Glasengel schrieb:Meines Erachtens waren evtl. "die Täter" wohl im Bekanntenkreis verstrickt, möglicherweise vorab durch ein intimes Geheimnis in einem Abhängigkeitsverhältnis. Auch wenn etwas zusammen schief geht, wäre in dem Fall ein Schweigen zweier Menschen naheliegend und würde gegebenenfalls den Tathergang schützen.
Östermann vermutete, dass der Täter Chris womöglich kannte (s. Zeitungsbericht, Bild Nr. 128, Spalte 2:
https://www.allmystery.de/bilder/km49217-128 ). Er erläutert im gleichen Artikel auch zu Beginn auch, dass es jeglicher kriminalistischer Erfahrung widerspricht, dass etwa ein wildfremder Täter sein Opfer regelmäßig telefonieren lässt.
Frauke war erst ein 3/4 Jahr in Paderborn, um hier eine Ausbildung als Krankenschwester zu beginnen. Diese Ausbildung hätte sie auch in Bielefeld, wo sie zuvor ihre Ausbildung zur Erzieherin und Anerkennungsjahr gemacht hat, absolvieren können. Zumal sie ja dort auch schon ein Umfeld aufgebaut hatte. Was hat sie also dazu bewogen, Abstand (räumlich und sozial) von Bielefeld zu nehmen? Wie war ihre Wohnsituation vorher in Bielefeld, wie ihr soziales Umfeld dort? Von Bielefeld sind es nur 35 Minuten über die Autobahn bis nach Paderborn. Und schließlich: Weshalb bildete sie eine WG mit ihrem Exfreund? Neben dem Schwesternwohnheim hätte es da sicher noch viele Alternativen gegeben (andere WG - Paderborn ist Uni-Stadt; möbliertes Appartment etc.).
Für mich sieht es ein wenig so aus, als wollte sie durch die räumliche und soziale Trennung von Bielefeld Abstand gewinnen bzw. habe sie eine Situation verlassen wollen. Und Chris hatte sie womöglich als WG-Partner gewählt, weil sie sich Schutz versprach, eine Art Anker, jemand den sie schon kannte (wenn in anderer Rolle, als ihr Freund) und vertrauen konnte. Wenn das wirklich so war, wäre die Frage interessant, ob dieses Motiv dann zwischen den Beiden einmal thematisiert wurde, so dass Chris im Rahmen der Ermittlungen darüber berichten konnte.
Sven1213 schrieb:Auffallend und für mich kein Zufall ist, dass sie nachdem sie den Pub verlies, auf die Stunde genau 1 Woche später sich zuletzt telefonisch meldete.
Ja, das ist schon sehr auffällig, auch führt der vergleichsweise lange Zeitraum, den der Täter Frauke in ihrer Gewalt hatte, eher zu einer Vertiefung des (Abhängigkeits-)Verhältnisses und zu einer Erhöhung der Hemmschwelle, einen Mord zu begehen. Vielleicht hatte das Vertrauensverhältnis aber auch schon vorher bestanden, und es ging nur um die Verdeckung der Tat. Oder der Täter war schon vorher mal übergriffig gegenüber Frauke, und sie wollte das womöglich zur Anzeige bringen,. Er passte sie ab, es kam zur Aussprache, evtl. Eskalation..
Sven1213 schrieb:Wenn man sich die Auffindesituation sich vor Augen hält, dann wäre mein erster Eindruck, dass sie noch am Tag ihres Verschwindens dort abgelegt wurde.
Das wird aber definitiv widerlegt, da nicht nur Chris, sondern auch ihre Schwester und ihr Bruder mit ihr sprechen konnten und sie keinen Zweifel haben, dass sie mit Frauke gesprochen haben.
Ort (dies geschah ja tatsächlich!) und auch Zeit der Tat vom Täter "verschoben" - wäre der Klassiker. Glaube ich aber auch nicht, zu viele haben mit ihr gesprochen und ihre Stimme erkannt (Bruder, Schwester, Chris). Gerade das letzte Gespräch war ja recht ausführlich.