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"Bodensee-Mord" von 1969

1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 09:59
@Espe
Du hast auf den Beitrag von
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Schmugglerpfade, so wie man sie sich vorstellt gab es nicht. Die Sperranlagen waren abgeschottet.
folgendermaßen geantwortet:
Zitat von EspeEspe schrieb:Es gab sie, auch wenn du sie nicht kennst, NRW durfte es im Fall Wichmann auch mit Erschrecken feststellen.
Inwieweit steht der Fall Wichmann hier im Zusammenhang? Was musste NRW mit Erschrecken feststellen? Erläutere bitte mal worauf Du Deine Aussage stützt.


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 11:17
Zitat von hpoirothpoirot schrieb:Aus irgendeinem Grund erinnert mich der Fall an die Isdalfrau. Dieses scheinbar sinnlose Umherreisen, der rätselhafte Tod, Sachen im Schließfach, Hautarzt usw. Auch die Zeit passt in etwa.
Zitat von EspeEspe schrieb:Ja, gleiches Jahr, anderes Land. Sie stirbt durch Feuer, er durch Wasser. Beide wurden misshandelt, seine Identität ist öffentlich bekannt, ihre nicht. Beide waren auffällige, anziehende Menschen auf Reisen.
Und nicht weniger Mysteriös der Fall Plaza Frau.

Ein weiteres haben die Fälle gemeinsam. Die Täterschaft hinterlässt kein Spuren. Genau wie im Fall Löw auch. Sind es doch genau solche Taten die ein zielgerichtetes handeln auf Personen aufzeigen, welche schon vor der Tat ein nebellöses Verhalten darlegen. Die Tat dann selbst kriminalistisch weder ein genaues Tatmotiv hergibt. Noch einem Personenkreis zu zuordnen sind. Weiter eine Aufklärung unmöglich machen. Was eben ein Bild von strukturiertem Vorgehen zeigt. Was auf Geheimdienste weisen könnte.


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 12:36
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb am 15.10.2022:Im Endeffekt ist er wohl ertrunken. Eigentlich eine Mischung aus drosseln , ertrinken und verbluten
War das so? Konnte man die Todesursache nicht feststellen?
Zitat von SnayderSnayder schrieb am 17.10.2022:Eben, er oder seine Frau könnten geerbt haben usw. usf..
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 20.10.2022:Nun ich glaube nicht, dass Herrn Löw auf einer Schweizer-Bank auf seinen Namen lautend ein Konto hatte.
Zitat von APBTAPBT schrieb am 20.10.2022:Soweit ich es richtig erinnere, war im XY-Filmbeitrag von 2.000 Mark "Reisekasse" die Rede.
Damit konnte man 1969 schon einiges anfangen, es war jetzt aber auch nicht abstrus viel.
Ich finde 2000 Mark echt viel, hier mal ne Tabelle mit Durchschnittsentgelten:

Wikipedia: Durchschnittsentgelt

Da liegen wir also bei mehr als 2 Monatsgehältern.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ja, da bin ich durchaus Deiner Meinung
Eine beim Sexspiel verwendete Flasche könnte die stark blutende Wunde verursacht haben.
Ebenso eine Schere (Friseur) oder ein Messer.
Ich könnte mir ja vorstellen, dass es sich um einen Unfall gehandelt hat. Drosseln ist jetzt mal keine ganz ungewöhnliche Art sich einen "Kick" zu verschaffen, und schon einige sind bei dieser hochriskanten Praktik ums Leben gekommen.
Welche Art Verletzung im Genitalbereich vorgelegen hat, wissen wir nicht, nur das sie stark blutete. Wenn wir uns nun überlegen, welche Gegenstände - auch spitze, scharfe, zerbrechliche- tagtäglich in Notaufnahmen aus Körperöffnungen wieder ausgebaut werden...uff, was auch immer Männer sich dabei denken.

Nun, vielleicht hat er sich in seinem Hotel ein Bad vorbereitet um dabei etwas zu "entspannen". Die Sache lief völlig schief, er wird bewusstlos und ertrinkt im Badewasser.

Man findet ihn, mit sonst was um den Hals, und irgendwas im Genitalbereich.
Was tun? Die Polizei rufen? So etwas in einem vielleicht feinen Haus? Oder man will selbst nicht unter Verdacht stehen?
Möglicherweise hat man sich so fürs Wasser entschieden. Ihn angezogen, daher könnte auch der Waschlappen im Koffer stammen. Früher gab es schließlich keine Überwachungskameras.

