eifel49 schrieb:Man könnte auch ein sich steigerndes Szenario sehen. Erst eine harmlose SMS, gefolgt von der Ankündigung, nach Hause zu kommen, dann Anrufe, schließlich ein Rückruf beim Bruder, letztendlich ein Anruf mit zwei Teilnehmern. Also nicht geplant, sondern der Dynamik der Situation angepasst. Vielleicht so, weil sich ein Alibi nur so ergeben konnte. Oder ein anderer Zweck der diese Steigerung erforderte, weil die jeweils vorangegangen Aktionen das beabsichtigte Ziel nicht erreichten.
@eifel49Ich sehe das mittlerweile so:
Frauke sollte zu Hause anrufen und ihre Lieben beruhigen.
Der Auftrag des Täter war klar: Frauke sollte glaubwürdig mitteilen,
dass sie aus Gründen, die sie im Augenblick nicht nennen will, für einige Zeit
weg bleiben wird.
Frauke war klar, dass niemand nach ihr suchen wird, wenn ihre Freunde und
Familie das glauben.
Das hat ja auch mit Respekt (vor Frauke), mit Verständnis und der Akzeptanz
gegenüber Frauke zu tun.
Frauke konnte nicht sicher sein, dass ihre Angehörigen ihren Wunsch respektieren
würden.Sie hat nicht gewagt, versteckte Hinweise zu geben- oder es gab da nichts Brauchbares.
Das Einzige, das sie tun konnte, war in den Gesprächen
rätselhaft u. unglaubwürdig sein.
Sie hat sich taktisch durch die Gespräche laviert.
Auf der einen Seite der Täter, der jedes Wort überwacht hat, auf der anderen Seite Chris und Familie,
die sie suchen sollten.
Ein Schritt zu weit in die eine oder andere Richtung und der Täter macht seine Drohung wahr (was immer er Frauke angedroht hat) oder ihre Familie glaubt, dass sie wirklich eine Auszeit braucht und wartet ab.
Sie hätte ja auf die Fragen von Chris ruhig und entscheiden antworten können "Mir geht es gut!"
Das machte sie nicht. Sie blieb vage, wich aus, gab Anlass zur Sorge.
"Christos" war ein Hinweis an Chris, den er auch verstanden hat. (Der Täter nicht)
Ihr ständiges "Ich komme heute, ich komme bald..etc" hat sie vielleicht sogar mit dem Täter abgesprochen.
Er hat gefordert, sie soll sagen, dass sie 2 Wochen weg ist. Alles gut. Macht euch keine Sorgen.
Sie hat gesagt, "das kaufen sie mir nicht ab. Wenn ich nicht sage, ich komme heute/bald zurück,
schlagen sie Alarm".
Ich glaube, die Gesprächsprotokolle sind darum so schwer zu fassen.
1. Wir kennen nicht das Motiv des Täters.
Was wollte er von Frauke? Warum die Entführung?
2. Wir wissen nicht, welche Passagen Frauke gestaltet hat und welche Worte erzwungen waren.
Wir wissen nicht, wann sie vor Erschöpfung unkontrolliert gesprochen hat (3x Mama)
3. Wir wissen nicht, ob sie den Täter nicht überzeugen konnte, die Gespräche etwas abzuändern.
Ich denke von allem etwas und dazu ein sich durch die Gespräche Lavieren.