Mord an Frauke Liebs

Fakt ist doch, sie hat in ihrer 1. SMS nicht geschrieben Wo, oder bei Wem sie ist.
Da wir alle der Meinung sind, ihre 1. SMS war ohne Zwang, freiwillig, und von ihr selbst
geschrieben.

Warum hat sie das nicht getan?
Macht man das nicht unter Freunden so? Gerade als Frau?

Wenn man es nicht macht, dann doch nur
1. Sie fühlt sich sicher bei dem Ort/Person
2. Sie wollte Chris nicht eifersüchtig machen
3. Sie wollte kein falsches Bild von sich geben, das sie
(entgegen ihrer Gewohnheit) mit zu einem Typen gefahren ist

Mit "Entgegen ihrer Gewohnheit", meine ich, das sie nicht der Typ für ONS
sein solle (Aussagen einer guten Freundin von ihr).

Und vielleicht war sie zu dem Zeitpunkt in keiner Wohnung?
Vielleicht war sie in einem Auto/Ort, noch am Quatschen
Auto ist wahrscheinlicher, falls sie ein Ladekabel mithatte? (hatte sie?)

Sind Videos von Tankstellen zwischen 23 und 2 Uhr analysiert worden?

Es liegt nur eine Tankstelle auf einen der möglichen Wege.
Das Kamera Material dürfte, sollte es welches gegeben haben schon gelöscht gewesen sein.
In der Regel wird solches Material schnell überspielt wenn nichts relevantes passiert ist.

LittleFu schrieb:Fakt ist doch, sie hat in ihrer 1. SMS nicht geschrieben Wo, oder bei Wem sie ist.
Da wir alle der Meinung sind, ihre 1. SMS war ohne Zwang, freiwillig, und von ihr selbst
geschrieben.

@LittleFu
Eigentlich nicht.
Wir wissen nicht, wie die erste SMS zustande gekommen ist.
Wir wissen letztlich auch nicht, wer sie getippt und versendet hat.

Es fehlt ein persönlicher Satz zu ihrem doch späteren Nach Hause kommen.
Das würde man ja erwarten.

Das "Hauptsache nicht gegen England" könnte Frauke zum Täter gesagt haben. Das ist typischer Small-talk, wenn das Gespräch oberflächlich ist. Fußball, Wetter etc,- und er hat das aufgegriffen.
(Die WM als Gesprächsthema zwischen Frauke und späterem Entführer bot sich an.)

Man kann annehmen, dass Frauke die SMS verfasst hat- und bisdahin in ihren Augen alles normal war. - Aber es wäre auch denkbar, dass der Entführer da schon das Sagen hatte.

Gerade wird der Fall bei RTL gezeigt!

Die Sendung heißt:
110 - Echte Fälle der Polizei

Mumpitz schrieb:110 - Echte Fälle der Polizei

Naja, 3 Fälle in 45 Minuten + Werbung...
Wer es trotzdem sehen will:
https://www.tvnow.de/serien/110-echte-faelle-der-polizei-19126/2020-11/episode-7-frau-verschwindet-nach-public-viewing-liebespaar-wird-terrorisiert-pleitedesigner-raubt-taxifahrer-aus-3594338

Jetzt wo ich den Beitrag sehe, fällt mir noch etwas ein.
Zu der damaligen Zeit, gerade bei der WM in Deutschland,
konnten es durchaus sein, das SMS Versand stark verzögert ausgeliefert wurden.
Überlast, wie es häufig zu Sylvester passierte.

Die 1. SMS die angeblich erst um 0:45 Uhr verschickt wurde, könnte durchaus
auch früher abgeschickt worden sein.
Nur eine Anmerkung.
Ob die "Billing-Daten" zu der Uhrzeit passen, wäre interessant.

LittleFu schrieb:Die 1. SMS die angeblich erst um 0:45 Uhr verschickt wurde, könnte durchaus
auch früher abgeschickt worden sein.

@LittleFu
Das ist hier auch schon diskutiert worden.
Ich weiss nur nicht (bin Handyanalphabet), ob das später noch nachvollziehbar ist.
Fraukes Handy ist nie aufgetaucht.
Ich denke nicht, dass registriert wird, wann eine SMS am "Stauende" ankommt. Es wird wird wohl nur festgehalten, wann sie beim Empfänger angekommen ist.

Kommt drauf an, bei welchen Netzbetreiber sie war, und Chris sein Handy.
Netz-Interne SMS wurden damals anders behandelt, als zum Beispiel D1->D2.
Also welche SMS-Zentrale sie genutzt hat.
Bei D2 gab es 2 SMS-Zentralen.
Eine Interne (D2->D2) und die von Dr. Materna (0333 am Ende) für Fremdnetze.

