@Mister-X Deine Einteilung in einem planenden Täter halte ich für richtig.
Mister-X schrieb:Die L775 führt von Paderborn direkt nach Nieheim. Eine frühest mögliche Verbindung zur bekannten Zelle Nieheim schätze ich hier auf Höhe Merlesheim. Eventuell ist zuvor schon ein Kontakt von einem höheren Punkt entlang des Eggekamms möglich.
Bei der Wegführung von Paderborn nach Nieheim führt die L775 durch die Ortschaft Benhausen.
Um diese herum führt U-Förmig die Bahnlinie und mindestens einmal muss man diesbezüglich diese an einer Bahnschranke überqueren.
Diese ist mehr geschlossen, als geöffnet und diese Erkenntnis hielt mich davon ab zu glauben, dass er diese Strecke wählte.
Interessant fand ich, dass die L755 nicht nur Paderborn mit Nieheim verbindet, sondern auch alle weiteren Standorte der Sendemasten, außer Hövelhof-Dreihausen.
Mister-X schrieb:Das Zeitfenster zwischen Initialereignis und der ersten SMS ist nicht allzu groß.
Nehmen wir mal an, es wäre ein "unbekannter Täter".
Warum sollte dieser ihr Handy wieder "fit" machen?
Jeder Täter wäre doch alleine schon aus Ortungsgründen froh, wenn das Handy eines Opfers schon ausgeschaltet ist.
Nehmen wir mal an, es ist so wie du andenkst und Frauke wurde im Umfeld ihres Wohnhauses in ein Fahrzeug verbracht.
Da denke ich nicht an einen Unbekannten, der ein bestimmten Opfertyp sich aussuchte und Frauke zufällig Opfer wurde.
Diese Täter haben ja ein Ziel und dieses hat ein sexuellen Hintergrund.
Da wird erstmal das Ziel verfolgt und nicht zwecks Ablenkung jemand angeschrieben um diesen zu beruhigen.
Für mich ist es viel wahrscheinlicher, dass sich Täter und Opfer kannten.
Egal wo sie jetzt in ein Auto gestiegen oder verbracht wurde, ich finde es nachvollziehbar, dass man erstmal eine Distanz aufbaut, zum Ort des Geschehens.
So unter dem Motto, aus den Augen, aus dem Sinn, falls jemand mal etwas bemerkt haben soll.
Für mich kann das nicht aus einer spontanen Idee des Täters geschehen sein, sondern dieser ist nicht nur ein planender Täter (im kriminalistischen Sinn), sondern das ganze war von Anfang an so geplant.
Insbesondere das Festhalten über mehrere Tage/Wochen und die Telefonate.
Auch das ihr Handy keine 2 Stunden nach verlassen des Pubs wieder funktionierte, halte ich nicht dem Zufall geschuldet.
Irgendwann wäre der Akku so oder so bei einem Festhalten entleert gewesen.
Das es schon im Pub geschah, ist nicht vorhersehbar gewesen, aber auch egal, weil für den Plan sie später telefonieren zu lassen, war er vorbereitet!
Mister-X schrieb:Ob die Telefonkontakte rein als Ablenkmanöver dienten, zweifle ich sehr stark an.
Ich bezweifelte das von Anfang an.
Mister-X schrieb:Immerhin ging der Täter mit diesen Ausfahrten ein gewisses Risiko ein. Der planende Täter wog ab, ob dieses Risiko mehr Gefahr oder Nutzen bringt.
Der Nutzen wird aber nicht in dem Inhalt des Gespräches liegen, sondern in den Telefonaten an sich.
Das hat für mich etwas persönliches gegen jemanden.
Wenn es sich gegen Chris richtete, dann muss er ja gar nicht sich das erklären können.
Es kann sein, dass sich jemand noch an die Verbindung zwischen Frauke und Chris störte, den Chris aber überhaupt nicht auf dem Schirm hat bzw. keine persönliche Konfrontation voraus ging.
Auch das sie sagte, dass sie zeitnah nach Hause kommt und es nicht passiert, spricht für mich, dass diese Telefonate als Mittel zur Rache oder Eifersucht oder sonst was benutzt wurden.
Ich möchte nicht wissen, wie sich die Familie und Chris gefühlt haben, als sie dann mehrmals nicht nach Hause gekommen ist.
Das hat ja schon was von Psycho-Terror.
Mister-X schrieb:Mönkeloh liegt auffallend nahe am Wohnort von Frauke. Möglich, dass es einen Bezug in diese Richtung gab.
Frauke sprach davon, dass sie sich dabei in Paderborn befindet und da kann ich mir die Nähe damit erklären, dass man Frauke vielleicht wirklich im Glauben lies, dass sie wieder nach Hause kommt.
Im letzten Telefonat wird nicht mehr angekündigt, dass sie zeitnah nach Hause kommt.
Das wird Frauke nach dem 2 oder 3 Mal dann auch gewusst haben.
sören42 schrieb:Die Strecke L775 und auch der Ablageort sind in unmittelbarer Nähe einer IC/EC Strecke und hier speziell von Überbrückungen der IC/EC Strecke durch eine Straße (bei Herbram Wald, Ablageort) oder Untertunnelung der L775 unter der IC/EC Strecke (insgesamt 4 mal auf der Strecke). Kann auch Zufall sein, aber vielleicht kann man was damit anfangen.
Stimmt, hatte ich schon ganz vergessen gehabt.
Dieser Fall beinhaltet aber mir schon zu viele Zufälle.
Diese Bahnstrecke führt vom BF Paderborn, ohne Halt am Pub vorbei, an der L755, direkt am Sendemasten Benhausener Feld entlang und der Fundort liegt 20 Kilometer weiter nur 200 Meter Luftlinie von der Bahnstrecke entfernt.