Der Ehefrau schienen solche Reisen ja wohl nicht unbekannt, vielleicht gab es ja sogar ein Konto in der Schweiz, auf dem etwas Geld am Fiskus vorbei lief.

Wie auch immer: das Verhalten war ungewöhnlich. Das Rumreisen ohne das Motiv zu kennen fast unerklärlich.
Vielleicht war er in jemanden verliebt, welcher auf der Reichenau tätig war? Wollte die Person sehen, ihr nahe sein? Traute sich vielleicht sogar nicht, sie anzusprechen?

Also kleidete er sich auffällig, damit er auffallen würde, und die Kontaktaufnahme durch die andere Person stattfinden sollte.

Die Idee mit dem Casino finde ich gut, ich kenne die Gepflogenheiten von damals nicht, aber wie sah der Dresscode aus? Wurden wirklich schon damals die Personalien aufgenommen? Sollte das auffällige Aussehen jemand anders auf das Casino aufmerksam machen, und er reiste hin und her, in der Hoffnung dort getroffen zu werden?

Und die Hotels? Wäre er 6 Wochen im gleichen geblieben, hätte es so gar nicht nach Urlaub oder Geschäftsreise ausgesehen.

Vielleicht wollte er gar für immer von zu Hause wegbleiben, und rang mit seinem Entschluss?

Er war auf der Suche, nur nach was?

Und die Scheren? Nun, vielleicht nahm er sie mit, weil er ein neues Wirkungsfeld suchte und entschied dann, nicht mehr der Friseur aus dem Zonenrandgebiet sein zu wollen.


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Espe ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 14:05
Zitat von SnayderSnayder schrieb:Erläutere bitte mal worauf Du Deine Aussage stütz
Die Grenze war nicht so dicht, wie es sich die Staatsführung der DDR gewünscht hat. Es war möglich, über Abwasserkanäle in den Westen und wieder zurück in den Osten zu gehen, die haben nicht immer Wasser geführt.

Der Bezug zu NRW war, dass nicht nur Bayern oder Hessen eine DDR- Grenzen hatte, dass die Polizei m Laufe der Ermittlungen in der Göhrde feststellte, dass es durchaus möglich war, illegal in den Westen zu gelangen.

Die DDR-Grenze solle die DDR-Bürger einsperren, der Westen könnte trotzdem rein.

Kurz, es war nicht unmöglich, legal als Westdeutscher in den Osten und zurück zu gelangen. Illegal, war eher der Weg andersherum.


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 14:36
@Espe
Zitat von EspeEspe schrieb:dass die Polizei m Laufe der Ermittlungen in der Göhrde feststellte, dass es durchaus möglich war, illegal in den Westen zu
Wo genau ist es dokumentiert, dass die Ermittler in der Görde diese Festellung machten? Bitte gibt die Quelle hierfür an.


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 16:31
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Informiert Euch doch einfach mal, wobei es sich um das Zonenrandgebiet gehandelt hat. Es war ein Streifen von 40 km (!!) der nur wirtschaftliche Bedeutung hatte, um die Nachteile der Randlage auszugleichen.
Beruhige Dich erst mal und glaube nicht immer, jeder der hier schreibt, hat keine Ahnung außer Dir. Wobei ich viele Deiner Beiträge ansonsten sehr schätze.

Ich kannte das Zonenrandgebiet, wenn auch erst ab den 70 zigen recht gut, da ich dort mit einem Feuerwehrkollegen recht eng befreundet war, Ihn oft besuchte. Kannte mehrerer Seiner Freunde und Familienmitgliedern. Da hörte man schon raus, dass die recht gute Infos über das Leben (Versorgungslage, Stimmung in der DDR hatten), da Sie alle direkte Freunde jenseits der Grenze hatten, mit denen so gut es eben ging kommunizierten.

Da erfuhr man Details, die wir in Südhessen nicht wussten, nie in den damals gängigen Medien verbreitet wurden

Zum anderen war einer meiner besten Freunde und späterer Vorsitzender unserer Feuerwehr jahrelang beim damaligen Bundesgrenzachutz, direkt am Grenzzaun im hessichen Grenzgebiet im Raum Hünfeld Einsatz. Er erzählte mir viel über das, was da abging. Kennt sich dort aus wie in Seiner Westentasche und betonte gerne, dass Sie ohne das Wissen der Bevölkerung manches nie erfahren hätten, da Sie ja auch nicht in die DDR rein kamen.

