicher Weise gab es also Streit am späten Sonntag-Abend oder auch kurz
vor 03.00 Uhr . K.P. sagt später etwas anderes aus, weil er M.W. vielleicht schützen will. Warum auch immer. Vielleicht
fühlt er sich mitschuldig.
3. MOTIV
Aus meiner Sicht ist Monika Weimar keine kaltblütige Mörderin und auch keine böse Hexe, die sich so mir nichts dir nichts
ihrer Kinder entledigt, sofern diese ihrer persönlichen Zukunft im Weg stehen. Ich denke vielmehr, dass Monika
Weimar in dieser Nacht verzweifelt war. Alle ihre Träume sind anscheinend geplatzt. Sie sieht weder eine Zukunft mit
Kevin Pratt und schon gar keine Zukunft für Ihre Ehe mit Reinhard Weimar. Was soll das also alles noch ?
Sie liegt den Rest der Nacht grübelnd und verzweifelt im Bett, findet keinen Ausweg aus der verfahrenen Situation.
Vermutlich schläft sie überhaupt nicht, so dass nach dem Aufwachen, die Welt vielleicht schon wieder weniger
trübe ausgesehen hätte.
4. Der Entschluss
Sie liegt wach, weint leise (oder auch nicht), ist verzweifelt oder sauer auf K.P und natürlich auch auf R.W.
Schließlich fasst sie den Entschluss, zusammen mit ihren Kindern aus dem Leben zu scheiden. (Schiere Verzweiflung
oder trotzige Rachegedanken gegnüber K.P und R.W kommen womöglich für diese Entscheidung in Frage)
Das wäre oder war dann also so etwas wie eine Kurzschluss-Entscheidung, die emotionell entstanden ist und nicht aus
kalter Berechnung heraus. Zur Erinnerung: Als Krankenschwester hatte sie Zugang zu allen möglichen Medikamenten, mit
denen sie die Kinder und sich selbst sanfter hätte töten können, als sie es dann letztendlich getan hat. Aber all das war
nicht von langer Hand geplant. Der Entschluss ist vielmehr in der Nacht gereift und nur aus der aktuellen Verfassung der
Monika Weimar heraus, ist das weitere Geschehen erklärbar. Monika Weimar war vermutlich seit sie K.P. kennengelernt
hatte, nicht mehr die beste Mutter für ihre Kinder, aber aus meiner Sicht war sie trotzdem nicht diese herzlose Killerin
die sich der eigenen Kinder nach einem strikten, vorab durchdachten Zeitplan entledigt und sie dann wie Müll
wegwirft und danach seelenruhig nach Hause fährt und dreiste Lügengeschichten erfindet. Vollkommen kalt und
vollkomen emotionslos.
4) Tatzeit
Pflichtbewußt erledigt sie schnell noch für ihre Oma, was erledigt werden muss.
Danach fährt sie zurück, lockt ihre Kinder direkt vom Spielplatz ins Auto. Frische Kleider, Haarspangen usw. hat sie
schon dabei oder holt sie noch schnell aus dem Haus. Denn ihre Kinder sollen schön aussehen, wenn man sie findet.
(Vollkommen naiver und wirrer Gedanke, weil sie dabei vergisst, wie man aussieht, wenn man eine Weile tot und allerlei
Getier ausgesetzt ist). Schon am Dienstag Abend hat sie das aber realisiert: "Jetzt liegen sie schon die zweite Nacht da
draußen" schreit sie auf, als sie den Bericht über das Verschwinden ihrer Kinder im Fernsehen sieht. (Und anders als
ursprünglich geplant, liegen die Kinder da ohne sie, also ganz alleine und schutzlos - ebenfalls wirrer Gedanke)
"Die Tatzeit ist also der Montag Morgen, 4.3.
5) Tatorte
Auto (Windschutzscheibe) und vielleicht auch ein Gebüsch am Parkplatz. Wie ? Zumindest für mich nicht rekonstruierbar.
Womöglich tötet sie erst Melanie, weil Karola, als die kleinere der beiden Schwestern
a) kaum zu Hilfe eilen kann
b) gar nicht versteht, was da eigentlich gerade passiert.
Danach zieht sie die Kinder um und richtet sie schön her. (Liebes MENETEKEL - die Geschichte mit den Kletten,
die es Deiner Ansicht nur am Spielplatz gab, bitte noch mal nachlesen). Umziehen, Haare kämmen und noch mal in den
Arm nehmen, ist im Auto nicht so gut möglich, wie im Freien. Es wurden Kletten im Unterhöschen von Melanie gefunden
und zahlreiche mehr im Haar und an ihrer Kleidung. Das kann vermutlich eher nicht beim Spielen auf dem Spielplatz
passiert sein sondern schon eher dann, wenn man einen Körper der am Boden liegt, wendet und ihn damit mehrfach in
Kontakt mit dem am Tatort vorhandenen LABKRAUT (Kletten) bringt. Eines ist jedoch so sicher, wie das Amen in der
Kirche: Im Schlafzimmer der Kinder wurden keine Kletten gezüchtet.
6) Die Feigheit der Monika Weimar
Es steht mir im Grunde genommen nicht zu, darüber zu urteilen, ob Monika Weimar zu feige war, um ihren Selbstmord-
Entschluss in die Tat umzusetzen oder ob sie nach der Tötung ihrer geliebten Kinder keinen klaren Gedanken mehr fassen
konnte oder ganz im Gegenteil, nachdem sie eine Weile über sich selbst geschockt im Auto saß, plötzlich aus ihrer Trance
aufgewacht ist und Abstand von ihren Selbstmordgedanken genommen hat. Sie hat es jedenfalls ganz offensichtlich nicht
geschafft, sich selbst zu töten (vorausgesetzt meine Version stimmt und sie hatte tatsächlich vor, Selbstmord zu
begehen)
7) Das Verhalten nach der Tat
Monika Weimar weiß, dass ihre Kinder tot sind. Sie nimmt deshalb nicht an der Suchaktion nach den Kindern teil.
Es ist ihr vollkommen gleichgültig, was die anderen über dieses fragwürdige Verhalten denken. Sie ist leer und innerlich
weit weg, von dem, was da um sie rum geschieht. Suchen macht keinen Sinn. Sie will natürlich auch nicht dabei sein,
wenn man die Kinder findet. Verständlich.
Erst als sie mit den Fragen der Polizei konfrontiert wird, muss sie irgendwie reagieren. Der Selbsterhaltungstrieb setzt
sich durch, vielleicht auch nachvollziehbare Mechanismen, die man anwendet, wenn man sich wehren muss und vor allem
die nächste Feigheit der Monika Weimar, die sie davon abhält, einfach die Wahrheit zu sagen. Aber warum sollte sie
andererseits sinnlos ins Gefängnis gehen ? Das macht die Kinder nicht wieder lebendig. Schuld sind ja sowieso
die anderen. Ihr Mann, dieser Loser hat doch Schuld an alledem. Ja genau, der Reinhard. Der wars. (Kognitive Dissonanz
und Verdrängung der Tat) Und so nehmen die Dinge ihren Lauf.