brettvormkopf schrieb:Mutter Liebs blieb länger als sonst um mit ihrer Tochter sprechen zu können. Jetzt hatte der oder die Täter ein Problem. Man musste warten und sicher gehen, dass Mutter Liebs die Örtlichkeit auf jeden Fall verlassen hat. Daher die Frage von FL, ist mama da? Sie musste es Fragen.
Das würde aber bedeuten, dass der Täterschaft bekannt war, dass Frau Liebs noch in der Fraukes Wohnung war oder zumindest sein könnte. Schlussendlich hätte man sich gar nicht in der Wohnung treffen müssen. Schließlich war es Chris' Handy, welches die Täterschaft anrief. So erreichte man ihn auch an den Tagen, an denen er in Lübbecke bei seinem Vater war.
=> Fazit: WENN die Täterschaft wusste das Frau Liebs diesmal (eventuell) noch in der Wohnung war, verfügte sie über "Insider-Informationen" und war ganz dicht dran. Und weil die Nachfrage ja bei früheren Telefonaten nicht erfolgte, war der Täterschaft dann Frau Liebs' Abwesenheit bei den anderen Telefonaten womöglich ebenfalls bekannt. Was ebenfalls darauf hindeutet, ist, dass die Funkzellen von Sonntag und Dienstag nahelegen, dass vom gleichen Standort telefoniert wurde. Ein äußerst riskantes Unterfangen. Denn es hätte sein können, dass man die Zugänge zum Gewerbegebiet absperrt und jedes Fahrzeug kontrolliert was aus dem Gewerbegebiet fährt. Wären sicher nicht allzu viele gewesen in einem Ort, wo ab 22:00 Uhr "die Bürgersteige hochgeklappt" werden, weil nichts mehr los ist. Es sei denn.... die Täterschaft weiss, das nicht (mehr) aktiv ermittelt wird zu dem Zeitpunkt. Dann ist es eben kein Risiko. Und ebenfalls ein Hinweis auf "Insider-Informationen".
Der zitierte Beitrag von Heribert wurde gelöscht. Begründung: wilde Spelulation
Ja, das gibt keinen Sinn. Insbesondere wenn die Ermittlungsbehörden von einem Mord sprechen. Das muss man dann so zur Kenntnis nehmen.
JumpAround schrieb:Ging es den Täter darum Chris in der Wohnung zu halten? Zu verhindern dass er irgendwo bestimmtes hingeht, etwas tut oder jemand bestimmten trifft?
Küchenpsych schrieb:Ist jemandem aufgefallen, dass die Anrufe alle, bis auf den letzten, erfolgten als Chris in Lübbecke war.
Vielleicht betonte Frauke deshalb so oft, dass Sie in Paderborn sei.
Eventuell sollte Chris von Lübbecke weggelockt werden....
Vordergründig sieht es ja wie eine Ablenkung von Nieheim aus. Oder wie eine Ablenkung von der Ablenkung, wenn Nieheim bereits eine war (etwa um die Glaubwürdigkeit von Nieheim als Festhalteort für die EB zu erhöhen). Aber auch dieses Motiv wäre möglich, tatsächlich. Und Paderborn wurde gleich auf drei Wegen erwähnt. In einem eingehenden Anruf, in einem ausgehenden Anruf und einer SMS. Teilweise auf jedem der drei Kanäle sogar wieder dreifach. Da wollte der Täter auf jeden Fall auf Nummer Sicher gehen.
Sven1213 schrieb:Chris hätte es unter normalen Umständen gar nicht geschafft in diesem zeitlich geschriebenen Rahmen dort (Paderborn) anzukommen.
Das wäre allerdings auch nicht nötig gewesen, er war ja auch in Lübbecke über Handy erreichbar. Und Fraukes Schlüssel hätte er in Paderborn hinterlegen können und Frauke dann diese Person benennen können, damit sie von dort den Schlüssel holt. Also das hätte man schon hinbekommen.
Sven1213 schrieb:Warum wird nicht einmal von Frauke gefragt, wo Chris sich gerade befindet?
Weil sie es weiß oder vermutet und nicht will, dass der Täter weiß, wo Chris sich befindet. Oder weil es einfach keine Rolle spielt, weil Chris über das Handy ubiquitär erreichbar ist (s. o.). Oder die von
@Küchenpsych oder
@JumpAround erwähnten Motive spielten eine Rolle.
frauZimt schrieb:Wenn Frauke nicht wusste wo sie war, wenn sie den Namen des Täters nicht kannte?
Es ist total abwegig, von einem Unbekannten auszugehen, zu dem Frauke freiwillig ins Auto stieg. Die Polizei sagt das und auch dieses Anrufverhalten spricht dafür, dass es sich nicht um den großen Unbekannten handelt. Umso überraschender kommst Du immer wieder darauf zurück, dass es sich um einen (ihr) Unbekannten handeln könnte. Wenn sie ein Unbekannter ins Auto geschubst hätte, welches Motiv hätte der gehabt, sie telefonieren zu lassen?. Klar waren Frauke die Anrufe sicher wichtig. Aber womöglich auch dem Täter, das dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren.
sören42 schrieb am 12.11.2020:Frauke war erst ein 3/4 Jahr in Paderborn, um hier eine Ausbildung als Krankenschwester zu beginnen. Diese Ausbildung hätte sie auch in Bielefeld, wo sie zuvor ihre Ausbildung zur Erzieherin und Anerkennungsjahr gemacht hat, absolvieren können. Zumal sie ja dort auch schon ein Umfeld aufgebaut hatte. Was hat sie also dazu bewogen, Abstand (räumlich und sozial) von Bielefeld zu nehmen? Wie war ihre Wohnsituation vorher in Bielefeld, wie ihr soziales Umfeld dort? Von Bielefeld sind es nur 35 Minuten über die Autobahn bis nach Paderborn. Und schließlich: Weshalb bildete sie eine WG mit ihrem Exfreund? Neben dem Schwesternwohnheim hätte es da sicher noch viele Alternativen gegeben (andere WG - Paderborn ist Uni-Stadt; möbliertes Appartment etc.).
Im Grunde gibt es mindestens drei soziale Umfelde: Paderborn, Lübbecke und Bielefeld, die ausgeleuchtet werden müssten (und sicher auch wurden). Man weiß Einiges zu Paderborn, leider recht wenig zu Lübbecke und fast gar nichts zu Bielefeld, wo sie ja die letzten vier Jahre (vor Paderborn) verbracht hat.