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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 19:41
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:da just am Tag des letzten Telefonats ja der Versuch unternommen wurde ein Gerät zur Aufzeichnung der Gespräche zu besorgen!
@ringelnatz
Was hätte denn eine Aufzeichnung für den Täte für Konsequenzen gehabt? Er hat ja nicht selber gesprochen. Ich glaube, das Aufzeichnungen der Gespräche die Ermittler nich wirklich weiter gebracht hätten. Markannte/verrräterische Hintergrundgeräusche scheinen ja keinem aufgefallen zu sein.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 19:44
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:@ringelnatz
Was hätte denn eine Aufzeichnung für den Täte für Konsequenzen gehabt? Er hat ja nicht selber gesprochen. Ich glaube, das Aufzeichnungen der Gespräche die Ermittler nich wirklich weiter gebracht hätten. Markannte/verrräterische Hintergrundgeräusche scheinen ja keinem aufgefallen zu sein.
Naja, die Familie und Chris haben wahrscheinlich weniger Ahnung bzw Erfahrung in solchen Angelegenheiten oder anders: die Polizei hat ganz andere Möglichkeiten!
Mal abgesehen davon, was Frauke vielleicht gesagt hätte, hätte man ihr am Telefon verraten, dass das Gespräch aufgezeichnet wird...


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 20:25
Hallo zusammen, ich lese eigentlich nur mit. Hat von euch schon jemand den Film:
Berlin Syndrom auf Netflix geschaut? Das hat mich doch sehr an den Fall Frauke Liebs erinnert. Nach den ganzen Beschreibungen, schließe ich einen Onenightstand bei Frauke aber aus, dass sie noch mit zu einem entfernten Bekannten gefahren ist, könnte ich mir schon vorstellen. In dem Film geht es halt darum, dass dieser Typ eine Frau mit zu sich nimmt und nicht wieder gehen lässt und einsperrt. Er schreibt dann auch sms an ihre Mutter, damit niemand nach ihr sucht. Er selbst lebt seinen Alltag normal weiter, während sie keine Chance hat, ihm zu entkommen, zum Schluss bekommt sie dann noch Hilfe und kann fliehen. Bis auf den Anfang und das Ende, könnte ich es mir ähnlich vorstellen


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 20:29
Vielleicht haben sich die Ersteller ja etwas an Frauke´s Fall orientiert .. Kommt gar nicht so selten vor ..
Es gibt auch nen Autor der Frauke´s Fall in nen Roman umgewandelt hat und es über einen Verlag publiziert .. Find ich persönlich sehr Geschmacklos aber mit solchen "Ergüssen" der "Kreativen" muss man halt leben.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 20:29
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:da just am Tag des letzten Telefonats ja der Versuch unternommen wurde ein Gerät zur Aufzeichnung der Gespräche zu besorgen!
@ringelnatz

Du beziehst dich auf das Interview mit Frau Liebs, im Stern?

Eigentlich wundere ich mich, dass nicht schon früher aufgenommen wurde.

Nein, das ist in meinen Augen nur ein Zufall.


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07.02.2019 um 21:11
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:wie meinst du das?
Die Polizei hätte sehr schnell zur der Überzeugung gelangen können, dass FL doch entführt wurde. Ich bin mir sicher, dass das der Fall gewesen wäre, wenn sie sich nicht mit den Telefonaten als Lebenszeichen begnügt, sondern sich mit deren Inhalt stärker beschäftigt hätte.

Die Aufzeichnung zumindest eines Gesprächs wäre natürlich das Effektivste gewesen, aber auch bei einer genaueren Betrachtung der Gesprächsprotokolle hätte sich die Überzeugung, FL sei freiwillig verschwunden, nicht halten lassen. Aber für die Polizei war die Angelegenheit durch die bloße Tatsache, dass FL angerufen hatte, erledigt.

