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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

13.06.2019 um 21:51
@Gogo84
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Der muss einen Vorteil daraus gezogen haben. Welchen?Evtl Das sie nicht gesucht wird!
Nach meiner Wahrnehmung gibt es bei den Telefonaten eine deutliche Veränderung.

Das erste 1. Telefonat war nach meiner Meinung klar auf eine Beruhigung und den Eindruck von freiwilligem Verschwinden angelegt:
"Hallo Christos, ich wollte sagen, dass es mir gut geht und dass ich bald nach Hause komme. Sage Mama und Papa und den anderen Bescheid."

Natürlich gibt es bei einem Entführungsopfer situationsbedingte Einschränkungen: Man kann von ihm nicht erwarten, dass es völlig überzeugend und in aller Fröhlichkeit den Eindruck von Freiwilligkeit vermittelt - daher nach meiner Ansicht die Beschränkung auf einen vorgegebenen Text und der sofortige Abbruch des Gesprächs, ohne Zulassung irgendeiner Reaktion von Chris, nach "Abspulen" dieses Textes. Zudem war es ja der erste Versuch, FL telefonieren zu lassen.

Aber mit diesem Anruf waren bei der Polizei bereits sehr starke Zweifel an einem Verbrechen geweckt.

In großem Kontrast dazu das letzte Gespräch, in dem dem Entführer offenbar nichts mehr an Beruhigung lag (sondern nur noch daran, dass Hinweise auf ihn unterblieben). Aber zu diesem Zeitpunkt war die Polizei bereits von einem freiwilligen Verschwinden FLs völlig überzeugt.
Ich halte das nicht für einen Zufall.


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13.06.2019 um 22:43
Zitat von DoverexDoverex schrieb:"Warum stellte kein einziger von den Journalisten - in nun fast 13 Jahren - niemals die Frage den Ermittlern, ob diese letzte Einbuchtung in Nieheim der Wahrheit entspricht oder nicht"? Schließlich wäre diese Einbuchtung, so es sie tatsächlich gab, keine Nebensächlichkeit, oder?
Woran liegt das? An schlechter Recherche, an Desinteresse oder weil man eh oft nur mehr im digitalen Zeitalter "Einer vom Anderen" abschreibt?
Das da jemand abschreibt mag vielleicht sein...im Moment habe ich allerdings nicht die Zeit und Muße alles nach einen "offiziellen" beglaubigten Interview zu durchforsten. Allein diese ganzen Höxter und Lüdge Artikel verzerren das ungemein.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ich denke hier unten 2 Möglichkeiten an, WARUM die Polizei vielleicht die klare Info darüber zurückhält - falls es diese letzte EInbuchtung auch tatsächlich gegeben hätte.

1) Wie im Fall Rebecca Reusch, wo diese Info raus kam, dass alle Autos auf der Autobahn die Richtung Polen fahren automatisch geblitzt und erfasst werden, wegen Autoverschieberei. Auch hier schnaubte dann die brandenburgische Polizei-Behörde vor Wut, dass diese Info überhaupt von den Berlinern raus kam.
Hier bei Frauke auch, es wäre ja voll klar dann, wenn diese letzte Einbuchtung festgestellt werden konnte ohne dass ein Handy für irgendeine Kommunikation zu benutzen, dass ein aufgedrehtes Handy und dessen Einbuchtung vollauf & allein genügt, um den Standort des Handys feststellen zu können.
Das solche öffentlichen Infos der Polizei für die Verbrechensaufklärung nicht wirklich passen kann, könnte darin ja gut möglich sein? Gerade eben oben beim Fall Reusch zeigt es doch deutlich auf, wie die Polizei zu ihren Daten kommt, hält sie gerne vollständig verdeckt vor der Öffentlichkeit und lässt sich nicht gerne in ihre Karten schauen. :D

Und 2)
wäre eben diese Ermittlung und Feststellung der letzten Einbuchtung von der Unterschrift des Richters damals (2006) nicht gedeckt gewesen. Hätten sie gar nicht tun dürfen, wenn das Handy in diesem Moment zu keinerlei Kommunikation von Frauke benutzt wurde - also dort dann nur aufgedreht wurde - (so war damals die Gesetzeslage) bei einem Sendemasten-Nieheim.
In die Richtung denke ich wird es auch gehen...man muss auch nicht immer allen alles auf die Nase binden. Ob es rechtlich abgedeckt wäre bin ich mir unsicher aber dafür einen Durchsuchungsbeschluss und vielleicht noch einen gerichtsfesten Beweis zu bekommen...das denke ich nicht.


