Katinka1971 schrieb:Auch wenn man sich sagt, sie hätte sich ja selbst befreien können. Da spielen soviele Dinge rein, das kann man, wenn man nicht so gelebt hat, nicht nachvollziehen. Ihm könnte man das Gleiche sagen. Er ging ja auch nicht.
Allerdings war es ja wohl so, dass er nicht wegwollte. Sinngemäß hat er ja wohl mal ausgesagt, dass er wusste, dass sie ihn betrügt, aber solange sie ihm den Haushalt machte, hätte er das ertragen können. Und er hatte dort Job und Familie, von der er nicht wegwollte. Und er war auch damals vermutlich schon psychisch krank und daher weniger fähig, woanders neu anzufangen.
Es war MW, die ausbrechen wollte, die raus aus dem Ort und raus aus der Situation wollte, die von einem anderen Leben ("mit Abendgesellschaften") träumte und die sich einen Freund suchte und mit dem Zukunftspläne schmiedete.
ThoFra schrieb:Habe mal gelesen - meine, es war sogar hier im Thread - dass es wohl durchaus mal einen Versuch gegeben hat zu gehen, vor dem Mord an den beiden Töchtern.
Wenn ich mich richtig an das erinnere, was ich diesbzgl gelesen habe, ließ der andere Ehepartner sie (oder ihn?) allerdings wohl nicht aus der Wohnung?
Es mag sein, dass mal der eine Partner den anderen in einer konkreten Situation physikalisch festgehalten hat. Aber das hat für die Frage, warum keine Trennung erfolgte, keinen Belang. Beide hätten tausende Möglichkeiten gehabt, eine Trennung durchzuführen. ZB. hätte MW ja jederzeit einfach von einem Treffen mit KP nicht zurückkehren brauchen und sich selbst irgendwo ein Zimmer suchen können, um von dort die Scheidung einzureichen. Die Kinder wären dank der Verwandtschaft im direkten Umfeld trotzdem versorgt gewesen, darum hätte sie sich keine Sorgen machen müssen.
Schlussendlich sehe ich es wie folgt:
Dass MW aus der sie erdrückenden Ehe ausbrechen wollte, ist gut verständlich, dass sie von "Aufstieg" träumte, ist angesichts ihrer Person als weder attraktivem noch intelligentem Dorftrampel zwar etwas lächerlich, aber trotzdem ja durchaus in Ordnung.
Dass MW eine Beziehung zu KP einging, dass sie auch körperlich von ihm abhängig wurde, hat zwar dazu geführt, dass sie später oft als "Flittchen" und "Bimbo-Schlampe" beschimpft wurde, ist aber ebenfalls nicht unverständlich, dass sie sich womöglich durch ihn ein neues, besseres Leben erhoffte, zeugt zwar von einer gewissen Unselbstständigkeit, von Unfähigkeit oder Unwillen, sich durch eigenen Verdienst zu verbessern, ist aber dem Grunde nach nicht zu beanstanden.
Was jedoch absolut nicht in Ordnung war, was ein extrem deutliches negatives Licht auf MW warf und was ich auch als Indikator eines toxischen Charakters betrachte, in den auch der Mord an ihren Kindern nahtlos hineinpasst, ist die Tatsache, dass sie keine Entscheidung traf:
Sogar noch nach dem Tod der Mädchen wollte MW die Beziehung zu KP fortführen und ihren Mann fortgesetzt betrügen, andererseits aber weigerte sie sich auch auf Drängen von KP hin, die Scheidung einzureichen. Offenbar wollte sie auf zwei Hochzeiten tanzen. Sie hat später KP vorgeworfen, er habe sie nur als Sexpartnerin ausnutzen wollen. Tatsache war aber offenbar genau das Gegenteil, sie hat den Sex mit KP genossen, war aber nicht bereit, die dafür notwendigen Konsequenzen zu ziehen, erstmal ihre eigenen Verhältnisse ins Reine zu bringen, es war MW, die KP als Sexpartner ausgenutzt hat.
ThoFra schrieb:Würde schon davon ausgehen, dass der Kochlöffel auch tatsächlich 'zum Einsatz kam' und es nicht ausschließlich bei der (leeren) (An)Drohung der Schläge mit demselben geblieben ist
sehe ich ganz genauso, ich denke, dass beide Elternteile Gewalt gegen die Kinder ausgeübt haben, wenn auch in einem Rahmen, der zumindest in noch früheren Generationen noch üblich war ( »Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald.« Spr 13,24 ) und daher keine Rückschlüsse darauf erlaubt, wer die Kinder ermordet hat