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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 14:15
Ich denke,dass für einen Täter,der so "manipulativ" vorgegangen ist wie in diesem Fall , kein Problem gewesen sein muss ,FL klar zumachen,dass sie freikommt,wenn sie so NORMAL wie nur möglich spricht.
Dass bloß kein Verdacht aufkommt,sie würde "gefangengehalten" oder so..
Hat sie nicht mehrfach gesagt,dass sie "später,bald ,heute..." nach Hause kommt?
Sie wird es selber geglaubt haben oder glauben wollen.
Nur bei ihrem letzten Anruf war es wohl anders.


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 14:38
Ich finde die Ideen zu Freiwilligkeit und Angst durchaus bedenkenswert, aber ich tendiere halt auch sowieso zu einer Theorie, in der etwas aus dem Ruder gelaufen ist und in der es keine geplante Entführung gab.

Zur Angst möchte ich aber anmerken, dass "keine Angst zeigen" nicht gleichbedeutend mit "keine Angst haben" ist. Menschen gehen unterschiedlich mit Situationen um und es kann sein, dass man in Gefahr äußerlich ruhig bleibt und funktioniert und der große Knall erst kommt, wenn alles ausgestanden ist. Gegen den eigenen Willen festgehalten zu werden und zu hoffen, da wieder rauszukommen, erscheint mir als eine Situation, die jemanden durchaus dazu bringen kann, sich über lange Zeit sehr zusammenzureißen und der Angst bzw. Panik keinen Raum zu geben.

Zur Freiwilligkeit und ihrer (Un-)Wahrscheinlichkeit: Ich weiß nicht genau, in welchem Kontext kommuniziert wurde, dass eine gewaltsame Entführung unwahrscheinlich ist. Ich sehe das zwar auch so, kann mir aber auch vorstellen, dass diese Einschätzung im Kontext der ersten SMS getroffen wurde. Geht man davon aus, dass diese authentisch war und nicht gefaket, erzwungen oder verzögert verschickt wurde, macht es keinen Sinn davon auszugehen, dass es eine vorherige gewaltsame Entführung von der Straße gab. Diese wird also sehr unwahrscheinlich.

(Edit: Geht man davon aus, dass bereits mit dieser Nachricht etwas nicht stimmte, sieht die Sache schon ganz anders aus.)

Gleichzeitig ist das mit den Wahrscheinlichkeiten halt eh so eine Sache: Wie wahrscheinlich ist es, nach dem Fußballgucken zur WM zu verschwinden und später tot aufgefunden zu werden? Die Wahrscheinlichkeit liegt, denke ich, nicht mal im Promillebereich, trotzdem ist es passiert.


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 14:49
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Genau, dass morgen die Sonne wieder aufgeht, ist nicht sicher, oder?
Warum sollte man aber jenen glauben, die behaupten, sie ging heute morgen das letzte mal auf?
@Doverex
Irgendwann wird die Snne nicht mehr aufgehen.
Unwahrscheinlich, dass es Morgen soweit sein wird.
Ich würde darauf nicht wetten.

Ich gebrauche "unwahrscheinlich" hier anders, als du.
Du sagst, es ist unwahrscheinlich, dass Frauke Liebs unfreiwillig in ein Auto stieg.

Ich würde sagen: Es ist wahrscheinlicher, dass sie freiwillig einstieg.
Das schließt die Unfreiwilligkeit nicht aus.
Und ein Schubs hätte genügt, sie hineinzubugsieren.
Im ersten Schreckmoment, wird man kaum einen Ton rauskriegen.


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 14:52
2006 war die Sprachqualität von Handy´s noch nicht so ausgereift wie Heute, zu dem waren die Gesprächspartner in Ausnahmesituationen. Sicherlich sehr gestresst und besorgt und haben versucht die Inhalte zu deuten.

Eindrücke sind Subjektiv.


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 17:21
Zitat von burnonedownburnonedown schrieb:ch finde die Ideen zu Freiwilligkeit und Angst durchaus bedenkenswert, aber ich tendiere halt auch sowieso zu einer Theorie, in der etwas aus dem Ruder gelaufen ist und in der es keine geplante Entführung gab.
Es sprechen mMn. sowieso viel zu viele Umstände/Punkte & Fakten dagegen, dass es sich in Fraukes Fall um eine geplante gewaltsame Entführung handeln könnte.

