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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

08.11.2020 um 20:53
Nochmal zu Nieheim:
Zitat von mlaskamlaska schrieb am 04.11.2020:dennoch war da eine Ortung bzgl. des Sendemastes in Nieheim-Entrup. Dann muss man auch irgendwie in der Nähe sein.
Nähe ist relativ, denn der Sendemast steht auf dem Lattbergturm, wie man über die Suche in diesem Forum herausfinden kann, und strahlt dementsprechend weit.
Der Ermittler: Der Funkmast in Nieheim steht sehr hoch, die Zelle reicht deswegen 15 Kilometer weit. Es kam also ein großer Bereich infrage.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:warum ist dann die Einwahl in Nieheim gewesen?
Im Moment des Abschickens der SMS war dies die nächst erreichbare Funkzelle.

Frauke war erst seit einem 3/4 Jahr in Paderborn.
Mutter Liebs: Frauke war erst ein dreiviertel Jahr in Paderborn. Hatte vorher Abitur in Bielefeld an einem Berufskolleg gemacht, verbunden mit einer Ausbildung zur Erzieherin. Sie wollte in einer Behinderteneinrichtung arbeiten, hat dort auch ihr Anerkennungsjahr als Erzieherin gemacht. Da sie dann keine Stelle fand, ist sie nach Paderborn, um eine Krankenpflegeausbildung zu machen.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Denkbar wäre daher auch, dass der Täter aus ihrem früheren Umfeld (Lübbecke/Bielefeld) stammte. Diese Ausbildung dauerte doch bestimmt ein paar Jahre und sie hatte sicherlich dort ebenfalls ein soziales Umfeld (überhaupt wäre die Frage interessant, weshalb sie die Krankenpflegeausbildung nicht ebenfalls in Bielefeld absolvierte, sondern sich für Paderborn entschied). Mehr noch, sie kannte dort nach so vielen Jahren sicherlich mehr Menschen als nach einem 3/4 Jahr in Paderborn. Man kann via Nieheim rechts am Truppenübungsplatz vorbei Richtung weiter in Richtung Norden fahren und erreicht gemäß Routenplaner Bielefeld in ca. 1 Stunde (von Nieheim). Evtl. wählt sich das Handy auch von der Landstraße bei Altenbeken schon in Nieheim-Entrup ein.

Interessanter Aspekt zu Altenbeken:
Altenbeken zeichnet sich durch eine mittelständische, aber wenig entwickelte Wirtschaftsstruktur aus. Großunternehmen sind nicht ansässig. Bedeutendster Erwerbszweig in absoluten Zahlen ist das Erziehungswesen, in dem knapp 24 % der Einwohner tätig sind. Dies sind knapp 14 Prozent mehr als im Durchschnitt vergleichbarer Gemeinden.
Quelle: Wikipedia: Altenbeken

Als Frauke am Donnerstag Abend meldete, kam der Anruf aus der Funkzelle Sennelager, OT Dreihausen. Wenn man diesem Szenario gedanklich folgt, könnte der Täter aus Richtung Norden, diesmal über die Autobahn A33, gekommen sein, Fahrtzeit gemäß Routenplaner unter 30 Minuten.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb am 02.11.2020:Ich glaube sehr wohl daran, dass Frauke ihn beim Namen kannte und ich glaube, dass Sie diesen bewusst nicht ins Spiel gebracht hat, da es genau darum ging, nämlich das Ansehen dieser Person in seinem Umfeld.
Wäre herausgekommen, was derjenige getan hat, wäre sein Leben, so wie es bis zu dieser Nacht lief, vorbei.
Ja, in diese Richtung gehen meine Überlegungen auch.


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Mord an Frauke Liebs

08.11.2020 um 21:16
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nähe ist relativ, denn der Sendemast steht auf dem Lattbergturm, wie man über die Suche in diesem Forum herausfinden kann, und strahlt dementsprechend weit.

Der Ermittler: Der Funkmast in Nieheim steht sehr hoch, die Zelle reicht deswegen 15 Kilometer weit. Es kam also ein großer Bereich infrage.

