Morgenstern123 schrieb am 25.01.2021:Kann es vielleicht sein, dass sie den Namen (aus welchen Gründen auch immer) gar nicht nennen wollte.
Hier hast du einen sehr zentralen Aspekt für mich angesprochen. Welche Gründe könnte es dafür gegeben haben, dass sie den Täter bis zum Ende nicht verriet?
Morgenstern123 schrieb am 25.01.2021:Es sollte doch später alles erklärt werden
Ja, offenbar gab es eine Erklärung. Wenn ich mich nicht irre, sagte sie sogar mehrmals, sie würde/könnte später alles erklären? Ich verstehe es so, als hätte sie die Beweggründe des Täters für das Festhalten gekannt.
Morgenstern123 schrieb am 25.01.2021:Was könnte das sein?
Vorstellen könnte ich mir, dass sie dem Täter die Tat bis zum Ende nicht so richtig zutraute und glaubte, solange
sein Name nicht bekannt wird, gibt es noch Hoffnung. Da ich davon ausgehe, dass der Täter extreme Angst vor einer Strafverfolgung hatte, die vmtl. schwere Auswirkungen auf sein Leben gehabt hätte, sehe ich seine Hauptmotivation darin sie für immer zum Schweigen zu bringen, denn solange sie lebt, wäre er nicht mehr sicher gewesen. Das Risiko war einfach zu hoch für ihn.
Ich kann mir vorstellen, dass sie immer wieder gebeten hat
„lass mich nach Hause! Ich verspreche, dass ich dich nicht verraten werde, ich erfinde einen Story…“ Und vielleicht hat er sich auch die ganze Zeit überlegt, das mitzumachen, aber am Ende war die Angst doch zu groß und es kam zu der Verdeckungstat. So erklär ich mir auch, warum er so lange gebraucht hat. Ein Feigling halt.
Mrs_Holmes schrieb am 24.01.2021:Ich denke an ein Gebäude mit Keller, das aber abseits anderer Wohnhäuser liegt. Ein Resthof vielleicht oder ein noch aktiver Bauernhof.
An solche Plätze denke ich auch. Das Problem ist, dass genau solche Objekte im Raum Nieheim ins Visier der Ermittler genommen und durchsucht worden sind. Allerdings ist mir die Zeit(konkret), wann das geschehen ist, nicht bekannt. Auch ist mir nicht bekannt, ob die Suchen dort mit Spürhunden stattfanden. Ist das bekannt?
Im Prinzip konnte er auch schon wichtige Beweise/Spuren vernichtet haben, sodass man evtl. schon beim “Richtigen“ war, aber nichts mehr finden konnte. Insofern kann man das Kapitel Nieheim mMn auch nicht ganz schließen…
Diese Art von Objekten hätte sich aus meiner Sicht auch besser geeignet als z.B. ein Keller in einem Wohnhaus.
Es hätte sonst auch ein Einzelhaus mit Verbindung zur Garage sein müssen, sodass man Frauke beim ein- und aussteigen nicht hätte sehen können. Solche Häuser sind aber in ländlichen Räumen aber selten und eher in der Stadt zu finden.
Ein nicht ganz abgelegenes Haus wäre natürlich auch möglich, aber dann ist die Frage, warum niemandem der Nachbarn irgendetwas im Verhalten oder Tagesablauf (Stichwort Fahrten) aufgefallen ist und nichts gesehen wurde?
Deswegen tendiere ich hauptsächlich doch zu einem Objekt weg vom Stadtzentrum. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass das Versteck nördlich von Paderborn war.
Davon ausgehend, dass er alles dafür tat vom eigentlichen Festhalteort abzulenken, dann wäre es auch denkbar, dass das Versteck völlig woanders lag, oder?
Wäre sowas wie eine Halle/Lagerraum/Werkstatt mit einem separatem, abschließbaren Raum als Festhalteort auch denkbar? Oder auch ein kleineres Gebäude mit verschließbarem Lagerraum/Keller, das dem Täter zur Verfügung stand und direkt mit dem Auto angefahren werden konnte (Zufahrt nicht einsehbar oder Tiefgarage).
Dass er da Arbeitslos war, denke ich nicht. Denke er war eher völlig unauffällig, könnte sich aber nach der Tat irgendwie verändert haben z.B. Gewichtszunahme, Alkoholkonsum, Gereiztheit o.ä..
