Achtung, es folgt ein Roman und ein Bild.
Ich habe die Erkenntnisse noch mal für alle etwas zusammenfassen wollen und nochmals eine Karte angehängt, auf der ich die Ereignisse eingetragen habe, damit auch Nicht-Paderborner das Geschehene und die Sendemasten nachvollziehen können.
Wenn man bedenkt, dass die 1. SMS von Frauke aus der Nacht ihres Verschwindens aus dem Großraum Nieheim kam
(südliches Bad Driburg bzw. in einer der angrenzenden Ortschaften, möglicherweise auch westlich von Altenbeken Richtung Paderborn. Dies konnte anhand einer von ihr verschickten SMS rekonstruiert werden.)
-um ca. 1 Uhr- , obwohl laut Aussage ihrer Freundin ihr Akku leer war (Sie hatte sich bereits im Pub den Akku der Freundin leihen müssen für eine frühere SMS an einen uns unbekannten Empfänger), stelle ich mir die Frage, wie sie zwischen 23 und 1 Uhr in den 20-40km entfernten Großraum Nieheim kam.
Sie selbst war zu Fuß unterwegs.
D.h. entweder traf sie jemanden auf dem Weg zwischen der Libori Galerie (Pub) und der Borchener Straße (Ihre Wohnung) oder sie hatte es schon geplant und ihrer Freundin nur erzählt, dass sie nach Hause will obwohl sie das nicht vor hatte.
Von der Libori Galerie bzw. des Pubs aus lag ihre Wohnung in Richtung Südwesten Paderborns.
Nieheim liegt 40km entfernt nordöstlich von Paderborn.
Diese erste SMS soll laut Chris noch nach Frauke selbst geklungen haben.
("Komme später Spiel war lustig nicht gegen England. hdgdl
:) bis später")
Dazu kommt; ihr Akku war eigentlich leer.
1. Hat sie ein Ladegerät bekommen?
2. Hat sie ihre SIM Karte in ein anderes Handy gesteckt?
3. Hat sie den Akku von jemand anderen bekommen?
Nach der SMS wollte Chris bis 3 Uhr aufbleiben, um sie in die Wohnung zu lassen, da sie ja keinen eigenen Schlüssel für die Wohnung mehr dabei hatte.
Morgens nach dem Anruf der besorgten Mutter von Frauke bei Chris schaute er dann in ihr Zimmer und stellte fest; sie war nicht da.
Wie auch? Sie wäre ohne Schlüssel oder Klingeln ja nicht in die Wohnung gekommen.
Man geht davon aus, dass sie bis 1 Uhr in der Nacht, bis zur ihrer SMS an Chris noch freiwillig unterwegs war.
-Laut Aussage- eines Users hier in den Beiträgen rund um diesen Fall im Jahr 2009 oder so, soll sie Mitglied in dem OWL Community Chat "Yooliety" gewesen sein.
Dort soll "sie" am 27.06.2006 zum letzten Mal online gewesen sein.
(
Laut Aussage eines Users! Das sind keine geprüften Fakten!)
Laut Polizei bzw. LKA soll sie bereits in der nachfolgenden Woche getötet worden sein.
(Dieser Tötungszeitraum wird vermutlich bei der Obduktion der skelettierten Leiche festgestellt worden sein.)
Ihr letzter Anruf geschah am 27.06.2006 um 23.29 Uhr.
Ab dem Zeitpunkt kann also schon eine Tötung stattgefunden haben. Vielleicht auch erst am 28. oder 29.06.2006
Da -ich- nicht davon ausgehe, dass ihr Entführer bzw. der Täter sie abends noch bei Yooliety online gehen ließ (Smartphones mit Apps gab es zudem noch nicht!), denke ich, dass der Täter unter ihrem Profil an einem Computer online ging um eventuelle Chatverläufe mit sich selbst zu löschen, um so Spuren zu verwischen oder aber -und das war ja auch schon im Gespräch- ,am Abend des 27.06.2006 während des letzten Telefonats zwischen Frauke und Chris war auch ihre Schwester Karen bei Chris anwesend. Diese wollte wohl an dem Abend nach Informationen zu Fraukes möglichen Aufenthaltsort an Fraukes Computer suchen. Es kann also auch möglich sein, dass Fraukes Schwester sich an dem Abend mit Fraukes Yooliety Account anmeldete.
