Gildonus schrieb:Daran habe ich gewisse Zweifel.
Ich glaube nicht das Fauke Liebs den Ernst der Situation, in die sie sich höchstwahrscheinlich selbst gebracht hat, auch erkannt hat.
@GildonusIch habe absolut keine Ahnung, was dort passiert ist.
Ich mache mir eine Vorstellung. Darum kommt wohl niemand herum, der von diesem Fall
erfährt und die Gedächtnisprotokolle liest.
Und in diese Vorstellungen fließen immer eigene Erfahrungen ein.
Nach meiner persönlichen Vorstellung, hat Frauke bis zu einem Punkt geglaubt, sie könne es selber
richten, in dem sie mit dem Täter ganz ruhig spricht und auf ihn einwirkt.
Und vielleicht war dieser Gedanke auch nicht aus der Luft gegriffen, wenn der Täter ursprünglich nicht vorhatte, sie zu töten.
Vielleicht hat sie gespürt, dass er selber nicht wusste, wie es weitergehen soll?
Ich jedenfalls bin so gestrickt, dass ich Probleme erstmal versuche, alleine zu lösen, bevor ich um Hilfe frage.
Könnte mir vorstellen, Frauke dachte in die Richtung: Das hab ich mir selber eingebrockt, nun muss ich zusehen, wie ich rauskomme.
Bei dem Täter war es vielleicht so, dass er wusste, er will nicht ins Gefängnis. Er wusste nur nicht, wie er Frauke
freilassen und einem Prozess entgehen kann. Und da hat Frauke den Ernst der Lage nicht verstanden.
Sie hat seine Unentschlossenheit (was sie betraf) gespürt, aber nicht verstanden, dass er entschlossen war NICHT ins Gefängnis zu gehen.
Je länger sein Zögern- also ihre Gefangenschaft- dauerte, desto schwächer und desto mutloser wurde sie.
Sie wurde psychisch und physisch schwächer (und hat irgendwann gespürt, sie schafft es nicht)
Vielleicht hat sie dann auch irgendwann zum Täter gesagt: Lass mich frei.
Auf Freiheitsberaubung steht Gefängnis.Und da wurde dem Täter klar, dass ihre vorherigen Versprechen, sie wird nichts verraten nichts wert sind.
Oder: der Staatsanwalt wird in jedem Fall ermitteln. Und Frauke wird dann eine Zeugenaussage machen.
Wenn der Fall so liegen sollte, glaube ich nicht, dass er Frauke aktiv getötet hat. Dann wäre ja sein Interesse gewesen, bei einem Prozess möglichst glimpflich davonzukommen. Er hat sie getötet, in dem er sie nicht mehr versorgt hat.
Sollte man ihn festnehmen, hätte er ihren Tod als plötzliche und unerwartet ausgegeben.
Frauke war freiwillig bei ihm. Sie hat ja täglich ihre Familie angerufen.