NRW76 schrieb:Nachdem sie Chris genannt hat, ließ er sie bei ihm anrufen. Im Vertrauen darauf, dass hiermit ihr Umfeld beruhigt sein würde, hat er Frauke in der Folge nur nioch bei Chris anrufen lassen. Er wollte den Kreis der "Zeugen" nicht erweitern. Natürlich konnte er nicht wissen, ob es nach dem 1. Anruf nunmehr Mithörer gab, allerdings wären es SICHER mehr Zeugen gewesen, wenn er ihr einen anderen Anruf erlaubt hätte.
Genauso ist es. Chris – und nur Chris – war der Adressat der Wahl, denn nur er hat zum Zeitpunkt der Entführung auf sie gewartet. Es ging um ein Lebenszeichen, und da war eine (plausible) Kontaktperson ausreichend, um zeitnahe Ermittlungen abzuwehren.
Merricat schrieb:Aber der Täter hätte genau darauf hoffen müssen, dass die Polizei so zögerlich reagiert. Mit Sicherheit wissen hat er das ja nicht können.
Es ist das übliche Vorgehen, nachdem nun mal die allermeisten Vermistenfälle sich binnen kurzer Zeit in Wohlgefallen auflösen. Der Täter konnte also davon ausgehen, dass im Normalfall erstmal nicht viel passieren wird. Diesen Umstand hat er durch die Anrufe noch weiter abgesichert, und zwar erfolgreich:
Wenn es bei der Polizei vielleicht noch den Verdacht gab, die Frauke werde festgehalten, dann wurde er durch diesen Anruf tagsüber weiter abgeschwächt.
Quelle: www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html