Mutter Liebs: Die Polizei sagte mir: "Was wollen Sie denn? Sie hat doch angerufen, sie lebt, und damit ist das für uns keine Aufgabe mehr."
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Die Polizei weiß doch in etwa was gesagt wurde, hat es irgendwas gebracht?
Sie hat das, was gesagt wurde, offenbar nur in groben Zügen zur Kenntnis genommen. Nach meiner Ansicht besteht ein großer Unterschied zwischen einer Paraphrase wie:
"FL hat angerufen, sie ist in Paderborn und will zurückkommen."
und den Gedächtnisprotokollen, in denen FLs befremdliche Reaktionen deutlich werden. Es waren immer nur sehr wenige, knappe Sätze und Fragen wurden abgewehrt.
Bei genauerer Betrachtung wäre es auch als sehr sonderbar aufgefallen, dass FL in dem Gespräch mit ihrem Bruder nur die zwei Sätze wiederholte, die in der kurz zuvor versandten SMS an Chris standen - allerdings ergänzt durch "frag nicht" und "Das kann ich nicht sagen".

Hätten Aufzeichnungen der Gespräche vorgelegen, wäre die Analyse noch eindeutiger gewesen.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 21:21
Man hat heute doch viele Möglichkeiten der Auswertung der Telefonmasten, wo man sich gerade aufhält und in welche Richtung man sich bewegt (vector). Wsrum gibt es keine Auswertung?


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 21:25
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Was hätte denn eine Aufzeichnung für den Täte für Konsequenzen gehabt? Er hat ja nicht selber gesprochen.
Die entscheidende Bedeutung der Aufzeichnungen hätte darin gelegen, dass die Ermittler ihre Einschätzung hätten korrigieren müssen. Aber vielleicht wäre es auch möglich gewesen, Hintergrundgeräusche herauszufiltern, die Chris und FLs Bruder nicht wahrnehmen konnten.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 21:40
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Die Polizei hätte sehr schnell zur der Überzeugung gelangen können, dass FL doch entführt wurde. Ich bin mir sicher, dass das der Fall gewesen wäre, wenn sie sich nicht mit den Telefonaten als Lebenszeichen begnügt, sondern sich mit deren Inhalt stärker beschäftigt hätte.

Die Aufzeichnung zumindest eines Gesprächs wäre natürlich das Effektivste gewesen, aber auch bei einer genaueren Betrachtung der Gesprächsprotokolle hätte sich die Überzeugung, FL sei freiwillig verschwunden, nicht halten lassen. Aber für die Polizei war die Angelegenheit durch die bloße Tatsache, dass FL angerufen hatte, erledigt.

Mutter Liebs: Die Polizei sagte mir: "Was wollen Sie denn? Sie hat doch angerufen, sie lebt, und damit ist das für uns keine Aufgabe mehr."
aber ist das nicht eine vorhersehbare Reaktion der Polizei?
Ich finde schon. Lebenszeichen waren da.

Im Fall Carolin G. wurde von Anfang an eine andere Kette in Gang gesetzt, weil Carolin und ihre Familie in verschiedenen Vereinen sehr aktiv waren.
Da hat es eine dichte Kette von Suchmannschaften (und Einsatz von Technik) gegeben, bis zur Erschöpfung.
Gut, da hatte man zunächst befürchtet, ist ist beim Laufen gefallen und liegt verletzt, kann nicht laufen.
Aber dennoch muss man sagen, dass im Fall Carolin G. zunächst alles mögliche in Eigeninitiative auf die Beine gestellt wurde, was ging. Und dann stand leider fest, es müsse ein Kapitalverbrechen verübt worden sein.
Wenn Carolin keinen so großen Freundeskreis gehabt hätte, wäre staatlicherseits vermutlich nicht so viel angeleiert worden.

Ich habe schon darüber nachgedacht, ob solche Fälle nicht von anderer Stelle bearbeitet werden müssten.
der Fall Sophia (die junge Frau, die von einem Fernfahrer getötet wurde), fällt für mich auch in die Kategorie.