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html
Genau, normalerweise würde man davon ausgehen, dass die SMS aus der Nähe des georteten Sendemastes stammen muss.
In diesem Fall gab es aber so wenige Sendemasten in der Gegend, dass ein großes Gebiet diesen Sendemast nutzte und daher verschiedene Orte als Ausgangspunkt dieser SMS in Frage kommen, wie Frau Liebs erklärt:
Nein. Der Abstrahlwinkel des Mastes in Nieheim-Entrup, einer sehr dünn besiedelten Gegend, geht sehr weit. Sogar so weit, dass der Aufenthaltsort in der Gegend zwischen Bad Driburg und Altenbeken oder südlich von Bad Driburg gelegen haben könnte. Wenn man sich dort die Abstrahlwinkel anschaut, ist der Aufenthaltsort nicht automatisch Nieheim. Das ist damals von einem Fallanalytiker in Düsseldorf festgelegt worden und war daher Ermittlungsgrundlage.
https://www.nw.de/lokal/kreis_minden_luebbecke/luebbecke/4976298_Moerder-von-Frauke-Liebs-auf-der-Spur.html
Zitat von MalinkaMalinka schrieb am 02.11.2020:Und das war gewiss nicht Nieheim.)
Das sehe ich auch so.


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Mord an Frauke Liebs

08.11.2020 um 21:51
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nähe ist relativ, denn der Sendemast steht auf dem Lattbergturm, wie man über die Suche in diesem Forum herausfinden kann, und strahlt dementsprechend weit.
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Genau, normalerweise würde man davon ausgehen, dass die SMS aus der Nähe des georteten Sendemastes stammen muss.
In diesem Fall gab es aber so wenige Sendemasten in der Gegend, dass ein großes Gebiet diesen Sendemast nutzte und daher verschiedene Orte als Ausgangspunkt dieser SMS in Frage kommen, wie Frau Liebs erklärt
Theorie und Praxis sind aber auch da zwei Paar Schuhe. Bei den von mir vorgenommenen Messungen empfing ich die CID, über die die SMS gesendet wurde, erst kurz vor Nieheim (also so ca. 3 Km davor), und weder in Altenbeken, noch auf dem Eggekamm oder bei Bad Driburg.
Sollte an der Windrad-Theorie etwas dran sein, dann kam die SMS am ehesten aus dem Windpark Bredenborn-Holzhausen.


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09.11.2020 um 10:03
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nochmal zu Nieheim:

Zitat von mlaskamlaska schrieb am 04.11.2020:
dennoch war da eine Ortung bzgl. des Sendemastes in Nieheim-Entrup. Dann muss man auch irgendwie in der Nähe sein.

Nähe ist relativ, denn der Sendemast steht auf dem Lattbergturm, wie man über die Suche in diesem Forum herausfinden kann, und strahlt dementsprechend weit.

Der Ermittler: Der Funkmast in Nieheim steht sehr hoch, die Zelle reicht deswegen 15 Kilometer weit. Es kam also ein großer Bereich infrage.

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:
warum ist dann die Einwahl in Nieheim gewesen?

Im Moment des Abschickens der SMS war dies die nächst erreichbare Funkzelle.
Hier nochmal zu den Relationen: Paderborn ist vom Funkturm per Strasse ca. 45km entfernt. Wenn man jetzt mal den allern-allern-günstigsten Fall annimmt, dass FL's Handy an einem 'Zipfel' der Reichweite dieses Turms befunden haben mag, ist es immer noch viel näher an Entrup als an Paderborn. Das ist jedoch von allen Möglichkeiten, Empfang zu bekommen, die Unwahrscheinlichste. Interessant sind daher also eigentlich und im Wesentlichen alle anderen möglichen Standorte.

Wenn man jetzt die Zeit vom Verlassen des Pubs bis zum Einloggen des Handys aufaddiert, ist man bei ca. 1 1/2 Stunden bis zu 1 3/4 Stunden angekommen. Was in dieser Zeit passiert ist, ist mit entscheidend.