Ich will niemand zu nahe treten, aber ich bin da recht gut informiert und wage zu behaupten, dass ich da durchaus mit reden kann.

Auch wenn ich das geteilte Berlin nur bei Besuchen (ab 1978) kennenen lernen durfte.


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 17:20
Zitat von IvaIva schrieb:Ich finde 2000 Mark echt viel, hier mal ne Tabelle mit Durchschnittsentgelten:

Wikipedia: Durchschnittsentgelt

Da liegen wir also bei mehr als 2 Monatsgehältern.
...ja, das wären demzufolge heute etwa 7.000€, deshalb meine Bemerkung, dass
es viel, aber nicht abstrus viel war....


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 19:01
Zitat von EspeEspe schrieb:Nein, es läuft genau so. Bist du nie auf Messen im Osten, wie im Westen unterwegs gewesen?
Bitte, ich bin West-Berliner. Da war man mitten drin im Thema.

Mein Vater war mal auf der Leipziger Messe. Er musste genau angeben wozu er dort war und wen er dort treffen wollte.
Sicherlich wurde er auch überprüft.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Die Täterschaft hinterlässt kein Spuren.
Wie ? Spuren gibt es doch so einige in dem Fall
Zitat von IvaIva schrieb:Nightrider64 schrieb am 15.10.2022:
Im Endeffekt ist er wohl ertrunken. Eigentlich eine Mischung aus drosseln , ertrinken und verbluten
War das so? Konnte man die Todesursache nicht feststellen?
Na ja, ich meinte, das sowohl die Verletzungen, das Drosseln wie das das Wasser in der Lunge (ertrinken) zwangsläufig tödlich gewesen sein können. Schlußendlich ist er dann wohl ertrunken, da er Wasser in der Lunge hatte
Zitat von IvaIva schrieb:Also kleidete er sich auffällig, damit er auffallen würde, und die Kontaktaufnahme durch die andere Person stattfinden sollte.
Ich denke genau damit hast Du recht
In den 80er war es noch so, das sich die Homosexuellen untereinander erkannt haben.
Ich habe mit jemanden zusammen studiert, der homosexuell war. Der wies mich immer darauf hin: "siehst Du der ist auch schwul". Ich habe dann immer gefragt, woran er das fest macht. Da kam die Antwort: Das sieht man als Eingeweihter an der Kleidung und am Auftreten.
Ich denke das auffällige Auftreten diente dem Zweck der Kontaktaufnahme.
Und "Klappen" gab es wohl auch überall, selbst am Bodensee.
Zitat von EspeEspe schrieb:s war möglich, über Abwasserkanäle in den Westen und wieder zurück in den Osten zu gehen, die haben nicht immer Wasser geführt.
So ein Blödsinn. Die waren ausnahmslos vergittert, so daß eben keiner durchkam, wie vielleicht Anfangs direkt nach dem Mauerbau.
Ende der 60er war die Grenze dicht, solche Schweachstellen in der Grenzsicherung beseitigt
Zitat von EspeEspe schrieb:ie DDR-Grenze solle die DDR-Bürger einsperren, der Westen könnte trotzdem rein.
Ja aber nur mit Reisepass Passierschein und Eintritt (Zwangsumtausch). Abgesehen vom Transit Westdeutschland-West- Berlin

Ich musste immer angeben, zu wem ich den Reisen wollte. Mit Adresse usw.
Als wir mal mehrere Tage nach Rostock reisten, zur Jugendweihe eines Verwandten, mussten wir jeden Tag bei der zuständigen Vopo Stelle vorstellig werden. Das war 1974
Aber West- Berliner wurden auch etwas anders behandelt als BRD Bürger
Zitat von EspeEspe schrieb:Kurz, es war nicht unmöglich, legal als Westdeutscher in den Osten und zurück zu gelangen. Illegal, war eher der Weg andersherum
Man konnte als Westdeutscher mit Passierschein in die DDR reisen.
Aber was soll uns das jetzt sagen?
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:da Sie alle direkte Freunde jenseits der Grenze hatten, mit denen so gut es eben ging kommunizierten.
Wenn denn diese Freunde nicht aus dem Sperrgebiet auf der DDR Seite zwangsumgesiedelt wurden.
Das geschah mit allen, die nicht die "richtige Einstellung" zum sozialistischen Staat hatten.

