redsherlock schrieb:Wenn man von einem sadistischen, gestörten Täter ausgeht, dann könnte man sich vorstellen, dass es ihm ein diabolisches Vergnügen bereitet haben könnte, mit Frauke quasi auf dem Präsentierteller durch die Gegend zu fahren. Vielleicht ein ähnlicher Beweggrund wie bei den Anrufen...
Rick_Blaine schrieb:Auf einem Motorrad ist es riesig. Sie braucht sich nur an einer Kreuzung, wo ein anderes Fahrzeug wartet, fallen lassen. Der andere Fahrer würde helfen wollen... Selbst in dem noch unwahrscheinlicheren Szenario Beiwagen braucht sie nur herumzuhampeln, aufzustehen, usw. und schon zieht sie die Aufmerksamkeit anderer auf sich.
Frauke gefesselt im Beiwagen schließe ich auch aus. Einmal aus dem von Rick_Blaine genannten Gründen.
Aber auch, weil du beschreibst, der Täter könnte das Opfer mit Schadenfreude offen durch die Gegend gefahren haben.
Wenn der Täter so gestrickt ist, hätte er hinterher unbedingt andeutungsweise über die Entführung geplaudert. Dann hätte er genossen Andeutungen zu machen und
eine Andeutung wäre dann eine zu viel gewesen. Ist schon vorgekommen, dass Einer aus Eitelkeit zu viel gesagt hat und verhaftet wurde.
Außerdem hätte er auch die volle Befriedigung erhalten (wenn ihm das wichtig gewesen wäre), wenn er mit Frauke im geschlossenen Lieferwagen herumgefahren wäre. (
Ihr sucht sie? Ich hab sie. Hier liegt sie)Ich glaube, man muss sich hier nicht zu viele Absonderlichkeiten vorstellen. Für mich sind 2 Möglichkeiten am wahrscheinlichsten
Frauke wurde entführt, weil:
A) Der Täter genau Frauke entführen wollte
oder
B) Frauke in sein Beuteschema passte
Des weiteren könnte Frauke von einem vollkommen Fremden entführt worden sein.
Von einem flüchtigen Bekannten (jemand der sie besser kannte, als sie ihn?)
Von einer Person, die sich an den Such-Plakataktionen beteiligt hat, der das Vertrauen der Familie genoss. Frauke war in Ausbildung, hatte sicher einen großen Freundeskreis, ging Hobbys nach. Unmöglich jeden abzuklopfen.
Ich denke nicht, dass es ihm darum ging, mit Frauke offen spazieren zu fahren, um seine Macht zu demonstrieren.
Ferner denke ich (immer noch), dass Fraukes Tod nicht geplant war. Ab einem bestimmten Punkt, wuchs ihm die Sache über den Kopf.
Für die Anrufe habe ich keine plausible Erklärung, weil sie ein großes Risiko für den Täter darstellten.
Am ehesten könnte ich mir vorstellen, dass der Täter Frauke anrufen ließ, weil sie ihn darum bat und er es ihr nicht abschlagen konnte.
Frauke wusste, dass ihr der Täter im Grunde wohl gesonnen war, er aber Panik schob, als ihm klar wurde, dass er sich strafbar gemacht hat.
(Sie zeigt mich an. Und dann?)Frauke wusste, dass er sie nicht laufen lassen würde (so sehr sie ihm versicherte, sie verrät ihn nicht). Sie wollte aber versuchen, ihn zur Beendigung der Entführung zu überreden. Diplomatie war ihre Stärke. (Frauke konnte gut mit Menschen umgehen).
Je mehr Zeit verging, desto schlimmer wurde Fraukes Zustand. Daraus folgte: desto schlimmer wurde die Straftat.
Am Ende ging es dem Täter vielleicht nur noch darum, Lebenszeichen von ihr abzusetzen.
Plötzlich SMS zu senden, würde der Polizei/Familie nicht als Beweis für Fraukes am Leben sein genügen. Erst ruft sie an, dann nur noch SMS? Warum?
Ich glaube, der Täter war komplett durch den Wind und hat Frauke sterben lassen, weil er den Moment verpasst hat , die Entführung rechtzeitig aufzugeben.
Der Täter lebt seitdem unauffällig.
Aber das ist nur der Film, den ich mir zu dem Fall mache.
Vielleicht war alles ganz anders.