rayden schrieb:Letztlich sind das ja alles subjektive Eindrücke, und auch die Anrufe sind nicht aufgezeichnet, wenngleich zumindest inhaltlich sie wohl sehr nahe an den Protokollen sein dürften. ...
In 07:30 des Sat1 Films sagt Karen, dass Frauke es nicht sagen darf, wo sie den sei. Falls genau diese Wortwahl so getroffen worden ist, dann muss Frauke sehr wohl gewusst haben, wo man sie festhielt!
Wenn dem so ist, dann wusste sie höchstwahrscheinlich auch, wer sie entführt hat. Die Frage ist, kannte sie ihre oder ihren Entführer?
https://www.sat1.de/tv/akte/video/2015-anrufe-einer-entfuehrten-der-mordfall-frauke-liebs-clip (Archiv-Version vom 18.04.2021)Im Stern Crime Artikel wird das nicht erwähnt, sondern nur die Passage zwischen Chris und Frauke gebracht:
"Wo bist du?"
"Kann ich nicht sagen."
Quelle: Stern Crime
Auch dass sie festgehalten wird, wird nicht nur durch den Versprecher deutlich. Mehrfach deutet sie an, dass sie nicht frei sprechen kann. Wenn der oder die Täter gehofft hatten, dass Frauke nur sagt, dass es ihr gut geht, und dass sie nach Hause käme und dass daraufhin die Suche eingestellt werden würde, dann ist diese Hoffnung durch dieses Gespräch eindeutig geplatzt. Die Länge des Gesprächs lässt allerdings darauf schließen, dass man darauf schon nicht mehr gesetzt hat. Es war klar, die Polizei würde sie weiterhin suchen, somit war Frauke dieses eine letzte Gespräch noch zugestanden worden, um sich zu verabschieden.
Und das muss Frauke auch klar gewesen sein. Wie pervers ist das denn, dem Opfer mitzuteilen, dass das letzte Telefongespräch sei... und das riskiert dann der Täter ohne zu befürchten, verraten zu werden? Wieso macht der das?
"Hallo Chrissy. Mir geht es gut."
"Wo bist du?"
"Kann ich nicht sagen."
"Komm doch nach Hause."
"Nein, das geht nicht."
"Warum denn nicht?"
"Kann ich dir nicht sagen."
"Wirst du festgehalten?"
"Ja ... Nein! Nein!"
"Hast du Angst?"
"Nein."
"Wer ist bei dir?"
"Kann ich dir nicht sagen."
"Bist du müde?"
"Ja, sehr müde."
"Weißt du, dass die Polizei nach dir sucht?"
"Ja, ich weiß."
"Woher weißt du das?"
"Ich bin ja fast eine Woche weg."
"Warum bist du denn weg?"
"Das weißt du doch, Chris."
"Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
"Du weißt doch, dass ich nicht wegen ’nem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
"Karen ist bei mir. Wir machen uns alle Sorgen."
"Sind Mama und Papa auch da?"
"Die waren hier."
"Sag ihnen, dass ich sie ganz doll liebe."
"Wann kommst du zurück?"
"Ich weiß nicht."
"Warum bist du nicht gekommen, obwohl du gesagt hast, dass du heute zurückkommst?"
"Erklär ich dir später."
"Soll ich dich abholen?"
"Nein, das geht nicht."
"Können wir uns irgendwo treffen?"
"Das geht nicht."
"Wo bist du?"
"Mama."
"Wo bist du?"
"Mama."
"Wo bist du?"
"Mama."
"Wann meldest du dich?"
"Weiß ich noch nicht."
"Melde dich doch wenigstens einmal am Tag."
"Hab ich die anderen Tage doch auch gemacht."
"Ich war sehr traurig, dass du dich gestern nicht gemeldet hast."
"Ja, ich weiß, dass du sehr traurig warst ... Gib mir Karen, bitte."
Zweiter Teil, Gespräch zwischen Frauke und Karen: "Bitte frag mich nicht aus!"
"Hast du Angst, nach Hause zu kommen?"
"Nein."
"Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm doch wieder."
"Das geht nicht, ich lebe noch!"
"Bist du mit einer oder mehreren Personen zusammen?"
"Bitte frag mich nicht. Ich würde gerne bei euch sein. Ich würde gerne nach Hause."
(Chris nimmt das Handy) Chris: "Melde dich wenigstens einmal am Tag."
Frauke: "Ja, mache ich. Ciao. Bis bald."
Quelle: Stern Crime
Ist die hervorgehobene Antwort "... du weißt doch, wegen nem Typen... " ein Hinweis darauf, dass sie von mehreren Tätern festgehalten wurde?