Wenn man also nun davon ausgeht, dass -eventuell- der Täter in ihrem Profil war und man bedenkt, dass Yooliety eine OWL Community war, könnte es sein, dass Frauke ihren Entführer über Yooliety kennengelernt hat. Dafür spricht, dass Paderborn nun Mal auch zu OWL gehört und der Täter sich dort entweder gut auskannte oder sogar dort wohnt/wohnte bzw. die Möglichkeit hatte, sich für so ein Vorhaben dort längere Zeit aufzuhalten.
Sollte Fraukes Schwester an dem Abend für das Einloggen verantwortlich sein, fällt diese Theorie durch zumindest diesen Anhaltspunkt weg. Es wäre natürlich trotzdem möglich, dass sie den Täter dort kennen lernte, im Pub mit ihm SMS austauschte und er sie nach dem Pub abgefangen hat.
Wenn es ein "Random" -Täter war, d.h. sie kannte ihn vorher nicht und er hat sie auf dem Nachhauseweg einfach so ausgesucht, wird es kaum bis wenig Spuren geben, wo genau an welcher Stelle zwischen Pub und Wohnung sie verschwunden ist. Durch die in dem Jahr stattgefundene Fußball WM war es an dem Abend des Public Viewings in der Paderborner Innenstadt sehr voll.
Der erste Anhaltspunkt ist dann leider erst die SMS aus dem Großraum Nieheim um 1 Uhr nachts.
Da bei ihrer Leiche leider ihr Handy nicht gefunden wurde und dieses auch bis heute nicht aufzufinden war, wird es nahezu unmöglich sein, zu rekonstruieren, was zwischen dem Pub und ihrer Wohnung zwischen 23 Uhr und 1 Uhr passiert ist und wer Frauke womöglich in Richtung Nieheim mitgenommen haben kann und wer ihr eventuell ermöglichte, um 1 Uhr nachts eine SMS zu schreiben. Ihr eigener Handy Akku soll ja leer gewesen sein.
Original anzeigen (0,3 MB)Ich habe das jetzt in der Karte für euch noch Mal sortiert. Die Zahlen und Anrufe sind aber nicht in der Reihenfolge.
Jedoch fällt mir dabei auf, dass der erste Anruf an Chris aus Hövelhof/Sennelager gekommen ist. (Norden von Paderborn)
In den darauffolgenden Tagen wurde 1 Mal aus Mönkeloh telefoniert, wo die Uhrzeit auch nicht mit den Uhrzeiten der anderen Telefonate übereinstimmt. (Südwesten von Paderborn)
An den anderen Tagen waren es immer die späten Abendstunden und immer die ungefähre, gleiche Ecke. (Osten von Paderborn, vielleicht aus Richtung Nieheim kommend.)
Die 1. SMS in der Nacht ihres Verschwindens kam ebenfalls aus dem Großraum Nieheim.
Daher
mutmaße ich, dass der Täter sie auch dort in der Gegend festgehalten hat und/oder selbst aus der Gegend kam.
Jetzt gab es irgendwo noch die Theorie, dass es ein Schüler der Mutter gewesen sein könnte.
Die Mutter arbeitete zu der Zeit in Bad Driburg (östlich von Paderborn) im Städtischen Gymnasium als (ich meine) Schulleiterin. Ein verärgerter Schüler könnte daher zunächst Mal logisch klingen, da Nieheim nicht so weit von Bad Driburg entfernt ist und bestimmt einige Schüler dort wohnen.
Aber ein "Städtisches Gymnasium" klingt nun -in meinen Augen bzw. Ohren- nicht gerade nach Ü18 Schülern mit Führerschein und abgelegener Wohnung, wo man jemanden unbemerkt eine Woche lang festhalten kann. Dem kommt hinzu, dass ein solcher Schüler nicht hätte wissen können, dass die Tochter der Schulleiterin um 23 Uhr aus irgendeinem Pub kommt und alleine nach Hause gehen wollte.