Die SMS um 0:49h war ihrem Inhalt nach völlig unauffällig und gemessen an der Situation (fehlender Schlüssel, erforderliche Rückfahrt nach PB aus einem Umkreis von 15km des Sendemastes Entrup) absolut nachvollziehbar. Jeder in einer ähnlichen Situation hätte versucht, seine Ankunft zu später Zeit anzukündigen.

Es ist so gesehen nicht die SMS, die misteriös ist, sondern zunächst mal nur der Ort, von dem aber in der SMS nichts ausgesagt wird.

Es macht Sinn anzunehmen, dass die SMS in dem Augenblick versandt wurde, als man sicher war, den Heimweg anzutreten. Denn Chris musste rechtzeitig und zeitnah informiert und wachgehalten werden, wegen der Schlüsselsituation. Aber sicher nicht eher, als dass nicht abgeschätzt werden konnte, dass man Zuhause ankam.

Das 'komme später' hielt Chris bis ca. 2:30h wach, danach war auch für ihn Schluß.

Je nach angenommenem Standort von FL zur Zeit der SMS wäre sie gegen 1:30h zuhause gewesen. Somit bewegen sich Zeitpunkt Absenden der SMS, der Inhalt der SMS und Chris's Auffassung vom Inhalt der SMS insgesamt in einem unauffälligen, gefühlt konsistenten Rahmen.

Je nach 'Lieblingsort', den man annehmen möchte, wo die SMS abging, teilt sich die Zeit bis zum Absenden der SMS in eine irgendwie geartete 'Anfahrtszeit' zu diesem Ort und eine Zeit für 'andere Aktivitäten'. Man kann jetzt mal verschiedene Aufteilungen grob in Gedanken vornehmen. Und man kann mal versuchen, gedanklich einzusammeln, welche Alltags-Aktivitäten am Ende zu einer geordneten Heimfahrt (was durch die Unauffälligkeit der SMS begründet erscheint) führen könnten.

(i) die Rundfahrt (Zeit für 'andere Aktivitäten': vernachlässigbar, allenfalls Wartezeit bis zum Abholen)

(ii) Botengang (Zeit für 'andere Aktivitäten' : einige Minuten aber weniger als 10 Minuten)

(iii) Botengang mit Wartezeit, wie (ii) nur mit additiver, unbestimmter Wartezeit, bedingt z.B. durch Unpünktlichkeit
des Adressaten

(iv) das Treffen (Zeit für 'andere Aktivitäten': halbe Stunde bis zu einer Stunde)


Man kann nun (i)-(iv) bewerten:

Die Rundfahrt (i) ist generell m.E. sinnlos, denn es war Nacht und wozu sollte man in der Nacht durchs Eggegebirge kurven?

Option (ii) fällt auch aus, da dann die Anfahrt über eine Stunde länger gedauert hätte als die Heimfahrt. Warum asymmetrische Wege?

Bleibt nur noch (iii) oder (iv). Für Option (iii) müsste man erklären, warum es zusätzlich noch einen Fahrer braucht, der den Botengang schließlich auch alleine hätte erledigen können. Ist also auch im Grunde sinnlos.

Option (iv) allerdings kann im Raum Entrup konsistent abgebildet werden, wenn man allein das Zeitbudget betrachtet.

Es ist damit zunächst kein Punkt in der Region festgelegt (dieser ergäbe sich z.B. aus der konkreten Begleitperson, oder aber auch aus den Hauptverkehrswegen, z.B. B64 oder B252). Wenn aber die eigentliche Motivation für den nächtlichen Ausflug durch die 'anderen Aktivitäten' gegeben war, dann ergäbe sich realistischerweise, dass Anfahrt und Abfahrt in etwa ein vergleichbares Zeitbudget von etwa 30 Minuten beinhaltet haben, denn solange hätte die Rückfahrt ja in etwa gebraucht.

Man kann natürlich annehmen, das völlig unterschiedliche Wege in Planung waren für die An- und Abfahrt, aber wozu das? Es ist wie in (i), man gewinnt nichts dabei, wenn man einen unnötig langen Weg durch Berg und Tal fährt in der Nacht.