8 Punkte, die meiner Ansicht nach voll gegen eine geplante & klassische Entführung sprechen:

1) Geplante Entführungen passieren fast immer an routinemäßigen täglichen Weg der Entführungs-Opfer.

2) Frauke wäre an einem Heimweg "geplant" entführt worden, wo sie in der Früh wohl selbst noch gar nicht wusste, dass sie diesen Weg (ganz allein noch dazu) an diesem Abend gehen/nehmen wird.

3) Da es mehrere Möglichkeiten als Heimweg für Frauke aus dem Pub gab, ist dies für einen "planenden" Täter, der Frauke mit Gewalt in sein Auto zerren will/wollte, allein diese mehreren Heimwegmöglichkeiten aus dem Pub schon ein irres fast unlösbares Problem darstellen würde.

4) Eine gewaltsame Entführung Mitten in PB am Heimweg von Frauke aus dem Pub wurde von der Mordkommison als recht unwahrscheinlich eingestuft.

5) Das ein entführtes Opfer SMS schreiben und telefonieren kann/darf - ohne jede (Lösegeld)Forderungen - spricht zu 100% gegen jedwedigen Entführungsgedanken.

6) Das Frauke einfach so abheben konnte als ihr Bruder Frank anrief, widerspricht den Gedanken eines Entführungsopfers.

7) Das Frauke keinen einzigen versteckten Hinweis je für ihre missliche & lebensgefährliche Lage einbaute in SMS oder Telefongespräch, obwohl sie es unbemerkt vor einem Täter machen hätte können - widerspricht ebenfalls der Entführungstheorie.

8) Bei Frauke ist weder Angst oder irgend eine Ängstlichkeit bei den Telefonaten wahrgenommen worden. Sondern im Gegenteil, sie verneint diese Frage sogar deutlich (Fakt).

Mir sind diese oben angeführten 8 Punkte/Umstände eben zuviel, als dass ich da echt noch sagen/denken könnte: "Eine gewaltsame geplante Entführung ist wahrscheinlich". Das soviel dagegen spricht für eine klassische Entführung, kann doch nicht nur ein reiner Zufall sein, oder?

Das was "aus dem Ruder lief" ist für mich auch sehr realistisch und naheliegend.@burnonedown

Die Frage ist halt, wann war das und wo liegt denn dieser Zeitpunkt als es aus dem Ruder lief? Etwa vor der ersten SMS, also noch in Paderborn am Dienstag des 20.06. ...oder in der kommenden Nacht dann in Nieheim, nach der 1.SMS oder doch erst später?


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 17:58
5) Weil jeder Entführer ja auch ein Finanzielles Interesse hat *rolleyes *
7) Das kannst du ja auch voll beurteilen ..
8) Frauke klang anders. Das sagte Chris und Karen.
Ws gibt Sedativer welche dämpfen und Ängste lösen und man ist sich bewusst was man sagt.
Beispiel: Der berühmte LMAA Schnaps vor Operationen.

Ein planender Täter muss nicht zwangsläufig Frauke als Opfer zuvor auserwählt haben.
Man kann auch eine Tat mit einem Zufallsopfer planen.
Wenn ich plane wo ich eine junge Frau entführen will, wo ich sie festhalte, was ich mit ihr mache etc. Dann ist es eine geplante Tat. Egal ob das Opfer nun Frauke oder Annabelle ist.

Und zum Thema Innenstadt und unfreiwillig Verschwinden ist unwahrscheinlich:
Wenn es doch so unwahrscheinlich ist wieso hat man dann das Handy geortet und hat die Handydaten bis Freitag angefordert?
Weil ein unfreiwilliges Verschwinden nahezu ausgeschlossen werden kann? ^^


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 18:28
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Die Frage ist halt, wann war das und wo liegt denn dieser Zeitpunkt als es aus dem Ruder lief? Etwa vor der ersten SMS, also noch in Paderborn am Dienstag des 20.06. ...oder in der kommenden Nacht dann in Nieheim, nach der 1.SMS oder doch erst später?
@Doverex
ich muss dich jetzt fragen:
Du gehst davon aus, dass Frauke ein paar Tage weg wollte, um ihre Ruhe vor irgendwas zu haben?