Im Prinzip ist das aber alles Off Topic den der Mann ist nicht nach Warnemünde sondern an den Bodensee gefahren


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 19:31
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Im Prinzip ist das aber alles Off Topic den der Mann ist nicht nach Warnemünde sondern an den Bodensee gefahren
Wollte er sich mit einem Vertreter der westlichen Geheimdienste treffen, wäre Warnemünde vielleicht auch eher eine sehr schlechte Wahl gewesen. Der Bodensee oder sie Schweiz hätten hier wohl eher gepasst, vermute ich mal.


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 19:36
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie ? Spuren gibt es doch so einige in dem Fall
Nur weil man von ertrinken ausgeht, und Verletzungen festgestellt hat, und letztlich eine Leiche fand, sind das eben keine Spuren. Daraus lässt sich nur schliessen, dass ein Verbrechen vorliegt. Die Täterschaft selbst hat kein verwertbares Spurenmaterial hinterlassen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 22:11
Zitat von EspeEspe schrieb:Die Grenze war nicht undurchlässig, nur für den der sich nicht auskannte. Es gab immer auch Menschen, die sich sicher auf Schmugglerpfaden bewegten, bis sie gefasst wurden oder auch nicht.
Zitat von EspeEspe schrieb:Es war möglich, über Abwasserkanäle in den Westen und wieder zurück in den Osten zu gehe
Sorry, aber das ist tatsächlich falsch, wie auch andere schon geschrieben haben. Die Grenze war vollkommen undurchlässig. In beide Richtungen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Spuren gibt es doch so einige in dem Fall
Man fand eine Leiche. Sonst aber nichts. Von vielen Spuren kann man also nicht reden. Könnte schon auf Professionalität hindeuten.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Ein weiteres haben die Fälle gemeinsam. Die Täterschaft hinterlässt kein Spuren. Genau wie im Fall Löw auch. Sind es doch genau solche Taten die ein zielgerichtetes handeln auf Personen aufzeigen, welche schon vor der Tat ein nebellöses Verhalten darlegen. Die Tat dann selbst kriminalistisch weder ein genaues Tatmotiv hergibt. Noch einem Personenkreis zu zuordnen sind. Weiter eine Aufklärung unmöglich machen. Was eben ein Bild von strukturiertem Vorgehen zeigt. Was auf Geheimdienste weisen könnte.
Im Litzlwalchen-Fall habe ich deine Hypothesen ja irgendwann nicht mehr nachvollziehen können, aber hier äußerst du eine interessante Idee nach der anderen. Stimmt, wenn ich so drüber nachdenke, ist das tatsächlich so. Morde stehen oft mit einem merkwürdigen Verhalten der Opfer vorher in Zusammenhang. Und oft ist in solchen Fällen das Motiv vollkommen rätselhaft. Aber warum das so ist, dafür habe ich noch keine zündende Idee. Eine Geheimdienstgeschichte schließe ich nicht komplett aus. Was mich aber daran stark zweifeln lässt: Geheimdienstagenten vermeiden normalerweise großes Aufsehen, oder? Das kann man von Herrn L. nicht gerade behaupten, er lief herum wie ein bunter Hund, wenn die XY-Darstellung auch nur ansatzweise stimmt...
Zitat von IvaIva schrieb:Und die Scheren? Nun, vielleicht nahm er sie mit, weil er ein neues Wirkungsfeld suchte und entschied dann, nicht mehr der Friseur aus dem Zonenrandgebiet sein zu wollen.
Ja, das könnte ein Grund gewesen sein, seine Lieblingsscheren auf die Reise mitzunehmen. Erklärt aber natürlich noch nicht, warum er sie dann verkaufen wollte.
Zitat von IvaIva schrieb:Nun, vielleicht hat er sich in seinem Hotel ein Bad vorbereitet um dabei etwas zu "entspannen". Die Sache lief völlig schief, er wird bewusstlos und ertrinkt im Badewasser.
Also, das halte ich für EXTREM unwahrscheinlich. Herr L. stranguliert sich UND ertränkt sich selbst - zugleich schnippelt er noch an seinem Gemächt herum. Und dann muss es noch eine skrupellose Hotelleitung geben, die, statt normal einen Arzt und die Polizei zu rufen, die Leiche klammheimlich über den Hinterausgang entsorgt? Ich kann mir zwar tatsächlich vorstellen, dass etwas sehr Merkwürdiges vorgefallen ist, aber dieses Szenario erscheint mir abwegig und nicht weiterführend.