Man erhält somit knapp eine Stunde für die 'anderen Aktivitäten'. Im normalen, sozial-alltäglichen Rahmen wären diese z.B. mit einer Liebschaft gut zu erklären. Ein einfacher "Plausch" zwischen den Türangeln um diese Uhrzeit halte ich für unwahrscheinlich. Auch irgendwie geartete 'Aussprachen' sind unrealistisch, zumal deren Dringlichkeit sich nicht erschließt. Letztendlich kann man annehmen, dass 'etwas' oder 'jemand' nicht warten wollte oder konnte. Und dafür gibt es m.E. im sozial-alltäglichen Rahmen nicht sehr viele Möglichkeiten.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 11:46
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Es macht Sinn anzunehmen, dass die SMS in dem Augenblick versandt wurde, als man sicher war, den Heimweg anzutreten. Denn Chris musste rechtzeitig und zeitnah informiert und wachgehalten werden, wegen der Schlüsselsituation. Aber sicher nicht eher, als dass nicht abgeschätzt werden konnte, dass man Zuhause ankam.
Eben weil FL müde war und wusste das C wartet, ergibt eine SMS zu dieser nächtlichen Zeit keinen Sinn.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 13:00
Zitat von TatzFatalTatzFatal schrieb:mlaska schrieb:
Es macht Sinn anzunehmen, dass die SMS in dem Augenblick versandt wurde, als man sicher war, den Heimweg anzutreten. Denn Chris musste rechtzeitig und zeitnah informiert und wachgehalten werden, wegen der Schlüsselsituation. Aber sicher nicht eher, als dass nicht abgeschätzt werden konnte, dass man Zuhause ankam.

Eben weil FL müde war und wusste das C wartet, ergibt eine SMS zu dieser nächtlichen Zeit keinen Sinn.
Du beziehst dich dabei auf die Aussage von Bella, richtig?

Es ist nicht bekannt, ob FL wirklich müde war. Wir kennen auch keine Aussage von FL in diese Richtung.

Bella sagte im Crime Artikel: "Frauke sah müde aus". Das ist alles. Bellas persönlicher Eindruck. Bellas Interpretation.

Letztendlich waren Bellas und FLs Tagesabläufe angenähert identisch. Gleicher Schulbetrieb zur selben Uhrzeit am morgen, dieselbe Party zur selben Zeit am Abend im Pub. Bella blieb noch, FL ging. Das Pensum der beiden kann den Unterschied nicht ausgemacht haben, lediglich allenfalls die Kondition. Aber wir wissen auch, dass FL gerne feierte.

Dass Chris 'sonst nicht die halbe Nacht wach bleiben soll" ist ja mit der SMS gedeckt. Letztendlich legt auch die SMS nahe, dass FL nach Hause wollte. Nur halt nicht um 23:00 sondern eben knapp 2 1/2 h später.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 13:49
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Dass Chris 'sonst nicht die halbe Nacht wach bleiben soll" ist ja mit der SMS gedeckt. Letztendlich legt auch die SMS nahe, dass FL nach Hause wollte. Nur halt nicht um 23:00 sondern eben knapp 2 1/2 h später.
"Komme später" ist so dermassen unbestimmt, dass ich nicht wüsste, ob ich lange wach bleiben oder mich doch schlafen legen soll.
Der Versendezeitpunkt ist ja an sich schon "spät". Deswegen glaube ich auch nicht, dass sie meinte, sie würde sich auf dem Heimweg befinden.

Hätte es denn wochentags nach 1Uhr morgens in Richtung Nieheim und Entrup Clubs oä gegeben, die das Ziel von Frauke + Begleiter gewesen sein können? Also nur als theoretische Möglichkeit, um Frauke von der Party- und Studentenclubstadt Paderborn wegzulocken, ohne dass sie auf der Fahrt Verdacht schöpft? (In meiner Gegend gäbe es wochentags um diese Uhrzeit nur wenig bis gar nichts. Und wenn, dann nur mit übermässig langer Anfahrt. Wo mein Begleiter schon seeehr nett sein müsste, um mich dazu überreden zu können.)