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13.06.2019 um 23:39
Es ist hier oft die Rede davon, dass der Ablegeort so abgelegen sein soll ( unfreiwilliges Wortspiel). Wenn er dort ist, wo ich am Ostermontag diesen Jahres spazieren war, ist er das doch gar nicht, oder? War das nicht ganz in der Nähe der Gastronomie „ Golfstübchen“ in Herbram Wald, das zumindest in den Sommermonaten gut besucht ist? Oder vertue ich mich da? Weiß jemand, ob da noch ein Gedenkkreuz o.ä. steht) Das habe ich nämlich nicht gesehen...


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14.06.2019 um 00:02
@birkensee
Das ist auch kein Zufall... und das das letzte Telefonat so anders verlaufen ist als die anderen auch nicht... !Es stand schon bevor angerufen wurde fest das es das letzte Telefonat sein wird. So eine krasse Veränderung nimmt man sich doch vor.. genauso wie es Absicht war das die vorherigen Kontakte so kurz waren ... genauso wird es auch Absicht gewesen sein sie da länger telefonieren zu lassen.
Die Angehörigen haben meiner Meinung nach genau das empfunden was dieses Gespräch auch bewirken sollte... es klang nach Abschied. Und es war einer!
Der Täter hatte das erreicht was er wollte. Es gab keine Notwendigkeit /keinen Grund mehr dieses Spielchen weiterführen und sie musste sterben. Das stand schon vor diesem Telefonat fest.


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14.06.2019 um 00:44
@Gogo84
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Das ist auch kein Zufall
Wenn es tatsächlich kein Zufall war, würde das bedeuten, dass

1. der Täter auf jeden beruhigenden Effekt im letzten Telefonat (es gab ja auch - zum ersten Mal - überhaupt keine Rückkehrankündigung mehr) verzichten konnte, weil er inzwischen wusste, dass die Polizei an einem freiwilligen Verschwinden FLs nicht im geringsten mehr zweifelte;

2. dass der Grund für dieses letzte Telefonat nicht die Absicht des Täters war, damit die Polizei von einer Suche abzuhalten.


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14.06.2019 um 00:59
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Es sei denn, der Täter hatte irgendeinen Kontakt zu FLs Freundeskreis (ohne jedoch selbst dazu zu gehören; unter dieser Voraussetzung hätte er der Überprüfung durch die Polizei entgehen können).
Die Empörung über die Einstellung der Ermittlungen war unter denen, die FL nahe standen, groß. Ich glaube nicht, dass es schwierig gewesen wäre, diese Information in einem völlig unverdächtigen Gespräch zu erhalten.
möglich...also ich denke das er schon ungefähr wusste was passiert aber eben nicht alles. Das die Fahndung zurück genommen usw. ließ sich ja auch auch aus den Medien auch entnehmen.

Meine Vermutung ist er hat sich "erschreckt" als bekannt wurde das ihr Handy zuerst in Nieheim geortet wurde. Dazu noch die ganzen Aufrufe das sich Frauke melden soll usw. Da hat er alles daran gesetzt um abzulenken. Als er gesehen hat das es mit SMS bzw. Anrufen gut funktioniert hat wurde das ganze weiter getrieben. Nach dem Sonntagsgespräch muss ihm wohl bereits klar geworden sein das es so langfristig nicht weitergeht und es auch keine Fortschritte mehr bringt. Mit jeden Telefonat oder Fahrt ist zudem das Risiko gestieg entdeckt zu werden. Da wurde nochmal alles auf eine Karte gesetzt und das letzte Telefonat ist so ausgefallen wie wir es kennen...quasi als Abschied.


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14.06.2019 um 01:24
@orenoa
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Das die Fahndung zurück genommen usw. ließ sich ja auch auch aus den Medien auch entnehmen.
Nein, in den Medien gab es nicht den geringsten Hinweis darauf.
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Meine Vermutung ist er hat sich "erschreckt" als bekannt wurde das ihr Handy zuerst in Nieheim geortet wurde. Dazu noch die ganzen Aufrufe das sich Frauke melden soll usw. Da hat er alles daran gesetzt um abzulenken.
Das Merkwürdige ist aber, dass ihm die 1. SMS überhaupt nicht geschadet hat - im Gegenteil. Die Polizei hat ihre Fahndung (nachdem sie nach dem Leichenfund in vollem Umfang aufgenommen wurde) auf den Großraum Nieheim (eine ziemlich überschaubare Gegend) konzentriert und dort nicht die kleinste Spur gefunden.

