Mord an Frauke Liebs

@Kangaroo

An eine durch und durch geplante Tat glaube ich auch, aber an ein Machtspiel von einem oder zwei anonymen Täter.

Der Leichenfundort als emotionale Begegnungsstätte nach der Tat. Ja, solche Fälle gibt es und doch hätte man auch da die Leiche "besser" aufbewahren/konservieren können. Es wäre aber eine Möglichkeit, jede Entführung spielt mit dem Risiko und doch bleibt es schwammig, da wir nichts über die Kapazitäten des Täters wissen.

Glasengel schrieb:An eine durch und durch geplante Tat glaube ich auch, aber an ein Machtspiel von einem oder zwei anonymen Täter.

Das lässt sich aber nur schwer damit in Verbindung bringen, dass die Situation in der Nacht gekippft ist.

Kann es sein, dass die Ursache des ganzen Falles recht weit zurück liegt? Vielleicht bis in die Kindheit, oder Jugend Fraukes reicht? Ich denke da an eine Art "Sandkastenliebe". Wenn es so etwas gab und Frauke ausgerechnet an diesem Abend (zufällig, oder gewollt), auf diese Person traf, könnte ich mir schon vorstellen, dass sie völlig unbefangen in ein Fahrtzeug stieg. Vielleicht machte sich die Person falsche Hoffnungen und wurde von Frauke abgewiesen. Ob sich aus einer solchen Situation ein Machtspiel hätte entwickeln können, weiß ich natürlich nicht. Ist nur so eine Idee, die mich zum Nachdenken anregt.

emz schrieb:Würde wirklich jemand eine Leiche dort ablegen, wo er quasi zuhause ist? Hätte er da nicht Bedenken, der Verdacht könnte auf ihn fallen? So würde ich denken.

Vorausgesetzt, der Täter kam tatsächlich aus der Gegend, so ist dein Gedanke sicherlich berechtigt. Allerdings steigt das Risiko natürlich auch bei einer längeren Fahrt entsprechend (Kontrolle, etc.) und er müsste sich örtlich ähnlich gut auskennen, wie in der nahegelegenen "Ferne".
Zudem dürfte dem Täter durch die Anrufe über Tage ohnehin bewusst gewesen sein, dass man (auch) von einem örtlichen Bezug ausgehen wird. Eine weit entfernte Ablage hätte daran nicht wesentlich etwas geändert.

Zum Thema "Eine Entführung in der Innenstadt ist unwahrscheinlich, hätt Jemand mitbekommen."

Letzten Sommer ist just in der Straße bei welcher Frauke gewohnt hat (nur etwas weiter), eine Frau entführt worden.
Sie wurde zu einem See verschleppt und dort sexuell missbraucht.

Quelle: https://rp-online.de/nrw/panorama/paderborn-mann-soll-frau-im-kofferraum-entfuehrt-und-sexuell-missbraucht-haben_aid-52166835

Also sollte man durchaus in betracht ziehen das Frauke auch gegen ihren Willen verschleppt wurde.
Das muss nicht zwangsläufig Jemanden auffallen bzw. Zeugen müssen sich nicht zwangsläufig melden.

Kangaroo schrieb:Also sollte man durchaus in betracht ziehen das Frauke auch gegen ihren Willen verschleppt wurde.

Das habe ich tatsächlich auch nie ausgeschlossen.
Und ich meine auch, dass die Ermittler damals das nicht ausgeschlossen haben, eine Freiwilligkeit jedoch für deutlich wahrscheinlicher eingestuft haben.
Sie müssen ja in relativ kurzer Zeit einen möglichen (auch durch Erfahrung) Tatablauf annehmen, mit dem sie zunächst entsprechend fokussierter arbeiten können.

@AnNevis
Ja das Stimmt, hat die Polizei selbst auch nicht ausgeschlossen aber ich hab es einfach mal eingeworfen weil ich hier im Thread über die Jahre immer wieder gelesen habe ein gewaltsames Verschwinden ist wegen der Lokalität (Innenstadt) unwahrscheinlich.

Ich schließe mich dem an, was Frau Liebs meint.
Vielleicht weiß sie doch ein bisschen mehr.

emz schrieb:Das lässt sich aber nur schwer damit in Verbindung bringen, dass die Situation in der Nacht gekippft ist.

Wieso?

Was ist deine Theorie?

Das die Situation irgendwann kippen würde, war - in meiner Theorie - dem Täter klar und er spielte Frauke bei der Entführung (plus Erpressung) nur eine mögliche Rettung vor. Die Situation, wann es kippen würde, lag bei Frauke und dem Moment, ab der ihr bewusst wurde, es gab nie die Möglichkeit einer Rettung.

Kann mir gut Vorstellen dass der Grund für das "Kippen" ausgelöst wurde weil der Entführer und das Opfer beim letzten Telefonat gestört wurden.

