rayden schrieb:Sondern? Sexualstraftat und Mord als Verdeckung am ehesten.
Bitte nicht immer die Zeitebenen durcheinanderbringen, das macht es extrem schwierig, den Überblick zu behalten. Du schriebst davon, man habe in der Öffentlichkeitsfahndung nicht von möglicher Entführung gesprochen oder sprechen können oder sprechen wollen, weil es die Kontakaufnahmen gab.
Du willst jetzt nicht wirklich behaupten, dass man ohne die Kontaktaufnahmen in der Öffentlichkeitsfahndung von Sexualstraftat und Mord als Verdeckung hätte reden sollen oder können? Dafür gab es doch zum damaligen Zeitpunkt so überhaupt keine Anhaltspunkte?!
rayden schrieb:Ja, aber nicht, wo sie wohnte, wer sich zur fraglichen Zeit auf den möglichen Heimwegen aufgehalten hat etc., aber auch das hätte wohl alles nichts gebracht, wäre der Zustieg freiwillig erfolgt. Aber selbst dann konnte der Täter nicht davon ausgehen, dass niemand davon Notiz genommen hat.
A) Habe ich gerade nicht parat, was da genau kommuniziert wurde, es wurde aber explizit darauf hingewiesen, wo sie sich zuletzt aufgehalten hat und dass sie auf dem Heimweg war.
B) Ich frage nochmal, weil ich es einfach nicht verstehe: Inwieweit war denn die Gefahr für den Täter gebannt, dass, wenn jemand "Notiz genommen" hätte, der sich nun nicht mehr meldet? Ich verstehe das Argument nicht. Wenn ich sehe, wie mir eine Frau auffällt, die zum fraglichen Zeitpunkt in ein Auto steigt oder gezwungen wird, in ein Auto zu steigen, dann habe ich das doch nicht auf einmal nicht gesehen, wenn die Polizei intern davon ausgeht, dass das halb so wild ist, weil die Frau hat sich ja gemeldet.
Man müsste also explizit wissen, was NACH den Kontaktaufnahmen ÖFFENTLICH kommuniziert wurde. Wurde da wirklich ÖFFENTLICH kommuniziert: "Alles tutti, sie meldet sich!"? Denn nur dann und auch wirklich nur dann macht der hier immer wieder dargestellte Plan Sinn, mit den Kontaktaufnahmen Zeugenmeldungen zu verhindern. Wie gesagt, ich wage zu bezweifeln, dass das ÖFFENTLICH so kommuniziert wurde.
rayden schrieb:Also ohne Planung und amateurhaft? Wo denn bitte? Die Kontakte sind ein absolutes Novum und Unikum in der Kriminalgeschichte, es fehlt jede Vergleichsmöglichkeit. Aber dass eben während der ganzen Woche niemand von irgendwas bewusst Notiz genommen hat, spricht klar gegen planloses, amateurhaftes Verhalten.
Nein, es spricht erstmal nur dafür, dass der Täter bis heute nicht gefunden wurde. Deine Erklärung ist ein retrospektiver Zirkelschluss. Der Täter kann auch schoppedoof sein und sehr viel Glück gehabt haben. Das kann ich mit den gleichen Dingen, die uns bekannt sind, ebenso valide argumentieren.
rayden schrieb:Und das wusste der Täter alles währenddessen, sodass es die Kontakte nur aus Jux und Dollerei gab? Wie konnte er sich da sicher sein, dass niemand von irgendwas Notiz genommen hat, selbst bei einem freiwilligen Zustieg?
Er muss es nicht wissen und und er musste sich auch nicht sicher sein. Es kann ihm schlicht egal gewesen sein. Es gibt kein einziges Indiz dafür, dass der Täter überhaupt über sowas nachgedacht hat oder es ihm wichtig war.
Ansonsten bin ich ganz hier dabei:
abberlineF schrieb:Aber nur, weil ein Effekt eingetreten ist, heißt das noch lange, lange nicht, dass dieser Effekt auch intendiert war. Aus meiner Sicht hätte das auch keine Rolle gespielt. Das geht auch aus den Stellungnahmen hervor: verschwindet eine volljährige Person und es gibt keine Anzeichen für ein Verbrechen, passiert eben nicht viel.
Ganz davon abgesehen, dass es für eine Fahndung auch nicht besonders viele Anhaltspunkte gegeben hat. Die meisten, der hier ohnehin spärlichen Anhaltspunkte, lieferte erst der Täter DURCH die Kontaktaufnahmen. Ansonsten hätte man nur die "England-SMS" und sonst nix.