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 14:12
Zitat von sören42sören42 schrieb:Malinka schrieb am 02.11.2020:
Ich glaube sehr wohl daran, dass Frauke ihn beim Namen kannte und ich glaube, dass Sie diesen bewusst nicht ins Spiel gebracht hat, da es genau darum ging, nämlich das Ansehen dieser Person in seinem Umfeld.
Wäre herausgekommen, was derjenige getan hat, wäre sein Leben, so wie es bis zu dieser Nacht lief, vorbei.

Ja, in diese Richtung gehen meine Überlegungen auch.
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Hätte es denn wochentags nach 1Uhr morgens in Richtung Nieheim und Entrup Clubs oä gegeben, die das Ziel von Frauke + Begleiter gewesen sein können? Also nur als theoretische Möglichkeit, um Frauke von der Party- und Studentenclubstadt Paderborn wegzulocken, ohne dass sie auf der Fahrt Verdacht schöpft? (In meiner Gegend gäbe es wochentags um diese Uhrzeit nur wenig bis gar nichts. Und wenn, dann nur mit übermässig langer Anfahrt. Wo mein Begleiter schon seeehr nett sein müsste, um mich dazu überreden zu können.)
Wie isses denn? Nehmen wir mal vereinfachend folgende Situation an, um auch konsistent mit Bella zu bleiben:

FL kommt mit in den Pub. Schon bald interessiert sie sich nicht mehr für Spiel, sitzt nur noch mit Bella rum und beide SMSen mit Niels. Als der Akku alle ist fällt auch noch diese Unterhaltung weg und FL hat keine Lust mehr, im Pub zu bleiben. 'Sie gähnte oft', wie Bella bemerkte.

FL macht sich auf den Weg. Da der Abend aber noch früh ist (23:00h ist ja im Hochsommer keine Zeit), entschließt sie sich vll. doch noch, jemanden zu besuchen und wo sie weiß oder glaubt, dass derjenige auch Zuhause ist. Wohnhaft oder erreichbar irgendwo in der Innenstadt? Aber abseits vom eigentlichen Nachhauseweg?

Wie würde so ein spontaner Besuch auf denjenigen wirken, mal angenommen, dass es keine Verabredung war? Man kannte sich gut, oder sogar sehr gut. Aber wäre der spontane Besuch von FL und FLs Motivation dahinter richtig verstanden worden? Oder gab es gar kein Misverständnis, dass es aber am Ende so verlief, wie @Malinka
es weiter oben beschrieb?
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:"Komme später" ist so dermassen unbestimmt, dass ich nicht wüsste, ob ich lange wach bleiben oder mich doch schlafen legen soll.
Der Versendezeitpunkt ist ja an sich schon "spät". Deswegen glaube ich auch nicht, dass sie meinte, sie würde sich auf dem Heimweg befinden.
Es liegt ja ganz klar in der Hand von Chris, wie er die SMS auslegen möchte. Nehmen wir an, man hätte den einzigen Schlüssel und der Mitbewohner schreibt, dass er später kommt. Wenn er 'gar nicht mehr kommen' will, kann er es ja auch ruhig schreiben. Aber 'übernachte woanders' war nicht der Inhalt der SMS. Mit 'komme später' richte ich mich als Bewohner (hier: Chris) darauf ein, dass in der Nacht noch was kommt. Und irgendwie bleibt man dan nals Chris doch in der Pflicht dafür Sorge zu tragen, dass irgendwie die Tür aufgeht. Geht ja gar nicht anders. Was soll FL denn machen?

