Mord an Frauke Liebs
18.06.2021 um 00:04Ich denke die Anrufe waren kein Plan des Täters, sondern er hat sie anrufen lassen, weil Frauke ihn darum gebeten hat. Er mochte sie. Er war kein Profi, er erlaubte es ihr.
Donnabella schrieb:Und dann macht sich ein Fremder nicht davon, nein, er hält sie tagelang gefangen und fingiert diese weiteren SMS/Anrufe? Warum sollte er dieses Risiko eingehen?Warum sollte eine nahestehende Person die sie gekannt hat das Risiko eingehen ? Gegenfrage... Es wäre ja noch einfacher den Täter zu überführen wenn er aus dem bekanntenkrwis kommen würde
IlluminatiNWO schrieb:Mich lässt es nicht los, dass ein Täter, der sie entführt hätte, eine Motivation gebraucht hätte, um das Risiko der Telefonate einzugehen.Einen möglichen Grund hast du ausgelassen: Der Täter könnte sich durch die Anrufe ein Alibi verschaffen, wenn er für die Zeiten nachweisen kann, dass er nicht in der Nähe von Frauke war.
frauZimt schrieb:Wieso strafrechtlich? Ich frage dich nach deinen Alltagserfahrungen.Meine Alltagserfahrungen sind nicht strafrechtlich geprägt. Ich habe noch niemanden entführt und habe diese "Alltagserfahrungen" (eine Entführung) auch noch nicht in meinem direkten Umfeld erlebt. Ich kenn daher auch aus einer "Alltagserfahrung" dies nicht (zum Glück und möchte es mir mir eigentlich im Detail auch nicht vorstellen wollen).
frauZimt schrieb:In Fraukes Fall war doch nur notwendig, dass sie damit rechnete, der Täter bringt sie um,Aus meiner Sicht eben nicht. Nicht Frauke, du oder ich - der Täter musste davon überzeugt sein, dass die Kontakte ein - zumindest aus seiner Sicht - geringes Risiko einschätzend sind.
bevor sie gerettet werden kann.
HaRuKa schrieb:Ich denke die Anrufe waren kein Plan des Täters, sondern er hat sie anrufen lassen, weil Frauke ihn darum gebeten hat. Er mochte sie. Er war kein Profi, er erlaubte es ihr.Und welche Indizien sind für dein Denken maßgebend?
frauZimt schrieb:Und wenn sie etwas gesagt, geschrien, verraten hätte?Ich denke aber, wie auch andere hier, das Ganze wäre für beide Seiten ein Vabanquespiel gewesen. Für Frauke zweifellos mit höherem Einsatz, aber auch für den Täter nicht ohne Risiko.
Dann hätte er sie umgebracht. Davon hätte das Entführungsopfer nichts gehabt.
HaRuKa schrieb:Ich denke die Anrufe waren kein Plan des Täters, sondern er hat sie anrufen lassen, weil Frauke ihn darum gebeten hat. Er mochte sie. Er war kein Profi, er erlaubte es ihr.Vielleicht war auch beides der Fall: Fraukes Wunsch und die Annahme, dass solche kurzzeitigen Kontakte die Situation entschärfen würden.
eifel49 schrieb:Der Täter könnte sich durch die Anrufe ein Alibi verschaffen, wenn er für die Zeiten nachweisen kann, dass er nicht in der Nähe von Frauke war.Wie soll man sich das konkret vorstellen? Ein Mittäter? Der würde dann seinerseits das Risiko eingehen (und ggf. aussagen, falls er geschnappt wird).
eifel49 schrieb:Einen möglichen Grund hast du ausgelassen: Der Täter könnte sich durch die Anrufe ein Alibi verschaffen, wenn er für die Zeiten nachweisen kann, dass er nicht in der Nähe von Frauke war.Da hast Du absolut Recht.
AnNevis schrieb:Meine Alltagserfahrungen sind nicht strafrechtlich geprägt. Ich habe noch niemanden entführt und habe diese "Alltagserfahrungen" (eine Entführung) auch noch nicht in meinem direkten Umfeld erlebt. Ich kenn daher auch aus einer "Alltagserfahrung" dies nicht (zum Glück und möchte es mir mir eigentlich im Detail auch nicht vorstellen wollen).@AnNevis
FriedrichA.III schrieb:Ich denke aber, wie auch andere hier, das Ganze wäre für beide Seiten ein Vabanquespiel gewesen. Für Frauke zweifellos mit höherem Einsatz, aber auch für den Täter nicht ohne Risiko.@FriedrichA.III
AnNevis schrieb:Und welche Indizien sind für dein Denken maßgebend?Zum Beispiel dass sie ihn am Telefon nicht verraten hat oder sonstige Dinge bezüglich ihrer Situation gesagt hat.