Ebenso hat die zweite Schlussfolgerung, die man aus einer von FL in der Nieheimer Gegend freiwillig verfassten SMS ziehen muss, absolut nichts gebracht.
Wenn FL mitten in der Nacht unter diesen Umständen freiwillig nach Nieheim gefahren wäre, hätte es sich um eine ihr vertrautere Person handeln müssen. Aber es wurden alle Personen, zu denen FL SMS-, Email- oder Telefonkontakt hatte, mit großem Aufwand überprüft. Deshalb glaube ich, diese 1. SMS war eine falsche Fährte des Täters.


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14.06.2019 um 01:26
Jedesmal bevor sich was verändert hat gab es eine Pause mit den Anrufen.
- Erste Sms aus Nieheim in der Nacht ihres Verschwindens von Di.auf Mi. (Zeit schaffen!)
- Mi. kein Anruf ( T: Was mache ich als nächstes?)
- Do. Erster Anruf
- Fr. SMS, Rückruf
- Sa. Anruf um 14.00 ( Polizei enpfindet diesen Anruf quasi als ene Entwarnung, Bevölkerung hängt Suchplakate ab usw)
- So. Anruf
- Mo kein Anruf (T :Was mache ich als nächstes?)
- Di letzter Anruf

So als hätte er diese Tage gebraucht um die weitere Vorgehensweise zu planen und sich zu Informieren ... BSp.: Spaziergänge in der Innenstadt... so bekommt man ja auch besser die Reaktion der Öffentlichkeit mit...


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14.06.2019 um 01:48
@Gogo84
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Jedesmal bevor sich was verändert hat gab es eine Pause mit den Anrufen.
Das stimmt. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass FL erst wenige Stunden nach ihrer Entführung noch gar nicht in der Lage gewesen wäre, in ausreichender Selbstbeherrschung ein Telefonat zu führen.
Aber ich bezweifle auch, dass dieser Anruf am Donnerstag von Anfang an geplant war: Es ist doch auffällig, dass am Donnerstag ein Appell an FL veröffentlicht wurde, sich zu melden (und diesem Appell war ja zu entnehmen, dass die Polizei von einem Verbrechen zumindest noch nicht überzeugt war), und dann am späteren Donnerstagabend ein solcher Anruf stattfand, der die Zweifel der Polizei auf das Schönste bestätigte.
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:- Sa. Anruf um 14.00 ( Polizei enpfindet diesen Anruf quasi als ene Entwarnung, Bevölkerung hängt Suchplakate ab usw)
Soweit ich es verstanden habe, war schon mit dem 1. Anruf am Donnerstag viel erreicht worden (aus Tätersicht) und der Anruf am Samstag für die Polizei zwar noch eine weitere willkommene Bestätigung, aber eigentlich nicht mehr so wichtig. Über diesen Anruf sagte Herr Östermann im Stern-Interview:
"Wenn es bei der Polizei vielleicht noch den Verdacht gab, die Frauke werde festgehalten, dann wurde er durch diesen Anruf tagsüber weiter abgeschwächt."

Dass es am Montag keinen Anruf gab, ist auffällig. Vielleicht gab es dafür einen banalen Grund, aber ich finde es plausibel, dass der Täter, wie Du vermutest, Zeit für einen Entscheidung brauchte.


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14.06.2019 um 12:08
Zitat von orenoaorenoa schrieb:In die Richtung denke ich wird es auch gehen...man muss auch nicht immer allen alles auf die Nase binden. Ob es rechtlich abgedeckt wäre bin ich mir unsicher aber...
Ich bin mir relativ sicher, dass so eine Einbuchtung-Erhebung rechtlich nicht klar abgedeckt gewesen wäre.

