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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 13:28
Zitat von nebelkindnebelkind schrieb:Sie müssten dann jedoch schon bemüht gewesen sein, dass immer jemand im Haus war, um der schluessellosen Frauke die Tür zu öffnen.
Könnte gut sein, dass sie das so gemacht haben. Aber wir wissen ja nicht, inwieweit die Protagonisten alle die Möglichkeit hatten, an einer solchen "Wache" teilzunehmen. Berufstätigkeit und entfernter Wohnort könnten sie daran gehindert haben, so dass nicht immer jemand zu Hause war. Für diese Zeiten, in denen niemand anwesend war, könnte man auch einen Schlüssel irgendwo deponieren, z. B. bei Nachbarn und einen Hinweiszettel ("Frauke, der Schlüssel liegt bei XY") an die Tür gehängt haben.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 14:51
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Für diese Zeiten, in denen niemand anwesend war, könnte man auch einen Schlüssel irgendwo deponieren, z. B. bei Nachbarn und einen Hinweiszettel ("Frauke, der Schlüssel liegt bei XY") an die Tür gehängt haben.
Und so einen Zettel hängt man dann an die Haustüre?
Also ich würde da als Nachbar nicht mitmachen, und mich womöglich mitten in der Nacht rausklingeln lassen.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 15:06
Zitat von emzemz schrieb:Also ich würde da als Nachbar nicht mitmachen, und mich womöglich mitten in der Nacht rausklingeln lassen.
Nun, wir wissen ja nicht, welches Verhältnis die Nachbarn zueinander hatten, was man ihnen erzählt hat usw. Möglicherweise wären sie dazu bereit gewesen, vielleicht aber auch nicht.

Nur rein praktisch wäre es jedenfalls nicht unbedingt (!) erforderlich gewesen, dass rund um die Uhr jemand in der Wohnung sitzt und aufpasst, ob nicht vielleicht Frauke heimkommt und dann wieder verschwindet, weil sie ja keinen Schlüssel hat...

Ob die Familie das dann aber doch gemacht hat, weil sie Angst hatten, das ist natürlich wieder eine andere Frage.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 15:20
Zitat von KlausiKKlausiK schrieb:Das ist doch normal dass man in einer Lage höchster Anspannung oder Angst aus Verzweiflung nach der Mutter ruft. Erstaunlich was einige hier da reininterpretieren wollen.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Du interpretierst. Es wurde dreimal eine Frage gestellt von Chris, wo sie sei. Dann antwortete sie dreimal "Mama". Das ist was anderes als "Mama, Mama, Mama".
Zitat von Morgenstern123Morgenstern123 schrieb:Der Bruder erhielt doch nach meinem Kenntnisstand eine Nachricht auf sein Handy, dass Frauke wieder erreichbar wäre. Und da hat er sofort zurückgerufen. Und das passierte wohl so schnell, das für den Täter (oder Täterin) die Zeit zum Ausschalten von Fraukes Handy nicht gereicht hat. Und dann ließ er (sie) den Anruf einfach zu. Vielleicht weil eine abrupte Unterbrechung Verdacht erregt hätte. Und vielleicht konnte/wollte er (sie) das Gespräch gar nicht unterbinden, weil Frauke schon den Anruf angenommen hatte.
Oder er provozierte den Rückruf. SMS, aktive Anrufe ... und jetzt auch einmal ein angenommenes Gespräch.
Zitat von NRW76NRW76 schrieb:Vielleicht wollte er aber unbedingt den Eindruck erwecken, dass Frauke freiwillig Gespräche annehmen konnte.
Genau das denke ich.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 15:53
Frauke antwortete auf die Frage wo sie denn sei bekanntlich 3x mit "Mama" ...
Man könnte hier evtl. Interpretieren des hier drei Generationen und somit ihre Urgrossmutter gemeint war. Vielleicht war sie in der Nähe des ehemaligen Wohnortes der Urgrossmutter? Ich weiss nicht ob es diesen Ansatz schon gab 🤔