Bei einem 'komme später' zusammen mit dem "Wissen" (besser : Glauben) , dass FL noch im Pub sein sollte, würde ich als Chris das so interpretieren, 'dass man jetzt noch nicht los geht', aber halt später. Das gefühlte letzte Bier ist schon bestellt, und dann ist Zapfenstreich. Max. in einer Stunde. Um 2:30h war es ihm dann auch zuviel.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 14:20
Zitat von waldkind7waldkind7 schrieb:Das sehe ich auch so.
Nieheim als Ort zur Unterbringung zu wählen, nachdem dieser Ort der letzte gewesen ist (bis zum Donnerstag Anruf) von dem aus ein Lebenszeichen von Frauke ausging, wäre meiner Meinung nach zu riskant und unlogisch.
Ein kleiner Ort an dem sich viele kannten, da würde seltsames Verhalten auffallen.
Ich würde Frauke spätestens nach Donnerstag wo anders hin gebracht haben, wäre Nieheim ursprünglich der Ort gewesen, an dem ich sie festgehalten habe.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 15:07
"komme später" schreibt man nicht um 0:45 Uhr.
Daher vermute ich den Versand zu einem früheren Zeitpunkt

"komme gleich" - man ist auf dem Weg nach Hause
"komme etwas später" - man bricht in 30 Mins auf
"komme bald" - in 1-2 Stunden
"komme später" 2+ Stunden

Wie gesagt, sowas schreibt man nicht (war ja nichtmal Wochenende)
um 0:45 Uhr !
Das wäre sehr Rücksichtslos, wenn jemand zuhause wartet, der die Tür aufmachen muss...


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 15:49
Zitat von LittleFuLittleFu schrieb:"komme gleich" - man ist auf dem Weg nach Hause
"komme etwas später" - man bricht in 30 Mins auf
"komme bald" - in 1-2 Stunden
"komme später" 2+ Stunden
@LittleFu
Von solchen Definitionen höre ich das erste mal. Ich würde nicht ausschließen, das Frauke (so wie ich) keine Ahnung von diesen Zeitlichen Definitionen hatte.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 15:56
Zitat von LittleFuLittleFu schrieb:"komme später" schreibt man nicht um 0:45 Uhr.
Daher vermute ich den Versand zu einem früheren Zeitpunkt
Könnte durchaus sein, dass die SMS noch von Frauke getippt wurde, dann der Akku aber ausging, bevor die SMS gesendet wurde und im Ausgang hängenblieb. Als das Handy dann geladen war, wurde die SMS vielleicht aus dem Postausgang gesendet. Ähnlich wie bei einer Mail auf dem Smartphone heute, wenn keine Netzverbindung da ist?


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09.11.2020 um 16:41
Zitat von LittleFuLittleFu schrieb:"komme später" schreibt man nicht um 0:45 Uhr.
Daher vermute ich den Versand zu einem früheren Zeitpunkt

"komme gleich" - man ist auf dem Weg nach Hause
"komme etwas später" - man bricht in 30 Mins auf
"komme bald" - in 1-2 Stunden
"komme später" 2+ Stunden

Wie gesagt, sowas schreibt man nicht (war ja nichtmal Wochenende)
um 0:45 Uhr !
Das wäre sehr Rücksichtslos, wenn jemand zuhause wartet, der die Tür aufmachen muss...
Es gibt ja auch zahlreiche Versuche hier im Forum mit baugleichem Modell, die nachweisen, dass das Nokia nix speichert, wenn es ausgeht und der Akku alle ist.

Letztenendes aber sagt mir mein Bauchgefühl dasselbe wie deins, nämlich, dass die SMS irgendwie versucht zu vermitteln, man (also FL) sei noch im Pub.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 16:49
Mir erschließt sich nicht warum "komme später" nichts ist, was man um 0:45 Uhr schreiben würde.
Die definition von später ist rein subjektiv.

Frauke musste auch nicht suggerieren dass sie noch in Pub wäre denn sie ist Chris keine Rechenschaft schuldig gewesen.
Da Chris den Schlüssel vergessen hatte, musste Frauke auch nicht zwangsläufig irgendetwas erfinden damit er nicht ungeduldig wird denn der Auslöser lag ja bei ihm.

