Mord an Frauke Liebs

sundra schrieb:Ich muss Dir jetzt aber nicht erklären, was Macht ausüben bedeutet oder? Wenn er gewollt hätte, hätten die Anrufe nicht stattgefunden und Alles viel schneller gehen können. Stattdessen spielt sich Alles innerhalb einer ganzen Woche ab, wo er bestimmt, wann Frauke telefoniert und wann nicht. Was bitte soll daran keine Machtausübung sein.

Verbrechen, die mit Freiheitsberaubung einhergehen, sind immer auch Machtausübung, selbstverständlich. Aber die Machtausübung scheint in Fraukes Fall nicht im Vordergrund zu stehen. Denn - es wurde hier schon erörtert - Macht hätte man noch viel wirksamer und einfacher ausüben können, jedenfalls gegenüber der Familie. Was sich zwischen Frauke und dem Täter abspielte, wissen wir ja nicht.

Ich selbst sehe weniger Machtgelüste, sondern eher Sendungsbewusstsein, das zu zeigen vielleicht gar nicht beabsichtigt war.

Raissa schrieb:Ich selbst sehe weniger Machtgelüste, sondern eher Sendungsbewusstsein, das zu zeigen vielleicht gar nicht beabsichtigt war.

Die Frage ist in welcher Richtung bzw. in welcher Tendenz. Dafür wissen wir zu wenig.
Das sie einfach von nem Fußball Fan anderes Couleur mitgenommen wurde, weil der andere Italien/Spanien/Portugal Fan war....
Die sms - NICHT gegen England- ganz wichtig. Und dann in weiteren Gesprächen war der Fußball, die WM, nicht gegen England usw gar nicht mehr so wichtig

Die sieben Tage, vielleicht haben sie was mit den Fußball Spielen zu tun. Mit den Spielen die stattfanden.! Meint ihr Frauke hat von ihm Ergebnisse mitgeteilt bekommen?

Und, entscheidender als nicht gegen England (warum eigentlich nicht?!)wäre doch die Info: wir spielen im Achtelfinale gegen Schweden! Um 22.45 Uhr war das besagte Spiel rum.

Die Finals waren alle um 17.00 und um 21.00 Uhr. Der Täter wollte in Ruhe Fußball schauen, bevor er sie telefonieren lies....

Heribert schrieb:Die Finals waren alle um 17.00 und um 21.00 Uhr. Der Täter wollte in Ruhe Fußball schauen, bevor er sie telefonieren lies....

Sehr gut! Das ist es. Deswegen immer die Uhrzeit abends. Welches Spiel gab es denn an dem Tag, wo sie um 14.22h oder so telefonieren durfte. Weiß das Einer?

@Heribert
Ja, das denke ich auch! Fußball war mit Sicherheit ein Thema.
Die Zeiten sind auffällig und ein Ausreißer ist nicht überzubewerten. Dennoch schien der Täter auch tagsüber keine Angst zu haben mit Frauke durch die Gegend zu fahren.
Vielleicht geschah der Mord auch erst nach dem Finale oder nachdem Deutschland ausgeschieden war.

sundra schrieb:Sehr gut! Das ist es. Deswegen immer die Uhrzeit abends. Welches Spiel gab es denn an dem Tag, wo sie um 14.22h oder so telefonieren durfte. Weiß das Einer?

An diesem Tag spielte Deutschland. Ich glaube aber nicht, dass Fußball interessiert, wenn man das Verbrechen seines Lebens begeht.

Der Täter wird eher äußere soziale Zwänge wegen des Spieles gehabt haben.

@Raissa
Wenn es aus dem Ruder gelaufen ist... für mich passt es schon, dass Fußball für den Täter ein Thema war. Er war ja auch mit dem Auto unterwegs, sehr risikobereit. Vielleicht hat Frauke mitgeschaut, wir wissen doch nichts...

Raissa schrieb:Ich komme bald nach Hause!
Das sollte sie sagen.
Aber warum sollte sie das sagen? Wo lag für den Täter der Mehrwert?