Über die möglichen Daten einer letzten Einbuchtung wäre dies hier vorgegeben:
Die Daten fallen nicht anlässlich eines Kommunikationsvorgangs an, sondern im Bereitschaftszustand eines Mobiltelefons, der erst technische Voraussetzung eines Kommunikationsvorgangs ist.
Und genau auf solche Daten (wie oben erwähnt), bezieht sich der nächste von mir zitierte Absatz:
Anders als noch die bis zum 31.12.2007 geltende Vorgängerregelung aus §§ 100g bzw. 100h StPO ist der zu übermittelnde Datenbestand nicht mehr auf eine tatsächliche Verbindung (daher auch die frühere Bezeichnung als Verbindungsdatenauskunft) beschränkt, sondern verpflichtet heute die TK-Dienstleister, alle in seinem Gewahrsam befindlichen Verkehrsdaten, die in §§ 96 Abs. 115 und 113a16 TKG benannt sind, preis zu geben.
Quelle: https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2010/maerz/detailansicht-maerz/artikel/funkzellenauswertung.html

Kurz um, es geht also darum, mit einem rein nur aufgedrehten Handy, welches für keinerlei Komminikation benutzt wird, etwa ein Bewegungsprofil erstellen zu dürfen. Bei der Gesetzesänderung 2008 ging es also darum, wenn ein Handy irgendwo an einem Punkt auch überhaupt nicht für eine Kommunikation benutzt wurde, darf man nun sehr wohl auch feststellen, wo dieses Handy sich zu einem Zeitpunkt befunden hätte/hat.

Das geht meiner Meinung nach aus diesem Zitat unten in dem Artikel auch klar hervor:
Diese Frage ist von hoher praktischer Relevanz, da im Falle der nicht vorhandenen Bezugstatsachen, auch wenn es sich um schwerste Delikte wie Mord oder Totschlag handelt, die Maßnahme von vornherein ausscheiden würde.


Zusammenfassend würde ich denken, die Polizei hatte 2006 dazu nicht die Befugnis/Erlaubnis durch die richterliche Unterschrift erhalten, etwa die reine Einbuchtung und somit den Standort von Fraukes Handy - wenn eben keinerlei Kommunikation daraus erfolgte - festzustellen.

Heisst auf gut deutsch, bei allen anderen Kontaktaufnahmen trifft dies in Fraukes Fall zu (eine Verbindungsdatenauskunft - etwa die SMS aus Nieheim, Telegespräch am Freitag etc....) hier wurde ihr Handy ja auch sehr wohl zu einer Kommunikation immer benutzt, doch gerade bei der möglichen letzten Einbuchtung des Handys (Gerücht) würde dies keinesfalls so zutreffen, sondern müsste juristisch unter einer Verkehrsdatenauskunft gewertet werden. Und diese Verkehrsdatenauskunft hat diese Unterschrift damals des Richters nicht beinhaltet.
Der Unterschied (Verbindungsdatenauskunft zu Verkehrsdatenauskunft) hört sich klein an ist aber bedeutend, so wichtig und bedeutend dass deshalb auch das Gesetz (ab)geändert wurde.

Was der Richter also bei Frauke damals 2006 unterschrieben hat war eine Verbindungsdatenauskunft, es müsste also darin zwingend zu einer tatsächlichen Verbindung zu einem anderen Telefon/Handy kommen, um dann den Standort/Einbuchtung des Handys überhaupt feststellen zu dürfen.


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14.06.2019 um 14:40
Zitat von abberlineabberline schrieb:Auf Seite 3588 findest Du einen Beitrag von Mister X, der sich dankenswerterweise diesbezügl direkt an t-online gewendet hat.
Die Quellen für die Aussage sind demnach das Buch "Tatort ungeklärte Fälle" von Natalis Artor, sowie eine angebliche Aussage von Herrn Östermann in der Sendung Hallo Deutschland aus dem ZDF vom 22.06.11
Herr Östermann habe den Punkt vor Herausgabe des Artikels nicht dementiert. Aber...das sind somit immer noch nur vage Aussagen. Danke an Mister X
Leider findet man die Hallo Deutschland Sendung nirgends, somit ist das alles möglich, aber nicht für uns wirklich belegbar.
Es gab meiner Erinnerung nach diesen Beitrag hier, in dem diese Aussage gefallen sein soll
und zwar von Östermann persönlich: ZDF: Hallo Deutschland 20. Juni 2008 WDR: Kriminalreport 31. März 2008

Ich kann mich noch sehr gut an diese Beiträge hier Beitrag von cherrylips (Seite 214) (ab 20:47 Uhr) von @cherrylips und @zweiter im Jahre 2011 erinnern. Sie haben auch die Sendung verlinkt in der Herr Östermann dies gesagt haben soll. Leider war der Link damals als ich einstieg (2013) nicht mehr aufrufbar.

Das Herr Östermann dies so gesagt haben kann, dem widerspreche ich auch nicht. Ich sage nur, dass dies die einzige, gesicherte Quelle für diese Aussage zu sein scheint und ich wundere mich weiterhin, warum man diese Angaben nicht in vielen anderen TV Beiträgen und Artikeln zu dem Fall erwähnt hat. Unwichtig finde ich diese spezielle Info nicht. Es muss also einen Grund geben, warum man diese Information nun für nicht mehr erwähnenswert hält.