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 16:07
Zitat von sören42sören42 schrieb:Oder er provozierte den Rückruf. SMS, aktive Anrufe ... und jetzt auch einmal ein angenommenes Gespräch.
NRW76 schrieb:
Vielleicht wollte er aber unbedingt den Eindruck erwecken, dass Frauke freiwillig Gespräche annehmen konnte.
Genau das denke ich.
Deshalb würde mich ja interessieren, ob Frank nur genau das eine Mal die Benachrichtigungsfunktion nutzte und sie gleich zurückrief.
Oder mehrfach benachrichtigt wurde, aber nicht mehr zurückrief.
Ob auch andere Angehörige oder Freunde eine Benachrichtigung erhielten? Und versuchten, zurückzurufen.
Einzugrenzen, ob der angenommene Rückruf von Frank Zufall/Glück/Berechnung war. Ob das Handy wirklich immer ausgeschalten war oder man es 10 Minuten vor/nach dem Kontakt eingeschalten liess, evtl um (durch den Täter) sms zu lesen!

In welche Richtung die Erkenntnisse bei der Lösung des Falles weiterhelfen, weiss ich auch nicht. Jedenfalls konnte ein mithörender Täter nach Franks Anruf schon davon ausgehen, dass Frauke nicht nur von Mitbewohner Chris vermisst wird, sondern auch Fraukes Familienangehörige sensibilisiert waren!
Mir ist nicht bekannt, wie das Verhältnis zw. Frauke und Frank war, ob sie sich sonst täglich sahen?
Gedächtnisprotokoll... "Wann kommst du nach Hause" - zu Chris, zum Bruder, zur Mutter? Würde ich mich als Täter fragen. Dass der Bruder direkt in das Thema einsteigt, und nicht vllt erstmal fragt, ob Frauke sich mit Chris gestritten hätte oder ob ihr Handy rumspinnt und deshalb nicht zu erreichen war - das würde mich als Täter in Alarmbereitschaft versetzen!


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 16:25
Zitat von emzemz schrieb:Wenn ich betroffen gewesen wäre, hätte ich Anzeige gegen die Polizeibeamten erstattet.
Da würde mich aber mal interessieren, womit du die hättest begründen wollen :D
Zugegeben, das folgende wurde erst 2016 erstritten:

BVerwG, Beschluss vom 19.01.16 - 2 B 44.14 -
Die Dienstleistungspflicht hat neben einer zeitlich-örtlichen eine inhaltliche Komponente. Die Pflicht, sich mit vollem persönlichen Einsatz dem Beruf zu widmen, verletzt danach sowohl der Beamte, der nicht zur vorgeschriebenen Zeit an seinem Dienstort erscheint, als auch derjenige, der seine Arbeit in quantitativer oder qualitativer Hinsicht schuldhaft, gar nicht oder grob mangelhaft erfüllt. Um ein nachlässiges Gesamtverhalten als pflichtwidrig im Sinne von § 47 Absatz 1 Satz 1 BeamtStG zu kennzeichnen, bedarf es des Nachweises mehrerer einigermaßen gewichtiger Mängel der Arbeitsweise, die insgesamt über das normale Versagen eines durchschnittlichen Beamten eindeutig hinausgehen und sich als echte Schuld von bloßem Unvermögen abgrenzen lassen


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 16:43
Zitat von CrimeTime1974CrimeTime1974 schrieb:Frauke antwortete auf die Frage wo sie denn sei bekanntlich 3x mit "Mama" ...
Man könnte hier evtl. Interpretieren des hier drei Generationen und somit ihre Urgrossmutter gemeint war.
@CrimeTime1974
Woher hätte Frauke denn wissen können, das Chris ihr diese Frage genau 3x hintereinander stellt?


