emz schrieb:Es stellt sich mir die Frage, wessen Worten darf man vertrauen, denen von Chris oder denen von Fraukes Mutter?
Welche Schilderung entspricht den Tatsachen?
Grundsätzlich passen die beiden Verläufe ja an dem Punkt zusammen, dass es den besagten Anruf der Mutter gab. Um die Mittagszeit, evtl. um / gegen Eins.
Der einzige Unterschied ist ja der, dass Chris schon vor dem Anruf der Mutter mit Suchen begonnen haben soll, wobei aber nicht klar ist, was "alles abtelefoniert" genau meint. Das kann bedeuten: "Ich sitze seit Stunden am Telefon!" kann aber auch heißen: "Ich habe die drei Leute angerufen, bei denen sie am ehesten sein könnte."
Wenn man davon ausgeht, dass er nur ein paar wenige Anrufe getätigt hat (was wahrscheinlich ist, wenn er am Abend vorher erst so spät geschlafen hat), dann hat man den Verlauf bei XY nur etwas vereinfacht und seine Anrufe plus SMS an die Mutter weggelassen.
Und dafür spricht, dass genau an dem Punkt der O-Ton Chris in dem Film endet und die Schauspieler die verkürzte Variante darstellen.
Grund für die Vereinfachung könnte sein, dass man a) die Sache dramatischer (=Chris wird viel plötzlicher und erschreckender mit der Sache konfrontiert) gestalten wollte und b) dass es kürzer und weniger kompliziert sein sollte, damit die Zuschauer nicht durch an sich unwichtige Details verwirrt werden.
Dass die beiden (=Chris und Mutter) in Wirklichkeit parallel bzw. gleichzeitig gemerkt haben bzw. darauf aufmerksam gemacht wurden, dass Frauke verschwunden ist, ändert ja nichts an der Tatsache, dass sie verschwunden ist, ihr Verschwinden am nächsten Tag bemerkt wird und sie dann gesucht wird...Und das sind die für die Zuschauer zunächst einmal relevanten Fakten.