Die Familie ist sich sicher: es ist etwas passiert. Unsere Angehörige verhält sich nicht so.

aber wie viele Famiien stehen bei der polizei auf der Matte? Machen sich Sorgen - und der Vermisste wollte wirklich nur ein paar Tage Ruhe haben.

Vielleicht sind normale dienststellen tatsächlich überfordert.
Aber eine zentrale stelle schaffen, würde überhaupt nicht funktionieren. das ist mir klar.
die könnten sich ja vor arbeit nicht retten.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 22:31
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:aber ist das nicht eine vorhersehbare Reaktion der Polizei?Ich finde schon. Lebenszeichen waren da.
Ich finde nicht, dass das eine vorhersehbare Reaktion der Polizei war, zumal ziemlich schnell nach Fls Verschwinden die Funkzellendaten der 1. SMS ausgewertet wurden.
Denn auch da hätte man sagen können: FL ist erwachsen, ihre Mutter beschreibt sie zwar als sehr zuverlässig, aber entgegen dieser Charakteristik hat sie sich noch 2 Stunden nach Verlassen des Pubs offenbar gut amüsiert und auch dann keinerlei Eile gehabt, nach Hause zu gehen, obwohl sie wusste, dass Chris auf sie warten musste. Spricht alles für eine amouröse Angelegenheit, und dass eine junge Frau in ihrer Verliebtheit lieber noch zwei Tage bei ihrem Freund bleibt statt zur Schule zu gehen, ist nicht gerade ungewöhnlich.

Aber offenbar hatte sich Frau Liebs zu diesem Zeitpunkt durchsetzen können. Mangelndes Engagement sehe ich bei FLs Angehörigen und Freunden nicht. Es wurden sehr schnell Plakate aufgehängt.
Aber vielleicht machte es einen Unterschied, dass Carolin G.s Wohnort viel kleiner und überschaubarer war als PB und die Polizisten vor Ort sie, ihren Mann und ihre Schwiegereltern kannten.

Ich fürchte, es ist nicht auszuschließen, dass Frau Liebs der Polizei auf die Nerven ging oder die Polizisten von anderen Aufgaben so beansprucht waren, dass sie keine Zeit hatten, einer Sache weitere Beachtung zu schenken, die nach ihrem ersten Eindruck nicht so wichtig war.

Und nach meiner Ansicht zeigt auch eine Bemerkung von Herrn Östermann, dass die Polizei nicht alles tat, was man von ihr hätte erwarten können.

Aus dem Stern-Interview: "Der Ermittler: Ob die Kollegen zu dem Zeitpunkt schon zwingend von einem Kapitaldelikt ausgehen mussten, will ich heute offenlassen."

Berücksichtigt man die gebotene kollegiale Loyalität, ist diese öffentliche Äußerung schon eine bemerkenswerte Distanzierung von der damaligen Entscheidung der Paderborner Kripo. So vorhersehbar, also naheliegend war die Entscheidung, die Ermittlungen einzustellen, offenbar nicht.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 22:35
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Aber eine Entführung ist eine Ausnahmesituation, für die es auch entsprechende rechtliche Ausnahmeregelungen gibt. Die Kameras wären ja nicht auf Dauer installiert worden, sondern nur sehr kurzzeitig und aufgrund der begründeten Wahrscheinlichkeit, den Täter zu fassen.
Sowas gibt es dann doch allenfalls bei vorher angekündigten Straftaten, meist in der eigenen Familie. Dieser Fall war bis dahin und ist bis Heute einmalig. Würde in einer anderen Stadt in ähnlicher Weise so eine Entführung verübt werden, ich glaube nicht, dass die Polizei großartig etwas unternehmen würde, die regelmäßigen Meldungen würden auch da als Lebenszeichen und freiwilliges Fortbleiben gewertet mMn.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Am Anfang war der Täter angesichts der größeren Entfernung offenbar deutlich vorsichtiger, aber bei den späteren Telefonaten wurde der Kreis immer kleiner - obwohl mit der steigenden Zahl der Gespräche das Muster immer deutlicher wurde. Und das bei einem Täter, der - jedenfalls nach meiner Wahrnehmung - sehr überlegt vorging?