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 18:46
Zitat von DoverexDoverex schrieb:5) Das ein entführtes Opfer SMS schreiben und telefonieren kann/darf - ohne jede (Lösegeld)Forderungen - spricht zu 100% gegen jedwedigen Entführungsgedanken.
Es gibt auch andere Gründe, jemanden zu entführen, als nur den, Geld zu erpressen.
6) Das Frauke einfach so abheben konnte als ihr Bruder Frank anrief, widerspricht den Gedanken eines Entführungsopfers.
Das ist leicht erklärbar. Das Handy war ganz ausnahmsweise an, da sie gerade die SMS geschrieben hatte. Da ist sie wohl spontan rangegangen, vielleicht nach kurzem Nicken des Täters, oder auch nicht, wer weiß ...
7) Das Frauke keinen einzigen versteckten Hinweis je für ihre missliche & lebensgefährliche Lage einbaute in SMS oder Telefongespräch, obwohl sie es unbemerkt vor einem Täter machen hätte können - widerspricht ebenfalls der Entführungstheorie.
Ob sie es unbemerkt tun konnte, ist zumindest zu bezweifeln. Als Täter würde ich jede SMS gegenlesen und bei Anrufen das Handy auf Lauthören stellen.
Ob das so war, wissen wir nicht. Ich habe schon oft gedacht, warum Chris nicht gefragt hat: "Hört jemand mit, was ich jetzt sage?" Wenn Nein, hätte man die Problematik mit Ja/Nein-Fragen vielleicht etwas klären können. Aber es scheint so gewesen zu sein, dass sie den Ernst der Lage noch gar nicht richtig erkannt hatten. Sonst hätten sie auch einen Rekorder mitlaufen lassen etc.
8) Bei Frauke ist weder Angst oder irgend eine Ängstlichkeit bei den Telefonaten wahrgenommen worden. Sondern im Gegenteil, sie verneint diese Frage sogar deutlich (Fakt).
Auch das ist nicht klar. Erstens ist das am Telefon wirklich oft schwer zu erkennen und zweitens kann sie sich auch verstellt haben, weil der Täter es so wollte.


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 19:34
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Ich denke,dass für einen Täter,der so "manipulativ" vorgegangen ist wie in diesem Fall , kein Problem gewesen sein muss ,FL klar zumachen,dass sie freikommt,wenn sie so NORMAL wie nur möglich spricht.
@kilkhora
Wenn ein Entführer sein Opfer freilassen würde, dann aber warscheinlich nur wenn er sicher davon ausgehen könnte, das das Opfer nicht nach der Freilassung die Polizei einschalten bzw dieser auch keine Hinweise auf seine Identität/Wohnort geben könnte.


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 19:39
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Ich denke,dass für einen Täter,der so "manipulativ" vorgegangen ist wie in diesem Fall , kein Problem gewesen sein muss ,FL klar zumachen,dass sie freikommt,wenn sie so NORMAL wie nur möglich spricht.
Dass bloß kein Verdacht aufkommt,sie würde "gefangengehalten" oder so..
@kilkhora
Das verstehe ich auch nicht.

Natürlich würde ein Entführungsopfer alles versprechen, um freizukommen.

Natürlich kann der Entführer nicht darauf vertrauen, dass das Opfer sein Versprechen hält

Das manipulative Band zerreisst, wenn der Täter-Opfer-Kontakt nicht mehr besteht und sich das Opfer wieder frei fühlt.
Warum sollte das Opfer nicht erzählen, was passiert ist? Weil es sich an sein Versprechen gebunden fühlt?


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 20:12
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:@Doverex
ich muss dich jetzt fragen:
Du gehst davon aus, dass Frauke ein paar Tage weg wollte, um ihre Ruhe vor irgendwas zu haben?
Vor WAS sollte/wollte Frauke denn eigentlich ihre Ruhe haben?
Mir fällt da gar nix ein, was ein echt gutes Argument dafür wäre.