@Raissa
Der Wert für den Täter bestand in einer Beruhigung ihres Umfelds und vor allem der Polizei.
Jedenfalls versuchte er damit zu erreichen, dass die Polizei glaubt, Frauke sei freiwillig weg.

wenn du dir die erinnerten Texte durchliest, merkst du, dass Frauke sehr passiv antwortet.
Sie weicht Fragen aus. Sie bittet Chris sogar darum, ihr keine Fragen zu stellen.
was sie aber sagt ist, dass sie bald nach Hause kommen wird.

AnNevis schrieb:Chris: "Das war wie ein Text, den sie langsam und monoton vorgetragen hat. Total benommen, wie auf Drogen, gar nicht sie selbst."
Karen: "Sie klang wie in Trance. Das war nicht nur Erschöpfung. Die Sprache total verwaschen. Mir sind mal K.-o.-Tropfen ins Glas gekippt worden, danach klang ich so wie sie."

Hier wird mal wieder alles durcheinander geworfen, nämlich Karens Aussage zum letzten und Chris ' Bewertung des ersten Telefonats.

Chris ' Meinung zum letzten Telefonat ist eine ganz andere:

Mitbewohner Chris: Ganz ehrlich: Ich habe diesen Anruf als einen Fortschritt erachtet. Weil sich ein richtiges Gespräch entwickelte, so lang, knapp fünf Minuten. Aber Karen dachte, eben weil es so lang war, dass es ein Abschied sein könnte.

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

sundra schrieb:Sehr gut! Das ist es. Deswegen immer die Uhrzeit abends. Welches Spiel gab es denn an dem Tag, wo sie um 14.22h oder so telefonieren durfte. Weiß das Einer?

Die Theorie mit dem "Nach den Spielen anrufen" hakt insofern, als dass 2 der 4 Anrufe (den uhrzeitmäßig ungewöhnlichen Anruf hab ich mal ausgeklammert) zu Uhrzeiten erfolgten, in denen die Spiele noch liefen. Bei 21 Uhr Anstoß ist halt erst so gegen 22:55 Uhr Abpfiff. Und die anderen sind halt auch hart an der Grenze wenn man bedenken würde, dass er erst noch FL in ein Auto packen und durch die Gegend fahren müsste.

Um aber auch noch die Frage zu beantworten: Am 24.06., dem Tag des Anrufs um kurz nach 14 Uhr, gab es nur 2 Spiele bei der WM. Deutschland- Schweden um 17 Uhr und Argentinien - Mexiko um 21 Uhr. Mal rein theoretisch angenommen, dass der Täter nur Interesse an dem Deutschland-Spiel gehabt haben könnte, wäre die frühe Anstoßzeit auch kein Grund gewesen, um vom üblichen Muster der späten Anrufe abzuweichen.

@Domino420
Vielleicht hatte er Samstag Abend etwas anderes vor. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser frühe Anruf auch wieder zur Ablenkung galt, vielleicht schaute der Täter das Spiel erneut im Pub. Wer sagt denn, dass er Frauke nicht sogar alleine ließ. Wenn er den richtigen Festhalteort hatte, musste er eventuell kein ausbrechen von Seiten Fs befürchten

Domino420 schrieb:Um aber auch noch die Frage zu beantworten: Am 24.06., dem Tag des Anrufs um kurz nach 14 Uhr, gab es nur 2 Spiele bei der WM. Deutschland- Schweden um 17 Uhr und Argentinien - Mexiko um 21 Uhr.

Nach dem Deutschlandspiel am Samstagnachmittag waren viele noch zum Grillen verabredet. Aber ich denke, der Täter war eher nicht an dem Spiel interessiert, eher schon daran, nicht aufzufallen, z. B. durch die Absage einer Verabredung. Wer schaute das Deutschlandspiel nicht?