Klar, jetzt nicht mehr nachzuvollziehen. Aber man hätte durchaus den genauen Zeitpunkt
der Versendung der SMS nachvollziehen können.

LittleFu schrieb:Klar, jetzt nicht mehr nachzuvollziehen. Aber man hätte durchaus den genauen Zeitpunkt
der Versendung der SMS nachvollziehen können.

Wenn es möglich war, wird man das damals gemacht haben.
Das könnte ein Detail sein, das die Ermittler bewusst nicht veröffentlicht haben.

LittleFu schrieb:Die 1. SMS die angeblich erst um 0:45 Uhr verschickt wurde, könnte durchaus
auch früher abgeschickt worden sein.
Nur eine Anmerkung.
Ob die "Billing-Daten" zu der Uhrzeit passen, wäre interessant.

dennoch war da eine Ortung bzgl. des Sendemastes in Nieheim-Entrup. Dann muss man auch irgendwie in der Nähe sein.

Ich grübele auch schon seit Jahren darüber, was es für eine Person gewesen sein könnte. An eine Frau glaube ich nicht. Meine Gedanken gehen immer zu einer Art Respektsperson, wie zum Beispiel ein Arzt oder Assistenzarzt, die in ihrem Rang höher waren als Frauke und denen viele wohl einen Vertrauensvorschuss geben würden.
So jemandem hätte sie eventuell ein Mitnehmen nicht abgeschlagen. Eventuell fühlte sie sich geschmeichelt und wäre dann auch noch irgendwohin mitgefahren.
Um vorerst nichts preiszugeben, schrieb sie eine kryptische SMS.
Obwohl sie festgehalten wurde, traute sie der Person nicht zu, dass es zum Äußersten kommen würde, obwohl sie zunehmend unruhiger wurde.
Dennoch versuchte sie in den Telefonaten einigermaßen die Fassung zu wahren, um niemanden zu beunruhigen. Das tat sie eventuell, weil sie sich selbst eine Mitschuld am gesamten Ablauf gab.
Soweit meine Gedanken.

Mrs_Holmes schrieb:Meine Gedanken gehen immer zu einer Art Respektsperson, wie zum Beispiel ein Arzt oder Assistenzarzt, die in ihrem Rang höher waren als Frauke und denen viele wohl einen Vertrauensvorschuss geben würden.

ich finde die idee, dass der täter eine respektperson ist, gut. trotzdem möchte ich eine weitere idee einbringen:

könnte der täter jemand sein, der ein wenig außerhalb der gesellschaft steht und der von der gesellschaft eher gemieden wird? ggf. hat er ja einen beruf, der verpönt ist. vielleicht ist er auch in zwielichte geschäfte involviert und hat ohnehin schon "dreck am stecken".

frauke könnte diesen mann kennengelernt haben aber wollte vielleicht erstmal abwarten, bevor sie ihn ihren freundinnen vorstellt oder über ihn spricht. ich denke an die aussage von frau liebs, dass frauke sie gefragt habe, wo nieheim liegt. hat sie da nicht auch einfach recht unspezifisch geantwortet, dass sie einen schrauber aus nieheim kennengelernt habe?

der täter könnte ja mit ihr vereinbart haben, dass er sie auf jeden fall wieder freilässt, wenn sie niemals berichtet, was ihr passiert ist und niemals seine identität preisgibt. die freilassung hat sich von tag zu tag verzögert, der druck wurde größer und der täter hatte vielleicht irgendwann nicht mehr das gefühl, dass er unbeschadet aus der ganzen sache rauskommt und hat sie dann getötet. vielleicht hatte er auch angst, dass (im falle eine freilassung) sein ganzes leben und seine bisherigen "taten" ihn in wahnsinnig große schwierigkeiten bringen werden, wenn doch herauskommt, dass er der täter war. also, dass er quasi relativ glimpflich aus der sache mit frauke herauskommt aber durch die sache mit frauke sein "dreck am stecken" aufgedeckt wird, sodass er und seine "geschäftspartner" alles verlieren und er dadurch nicht nur sein, sondern auch das leben seiner "geschäftpartner" ruiniert und diese sich dann doppelt und dreifach an ihm rächen werden...