Diese 8 Punkte sind gedacht dafür und als Überlegung, dass eine klassisch geplante Entführung von Frauke sehr schwer hier nur zutreffen kann/könnte weil eigentlich viel dagegen spricht.
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Es gibt auch andere Gründe, jemanden zu entführen, als nur den, Geld zu erpressen.
Ich denke aber dir ist schon auch klar, dass bei Entführungen zu 99,9 Prozent nur deshalb wer dann darauf angerufen oder kontaktiert wird/wurde, wegen Lösegeldforderung. Und auf dies bezieht sich der Punkt 5. Und auf nichts anderes. Ein Telefonkontakt eines Entführungsopfers mit Angehörigen/Freunden ohne irgendeiner Forderung, nur um ein bisserl zu plaudern.... BITTE belegen wo dies je so geschehen/passiert ist/wäre.

Schließlich durfte Frauke telefonieren, und dieses dürfen ohne irgendeine Forderung zu stellen spricht klar gegen eine Entführung!
Zitat von DoverexDoverex schrieb:5) Das ein entführtes Opfer SMS schreiben und telefonieren kann/darf - ohne jede (Lösegeld)Forderungen - spricht zu 100% gegen jedwedigen Entführungsgedanken.
Beim 5 Punkt wird doch erst recht voll klar, dass ohne jede Forderung wohl kaum bei einer Entführung das Opfer telefonieren darf, oder sehe ich das echt soooo falsch?


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 20:17
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ein Telefonkontakt eines Entführungsopfers mit Angehörigen/Freunden ohne irgendeiner Forderung, nur um ein bisserl zu plaudern.... BITTE belegen wo dies je so geschehen/passiert ist/wäre.
Gab auch mal eine Zeit wo Jemand dachte langsame Auto´s sind schön, schnelle Sportwagen noch schöner ..
Dann wurde der Erste erfunden obwohl das vorher noch nie so passiert ist.

Und kaum zu Glauben: So ein Phänomen gibt es auch in der Kriminalistik .. Irgendwann kam sicher auch mal ein Mensch auf die Idee ein Opfer an die Heizung im Keller zu Ketten obwohl dies zuvor noch nie passiert ist ..


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 20:24
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Schließlich durfte Frauke telefonieren, und dieses dürfen ohne irgendeine Forderung zu stellen spricht klar gegen eine Entführung!
Vielleicht spricht das für einen besonderen Täter?


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 20:49
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Wenn ein Entführer sein Opfer freilassen würde, dann aber warscheinlich nur wenn er sicher davon ausgehen könnte, das das Opfer nicht nach der Freilassung die Polizei einschalten bzw dieser auch keine Hinweise auf seine Identität/Wohnort geben könnte.
Der Täter hatte zwei Möglichkeiten sein Opfer zu kontrollieren:
-a)mit Gewalt
-b) Manipulation.
Die Anrufe waren riskant für ihn,aber dennoch ging er das Risiko ein.
Warum?
-dass FL doch nicht "festgehalten" wird....am Besten ist es , wenn das Opfer selbst das noch glaubt.
-es war ihm ein "Bedürfnis",als Narzisst.
-für ein "Katz und Mausspiel" mit den Ermittlern,zur Machtdemonstration.Er prahlt ja damit,dass FL bei ihm ist,er mit ihr durch die Gegend fährt und auch noch telefonieren lässt.
Darum hatte ich ja auch mal die Frage hier gestellt,wenn am 5.Tag (einfach willkürlich von mir gewählt),FL doch gefunden worden wäre....er wäre doch juristisch fein raus.
Was hätte man ihm womit beweisen können?
Das er sich so verhalten hat,muss ein Grund gehabt haben.
Aber das wäre jetzt zuviel ,weiter zu analysieren.