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 17:22
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Deshalb würde mich ja interessieren, ob Frank nur genau das eine Mal die Benachrichtigungsfunktion nutzte und sie gleich zurückrief.
Ich finde eher die Funkzelle, in der Fraukes Handy eingeloggt war, interessant. Die Kripo geht davon aus, dass sie in Nieheim festgehalten wurde. Der Anruf nach der Benachrichtigung erfolgte im Gewerbegebiet. Also war er anscheinend öfter mit ihr unterwegs (nicht nur wegen der Anrufe die er/sie "erlaubt" hat). Woher hätte der Täter wissen sollen, dass Frank zu diesem Zeitpunkt zurückruft? Oder durfte Frauke rangehen, weil sie im Gewerbegebiet waren?


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 17:34
Zitat von CrimeTime1974CrimeTime1974 schrieb:Frauke antwortete auf die Frage wo sie denn sei bekanntlich 3x mit "Mama" ...
Man könnte hier evtl. Interpretieren des hier drei Generationen und somit ihre Urgrossmutter gemeint war. Vielleicht war sie in der Nähe des ehemaligen Wohnortes der Urgrossmutter? Ich weiss nicht ob es diesen Ansatz schon gab 🤔
Diese Idee würde daran scheitern, dass Sie ja nicht wissen konnte, dass Chris dreimal die gleiche Frage stellen würde. Es klingt daher für mich eher wie ein beharrliches Insistieren auf einem der Mutter zuzuordnenden Ort oder, wie ich oben bereits erwähnte, wie ein Hilferuf in Todesnähe.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 17:34
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Woher
Ich denke es wäre egal gewesen was gefragt würde .... Sie hätte auf jeden Fall 3x hintereinander mit "Mama" geantwortet. Wahrscheinlich hatte sie sich das schon so zurecht gelegt um einen Hinweis zu geben.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 17:38
Der zitierte Beitrag von Cavo93 wurde gelöscht. Begründung: Unerlaubte Verdächtigung
Soweit ich weiß, darf Chris hier nicht verdächtigt werden? Er wurde überprüft und sein Umfeld wohl auch und es ergaben sich wohl keine Verdachtsmomente.


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15.02.2021 um 18:19
Zitat von CrimeTime1974CrimeTime1974 schrieb:Ich denke es wäre egal gewesen was gefragt würde .... Sie hätte auf jeden Fall 3x hintereinander mit "Mama" geantwortet. Wahrscheinlich hatte sie sich das schon so zurecht gelegt um einen Hinweis zu geben.
@CrimeTime1974
Wenn es egal gewesen wäre, hätte Frauke ja auch auf eine der 14 Fragen, die bei diesem Gespräch zuvor gestellt wurden ja schon mit Mama antworten können.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 18:30
Lese mich gerade erst in den Fall ein, habe hier im Forum noch lange nicht alles durch dazu.

Hänge momentan an diesem Teil des Telefonats vom 27.06.:

Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."
Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"

Ich weiß, dass Christos' Alibi geprüft wurde, und auf ihn will ich auch garnicht eingehen! Es geht mir mehr darum, was diese "Botschaft" bedeuten könnte.
- K.O.Tropfen können solche Aussagen hervorrufen, weil man unbewusst spricht.
- mehr Hoffnung lege ich aber in die Möglichkeit, dass dies ein Hinweis darauf sein kann, dass Chris, ohne etwas damit zu tun zu haben, evtl. die Person kennt oder eine Assoziation zu der Person möglich ist, die Fl entführt hat.

Sollte dies eine unnötige Wiederholung sein, bitte ich darum mir evtl. die Seite zu nennen, auf der dies diskutiert wurde. Ich suche auch schon :)