@tisch
Die Idee finde ich auch gut. Er könnte zum Beispiel auch gedroht haben damit, dass jemandem aus der Familie etwas passiert, wenn sie am Telefon etwas preisgibt.
Darum könnten auch nur die Anrufe an Chris erlaubt gewesen sein. So blieb immer die Sorge um ihre Familie, die sie mürbe machte und der Versuch tapfer zu bleiben für ihre Familie.

tisch schrieb:frauke könnte diesen mann kennengelernt haben aber wollte vielleicht erstmal abwarten, bevor sie ihn ihren freundinnen vorstellt oder über ihn spricht. ich denke an die aussage von frau liebs, dass frauke sie gefragt habe, wo nieheim liegt. hat sie da nicht auch einfach recht unspezifisch geantwortet, dass sie einen schrauber aus nieheim kennengelernt habe?

Ja.
Ich halte es auch für durchaus denkbar dass es da eine Person gegeben haben könnte, welche aber bei Freunden und Familie nicht direkt kommuniziert wurde.
Denke, jeder von uns hatte schon mal solch einen Kontakt von dem Niemand etwas weiß. Egal aus welchen Gründen.

Kangaroo schrieb:jeder von uns hatte schon mal solch einen Kontakt von dem Niemand etwas weiß.

Nö, hatte ich noch nie.

Und selbst wenn es einen solchen Kontakt gegeben hätte, hätte sie mit ihm irgendwie kommunizieren müssen. Das heißt, es hätte Datenspuren gegeben z.B. im Verbindungsnachweis oder in Internetforen. Es gibt heutzutage keine Möglichkeit mehr, für die Ermittlungsbehörden geheim bleibende Kontakte zu unterhalten, es sei denn, man trifft sich ohne Verabredung und kommuniziert niemals mit modernen Kommunikationsmitteln.

Ich denke, man kann getrost davon ausgehen, dass der Täter ein vollständig Unbekannter für Frauke war und es zu ihm vorher keinen, im Nachhinein nachvollziehbaren, Kontakt gab.

KimByongsu schrieb:Und selbst wenn es einen solchen Kontakt gegeben hätte, hätte sie mit ihm irgendwie kommunizieren müssen.

Das wurde zu keinem Zeitpunkt definitiv ausgeschlossen so weit ich weiß.

KimByongsu schrieb:Das heißt, es hätte Datenspuren gegeben z.B. im Verbindungsnachweis oder in Internetforen.

Trifft auf 2006 nicht zu, sorry.

Alleine ICQ:
ICQ speicherte die Daten Lokal ab und das nur, wenn man es auch wollte.
Frauke nutzte ICQ.


(fiktives) Szenario:
Ich weiß nicht ob das Postfach bei Yooliety damals limitiert war.
Wenn es aber so war und Frauke Nachrichten gelöscht hatte, der Täter seine an Frauke ebenfalls, dann verrat mir doch gerne wie die Polizei zu diese Inhalte kommen soll?

Das ist nur möglich wenn man damals täglich Backups von der Datenbank gemacht hat und diese über einen längeren Zeitpunkt aufbewahrt hat.
Und auch nur dann, wenn das Löschen der Nachrichten nicht am selben Tag erfolgt ist.

Es ist aber nur meine subjektive Betrachtung, deshalb kein gewähr.


Ich gehe aber abseits davon aus dass Frauke ein Zufallsopfer war.

Malinka schrieb am 02.11.2020:Es reicht schon wenn Frauke einen verheirateten Mann mit Familie und Ansehen geküsst hätte. Die Tatsache, dass Frauke dieses jederzeit gegen diese Person verwenden könnte, um zb. seine familiären Verhältnisse zu zerstören

Naja, selbst im erzkatholischen Paderborn sollte im 21. Kahrhundert so ein Lapalie weder Ruf noch Familie zerstören.

Malinka schrieb am 02.11.2020:Und das war gewiss nicht Nieheim.

Aber warum überhaupt Nieheim, in Deinem Szenario? Und warum die Telefonate?

Erzkatholisches Paderborn mit Glücksspielhallen, Erotik Shops, Parkplatz Sextreffs etc.
Sorry, muss da ein wenig schmunzeln.

redsherlock schrieb:Aber warum überhaupt Nieheim, in Deinem Szenario?

Weil Nieheim als offizieller Ort galt ab dem Frauke wahrscheinlich festgehalten wurde.

Malinka schrieb:Weil Nieheim als offizieller Ort galt ab dem Frauke wahrscheinlich festgehalten wurde.

Nein, ich meinte: warum ist dann die Einwahl in Nieheim gewesen? Warum sind sie dahin- (bzw. vorbei-) gefahren? In Deinem Szenario ist ja nicht anzunehmen, dass Nieheim als Ablenkungsmanöver inszeniert wurde.