Wenn das Handy noch mal bei Nieheim eingeschaltet wurde (laut @misterx noch in der Nacht des letzten Anrufes von Frauke), dann muss es dafür einen Grund gegeben haben. Wenn Frauke dort auch festgehalten wurde, wäre das nicht kontraproduktiv für einen aus der Nieheimer
Gegend stammenden Täter?


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14.06.2019 um 14:58
@birkensee
Ob das von Anfang an zum Plan gehörte oder nicht können wir nicht sagen... Fakt ist : es ist solange nix passiert bis die erste Reaktion aus der Öffentlichkeit zu diesem Fall kam und das war der Appell an Frauke sich zu melden. Das hat dem Täter scheinbar die Bestätigung gegeben das man glaubt die erste SMS aus Nieheim sei von Frauke geschrieben worden und.... das sich bisher niemand gemeldet hat der das Gegenteil behauptet. Und dann ist er erst den nächsten Schritt gegangen... Selbst die Angehörigen haben diese SMS als freiwillig empfunden. Donnerstag Nachmittag der Appell und Donnerstag sobald es dunkel wird der Anruf.
Jeder hat sich nach der ersten SMS auch sicher gefragt was sie überhaupt in Nieheim wollte da sie eigentlich keinen Bezug zu Nieheim hatte oder zumindest wusste niemand davon. Das hatte sich spätestens dann erledigt als sie angefangen hat zu betonen das sie in Paderborn ist. Nicht unweit ihrer Wohnung.
Vielleicht waren dem die Industriegebiete auch völlig egal und er hatte gar kein Bezug dazu sondern hat er sich im Dunkeln abgelegene Örtchen in der Nähe ihrer Wohnung ausgesucht und wollte so den Bezug zu ihrer Wohnung herstellen.


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Mord an Frauke Liebs

14.06.2019 um 15:34
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Vielleicht waren dem die Industriegebiete auch völlig egal und er hatte gar kein Bezug dazu
Das Logischste wäre doch, wenn diese eben schnell für ihn zu erreichen gewesen wären, und zudem ausreichend Schutz geboten hätten. Ein Kastenwagen fällt dort nicht auf, allein auf weiter Flur schon wesentlich mehr.
Anstatt sich auf (nahen und entfernteren) Bekanntenkreis und Nieheim festzulegen, hätte ich mir erhofft, dass die Polizei vermehrt diesen logis(tis)chen Aspekt verfolgt, und Alleinliegenschaften östlich von PB stärker ins Visier genommen hätte.


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Mord an Frauke Liebs

14.06.2019 um 15:40
Zudem: Ob nun ein oder zwei Einbuchungen in Nieheim, bei keiner war FL gesichert dabei, und das sind die einzigen Kontakte, bei dem das so ist, bei allen Kontakten aus dem Kreis PB hingegen schon. Allein das sollte Nieheim als Festhalteort ebenfalls erheblich in Zweifel ziehen.


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Mord an Frauke Liebs

14.06.2019 um 17:22
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Das Merkwürdige ist aber, dass ihm die 1. SMS überhaupt nicht geschadet hat - im Gegenteil. Die Polizei hat ihre Fahndung (nachdem sie nach dem Leichenfund in vollem Umfang aufgenommen wurde) auf den Großraum Nieheim (eine ziemlich überschaubare Gegend) konzentriert und dort nicht die kleinste Spur gefunden.
Das wissen wir ja nicht. Es gab seinerzeit schon Durchsuchungen/Vorladung etc. also wird es einen hinreichenden Verdacht gegeben haben...das Problem ist natürlich wieder die Beweisführung
Nur mal theoretisch als Beispiel angenommen: es war nicht nur ein Täter sondern ein Pärchen welches sich gegenseitig Alibis gibt bzw. so abwechselt das immer einer ein 100iges Alibi hat...schon schaust Du als Polizei
in die Röhre.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wenn FL mitten in der Nacht unter diesen Umständen freiwillig nach Nieheim gefahren wäre, hätte es sich um eine ihr vertrautere Person handeln müssen. Aber es wurden alle Personen, zu denen FL SMS-, Email- oder Telefonkontakt hatte, mit großem Aufwand überprüft. Deshalb glaube ich, diese 1. SMS war eine falsche Fährte des Täters.
gegen Unfreiwillig spricht aber meiner Meinung zu viel:
Wieso dann einen belebten (es war draussen warm und WM) Sommerabend mitten in der Stadt?
Das Opfer hätte sich gewehrt, dabei wäre vielleicht Kleidung zerrissen oder Täter hätte selbst Kampfspuren (Kratzer im Gesicht oder was auch immer) davon getragen. Eventuell hätte FL geschrien was wieder Zeugen auf den Plan ruft oder es kommt doch aufeinmal ein Auto aus einer Seitenstraße...

