TatzFatal schrieb:Sicher gibt es dafür Gründe. Meine Mutmaßungen darüber möchte ich wie schon gesagt, nicht ausführen.
Ich sehe ein Problem. Man kann den ganzen Ablauf so konstruieren, dann kommt man automatisch zu einem Suizid, weil der Täter nicht benötigt wird. Die Leiche in ihren Klamotten, der seltsame Tagesverlauf mit einer zurückgesetzten Frauke, angenommene Kränkungen und insgesamt vllt eine Leben- und Berufssituation, die im Vergleich zu ihren Geschwistern und den angenommenen Vorstellungen der Eltern nicht optimal ist.
Aber...das ist nur ein Konstrukt!
Man kann die Gedächtnisprotokolle verschiedentlich lesen. Das ist völlig in Ordnung, allerdings muss man dann den gesamten Ablauf in Betracht ziehen. Wenn man logistisch den Suizid nicht nachkonstruieren kann, dann war es keiner! Und nur das zählt. Wie kommt Frauke nach Nieheim, was will sie da? Hat sie eine Wohnung, hat sie zu essen, hat sie zu trinken, warum sieht sie keiner? Wie kommt sie von A nach B? Was will sie im Herbram Wald? Wie kommt sie da überhaupt hin? Hat Frauke keine moralischen Bedenken, wenn sie ihre Angehörigen so quält?
Ich habe mir über die Kränkungen Gedanken gemacht. Für mich sieht es jetzt etwas anders aus: Frauke war froh, Chris zu helfen, ihm den Schlüssel zu geben! Es macht ihr buchstäblich nichts aus, denn es war für sie nicht wichtig. Sie wusste, Chris ist ihr Anker, der macht die Tür auf, wann immer sie kommt. Sie brauchte keinen Aufpasser, weil sie sich selbst nicht wichtig nahm. Und das deckt sich auch mit den verschiedenen Einschätzungen der Leute, die sie kannten: Frauke kam auch mit schrägen Leuten aus, und sie mochte die Menschen! Sie war auch gerne unter den Leuten. Ich sehe da keine Depression, sorry, auch keine verdeckte. Zugegeben, die Situation mit Chris muss nicht immer easy gewesen sein, aber sie nabelte sich langsam ab. Man kann das gewissermaßen nachspüren: Die neue große Stadt, Chris der Anker, die Partys an den freien Tagen mit neuen Bekannnten, die neuen Freiheiten... alles fügt sich langsam bei ihr.