Mord an Frauke Liebs
06.09.2019 um 03:24Freyfrau schrieb:Deshalb fällt es mir sehr schwer, mir eine Frauke namentlich bekannte Person als Täter vorzustellen. Wenn dem so wäre hätte sie meiner Ansicht nach spätestens im letzten Gespräch den Namen genannt. Ich denke ihr war klar es geht zu Ende. Warum hätte sie den Täternamen noch verschweigen sollen?Das sagt sich so leicht. Natürlich ist es als Außenstehender recht einfach zu behaupten dass Frauke ja einen eindeutigen Hinweis auf den Täter hätte geben, gar seinen Namen nennen können - aber versetze dich kurz in ihre Lage. Würdest du das auch sagen wenn der Täter - beispielsweise - mit Pistole vor ihr stand, während sie telefonierte? Oder ihr - beispielsweise- gar die Pistole an den Kopf hielt, während sie telefonierte? Denkbar ist auch dass er ihr drohte von wegen "wenn du was sagst bringe ich dich und danach deine Familie um". Da muss man schon abgebrüht bzw. lebensmüde sein um da cool den Namen des Täters oder einen eindeutigen Hinweis auf diesen zu nennen. Das klingt sehr viel leichter als es tatsächlich ist. Ich vermute zwar auch wie du dass Frauke mehr oder weniger klar war dass der Täter sie nicht mehr lebend gehen lassen würde, jedoch heißt das nicht automatisch dass ihre Hoffnung, wieder rauszukommen, bei 0% lag. Nicht bei "gerade mal" 1 Woche Gefangenschaft, denn zum Zeitpunkt des letzten Telefonats war "erst" 1 Woche vergangen in der sie weg war. Ein Funken Hoffnung, dass alles wieder gut werden würde, war bestimmt noch vorhanden (bei jemanden, der zB 6 Monate gefangen gehalten würde könnte man eher annehmen, dass er das Risiko eines eindeutigen Hinweises eingehen würde da bei solch einem Zeitraum der Gefangenschaft eher anzunehmen ist, dass die Person keine Hoffnung auf Freilassung mehr hat). Einen eindeutigen Hinweis auf den Täter zu geben hätte bei Frauke den sicheren Tod bedeutet. Nichts Eindeutiges zu sagen stellt dabei immer noch die sicherere und erfolgsversprechendere Variante dar (es hätte ja sein können dass die Polizei sie durch die Handyortung doch noch irgendwie findet, der Täter Fehler beging und und und. Als entführte Person redet man sich sowas bestimmt immer wieder ein um irgendwie über den Tag zu kommen,
Siehe Natascha Kampusch. Sie war in den Jahren ihrer Gefangeschaft mit ihrem Entführer sogar im Urlaub. Wieso sie das nicht als Gelegenheit wahrnahm zu fliehen begründete sie damit dass er sie zuvor bedroht hatte, sollte sie einen Versuch dahingehend starten.