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 21:32
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Es sprechen mMn. sowieso viel zu viele Umstände/Punkte & Fakten dagegen, dass es sich in Fraukes Fall um eine geplante gewaltsame Entführung handeln könnte.
ad 1) Wenn FL kein Zufallsopfer gewesen ist, hast du in diesem Punkt zweifellos recht, gezielte Opfer werden auf ihren alltäglichen Wegen abgegriffen. Deshalb spricht das ja auch für sie als Zufallsopfer. Nicht zuletzt würde das ja auch erklären, warum der Täter bis Heute nicht ins Radar der Polizei geraten ist: Weil FL Zufallsopfer war, und es gar keine Verbindung zu ihm gibt.
ad 2) Keine Ahnung, ob sie bereits morgens wusste, welchen Weg sie nehmen würde, ich glaube, selbst der Pub-Besuch stand noch gar nicht fest?
ad 3) Nur wenn man davon ausgeht, dass FL das gezielte Opfer war. Wenn sie ein Zufallsopfer war, hätte der Täter doch trotzdem eine Entführung planen und alles vorbereiten können, um dann wahllos eine Person abzugreifen!?
ad 4) Unwahrscheinlich heißt nicht ausgeschlossen, und es gibt genügend Beispiele, wo eine Frau aus belebtem Raum entführt und vergewaltigt/ermordet wurde. Und was heißt unwahrscheinlich? 30% ist auch unwahrscheinlich, aber weit wahrscheinlicher als deine <1%, die du mit deiner Annahme eines freiwilligen Telefonats hier als Tatsache (und damit 100%) hinzustellen versuchst.
ad 5) Hatte der Entführer von Natascha Kampusch Lösegeldforderungen gestellt? Dass es ganz andere Motivationen für Entführungen geben kann, als lediglich Lösegelderpressungen, sollte man sich vergegenwärtigen. Sicher sind die Anrufe und SMS ein ziemlich einmaliges Phänomen, aber selbst deren Inhalt deutet eben nicht auf Freiwilligkeit hin, und lediglich ein einziges Mal ist sie ans Telefon gegangen. Die Freiwilligkeit ist damit weit unwahrscheinlicher als die unfreiwillige Entführung aus der Stadt.
ad 6) Dass sie einfach abheben konnte, ist lediglich deine Annahme ohne jeden Beweis. Genau so könnte der Entführer das Telefon in der Hand gehalten haben, und als Frank anrief, hat er es FL gegeben, und sie zuvor entsprechend instruiert.
ad 7) Wir zerbrechen uns bis Heute den Kopf darüber, was die Antworten "Mama" , dreimaliges "Ich bin in PB", "Das geht nicht, ich lebe noch" etc. bedeutet haben könnten. Somit ist überhaupt nicht klar, ob sie das versucht hat, oder nicht.
ad 8) Fakt ist auch, dass sie es nicht überlebt hat. Hatte sie da dann auch keine Angst? Fakt ist auch, dass sie mehrfach angekündigt hat, nach Hause zu kommen, und es nicht getan hat. Fakt ist auch, dass sie auf die Frage, ob sie festgehalten wird, zunächst mit Ja geantwortet hat, ansonsten auch immer konkrete Antworten vermieden hat mit "hör auf zu fragen", "erkläre ich dir später", "kann ich nicht sagen".


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 21:52
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:-dass FL doch nicht "festgehalten" wird....am Besten ist es , wenn das Opfer selbst das noch glaubt.
-es war ihm ein "Bedürfnis",als Narzisst.
-für ein "Katz und Mausspiel" mit den Ermittlern,zur Machtdemonstration.Er prahlt ja damit,dass FL bei ihm ist,er mit ihr durch die Gegend fährt und auch noch telefonieren lässt.
Darum hatte ich ja auch mal die Frage hier gestellt,wenn am 5.Tag (einfach willkürlich von mir gewählt),FL doch gefunden worden wäre....er wäre doch juristisch fein raus.
Was hätte man ihm womit beweisen können?
@kilkhora
Ein kleiner Fragenkatalog für dich

Wie stellst du dir ihre Unterbringung vor? Angenehm, mit Fenstern, die sie weit öffnen konnte?
Besaß sie Schlüssel?

Warum klang ihre Sprache verwaschen?

Warum rief sie nur Chris an? Warum keine weiteren Personen? Warum nicht ihre Mutter?

