emz schrieb:Eine Reinigungsfirma mit Lieferfahrzeugen. Die Überlegung scheitert meiner Meinung nach schon daran, dass für Firmenfahrzeuge Fahrtenbücher zu führen sind. Da kann man in der Regel nicht so einfach privat rumfahren.
Die ist schon klar, wieviele Fahrtenbücher gefälscht werden? Damals war die Dokumentation noch weniger digital und die Steuer ist auch im Hinterkopf. In diesem Rahmen bekommen Angestellte von ihrem Chef oft "freie Hand" und diese Straftat wird dann eher nicht bei den Ermittlungen zugegeben. Nein, ein Fahrtenbuch ist auf diese Weise kein Alibi in dem Sinne und jeder vernünftige Ermittler würde es dahingehend nicht akzeptieren. Ob private oder betriebliche Fahrten ist daher nicht relevant, vielmehr wäre damals der Ermittlungsfokus auf die Möglichkeiten einer (illegalen oder versteckten) Benutzung von geeigneten Firmenfahrzeugen zu legen gewesen.
dawarnochwas schrieb:Laut ihrer Schwester KL war Frauke bei dem Telefonat mehr als nur erschöpft. Drogen waren definitiv mit im Spiel.
Das dreimalige Widerholen des Wortes "Mama" deute ich eher als Folge ihres Zustandes. Die Psychologen nennen so ein Verhalten:
Hospitalismus.
Ganz sicher bin ich mir aber nicht.
Kann ich bestätigen und ist bekannt. In traumatischen Situationen zeigt sich die Hilflosigkeit gern in dem frühkindlichen Gewand der Wiederholungen. Kennen wir doch alle irgendwie in abgeschwächter Form, es ist oft pure Verzweiflung und/oder Resignation, wenn ein Erwachsener (oft mit einem Kopfschütteln verbunden oder an die Hand an die Stirn klatschen) ein Wort wiederholen.
Da in diesem Fall zusätzlich das Wort Mama verwendet würde, untersteicht diese These und lässt eine extreme emotionale Ausnahmesituation vermuten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die dreimaligen Wiederholungen irgendein Hinweis beinhalten, wie auch Frauke dazu nicht informativ in der Lage war und doch aus psychologischer Sicht gut verständlich sind. Die Wiederholung bei den ersten Telefonaten ala "oh man, oh man, oh man" oder "Scheisse, Scheisse, Scheisse" (kann nicht ganz frei sprechen, muss beim Telefonieren gefasst bleiben, relativ ausweglose Situation, ...) als Ausdruck einer zwiegespaltenen Situation und die Wiederholung beim letzten Telefonat mit "Mama, Mama, Mama" vielleicht ein Zeichen für den Verlust aller Hoffnung, in dieser reinen Resignation ist ein Rückfall in einen frühkindlichen Ausdruck naheliegend. Leider wissen wir nicht, wie die Mama Wiederholung beim letzten Telefonat (anderst) klang und die Tonlage auf eineb emotionalen Chance hinweist.