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 22:21
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich denke das auffällige Auftreten diente dem Zweck der Kontaktaufnahme.
Damit hast du vermutlich Recht. Ja, vielleicht war L. schwul, ich halte es sogar für wahrscheinlich. Wovon ich aber noch lange nicht überzeugt bin, ist, dass diese Neigung etwas mit seinem Tod zu tun hat. Die Polizei hat diese Spur vermutlich intensiv verfolgt und kam damit zu keinem Ergebnis.

Was spricht dafür? Nun ja, allenfalls die Verletzung an seinem Geschlechtsteil. Darüber haben wir aber keine näheren Informationen. Außerdem ist es unter Schwulen (ebenso wie unter Heteros) nicht üblich, sich gegenseitig die Geschlechtsteile zu verstümmeln. Und den Partner noch dazu brutal zu ermorden.


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"Bodensee-Mord" von 1969

27.10.2022 um 22:40
Wir haben nähere Informationen über die Verletzung im Intimbereich.
Laut Aussage im Beitrag, muß das sehr stark geblutet haben. Also wird es keine kleine Verletzung gewesen, sondern eine mit sehr hohem Blutverlust . Wahrscheinlich sogar lebensgefährlich
Also kein kleiner Kratzer.


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.10.2022 um 00:25
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Erklärt aber natürlich noch nicht, warum er sie dann verkaufen wollte.
Vielleicht weil er das Friseurdasein aufgeben wollte, ein anderes Leben beginnen.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Und dann muss es noch eine skrupellose Hotelleitung geben, die, statt normal einen Arzt und die Polizei zu rufen, die Leiche klammheimlich über den Hinterausgang entsorgt?
Oder die unbekannte Person, welche eine Liaison mit ihm hatte, und in Panik geriet.


Hier ein Artikel, welcher 100 Tote im Jahr in Deutschland durch Unfälle in Bezug auf Sauerstoffentzug im autoerotischen Bereich erwähnt:

https://www.sueddeutsche.de/leben/autoerotische-abenteuer-zum-sterben-schoen-1.2028396

Interessant hier, das sowas oft von Angehörigen vertuscht wird.

Und hier etwas über autoerotische Unfälle im allgemeinen, dasteht auch was zu Verletzungen, interessanterweise entstanden die wissenschaftlichen Arbeiten in den 70ern...

https://www.bionity.com/de/lexikon/Autoerotischer_Unfall.html#:~:text=Ein%20autoerotischer%20Unfall%20ist%20ein,man%20den%20Begriff%20autoerotischer%20Selbstt%C3%B6tungsunfall.


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.10.2022 um 00:46
Zitat von IvaIva schrieb:Vielleicht weil er das Friseurdasein aufgeben wollte, ein anderes Leben beginnen.
Das ist zumindest der bisher plausibelste Vorschlag, den ich zum versuchten Scherenverkauf gehört habe.
Zitat von IvaIva schrieb:Sauerstoffentzug im autoerotischen Bereich
Zitat von IvaIva schrieb:unbekannte Person, welche eine Liaison mit ihm hatte, und in Panik geriet
Leider können wir nicht abschließend beurteilen, ob dieses Szenario im Bereich des Möglichen liegt, weil wir den Obduktionsbericht nicht kennen. Aber ja, ganz ausschließen können wir es wohl nicht...


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.10.2022 um 00:59
Jetzt ist die Bearbeitungsheit leider abgelaufen, aber hier noch eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema, man beachte die Kombination:
Männlich (fast 100%), eigene Wohnung (haben wir hier nicht), Badezimmer (sehr beliebt), Strangulation in allen Fällen, Verletzungen des Genitals (bei 50% waren keine Auffälligkeiten zu sehen, bei ca 25 % - falls ich mich nicht verzählt habe, aber Dinge angebracht, welche zu Verletzungen hätten führen können, bzw. auch taten u.a. Schnittverletzungen)...

https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/2664

Es ist 1969 gewesen, diese Diss ist gerade mal 13 Jahre alt und will aufklären und weitere Unfälle dieser Art vermeiden. Explizit geht es um das Tabu, welches in diesem Bereich besteht.