Der Täter schreibt also die 1. SMS für ein ausgeklügeltes Ablenkungsmanöver und dann überlässt er diese ganzen Aspekte mehr oder weniger dem Zufall?

109 Minuten Zeitfenster bis zur 1. SMS klingt zwar erstmal viel. Das Opfer entführer und verbringen, eine Fahrt in den Bereich Nieheim, SMS schreiben und wieder zurück nach PB
Selbst nachts wird das denke ich verdammt knapp.

Wenn er sich schon die Mühe gemacht die 1. SMS Frauke typisch zu schreiben...wieso dann nicht auch die 2. SMS ebenfalls in dem Stil? Und warum schreibt er nicht bei der 1. gleich was wie
"Mir gehts gut, komme erst am Sonntag wieder" gegenüber der Polizei hätte er so zumindest problemlos mehr Zeit gewonnen, die hätte wahrscheinlich nicht mal eine Vermisstenanzeige aufgenommen.

Meiner Meinung nach spricht das alles für eine freiwillig mitfahrt von FL entweder bei einen nahen/fernen Bekannten oder jemand der extrem vertrauenswürdig rüberkam.
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:So als hätte er diese Tage gebraucht um die weitere Vorgehensweise zu planen und sich zu Informieren ... BSp.: Spaziergänge in der Innenstadt... so bekommt man ja auch besser die Reaktion der Öffentlichkeit mit...
Denke ich auch... und es war wahrscheinlich auch weniger aufwendig und risikoärmer als jeden Tag telefonieren zu fahren.


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Mord an Frauke Liebs

14.06.2019 um 18:38
Zitat von orenoaorenoa schrieb:gegen Unfreiwillig spricht aber meiner Meinung zu viel:
Wieso dann einen belebten (es war draussen warm und WM) Sommerabend mitten in der Stadt?
Das Opfer hätte sich gewehrt, dabei wäre vielleicht Kleidung zerrissen oder Täter hätte selbst Kampfspuren (Kratzer im Gesicht oder was auch immer) davon getragen. Eventuell hätte FL geschrien was wieder Zeugen auf den Plan ruft oder es kommt doch aufeinmal ein Auto aus einer Seitenstraße...
Wieso überhaupt die Kontakte und Transporte? Es spricht für mich eindeutig dafür, dass er seine Überlegenheit und Genialität demonstrieren wollte, denn sonst kann man sich eben auch viel einfacher(e) Opfer suchen, wie das Höxter-Pärchen es auch getan hat. Ohne die Kontakte hätte die Polizei es wohl auch am ehesten als Sexualmord gewertet.
Wir wissen ja nicht, ob der Täter bewaffnet war, und auch nicht, ob er allein war. Zu zweit wäre ein unfreiwilliges Verschleppen ein Leichtes gewesen, aber auch alleine alles andere als unmöglich, wenn er ihr bspw. von hinten ein Messer an den Hals gehalten hat oder gar eine Schusswaffe. Möglichkeiten gibt es auch da jedenfalls genug, und angesichts der ins Leere gelaufenen Ermittlungen im Bekanntenkreis halte ich das mittlerweile für viel wahrscheinlicher.


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Mord an Frauke Liebs

14.06.2019 um 19:07
@Malinka
Sollte es diese Einbuchung gegeben haben, dementiert wurde dies ja scheinbar auch nie. Weder nach der Veröffentlichung in dem Buch, noch nach dem t-online Artikel, der ja vorher anscheinend vorgelegt wurde. Und irgendwas wird in der ZDF Sendung gesagt worden sein, das haben ja auch anscheinend hier im Forum Leute gesehen damals.. also, sollte diese Einbuchung stattgefunden haben, wäre interessant, dass beide Einbuchungen dort ohne Anrufe erfolgten. Und das ist ein Unterschied zu den Einbuchungen in Paderborn.
Grund, dass diese Einbuchung später zurückhaltend behandelt wurde, könnte durchaus sein, dass die Polizei diese Info zwar hat, rechtlich aber evtl nicht verwenden dürfte. Aber das ist reine Spekulation, man müsste irgendwie diesen Hurra Deutschland Bericht bekommen. Ansonsten ist das brotlose Kunst und immer nur ein vielleicht.
Wenn Nieheim der Ablenkung dienen sollte, hätte der Täter ja auch eine zweite SMS senden können. Einfach nur einbuchen macht nur Sinn, wenn er wissen wollte ob jemand versucht hat, Frauke zu erreichen. Aber macht das einen Sinn? Könnte das Handy irgendwo bei Nieheim geblieben sein?