Ich denke, das ist aber meine rein subjektive Meinung, die Diskussionen über Nieheim und was es mit der ersten SMS auf sich hat führen zu nichts.
Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel des Szenarios in der Innenstadt.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 17:09
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Es ist nicht bekannt, ob FL wirklich müde war. Wir kennen auch keine Aussage von FL in diese Richtung.
Ich kann mich nur erinnern das es hieß das F müde war und nachhause wollte. Sie hat sich von ihrer Freundin verabschiedet, und sicher auch so bei ihr kommuniziert. Sie war ja in netter Gesellschaft und hätte auch bleiben können.
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Es liegt ja ganz klar in der Hand von Chris, wie er die SMS auslegen möchte.
Eine Auslegungssache eher nicht. Man kennt sich wenn man mal ein Paar gewesen ist, und wie hier trotz Beziehungsende zusammen wohnt.
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Mit 'komme später'
Das passt doch voll zu den Worten bei den anrufen. "Komme später, erkläre ich dir später', und reiht sich doch in die Geschichte ein.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 17:17
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Frauke musste auch nicht suggerieren dass sie noch in Pub wäre denn sie ist Chris keine Rechenschaft schuldig gewesen.
Da Chris den Schlüssel vergessen hatte, musste Frauke auch nicht zwangsläufig irgendetwas erfinden damit er nicht ungeduldig wird denn der Auslöser lag ja bei ihm.
Eben. Sie konnte im Prinzip schreiben was sie wollte. Aber das Spiel war seit zwei Stunden vorbei, FL war an einem anderen Ort und mit einem anderen "Personenkreis" unterwegs. Wieso kommt man in der SMS auf das Spiel zu sprechen und nicht auf z.B. "bin unterwegs, komme in einer Stunde."

FL knüpft in ihrer SMS an etwas an, was Chris wußte und einordnen konnte. Er war ja selbst am Pub und wußte auch, dass FL das Spiel gucken wollte. Das Spiel ist der gemeinsame gedankliche Anker zwischen Chris und FL.

Es hätte so gesehen auch nichts gebracht, hätte FL mehr zu ihrer gegenwärtigen Situation geschrieben. Denn Chris hätte es ganz offensichtlich nicht einordnen können.

Auch im späteren Verlauf gibt FL zu verstehen, dass sie "erklären will, wenn sie wieder zuhause ist". Auch hier knüpft FL an nichts an, was Chris nahelegt, um was es hier geht. Es würde wahrscheinlich auch nichts nützen, weil Chris auch im Vorfeld nichts mitbekommen hatte. Und bis heute, nach allem, was die Ermittlungen gebracht haben, kann Chris sich keinen Reim machen.

Man könnte es auch "Parallelwelt" (in Bezug zu Chris) nennen, in der FL sich aufgehalten hat.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 18:54
... ich würde zudem auch der Vollständigkeit halber hinzufügen wollen, dass FL wußte oder ahnte, dass Chris sich keinen Reim auf ihre Situation machen könnte. Denn was immer im Vorfeld gelaufen war, FL hatte Chris wahrscheinlich darüber nicht in Kenntnis gesetzt (so sie es denn hätte können).


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09.11.2020 um 19:23
Zitat von mlaskamlaska schrieb:Wieso kommt man in der SMS auf das Spiel zu sprechen und nicht auf z.B. "bin unterwegs, komme in einer Stunde."
Vielleicht um C einen ersten Hinweis zu geben das etwas gewaltig nicht stimmt.


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Mord an Frauke Liebs

09.11.2020 um 19:54
Zitat von Mrs_HolmesMrs_Holmes schrieb:Meine Gedanken gehen immer zu einer Art Respektsperson, wie zum Beispiel ein Arzt oder Assistenzarzt, die in ihrem Rang höher waren als Frauke und denen viele wohl einen Vertrauensvorschuss geben würden.
@Mrs_Holmes
Und diese Person wirkte so seriös, dass niemand Verdacht geschöpft hat.

Der Täter wirkte betroffen, konnte von Frauke nur Gutes berichten, kannte sie aber nicht näher.
Keiner hat sich vorstellen können, dass er der Täter war.