Was ich mich frage ist, ob nach der langen Zeit nicht hilfreich sein könnte, den Fall nochmal neu aufzugreifen und sich mit Fragen in Tageszeitungen in NRW oder einer Fernsehsendung an die Öffentlichkeit zu wenden.
Vielleicht lebte der Täter doch ganz woanders und jemandem fällt doch noch etwas von damals ein. Er könnte mit einem bestimmten Fahrzeug in dieser Zeit auswärtig (beruflich, Urlaub, Besuch) in der Region gewesen sein, kannte sich aber dort von früher aus (zum Beispiel dort aufgewachsen und dann umgezogen).
Und was mir nicht in den Kopf will: Er war mit Frauke gleich 3x im selben Gebiet. Man kennt sogar die Zeiten. Warum fuhr er gleich 3x in dieses Gebiet? Er muss doch gewusst haben, dass das Handy geortet wird und trotzdem fährt er noch weitere 2x dahin? Dieses Verhalten passt nicht zu einem unsicheren Täter. Das ist schon fast dreist, wenn man bedenkt, dass er sogar tagsüber ganz nah bei Fraukes Wohnung mit ihr war. Was machte ihn so unauffällig, dass er sich sogar sowas traute?
All diese Punkte sprechen für mich gegen eine Person, die in dem Umkreis wohnhaft wäre, denn selbst wenn er keine direkten Nachbarn hätte, musste er doch damit rechnen von einer Kamera, einem anderen Autofahrer, Bewohnern aus der Nachbarschaft/Dorf gesehen zu werden. Vergessen wir nicht, er wusste, dass nach Frauke gesucht wird.
Auch über die Handyortung wurde öffentlich berichtet. Und er fährt mit ihr bis zu ihrer Straße? Woher wusste er, dass z.B. keine Straßenblockaden (Autobahn und/oder Landstraße) von der Polizei geplant waren? Das wäre doch durchaus ein realistisches Szenario gewesen.
Beim letzten Gespräch über 5 min. wäre er dann wahrscheinlich nicht mehr aus der Stadt gekommen. Warum riskierte er das? Wusste er, dass der Anruf von tagsüber sich “abschwächend“ auf die Suche nach Frauke durch die Polizei ausgewirkt hatte?
Wenn man bedenkt, dass der Empfang des Sendemastes bis nach Bad Driburg reichte, dann wäre es mMn nicht verkehrt, sich in dieser Gegend nach bestimmten Objekten, die zum Täterprofil passen, genau anzuschauen.
Wir wissen nicht, was Frauke mit den 3x Mama sagen wollte, aber es wäre mMn nicht auszuschließen, dass sie einen Hinweis in Richtung/Umgebung von Bad Driburg geben wollte. Dass die Umgebung von Bad Driburg bis heute nicht in Betracht gezogen wurde, kann ich mir nicht vorstelle. Außer, es liegen Erkenntnisse vor, die diese Gegend eindeutig ausschließen.
Dass Untersuchungsergebnisse vorliegen, wurde ja berichtet. Nur welche, das wurde (außer Täterprofil) nie preisgegeben.
Wir haben lange nichts zum aktuellen Ermittlungsstand gehört. Die EB sind mit Informationen zum Fall sehr zurückhaltend. Denke, wenn sich da wirklich etwas bewegt, werden wir es bestimmt erfahren. Solange sollte man abwarten und vertrauen, dass sie ihre Gründe haben werden.
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Um an einen möglichen Mitwisser oder Zeugen zu appellieren gibt es jetzt auch ein neues Video. Fraukes Mutter Ingrid Liebs hat sich unter anderem mit Hilfe einer Onlinezeitung (Weser-Ith News) an Schauplätze des Verbrechens begeben und spricht über aus ihrer Sicht wichtige Anhaltspunkte.
https://www.radioherford.de/nachrichten/der-fall-frauke-liebs.htmlEs enthält zwar keine Neuigkeiten, dennoch finde ich es persönlich sehenswert. Interessant fand ich auch als nicht Ortskundige die Eindrücke von den Orten (Industrie-/Gewerbegebiete), woher die SMS und Anrufe stammten und von weiteren relevanten Orten, wie etwa der Straße und dem Haus, wo Frauke damals wohnte.