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Mord an Frauke Liebs

14.06.2019 um 23:18
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Das Herr Östermann dies so gesagt haben kann, dem widerspreche ich auch nicht. Ich sage nur, dass dies die einzige, gesicherte Quelle für diese Aussage zu sein scheint und ich wundere mich weiterhin, warum man diese Angaben nicht in vielen anderen TV Beiträgen und Artikeln zu dem Fall erwähnt hat. Unwichtig finde ich diese spezielle Info nicht. Es muss also einen Grund geben, warum man diese Information nun für nicht mehr erwähnenswert hält.

Wenn das Handy noch mal bei Nieheim eingeschaltet wurde (laut @misterx noch in der Nacht des letzten Anrufes von Frauke), dann muss es dafür einen Grund gegeben haben. Wenn Frauke dort auch festgehalten wurde, wäre das nicht kontraproduktiv für einen aus der Nieheimer Gegend stammenden Täter?
Also ich kann mich zwar nicht an das Östermann Video erinnern aber an das Interview mit dem Staatsanwalt in zusammenhang mit der OFA.
Soo den riesen Unterschied macht es ja am Ende nicht ob es die Einbuchung noch gab oder nicht. Das man den Raum Nieheim im Auge hat und dort Zeugen usw. sucht wurde ja mehr als eindrücklich erwähnt. Was anderes wäre es wohl gewesen wenn diese Einbuchung dann z.bsp. in Dortmund gewesen wäre.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Was der Richter also bei Frauke damals 2006 unterschrieben hat war eine Verbindungsdatenauskunft, es müsste also darin zwingend zu einer tatsächlichen Verbindung zu einem anderen Telefon/Handy kommen, um dann den Standort/Einbuchtung des Handys überhaupt feststellen zu dürfen.
Dann ist natürlich durchaus nachvollziehbar warum es nicht unbedingt an die große Glocke hängen wollte. In dem Moment wo das Handy wieder eingeschaltet wurde sind sicherlich dutzende SMS und Anrufbenachrichtigungen eingegangen quasi eine "passive" Kommunikation hat also durchaus stattgefunden.

Bei sowas geht mir immer echt der Puls ...jeder blöde Bankräuber wird per Hubschrauber und Ringfahndung gesucht oder solch sinnlos Veranstaltung wie ein G20 Gipfel wo alles an Marterial inklusiv zehntausender Polizisten aufgefahren wird. Aber kommt eine einfache Auszubildende weg dann sind keine Ressourcen vorhanden und rechtlich abgedeckt ist es sowieso nicht.
Zitat von raydenrayden schrieb:Wieso überhaupt die Kontakte und Transporte? Es spricht für mich eindeutig dafür, dass er seine Überlegenheit und Genialität demonstrieren wollte, denn sonst kann man sich eben auch viel einfacher(e) Opfer suchen, wie das Höxter-Pärchen es auch getan hat. Ohne die Kontakte hätte die Polizei es wohl auch am ehesten als Sexualmord gewertet.
Die Kontakte und Transporte na eben zum Zeitgewinn, zur Ablenkung und eventuell war FL auch zugänglicher für den Täter nachdem sie mit ihren Angehörigen telefonieren konnte.

Wenn es den Täter um Überlegenheit und Genialität gegangen wäre dann hätte man vorher oder nachher wahrscheinlich noch weitere Opfer nach dem Schema. So jemand hört dann in der Regel nicht von heute auf morgen auf. Solche Täter bekennen sich meist auch (anonym) dazu... es soll ja jeder wissen wie toll sie sind.
Daher denke ich kommt nur eine Dumpfbacke aus der Kategorie Willi Höxter für sowas in Frage. Irgendwas ist vermutlich an dem 1. abend aus dem Ruder gelaufen und je mehr versucht wurde es wieder gerade zu biege desto verfahrener und komplizierter wurde es.