Warum blieb sie ihrer Ausbildung fern?

Warum hatte sie eine Woche lang nicht die Kleidung gewechselt?


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 23:11
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wie stellst du dir ihre Unterbringung vor?
Sie wurde vermutlich ,wie viele andere auch mehrfach erwähnt haben,in einem separaten Raum festgehalten,welches zum Haus /Hof usw gehört haBen muss ,zu dem er uneingeschränkten Zugang hatte.
Das klingt immer irgendwie "nebulös",und eine
Adresse kann ich dir auch nicht nennen.😆
Aber warum man Schwierigkeiten hat,diesen Täter zu erfassen ,ist die Tatsache,dass er mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht in direkter Beziehung zu FL stand.
Zunächst mal ,halte ich diesen Fall für eine Tat von einem Sexualstraftäter.
Diese besondere Form der Entführung und Festhaltens entstand wohl eher dadurch,dass er ein Narzisst ist.
Ohne Anrufe und SMS wäre es ein Mordfall einer jungen Frau, mit vermutlich sexuellem Hintergrund.
Er hatte es so geplant und durchgeführt.
Warum sollte er FL Wechselkleidung zur Verfügung stellen?
Was für ein Grund sollte er haben?
Da wird er sich von Höxter- Willi nicht sehr unterschieden haben.
Und das sie in Bekleidung abgelegt wurde,schliesst eine Sexualstraftat ja wohl nicht aus,oder?
Die Anrufe an C. sind ja ausreichend analysiert worden.
Zum Täter wird es so nicht führen.
Und sich hier vorstellen,so narzisstisch er auch sein mag,wird er auch nicht machen.
Diese "Kreisdiskussionen" sind ja ein netter Zeitvertreib..ich lese mir das ,so gut es mir zeitlich möglich ist ,durch, und analysiere es so wie ich es für richtig halte.
Wie viele andere hier auch.


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Mord an Frauke Liebs

01.02.2019 um 23:15
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Heisst soviel, die Laien (wir User hier) sind wohl klüger als die Profis (Kripo) die etwas als recht wahrscheinlich oder eher sehr unwahrscheinlich einstufen/einschätzen
Die Fallanalytiker kamen - zu Beginn der Ermittlungen - zu dem Ergebnis, die SMS sei von FL freiwillig aus der Nieheimer Gegend versandt worden. Auf dieser Prämisse basierten die sehr aufwendigen Ermittlungen, die von der Bielefelder Kripo vor allem in dem Zeitraum vom Herbst 2006 bis Sommer 2007 durchgeführt wurden.

Fallanalysen sind methodisch bedingt sehr fehleranfällig. Nach einer vom BKA veröffentlichten Studie (die hier schon mehrfach zitiert wurde) erwies sich ca. ein Fünftel aller seriös durchgeführten Fallanalysen als falsch, d. h. sie führten die Ermittlungen "in die Irre", wie es in dieser Studie heißt. Das sollte man nach meiner Ansicht berücksichtigen, wenn man auf diese Einschätzung der Profis verweist.

Außerdem halte ich auch Kangaroos Einwand für bedenkenswert.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Fakt ist die Profi´s haben den Fall nicht zur Aufklärung gebracht
An Engagement hat es den Ermittlern jedenfalls nicht gefehlt. Das spricht nach meiner Ansicht eher für einen falschen Ermittlungsansatz, d. h. für eine falsche Fallanalyse.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Wenn man von den Profis ihre Ansicht/Gedanken aber dazu berücksichtigt, stimmt diese ausgeglichene Wahrscheinlichkeit (wie du es glaubst) einfach überhaupt nicht mehr.
Herr Östermann geht im Stern-Interview von der Alternative aus: freiwillige Fahrt nach Nieheim oder gewaltsame Entführung auf offener Straße. Gegen letzteres spricht für ihn: "Wäre sie unter Zwang ins Auto gezerrt worden, hätte das eher jemand wahrgenommen. Obwohl es natürlich eine Restunwahrscheinlichkeit gibt."