IlluminatiNWO schrieb:1. Forderungen kamen nicht rüber. Spätestens beim letzten Gespräch hätte ein Täter in dem Fall doch mal auf die Betonung oder Äußerung seiner Forderung gedrängt haben müssen. Wenn der Täter wusste, dass es das letzte Gespräch sein würde.Das denke ich auch.
IlluminatiNWO schrieb:. Um sie gefügig zu halten vielleicht, aber für was? Ein Sexualmotiv scheint von den Ermittlern ja nicht priorisiert zu werden, wofür also dann?Nun ja aber wurde auch nicht ausgeschlossen. Anhand der vorhandenen Spuren konnte ein Sexualdelikt weder ausgeschlossen, noch als gegeben betrachten.
IlluminatiNWO schrieb:Um sie oder ihr Umfeld zu quälen könnte natürlich sein, aber warum dann so "sanft" im Vergleich der Möglichkeiten, die ein Täter haben würde.Ich persönlich sehe dahinter keinen Sadismus.
Reicht es in so einem Fall nur anzukündigen, dass sie bald heim kommt, um den Sadismus zu befriedigen?
IlluminatiNWO schrieb:6. Wollte der Täter damit irgendeine Botschaft senden? An wen und inwiefern dann so kryptisch verpackt, dass sie nicht aufgefallen ist?Ich verstehe den Sinn nicht, warum der oder die Täter so vorgehen würden. Wenn man eine Sache mit Frauke als Pfand erpressen möchte, dann drückt man sich nicht über 10 Ecken aus, sondern direkt.
IlluminatiNWO schrieb:8. Durch eine psychische Erkrankung bedingt hielt der Täter sie für seine Frau, Freundin, irgendwas und hat ihr deswegen erlaubt abends ihren Exfreund anzurufen? Um ihn eifersüchtig zu machen? Da wären wir wieder im Bereich von Punkt 4.Ich für meinen Teil denke nicht daran, dass das der Fall war. Ansonsten hätte der Täter Frauke anders antworten lassen (wenn man davon ausgeht, dass der Täter Einfluss auf Wortwahl von Frauke halten)
Trojien schrieb:Nun ja aber wurde auch nicht ausgeschlossen. Anhand der vorhandenen Spuren konnte ein Sexualdelikt weder ausgeschlossen, noch als gegeben betrachten.Stimmt, wobei die komplett vorhandene Kleidung nach einer so langen Gefangenschaft schon auffällig ist.
Trojien schrieb:Ich persönlich sehe dahinter keinen Sadismus.Genau das ist es, was mich an einem Qual Motiv hinter den Anrufen so zweifeln lässt.
Natürlich machen die Anrufe Hoffnung aber die Art und Weise (kurz, relativ emotionslos) weisen nicht darauf hin, dass der Täter dies machte, um Angehörige zu quälen.
Trojien schrieb:Ich verstehe den Sinn nicht, warum der oder die Täter so vorgehen würden. Wenn man eine Sache mit Frauke als Pfand erpressen möchte, dann drückt man sich nicht über 10 Ecken aus, sondern direkt.Ja, daher würde dann nur ein verwirrter oder wahnhafter Täter in Frage kommen, der irgendwelche ganz abstruswn Botschaften an die Menschheit, die Ermittler oder wen auch immer senden wollte. Was ich aber sbsolut nicht in Betracht ziehen würde. Kam aber irgendwann mal zur Sprache durch den Ort Nieheim im Thread.
Trojien schrieb:Ich für meinen Teil denke nicht daran, dass das der Fall war. Ansonsten hätte der Täter Frauke anders antworten lassen (wenn man davon ausgeht, dass der Täter Einfluss auf Wortwahl von Frauke halten)Jetzt wo Du es schreibst klar, in dem Fall hätte der Täter darauf sicherlich Bezug nehmen lassen.
Spätestens die Steilvorlage mit dem anderen Typen im letzten Gespräch.
Trojien schrieb:Ich denke der Täter hat pragmatisch entschieden: Chris war der erste, der ihr Fehlen bemerken würde.Da hast Du natürlich Recht. Wobei ich mich frage, warum er sie dann nach der Anwesenheit der Eltern hat fragen lassen?
Er würde nicht so emotional überreagieren wie z.B. eine Mutter.
IlluminatiNWO schrieb:Auch vorher schon, als sie sagte, dass sie nie für einen Kerl wegbleiben würde.Ist das vllt eine Aussage dass sie entführt wurde oder aber auch dass es sich beim Täter garnicht um einen Mann handelt ?