Man stand irgendwo mit dem PKW oder Transporter/Wohnmobil .. Während des Telefonats erscheint ein anderes PKW auf der Bildfläche .. Der Täter musste nachsehen wer das ist ..
Wenn er im Wohnmobil war, z.b zum Fenster um zu gucken ob es die Polizei ist oder was auch immer ..

Und die Chance nutzte das Opfer ggf. für das leise "Ja" weil sie dachte der Täter konnte sie nicht hören.
Dem war aber eventuell nicht so.

Glasengel schrieb:Was ist deine Theorie?

Ich gehe nicht von einer Entführung aus, sondern von einem freiwilligen Mitgehen.
Dann aber kippte die Situation, warum auch immer.

@emz

Ok, auch eine Möglichkeit und in dem Fall eher mit Bezug zum Bekanntenkreis - danke für deine Antwort.

Kangaroo schrieb:Denke weiterhin nicht dass der Täter Angst hatte bei der Ablage gestört zu werden.
Der Verkehr in der Nacht ist sehr sehr sehr gering und selbst wenn dort Jemand nen Auto stehen sieht denkt doch kein Mensch sofort "Oh ein Mörder".

Bei mir in der Gegend ist es sehr üblich, dass gerade in solchen Wegeinfahrten Autos stehen. Autos parken. Spaziergänge, Hundebesitzer, sonstige Waldläufer. Daher ist es für mich nichts ungewöhnliches. Auch bin ich vorhin abends nach Hause gefahren, und ein Auto mit Scheinwerfern zu mir gerichtet von einem Waldweg, hat da gestanden. Selbst wenn jemand „erwischt“ wird, keiner kann sich nachts an Nummernschild Farbe oder Modell erinnern.

Kangaroo schrieb:Für mich, der sich dort sehr gut auskennt ist der Ort perfekt gewählt.
Davon bin ich überzeugt.

Ich finde den Ort auch gut gewählt. Wobei - was ist gut, Frauke wurde doch relativ schnell gefunden
Z.B. Tanja Gräf wurde erst fast 8 Jahre später gefunden, obwohl sie in unmittelbarer Nähe eines Wohnhaus gelegen hat.

Heribert schrieb:Frauke wurde doch relativ schnell gefunden

Relativ schnell im Vergleich zu Fälle in denen die Leichen erst Jahre später gefunden wurden zweifellos.

Aber ich denke im Endeffekt hätte es keine Rolle gespielt ob Frauke vielleicht schon nach 2-3 Wochen gefunden worden wäre oder nach X Jahre.
Ich glaube nicht dass die Polizei einen Schritt weiter wäre, wenn die Leiche früher gefunden worden wäre.

Vielleicht hätte man die Todesursache feststellen können aber das wäre eher ein Punkt welcher in einem Gerichtsverfahren von Vorteil wäre.
Einen Vorteil darüber den Täter zu finden sehe ich jetzt nicht.

Kangaroo schrieb:Aber ich denke im Endeffekt hätte es keine Rolle gespielt ob Frauke vielleicht schon nach 2-3 Wochen gefunden worden wäre oder nach X Jahre.

Wenn man noch Täter-DNS hätte sichern können, hätte das einen gewaltigen Unterschied gemacht mE.

Kangaroo schrieb:Kann mir gut Vorstellen dass der Grund für das "Kippen" ausgelöst wurde weil der Entführer und das Opfer beim letzten Telefonat gestört wurden.

Eventuell sollte auch am Montag, also dem einzigen Tag ohne Kontaktaufnahme, Kontakt aufgenommen werden, und man ist dabei gestört worden? Würde dann ja auch erklären, warum an dem Tag Funkstille herrschte.
Ansonsten weicht sie den Fragen auch im letzten Telefonat aus, frei reden konnte sie auch da nicht, auch wenn sie Karen ans Telefon holen lassen konnte.
Für mich auch eine geplante und vorbereitete Tat, und in der Komplexität und dem Aufwand der Ausführung mE schwer für einen Einzeltäter durchführbar.

birkensee schrieb am 05.03.2019:Ich hatte hier vor längerer Zeit schon mal auf Geocaching hingewiesen.

Weiß jemand von Caches aus der Zeit vor dem Fall, die in der Nähe +- 500m liegen, gibt es die Logs dazu noch? Pokemon kam ja erst sehr viel später.

Frederick7 schrieb:Weiß jemand von Caches aus der Zeit vor dem Fall, die in der Nähe +- 500m liegen, gibt es die Logs dazu noch? Pokemon kam ja erst sehr viel später.

Kann ich gerne in meiner App nachschauen.
Gibt es irgendeine Adresse die ich eingeben kann?

Oder noch besser: Koordinaten

Der Ablageort dürfte ca diese Koordinaten haben: 51.666633, 8.957293.

Soweit ich weiss, werden in der Cache-App nur die Caches angezeigt, die es heute noch gibt. Man kann sich keine anzeigen lassen, die es früher einmal gab.

Danke! Ich gucke später. Habe da auch jahrelang nicht mehr reingeschaut. Ich bekomme aufjedenfall angezeigt, wie lange es den Cache schon gibt.