Von einer dritten Möglichkeit, die aber unbestreitbar objektiv gegeben war, ist keine Rede: FL könnte auch freiwillig in das Auto gestiegen, aber nicht freiwillig in die Nieheimer Gegend gefahren sein.


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Mord an Frauke Liebs

02.02.2019 um 01:06
Zitat von DoverexDoverex schrieb:ich bin keineswegs der festen Überzeugung, sie konnte aus freien Stücken an ihr Handy gehen. Aber ich schreibe davon, genau danach sieht es fast zu 100% aus.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:nicht untern Teppich kehren oder sich zurechtbiegen wollen, sondern offen und ehrlich denken/sagen: "Dieser Punkt spricht eindeutig gegen ein klassisches Entführungsszenario".
Dass FLs Entgegennahme des Anrufs ihres Bruders nach Freiwilligkeit "aussieht", widerspricht einem Entführungsszenario in keiner Weise. Ein Entführer, der ein freiwilliges Verschwinden suggerieren wollte, hätte sich logischerweise darum bemüht, genau diesen Eindruck zu erwecken.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Wieso wurde diese Angst nicht wahr genommen bei den ganzen Telefonaten?Weshalb ist keinerlei Angst klar zu erkennen (wie etwa ihre Müdigkeit)?
Es ist nach dem, was mir bekannt ist, vollkommen illusorisch anzunehmen, ein Entführungsopfer befände sich über Tage hinweg in einem ununterbrochenen Zustand von akuter Angst und Verzweiflung.
Sehr heftigen emotionalen Reaktionen folgt in der Regel Erschöpfung. Auch Menschen, die zutiefst um den Verlust eines geliebten Menschen trauern, weinen nicht tagelang ununterbrochen, sondern erleben zwischendurch Phasen der Beruhigung, die aber kein Nachlassen der Trauer bedeutet.

Auch bei Entführungsopfern, die Angst um ihr Leben haben, stellt sich oft nach einer hysterischen Anfangsphase eine Art von "Gewöhnung" ein, eine Abstumpfung (die durchaus von Phasen wiederaufbrechender akuter Verzweiflung unterbrochen werden kann).

Es ist aber nicht anzunehmen, dass der Täter sie in einer hysterischen Verfassung telefonieren ließ, sondern z. B. mit entsprechenden Mitteln für einen "gefassteren" Zustand sorgte. (Ich hatte schon mal die Aussage eines befreundeten Arztes erwähnt: Es gebe durchaus Beruhigungsmittel, die nicht zur Verwirrtheit führen, aber eventuell zu einer Verlangsamung der Sprechweise; Patienten, die geistig völlig klar seien, aber manchmal den Eindruck hätten, "etwas zu lallen")

Und ich glaube auch, dass FL die Hoffnung hatte, ihrem Entführer entkommen zu können: Weil sie hoffte, ihn beeinflussen zu können und/oder weil sie hoffte, rechtzeitig von der Polizei gefunden zu werden. Und ich nehme an, dass diese Hoffnung FL die Kraft gab, ihren äußerst eingeschränkten Spielraum zu nutzen. Auch wenn es leider erfolglos blieb.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ein Telefonkontakt eines Entführungsopfers mit Angehörigen/Freunden ohne irgendeiner Forderung, nur um ein bisserl zu plaudern
Ich glaube, die Telefonkontakte als Absicht "nur, um ein bisserl zu plaudern" zu bezeichnen, geht eindeutig zu weit. Da reicht der Verweis auf die Gespräche, die im Stern-Interview nachzulesen sind.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ich denke, wenn diese "Wirst du festgehalten" -> Frage erst so spät gestellt wurde (im letzten Gespräch) nach einer ganzen Woche, dürfte vorher die ganze Zeit Frauke niemals so rüber gekommen sein, als würde sie wer festhalten. Denn sonst müsste man sich ja wundern, wieso kam diese Frage so spät und nicht schon viel früher?
]

Nach meiner Ansicht ist das keineswegs sehr verwunderlich, wenn man sich die Gespräche ansieht.

Das 1.Telefongespräch fand 2 Tage nach FLs Verschwinden statt: Fl sagte nur 2 Sätze und legte danach sofort auf. Zitat aus dem Stern-Interview: "Chris: Sie legte direkt wieder auf. Ich konnte keine Frage stellen."