Was ich viel wichtiger finde, ist die Tatsache, dass bei ihrer Leiche ein silbernes Modeschmuck Kreuz für eine Halskette o.ä. gefunden wurde, welches von der Familie und Freunden nicht als ihres identifiziert werden konnte.
Auch soll Frauke die gleiche Kleidung wie am Abend ihres Verschwindens getragen haben und sie war komplett bekleidet.
Gerade in Bezug auf das Kreuz -falls es Frauke wirklich nicht gehörte- fällt mir da das sogenannte "
un-doing" ein.
Das "Rückgängigmachen".
Der Versuch einer Wiedergutmachung durch den Täter, weil er eventuell beim Ablegen der Leiche bereits ein schlechtes Gewissen hatte, welches durch den religiösen Hintergrund eines Kreuzes -in meinen Augen- noch unterstrichen wird.
Zitat:
Kriminalpsychologen kennen dieses Vorgehen unter dem englischen Fachwort »Undoing«, zu Deutsch so viel wie »rückgängig- oder wiedergutmachen«. Der Begriff stammt aus der Fachliteratur der US-Bundespolizei FBI und ist in Deutschland als offiziell klassifiziertes Täterverhalten erst seit den 90er Jahren gebräuchlich. Schon die FBI-Ermittler stießen auf einen interessanten Zusammenhang: »Undoing-Verhalten ist nur zu beobachten, wenn zwischen Täter und Opfer eine besondere Beziehung oder Nähe bestanden hat.
Aus
https://www.neues-deutschland.de/artikel/104525.viel-zu-spaete-reue.htmlhttps://www.neues-deutschland.de/artikel/104525.viel-zu-spaete-reue.htmlDas muss jetzt natürlich in diesem Fall nicht heißen, dass Frauke ihren Mörder kannte, jedoch kann der Täter sie in der Woche ja ''lieb gewonnen'' haben; was natürlich auch suspekt klingt, da er sie trotzdem getötet hat, leider aber in der Kriminalpsychologiegeschichte kein Einzelfall wäre.
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https://www.radiowestfalica.de/nachrichten/frauke-liebs.htmlhttps://www.radiowestfalica.de/nachrichten/frauke-liebs.htmlIch habe eine Seite inklusive eines Videos gefunden, die erst im letzten Jahr (2020, 14 Jahre nach Fraukes Ermordung) erstellt wurde. Ein Leipziger Unternehmen hat zudem angeboten, die Belohnung für Hinweise die zur Ergreifung des Täters führen, von 7500€ auf 30.000€ zu erhöhen, damit sich mögliche Zeugen oder Mitwisser doch noch melden.
Wichtig ist hier anzumerken:Ein möglicher Mitwisser, der jetzt sein Schweigen bricht, kann dafür strafrechtlich
nicht mehr belangt werden.
Das ist mittlerweile verjährt.
Ein Mord aber verjährt nie.___________________________________________________________________________________________________
In dem Video zeigen der Reporter und Ingrid Liebs die Orte der Ereignisse. Ihr könnt dort den Pub sehen, das Gewerbegebiet Dören und den Fundort der Leiche bei Herbram-Wald.
https://www.radiowestfalica.de/nachrichten/frauke-liebs.htmlhttps://www.radiowestfalica.de/nachrichten/frauke-liebs.html___________________________________________________________________________________________________
Auch die Ermittler waren sich sicher, dass der Täter aus dem Raum Nieheim kommen musste und auch damals schon wurden dort mögliche Verstecke usw. durchsucht. Damals gingen auch viele Hinweise von Menschen aus Nieheim ein, die mögliche Täter oder Orte nannten. Leider führte keiner dieser Tipps zu einer heißen Spur.
Auch damals gingen die Ermittler nicht unbedingt von mehr als einem Täter aus.
Gerade höre ich das Interview mit Ingrid Liebs.
Sie hat immer noch Hoffnung, dass der Täter eines Tages geschnappt wird und sich ein Mitwisser meldet.