So ganz hypothetisch könnte ich mir vorstellen, dass- wer auch immer- den Schock seines Lebens bekommen hat, falls mein Gedanke in die richtige Richtung geht.
Man denke sich, da liegt ein Toter in der Badewanne, mit einem Strick um den Hals und eine irgendwie geartete Manipulation am Geschlecht, welches stark blutete.

Was also tun? Ihn reinigen, die Spuren die auf solch einen ungehörigen Tod hinweisen ver- und abwischen, und dann?
Ihn in den Rhein werfen, - und wie wir im Filmfall gesehen haben, dachte man nur über Selbstmord oder Unfall nach.

Ich sage nicht, dass es so war. Aber ich halte es für möglich. Gerade im Hinblick auf die Zeit und das Schamgefühl.


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.10.2022 um 10:19
Zitat von IvaIva schrieb:Man denke sich, da liegt ein Toter in der Badewanne, mit einem Strick um den Hals und eine irgendwie geartete Manipulation am Geschlecht, welches stark blutete.
Also, grundsätzlich finde ich das schon denkbar, dass jemand, wenn er einen Toten in der Badewanne findet, erst mal durchdreht.

Nur braucht es einige Zeit um alle diese Dinge zu tun, die das Szenario voraussetzt: Leiche aus der Wanne holen, abtrocknen, anziehen, transportieren usw. Und das ist genug Zeit um sich zu besinnen und auf den Gedanken zu kommen, dass es vielleicht keine so gute Idee ist, weil man dann erst Recht mit der Sache in Verbindung gebracht wird und es einem die Polizei sicher nicht glauben wird, wenn sie einen mit einer Leiche erwischt und man dann sagt: "Ja, ach, den habe ich ihn der Badewanne gefunden, aber ich kann nix dafür...."

Und ferner: In welcher Badewanne war das dann und wie ist Löw dahin gekommen? Ich glaube kaum, dass ein Hotelangestellter so reagiert und seine Kollegen da mitmachen einen toten Gast verschwinden zu lassen.


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28.10.2022 um 10:42
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und ferner: In welcher Badewanne war das dann und wie ist Löw dahin gekommen? Ich glaube kaum, dass ein Hotelangestellter so reagiert und seine Kollegen da mitmachen einen toten Gast verschwinden zu lassen.
Das lässt mich eben auch an dem vorgeschlagenen Szenario zweifeln.
Zitat von IvaIva schrieb:eigene Wohnung (haben wir hier nicht)
Du sagst es selbst. Prinzipiell denkbar wäre, dass er in der Wohnung eines Partners lebte und als dieser mal nicht da war, trieb er irgendwelche Spielchen. Aber das ist hier ja offensichtlich nicht der Fall - Herr L. wohnte in Hotels.


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28.10.2022 um 10:54
@Iva
Zitat von IvaIva schrieb:https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/2664
Einen genauen Wink wo da was zu autoerotischen Unfällen steht fehlt leider. Bzw. ich habe nichts gefunden. Weiter dürft in dem hier diskutierten Fall ein autoerotischer Unfall durch eigenes Handeln mit grösster Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen sein. Da der Tode im Rhein gefunden wurde.

Ob bei SM Sex die Intimverletzungen; zugeführt durch eine zweit Person ein autoerotischen Unfall vorliegt mag ich im höchsten Mass bezweifeln. Da diese Verletzung sehr massiv gewesen sein müssen. Was letztlich ein weiter bluten noch nach dem Tod zu Folge hatte.

Man kann hier durchaus von einem ausbluten lassen sprechen. Und genau das ist es, was mich zur Auffassung bringt, dass hier bewusst und mit Fachwissen vorgegangen wurde. Kurz um, ich halte hier einen Mord nicht für realitätsfremd. Da der Todeseintritt durch Ertrinken erfolgt sein dürfte.


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"Bodensee-Mord" von 1969

28.10.2022 um 11:03
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Weiter dürft in dem hier diskutierten Fall ein autoerotischer Unfall durch eigenes Handeln mit grösster Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen sein. Da der Tode im Rhein gefunden wurde.
Naja, das hat @Iva aber damit erklärt, dass jemand den Toten in der Badewanne gefunden hat und dann so panisch wurde, dass er den Toten angezogen und in den Rhein verbracht hat.

Ich persönlich halte das zwar für sehr unwahrscheinlich, fast ausgeschlossen, aber die Auffindung im Rhein wäre damit erklärt.


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