Das klingt zwar sehr nach Krimidrehbuch, aber so etwas ist schon dagesessen.
Während die Gedanken der Ermittler und ihrer Angehörigen sich um einen Täter "auf Augenhöhe" drehten: Ein Gleichaltriger, ein Flirt, ein Beziehungswunsch des Täters, der sich nicht erfüllt hat, ein junger schüchterner Mann etc.

stand der Täter vielleicht "über den Dingen", gutes Einkommen, geachteter Arzt, Ehefrau, Kinder, vollkommen unauffällig.

Ja, auch das könnte ich mir vorstellen.
Einziger Punkt: Hätte der Täter Frauke in ihrer Kleidung abgelegt?
Hätte er nicht eine andere Form der Leichenbeseitigung gewählt.
Auch wenn das total unappetitlich ist: Es gab den Täter, Leichen in Fässern auflöste.

Ich denke zumindest, dass ein Täter, der gebildet ist und weiss, wie gut die Spurensicherung arbeitet, ein anderes Versteck gewählt hätte.
Er hätte die finanziellen Mittel gehabt, geeignete Behälter zu besorgen, Kate, Fässer und die Leiche so zu verbergen.
Das offene Ablegen passt nicht zu der Theorie, finde ich. Die Leiche hätte viel früher gefunden werden können.

Zu welchem Schluss seid ihr bezüglich. des evtl. arrangierten Suizidsettings gekommen?
Abschiedsbrief-Alkoholflasche.

Ich glaube, dass diese Dinge dort zufällig lagen.


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09.11.2020 um 22:44
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Von solchen Definitionen höre ich das erste mal. Ich würde nicht ausschließen, das Frauke (so wie ich) keine Ahnung von diesen Zeitlichen Definitionen hatte.
Die "Definitionen" waren ja nur ein grober Versuch zu vermitteln, dass in solch einer Situation (bereits schon später) die verwendete Wortwahl durchaus interessant ist. Für mich ist das zumindest nachvollziehbar.
Und zu dieser Zeit würde ich wohl eher schreiben, "Sorry Chris, dass es so spät wurde, aber ich komme nun in ca. x-Minuten (alternativ bald) nachhause.".
Natürlich ist das aus meiner Perspektive beurteilt, die aber ja durchaus auch von einem Umfeld geprägt wird.

Und es gibt ja auch die Aussage von Chris, dass er darüber verärgert war, weil er auf Frauke so lange warten musste. Hier dann eben knapp über 2 Stunden, bevor er dann zu Bett ging. Wenn man so will das "später".

Letztendlich diskutieren wir in der Sache somit von einem Zeitraum X einer möglichen Verärgerung bzw. einem unangemessen empfundenen Zeitpunkt (der Erwartung) und somit von der entsprechenden gewählten Formulierung um 0:45 Uhr.
Nach knapp über 2 Stunden wurde es offenbar als durchaus unangemessen (Verärgerung) empfunden.
Welcher Zeitraum zwischen ca. 30 Minuten und ca. 2 Stunden entspricht nun dem in der SMS formulierten beabsichtigten "komme später" (und wir erinnern uns hier auch an die nachfolgenden Ankündigungen)?
Dies natürlich unter der Annahme, dass die SMS von Frauke zu dieser Uhrzeit freiwillig geschrieben wurde. Dabei wissen wir natürlich nicht, welche Absicht Frauke ursprünglich hatte und ob anschließend etwas deren entgegen stand.
Aber bei beispielsweise 30 Minuten würde "ich" wohl kaum von später schreiben.
Bei 2 Stunden schon, dann aber wissend, dass ich eben Chris womöglich dadurch verärgern werde. "Ich" würde dann jedoch diese verspätete Heimkommen inhaltlich definitiv anders ankündigen/formulieren.
Die Frage ist somit für mich, warum Frauke - sofern die SMS tatsächlich noch freiwillig verfasst wurde - derart lapidar von "komme später" schrieb, wenn nicht eigentlich auch "schon bald" gemeint war, bzw. warum sie das "komme später" nicht weitreichender und dementsprechend einordnend formuliert hat.


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