birkensee schrieb:Wenn man in diesem Forum Beiträge postet, steht es allen anderen frei, sich dazu - mit Zustimmung oder Kritik - zu äußern. Voraussetzung ist allein Sachlichkeit. Und das gilt auch für die Beiträge, die man zur Diskussion stellt.
Dann sollte man sich an die Fakten halten und nicht irgendwelche Dinge total überspitzt überzuinterpretieren oder gar einem zu unterstellen.
Aber gut, fangen wir mal an, deine Sachlichkeit genauer zu betrachten:
birkensee schrieb:Leugnet man jedoch jeden Zwang durch den Täter, leugnet man auch, dass FL als Entführungsopfer telefoniert.
Wann wurde eine Entführung geleugnet? Zitiere mir dazu bitte eine Stelle aus meinen letzten Beiträgen.
birkensee schrieb:Wenn jemand in diesem Forum FL ein freiwilliges Verschwinden unterstellt, das auch noch während der Telefonate andauerte
Again: Wann wurde eine Entführung geleugnet? Zitiere mir dazu bitte eine Stelle aus meinen letzten Beiträgen.
birkensee schrieb:Und das sind nur einige "Verhaltensweisen", die man FL mit logischer Notwendigkeit unterstellt, wenn man von einem freiwilligen Verschwinden FLs noch während der Telefonate ausgeht.
Again and again: Wann wurde eine Entführung geleugnet? Zitiere mir dazu bitte eine Stelle aus meinen letzten Beiträgen.
birkensee schrieb:Mit einer solchen "Theorie" macht man einem hilflosen Verbrechensopfer eine Person, die zu dem "Verhängnis", an dem sie zugrunde ging, selbst erheblich beigetragen hat.
Interessant. Wann und wo hast du nochmal eine derartige Theorie gelesen? Vorallem die von mir stammen soll? Irgendwo auf den letzten Seiten?
Es bist absolut inakzeptabel mir absichtlich fälschlicherweise eine Meinung zuzuordnen, und das obwohl aus meinen Beiträgen ganz klar und deutlich hervorgeht, was ich damit meine, wenn ich sage :
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Frauke den Täter während der Entführung in seinem Handeln und Tun beeinflusst hat!Was genau in an so einem Satz nicht zu verstehen oder anders gefragt: an welcher Stelle interpretierst du eine von mir getätigte Aussage über eine Freiwilligkeit?
Auf Hirngespirnste habe ich keine Lust.
Es ist wirklich anstrengend sich ständig wiederholen zu müssen. Vorallem ist es schwierig mit dir über ein Thema sachlich zu diskutieren, wenn du offensichtlich nicht auf dem selben Wissensstand bist, was die Psychologie während einer Entführung betrifft.
Aber gerne kläre ich dich ein wenig auf und nenne dir mal einige Fakten und nehme dir die Arbeit:
¹Bei langfristiger Geiselnahme können trotz starker individueller Unterschiede in den Reaktionen vier Phasen der psychischen Auswirkungen verallgemeinert werden:
1) Schockphase mit allgemeiner Desorientierung, 2) akute Widerstandsphase mit Aufladung von Aversionen gegen die Geiselnehmer,
3) nach kurzer Zeit auftretende Resignationsphase mit Machtlosigkeits- und Verlassenheitsgefühl,
4) Erschöpfungszustand.
Außerdem kommt es oft vor, das Entführungsopfer versuchen, den Geiselnehmern, die alle Macht über ihr Leben haben, alles recht zu machen.
Um den Täter zu beschwichtigen, in dessen Macht es liegt, das Leben zu beenden, wird jedes Opfer aus reinen Selbsterhaltungsgründen zunächst einmal alles tun, was der Täter verlangt.
Zum Täter eine Art persönliche Verbindung aufzubauen, um sich seine Gunst zu verdienen, sei ebenso normal, wie sich mit den Tätern gegen den vermeintlichen Aggressor zu verbünden. (Kennen wir als Stockholm Syndrom. Aber das ist hier sicher nicht der Fall.)
Dann gibt es noch das Lima-Syndrom.
Dieses Syndrom ist eine komplexe psychologische Situation, die im Kopf eines Entführers auftreten kann,bei der der Entführer eine emotionale Bindung zu seinem Opfer aufbaut.
Paradoxerweise beginnt der Entführer, sich in das Opfer hineinzuversetzen, sich um dessen Bedürfnisse und sein Wohlbefinden zu kümmern. Frauke wurde über eine Woche festgehalten. Mitten im Hochsommer muss sie ja was zu trinken bekommen haben, auf Toilette gegangen sein. Gehe ich von aus, vorallem weil die Kleidung "sauber" war.
Bei diesem Syndrom versucht der Entführer zu vermeidet, dem Opfer zu schaden. Klingt paradox, ja. Gibt es aber.
Er gibt dem Opfer gewisse Freiheiten oder lässt es sogar frei. Er sorgt sich um seine körperliche und emotionale Verfassung. Er beginnt Gespräche über ganz unterschiedliche Themen. Er kann sogar Versprechungen machen wie „Ich werde dich beschützen“ oder „Dir wird nichts passieren“.
Die Chance, dass Geiseln überleben steigt, je länger sie gefangen gehalten werden. Wenn sich eine gewisse Beziehung zwischen Geiseln und Entführern aufbaue, liege auch die Tötungsschwelle bei dem Entführer höher.
Jede Verhaltensweisen sind von verschiedenen Variablen abhängig, sowohl vom Entführer und der Entführung als auch vom Opfer. Die Psyche ist ein extrem komplexes Thema.
Man kann nicht einfach nur behaupten oder davon ausgehen, dass der Entführer 1. entführt hat 2. gequält hat 3. Getötet hat. Und dazwischen passiert einfach nichts auf emotionaler und psychischer Ebene! Das sehen wir doch am allerdeutlichsten was FLs Fall betrifft, wie verrückt und unlogisch das ganze ist.
Und genau wegen diesen
birkensee schrieb:Wenn jemand eine solche "Theorie" diskutieren möchte, dann bitte mit klaren und plausiblen Begründungen für das FL unterstellte Verhalten.
Das sollte zunächst als plausible Begründung reichen. Wäre aber auch nicht das erste Mal, dass ich meine Theorie begründet habe.
Das ziehe ich mir auch nicht aus den Achseln herbei, sondern sind nachgewiesene psychologische Befunde. Wiederzufinden bei etlichen Entführungen auf der gesamten Welt.
Und ja, nach all diesen Tatsachen klingt meine Theorie für mich am plausibelsten.
¹https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/geiselnahme/5638