KimByongsu schrieb:Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris.
Für mich ist das ein Versuch, das Gespräch flach zu halten.
Es gibt Dinge, die sie nicht sagen durfte.
Sie durfte aber eben auch nicht sagen: Ich darf es nicht sagen.
Ich denke, Frauke hat versucht, die Gespräche am Laufen zu halten.
Ich höre unter dem Strich raus:
Ihr kennt mich, ihr wisst , dass ich nicht (wegen nem Typen) abhauen würde
Ich wäre gerne bei euch
Ich darf verschiedene Dinge nicht sagen
Das weisst du - du kennst mich doch
Das ist so eine Verlegenheitsantwort, die mir bekannt vorkommt.
Bei meinen Eltern war mal das Telefon defekt. Der Raumlautsprecher ließ sich nicht abschalten.
Als ich meine Eltern anrief, war Besuch da und ich wusste nicht, dass der ganze Raum mithört.
Meine Mutter war da ganz schön aus dem Konzept.
Sie traute sich nicht, mir zu sagen, dass Besuch da ist und mich auf den defekten Lautsprecher hinzuweisen.
Sie hatte wohl Angst, die Leute dächten dann, wir würden normalerweise über sie tratschen.
Sie gab dann auf meine Fragen auch solche Antworten:
Das weisst du dochWat ein komisches Telefongespräch. Mein Vater erlöste dann meine Mutter, nahm den Hörer und sagte mir, dass der ganz Raum mithört.
Von daher zögere ich nicht, diese Antwort von Frauke als Ausweichend- und Hinhalteantwort einzuordnen.
Für Frauke müssen diese Telefongespräche eine ganz ungeheure Bedeutung gehabt haben:
Trost die Stimmen ihrer Angehörigen zu hören, eine Chance etwas heimlich mitteilen zu können, ihnen zwischen den Zeilen sagen, dass sie nach ihr suchen sollen. Überhaupt ihnen begreiflich machen, dass sie sich in einer ernsten Lage befindet.
Ich würde keine Sekunde annehmen, dass Chris tatsächlich "etwas wusste".