Das 2. Telefongespräch (mit ihrem Bruder):

"Frauke, was machst du, wann kommst du nach Hause?"
"Ich komme heute nach Hause, auch nicht zu spät. Ich bin in Paderborn, frag nicht, ich komme nach Hause."
"Wo bist du denn?"
"Kann ich nicht sagen."

Das 3. Gespräch:
Ich komme nicht so spät zurück. Komme heute Abend nach Hause."
"Bist du verletzt?"
"Nein. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn."

Das 4. Gespräch:
Sonntag, 25. Juni 2006, 22.28 Uhr, Anruf bei Mitbewohner Chris, Gedächtnisprotokoll: "Komme heute nach Hause."
"Bist du in Gefahr?"
"Nein."
"Warum bist du gestern nicht nach Hause gekommen?"
"Kann ich dir erklären."
"Wo bist du?"
"Erkläre ich dir, wenn ich zu Hause bin."

Natürlich klammerten sich FLs Familie und Freunde an die Hoffnung, sie sei kein Opfer eines Verbrechens geworden, aber der Verdacht war sehr schnell da, was auch Frau Liebs Interventionen bei der Polizei belegen.

In den sehr kurzen Gesprächen vor dem letzten Telefonat (das weitaus länger dauerte als die vorangegangenen) hatten Chris und ihr Bruder kaum Gelegenheit, Fragen zu stellen. Und die Fragen, die sie stellen konnten, waren sehr naheliegend und zeigen keineswegs einen mangelnden Verdacht.
Die Antwort auf die Frage, wo sie sei, war sehr geeignet, Aufschluss über ihre Situation zu geben. Ebenfalls wichtig war die Frage, ob sie verletzt sei. Und die Frage, ob sie in Gefahr sei, widerlegt deutlich die Vermutung, dass FL bis zu ihrem letzten (dem 5. Gespräch)
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Frauke niemals so rüber gekommen sein, als würde sie wer festhalten.



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Mord an Frauke Liebs

02.02.2019 um 09:21
@kilkhora
Ich spreche dich an, weil du darum gebeten hast:
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Darum hatte ich ja auch mal die Frage hier gestellt, wenn am 5.Tag (einfach willkürlich von mir gewählt),FL doch gefunden worden wäre....er wäre doch juristisch fein raus.
Was hätte man ihm womit beweisen können?
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Zunächst mal ,halte ich diesen Fall für eine Tat von einem Sexualstraftäter.
Ach, nun doch eine Sexualstraftat?
Schau an. Du meinst also, dass Sexualstraftaten nicht angeklagt werden?

Ich habe dir anhand verschiedener Fragen gezeigt, dass der Täter "nicht fein heraus gewesen wäre, wenn man Frauke an Tag 5. befreit hätte".
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Sie wurde vermutlich , wie viele andere auch mehrfach erwähnt haben in einem separaten Raum festgehalten ,welches zum Haus /Hof usw gehört haBen muss ,zu dem er uneingeschränkten Zugang hatte.
Also wurde Frauke gegen ihren Willen festgehalten? Ein schweres Delikt.
Du hast doch geschrieben, dass man dem Täter keine Straftat hätte nachweisen können?
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Warum sollte er FL Wechselkleidung zur Verfügung stellen?
Was für ein Grund sollte er haben?
Weil ein zusätzlicher Hinweis für ihre Entführung wäre, dass sie noch ihre ursprüngliche Kleidung trug. Wer rennt freiwillig eine Woche in den selben Klamotten rum?
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:Da wird er sich von Höxter- Willi nicht sehr unterschieden haben.
Hmm, wurde dieses Paar denn nicht vor Gericht gestellt und verurteilt?
Zitat von kilkhorakilkhora schrieb:und analysiere es so wie ich es für richtig halte.
Mach nur weiter- aber vielleicht mit etwas mehr Logik.
Um 20:49 schreibst du, dem Täter hätte nichts nachgewiesen werden können
und um 23:11 kannst dich an deinen Post nicht mehr erinnern.


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