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 18:56
Zitat von LavendulaLavendula schrieb:Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."
Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Er ist Grieche oder deren Abstammung. Und Griechenland hat sich nicht qualifiziert für die WM.
Und hier sehe ich einen Zusammenhang. Deshalb ist der Täter auch nicht selber ans Telefon gegangen, weil man ihn am Akzent zu ordnen hätte können.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 19:40
Bura007 schrieb:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Chris oder Karen mitgeschrieben haben,wenn eine einfache Aufnahmefunktion am Handy möglich war.
Dazu bleibt für mich fragwürdig, was das vergebliche Beschaffen eines Diktiergerätes über 1 Woche hinweg sollte.
Nehmen wir mal an Chris erhält den ersten Anruf und merkt selbst das mit Frauke etwas nicht stimmt.
Man würde dann wahrscheinlich beim nächsten oder übernächsten Anruf ganz selbstverständlich auf die Idee kommen,die Gespräche mitzuschneiden.
Beim letzten Telefonat nach 1 Woche wohl mit Sicherheit.
Das ist schon etwas außergewöhnlich finde ich.





Ich frage mich das auch, warum von niemandem ein Diktiergerät gekauft wurde.
Das wäre doch sehr sinnvoll gewesen. Das mit den Gedächnisprotokollen ist das so eine Sache.....auf jeden keine verlässliche.
Wo lag denn das Problem?

Auch wenn es Amazon prime noch nicht gab, konnte man schon 2006 überall online per Expressversand zeitnah Waren kaufen.

Außerdem gibt es doch auch in kleineren Städten Kaufhäuser oder Elektromärkte, wo man solche Geräte bekommt. Das ist mir völlig schleierhaft, dass das nicht gemacht wurde.

Und wenn es aus irgendwelchen Gründen in Paderborn und Umgebung keine Diktiergeräte mehr gegeben hätte und ich auch kein Internet gehabt hätte, bitte ich doch jemanden, für mich was zu bestellen oder fahre zügig in die nächste größere Stadt.
Gab es einen Grund dafür? Mir fällt jedenfalls dazu kein einziger Grund ein, warum das unterlassen wurde.

Was hätte man im Nachhinein dafür gegeben, wenn man die Originalgespräche aufgezeichnet hätte.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 19:51
Angenommen, es hätte ein Aufnahmegerät gegeben. Was wäre dann? Welcher Erkenntnisgewinn wäre zu erwarten?


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 20:00
Zitat von dawarnochwasdawarnochwas schrieb:BVerwG, Beschluss vom 19.01.16 - 2 B 44.14 -
Die Dienstleistungspflicht hat neben einer zeitlich-örtlichen eine inhaltliche Komponente. Die Pflicht, sich mit vollem persönlichen Einsatz dem Beruf zu widmen, verletzt danach sowohl der Beamte, der nicht zur vorgeschriebenen Zeit an seinem Dienstort erscheint, als auch derjenige, der seine Arbeit in quantitativer oder qualitativer Hinsicht schuldhaft, gar nicht oder grob mangelhaft erfüllt. Um ein nachlässiges Gesamtverhalten als pflichtwidrig im Sinne von § 47 Absatz 1 Satz 1 BeamtStG zu kennzeichnen, bedarf es des Nachweises mehrerer einigermaßen gewichtiger Mängel der Arbeitsweise, die insgesamt über das normale Versagen eines durchschnittlichen Beamten eindeutig hinausgehen und sich als echte Schuld von bloßem Unvermögen abgrenzen lassen
Eben, es bedarf des Nachweises eines pflichtwidrigen Verrhaltens.
Jetzt müsstest du dieses nur noch benennen.
Also, welcher Pflicht wurde nicht nachgekommen.


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Mord an Frauke Liebs

15.02.2021 um 20:11
Bei vielen Kapitalverbrechen versuchen die Täter, den Ort und/oder die Zeit des Geschehens zu manipulieren, um von sich abzulenken. Oft kommt ihnen dabei der Zufall zu Hilfe (angebliche Zeugensichtungen, die sich später als nicht belastbar herausstellen, (Schutz-)Behauptungen, mit der jeweiligen Person noch gesprochen, gespeist oder Fernsehen geschaut zu haben, etc.).