Außerdem fand am Abend des 24.06. noch der Abiball von Karen, Fraukes Schwester, statt.

sören42 schrieb:Mitbewohner Chris: Ganz ehrlich: Ich habe diesen Anruf als einen Fortschritt erachtet. Weil sich ein richtiges Gespräch entwickelte, so lang, knapp fünf Minuten. Aber Karen dachte, eben weil es so lang war, dass es ein Abschied sein könnte.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Wie kommt man da auf Fortschritt? Gab es je einen positiven Fortschritt bei einer Entführung ohne Forderungen? Was soll das sein? In dieser Art kann man vielleicht denken wenn jemand von zuhause abgehauen ist, zu einer Entführung passt das nicht.

TatzFatal schrieb:Wie kommt man da auf Fortschritt? Gab es je einen positiven Fortschritt bei einer Entführung ohne Forderungen? Was soll das sein? In dieser Art kann man vielleicht denken wenn jemand von zuhause abgehauen ist, zu einer Entführung passt das nicht.

@TatzFatal

Chris beschreibt, dass er durch dieses Telefongespräch Hoffnung schöpfte.
Vermutlich, weil Frauke etwas länger sprach. Chris hoffte, er erfährt mehr, wenn es sich auf die Bedigungen einlässt und sensibel bleibt. Frauke nicht drängen, nicht nachhaken, Frauke nicht unter Druck setzen (Wann kommst du? Wir machen uns Sorgen)

Vielleicht ist an dem 24. der Anruf auch früher gekommen weil der Täter beruflich eingebunden war auf Grund des Deutschlandspieles ?

Vielleicht ein Volunter der in der Nähe Arbeit hatte und bei der Orga der wm mithalf
Irgendwas mit Bezug zur WM muss doch dabei sein

Wer ist denn bei Public Viewing noch so alles beteiligt und hat ein Auto was hinreichend groß genug ist und dazu auch noch unauffällig weil keiner auf die Idee kommen würde es zu verdächtigen.... Aber alles reine Spekulation ohne die Absicht einer Verdächtigung. Aber die Überlegung darf denke ich schon auch mal gemacht werden

frauZimt schrieb:Chris beschreibt, dass er durch dieses Telefongespräch Hoffnung schöpfte.

Er hat das Wort Fortschritt benutzt. Es ergibt in diesem Zusammenhang mMn keinen Sinn.

Anfänger1 schrieb:Wer ist denn bei Public Viewing noch so alles beteiligt und hat ein Auto was hinreichend groß genug ist und dazu auch noch unauffällig weil keiner auf die Idee kommen würde es zu verdächtigen....

So ungefähr denke ich auch.

Heribert schrieb:Vielleicht ein Volunter der in der Nähe Arbeit hatte und bei der Orga der wm mithalf
Irgendwas mit Bezug zur WM muss doch dabei sein

Was mir bei diesen ganzen Ideen fehlt, ist der Bezug zu Frauke, zu Ihrem Umfeld etc. Der Modus Operandi lässt vermuten, dass es den geben muss.

waldkind7 schrieb:Es mussten nicht mal unbedingt DNA-Spuren gefunden worden sein. Die Auffindesituation ergibt auch ein bestimmtes Bild, dieses Bild kann für die Profis auch bestimmte Details beinhalten, woraus sie auch gewisse Schlüsse ziehen können.
Und der Fund von DNA muss nicht unbedingt eine Täterschaft beweisen, solange diese DNA Spur auch anderweitig erklärbar wäre.

Richtig, es könnte womöglich eine ganze Reihe Spuren geben, für die es eine Erklärung gibt. An der Kleidung zum Beispiel. Aber vielleicht gab/gibt es auch DNA-Spuren an Stellen, die nicht so einfach erklärbar waren? Wenn nein, dann müsste der Täter ja vertiefte medizinischen (pathologische) Fachkenntnisse gehabt und angewandt haben. Denn dass nach max. 3 Monaten Liegezeit ansonsten gar nichts forensisch Brauchbares darunter ist, erscheint nicht eben wahrscheinlich, oder?