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Mord an Frauke Liebs

15.06.2019 um 02:09
Zitat von orenoaorenoa schrieb:So jemand hört dann in der Regel nicht von heute auf morgen auf.
Da fehlt es uns, fürchte ich, einfach an Vergleichbarkeit. Zudem erregen Serientäter weitaus mehr Aufsehen als Täter, die sich auf einen einzigen Fall beschränken.

Vor einigen Jahren wurde ein sehr grausamer Mord an einer jungen Frau aufgeklärt, weil der Täter sich nach 28 Jahren der Polizei stellte. Vor und nach dieser äußerst brutalen Tat lebte der Mann völlig unauffällig. https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/mord-gestaendnis-nach-28-jahren-paul-p-in-karlsruhe-vor-gericht-13842042.html

Es gibt grausame Morde, die unaufgeklärt bleiben und denen keine Folgetaten zugeordnet werden. Wenn die Täter gefasst werden, sind natürlich weitere Taten ohnehin nicht mehr möglich - was aber nicht heißt, dass es andernfalls welche gegeben hätte. Vielleicht wäre auch der Mörder von Mirco, ein bis dahin unbescholtener Familienvater, wieder für den Rest seines Lebens in die "Normalität" zurückgekehrt - bis zu seiner Verhaftung gelang es ihm jedenfalls.
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Daher denke ich kommt nur eine Dumpfbacke aus der Kategorie Willi Höxter für sowas in Frage.
Dann wäre es aber äußerst erstaunlich, wie geschickt er Spuren vermeiden konnte.
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Irgendwas ist vermutlich an dem 1. abend aus dem Ruder gelaufen und je mehr versucht wurde es wieder gerade zu biege desto verfahrener und komplizierter wurde es.
Und mit einem solchen Dummkopf sollte FL freiwillig in der Nacht - trotz wartendem Chris etc. - in die Nieheimer Gegend gefahren sein und ein solcher Dummkopf sollte ohne jede Vorbereitung imstande gewesen, FL 1 Woche festzuhalten und in der Gegend herumzufahren, ohne dass jemand etwas bemerkte? Und vor allem: Es hätten sich keine Spuren seiner Bekanntschaft zu FL finden lassen?
Für mich ist das in allen Punkten zu viel der extremen Unwahrscheinlichkeit.


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15.06.2019 um 02:46
@orenoa
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Es gab seinerzeit schon Durchsuchungen/Vorladung etc. also wird es einen hinreichenden Verdacht gegeben haben...das Problem ist natürlich wieder die BeweisführungNur mal theoretisch als Beispiel angenommen: es war nicht nur ein Täter sondern ein Pärchen welches sich gegenseitig Alibis gibt bzw. so abwechselt das immer einer ein 100iges Alibi hat...schon schaust Du als Polizei in die Röhre.
So einfach wäre es im Fall FL aber nicht gewesen. Hätte die Polizei ein Haus durchsucht, dass in ernsthaftem Verdacht stand, der Festhalteort von FL gewesen zu sein, wäre geballte Kriminaltechnik zum Einsatz gekommen. Eine spurenfreie Reinigung wäre wohl kaum möglich gewesen, und eine gegenseitige Alibibeschaffung hätte dann nichts genutzt.

Da hier aber immer mal wieder die Vermutung auftaucht, die Paderborner Kripo habe einen Verdächtigen, dem sie die Tat aber nicht ausreichend nachweisen konnte:

In einem solchen Fall ist es üblich, diese Person mindestens in einen 48-Stunden-Gewahrsam zu nehmen, um den Vernehmungsdruck zu erhöhen. Im Fall FL hat es aber offenbar eine solche "Verhaftung" nie gegeben.

Der zweite Grund, der gegen ein solches Gerücht spricht, ist eine Aussage von dem damaligen Chefermittler:

(Leider muss ich mich selbst zitieren, da der Artikel seit kurzem nicht mehr online verfügbar ist)
Zitat von birkenseebirkensee schrieb am 05.01.2019:In einem Artikel vom 23. 1. 2007 der Paderborner Zeitung heißt es:"Etwa die Hälfte der Spuren sind mittlerweile abgearbeitet. Parallel zu den Ermittlungen untersuchten Experten des Landeskriminalamtes, Gerichtsmediziner und spezielle Laboranten die am Tatort gesicherten Spuren. Ralf Östermann ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können."
Demnach ist der Täter bisher nicht als Tatverdächtiger in den Focus der Polizei geraten.


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