In diesem Fall wissen wir ziemlich genau, wann Frauke den Pub verließ, gegen 23:00. Und dass sie gegen 23:15 zu Hause hätte ankommen müssen. Daher erscheint es mir plausibel, dass sie vom Pub abgeholt wurde, möglicherweise mit dem Versprechen, sie nach Hause zu fahren. An einen Pub Besucher glaube ich nicht, da ich vermute, dass das irgendwie bemerkt worden wäre, von irgendwem. Dennoch ist dies nicht ausgeschlossen.

Als Person kommt für mich hier nur eine Person in Frage, mit der Frauke absolut vertraut war, vor der sie keinerlei Angst hatte. Und eine Person, die wusste, dass sie im Pub war (durch direkte oder indirekte Information).

Zur Frage, ob es sich um eine geplante Entführung handelte, bin ich im Zweifel. Einerseits möglicherweise nein. Vielleicht galt es, etwas zu klären, ein Gespräch zu einem Thema, was zwischen Frauke und dem Täter stand und was dann eskaliert sein könnte.

Andererseits hätte es dann meiner Ansicht nach Datenspuren des Täterhandys zumindest am Tag ihres Verschwindens geben müssen: Denn wenn die Entführung nicht geplant war, kann man von einem eingeschalteten Täterhandy ausgehen. Wenn man jetzt schaut, gibt es im wesentlichen zwei Wege in Richtung Nieheim. Durch den Truppenübungsplatz ist der Weg dorthin im wesentlichen nur über die Bundesstraße oder die Landesstraße möglich. Die Ermittlungbehörden werden wissen, welche Funkzellen auf dem Weg von Paderborn dorthin durchquert werden. Und wie lange bei einer durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs ein Handy in der Funkzelle verweilt. Denn bei jeder Funkzelle bucht sich das Täterhandy ein und wieder aus, um dann in der nächsten Funkzelle einzubuchen, usw. Jetzt wird es an dem Dienstag zwischen 23:00 und 00:xx nicht allzu viele Handies gegeben haben, die exakt über einen der beiden Wege in diesem Zeitraum in die Funkzelle Nieheim-Entrup genommen haben, zumal an einem bierseligen WM-Abend, wo mit Alkoholkontrollen zu rechnen war. Wenn es welche gab, wird man die überprüft haben.

Falls Fraukes Handy sogar schon wieder lief (z. B. bei einer Aufladung im Fahrzeug), wäre es noch einfacher: Dann müsste man nur schauen, welches weitere Handy sich gleichzeitig mit Fraukes Handy jeweils von Paderborn kommend ein- und wieder ausgebucht hat bei den jeweiligen Funkzellen auf dem Weg in die Funkzelle Nieheim-Entrup.

Also war das Täter-Handy vermutlich aus (oder eingeschaltet an einem anderen Ort). Sieht für mich nach geplanter Tat aus.

Oder benutzte der Täter generell kein Handy oder nur selten?

Dagegen spricht mindestens der zweite SMS-Kontakt, den er ja offensichtlich überwachte. Wobei ich dahin tendiere, dass auch der erste SMS-Kontakt unter „Täter-Ägide“ erfolgt ist.

Dass der Täter später sein Handy ausgeschaltet hatte, war klar. Denn ab Freitag stand es ja sogar in der Zeitung, dass Fraukes Handy im Raum Nieheim geortet wurde (s. Bild Nr. 672, Datum oben links).

Also so viel wusste der Täter schon, dass das Handy Datenspuren erzeugte und man Schlüsse auch auf seinen Aufenthalt ziehen konnte auch wenn er sein Handy zwar eingeschaltet hatte auf der Fahrt, er es aber nicht nutzte. Also kein völliger Technik-Laie. Und möglicherweise jemand, der in der fraglichen Zeit nicht telefonisch erreichbar sein musste, damit würden beruflich motivierte Fahrten, die eine telefonische Erreichbarkeit für Auftraggeber, Kunden oder Vorgesetzte erfordern, wegfallen. Auf jeden Fall jemand, der im fraglichen Zeitraum abends gegen 23:00 oft nicht erreichbar war, vielleicht entgegen sonstiger Gewohnheit.


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