Melodic_Wings schrieb:Ist das vllt eine Aussage dass sie entführt wurde oder aber auch dass es sich beim Täter garnicht um einen Mann handelt ?Dazu gab es hier schon einige Diskussionen, wie dieser Satz gemeint sein könnte.
Melodic_Wings schrieb:Ist das vllt eine Aussage dass sie entführt wurde oder aber auch dass es sich beim Täter garnicht um einen Mann handelt ?Darüber hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht. Es könnte durchaus ein Hinweis sein. Man kann nicht mit völliger Sicherheit davon ausgehen, dass der Täter ein Mann war - auch wenn es von der Kriminalstatistik wohl wahrscheinlicher ist.
frauZimt schrieb:Er hat eine Frau von der Straße weg entführtDas würde ich nicht als gegeben betrachten. Es gibt durchaus die Möglichkeit, dass die ganze Sache nicht geplant war und ohne Hintergedanken die Situation eskalierte.
frauZimt schrieb:Da kann das Risiko für ihn nicht so groß gewesen sein.Nur weil alles für den Täter optimal gelaufen ist, heißt das nicht im Umkehrschluss, dass das Risiko gering war.
Trojien schrieb:Nur weil alles für den Täter optimal gelaufen ist, heißt das nicht im Umkehrschluss, dass das Risiko gering war.@Trojien
Ich kann beim Poker, Pre-Flop mit 3/2 All-In gehen und gewinnen - obwohl das Risiko zu verlieren relativ hoch ist (~71%). Das heißt jedoch nicht, dass es nicht riskant war.
Trojien schrieb:Das würde ich nicht als gegeben betrachten. Es gibt durchaus die Möglichkeit, dass die ganze Sache nicht geplant war und ohne Hintergedanken die Situation eskalierte.Ich betrachte in dem Fall nur sehr wenig als gegeben.
frauZimt schrieb:Ich betrachte in dem Fall nur sehr wenig als gegeben.Ich bin da ganz bei Dir, denke auch, dass keine direkte Tötungsabsicht dahinter stand, sondern man es einfach "auslaufen" lassen hat, weil kein Weg zurück.
Es könnte sein, dass sich der Täter von ihrer Entführung eine Einwilligung in eine Beziehung erhofft hat.
Und als er einsehen musste, dass Frauke nicht will - das die Situation total unromantisch ist, dreckig, voller Angst und Verzweiflung,
wurde ihm klar, dass er sich strafbar macht.
Und dann bestand für den Täter ja doch das Risiko, dass sich Zeugen melden, die ihn mit Frauke gesehen haben und beschreiben konnten.
Ohne Wasser stirbt ein Mensch sehr schnell. Frauke wusste das, durch ihre Ausbildung.
Sie hat sich einen Tag lang nicht gemeldet. Danach klang ihre Stimme verwaschen.
Ich halte für möglich, dass sie dehydriert war und der Täter sie schließlich verdursten ließ.
Dann konnte er Fraukes Tod vor sich selbst als "Unfall" darstellen, nicht von ihm gewollt.
Hier taucht immer wieder die Frage auf, wie der Täter danach weiterleben kann.
(Durch Verdrängung)
Aber das ist eben nur eine Möglichkeit.
IlluminatiNWO schrieb:Stimmt, wobei die komplett vorhandene Kleidung nach einer so langen Gefangenschaft schon auffällig ist.Es gibt ja auch das sog. "Undoing", was durchaus vorstellbar wäre.
frauZimt schrieb:Wenn er das Risiko gescheut hätte, hätte es die Anrufe nicht gegeben.Das ist die Frage. Wie war die Risikobewertung des Täters? Vielleicht hielt er es einfach für riskanter, nichts zu tun - weil er tatsächlich aus der Nähe von Nieheim kam z.B.
frauZimt schrieb:Ich betrachte in dem Fall nur sehr wenig als gegeben.Das weiß ich durchaus. Nur der Satz hörte sich so endgültig an.
frauZimt schrieb:Dann konnte er Fraukes Tod vor sich selbst als "Unfall" darstellen, nicht von ihm gewollt.Ja, das könnte ich mir auch vorstellen.
Hier taucht immer wieder die Frage auf, wie der Täter danach weiterleben kann.
(Durch Verdrängung)
Aber das ist eben nur eine Möglichkeit
Donnabella schrieb:Ich bin da ganz bei Dir, denke auch, dass keine direkte Tötungsabsicht dahinter stand, sondern man es einfach "auslaufen" lassen hat, weil kein Weg zurück.@Donnabella