Mit Blick auf eine spätere Ermittlung waren diese Standorte jedoch offenbar gut gewählt. Aber bei einer aktuellen Überwachung wären sie für ihn zur Falle geworden.
Das wären sie in der Tat, nur ist halt die Frage, inwieweit er Kenntnis von der Polizeiarbeit bzgl. des Falls FL, oder auch von allgemeiner Polizeiarbeit hatte. Vielleicht hat er auch bei den vorherigen Kontakten nie ein Polizeiauto gesehen, und fühlte sich daher immer sicherer. Außerdem ist es ja auch noch die Frage, wie groß der Aufwand dann trotzdem noch von ihm war, sprich wie weit er trotzdem noch zu den Kontaktaufnahmen gefahren ist. Die Mitte bei der Häufung bildet die Benhauser Str., von dort kann man aber nicht direkt in die Gewerbegebiete einfahren, sondern muss auf Steubenstr. bzw. Karl-Schurz-Str. abbiegen, um dann die nächste Seitenstr. zu nehmen.
In den Gewerbegebieten selbst hätte er sie eigentlich nicht unbemerkt unterbringen können, da war und ist überall Tagesgeschäft mit Liefer- bzw. Kundenverkehr.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Auch dass eine Person aus ihrem Freundeskreis angerufen wurde, spricht nach meiner Ansicht dafür, dass dieses Umfeld dem Täter nicht völlig fremd war.
Alle Kontaktaufnahmen gehen ja ausschließlich an Chris. Und er ist rein zufällig derjenige, dem in der ersten Nacht noch Normalität vorgespielt wurde durch die 1. SMS, und der zu dem Zeitpunkt der Einzige gewesen wäre, dem hätte auffallen können, dass etwas nicht stimmt. War die 1. SMS nicht freiwillig, wovon ich ausgehe, muss FL dem Täter ja bereits in den zwei Stunden zuvor den Inhalt ihrer letzten Konversation mit Chris erzählt haben, dabei könnte sie genau so gut das Wohnverhältnis geschildert haben, und mehr brauchte der Täter ja bis zum Schluss gar nicht wissen, wobei er über das Wohnverhältnis auch über andere Wege als direkte Bekanntschaft hätte gelangen können.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 22:40
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Aber offenbar hatte sich Frau Liebs zu diesem Zeitpunkt durchsetzen können. Mangelndes Engagement sehe ich bei FLs Angehörigen und Freunden nicht.
@birkensee
Oh, das wollte ich keineswegs andeuten.
Man muss hier wirklich jeden Gedanken absichern.
Ich habe neulich eine Zusammenfassung der Suche nach Carolin G. gesehen und es viel stark auf, wie viel von Freunden und Bekannten möglich gemacht werde konnte, weil die Freiwillige Feuerwehr mit Personal und Fahrzeugen und Riesenscheinwerfern fast sofort unterwegs war. Ein Hubschrauber kreiste und im Ort wunderte man sich was los war.
Und die Leute haben gesucht, bis zum Umfallen, immer wieder angehalten, Gebüsche durchsucht.
Auf so großes Besteck kann nur zurückgegriffen werden, wenn in der Region das Vereinsleben stark ist, die Freiwillige Feuerwehr großartig betrieben wird- und der Vermisste (oder seine Familie) sehr beliebt ist.
Das habe ich schon als besonders starkes Umfeld von Carolin gesehen und dabei gedacht: das sollte überall so sein.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 23:00
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:das sollte überall so sein.
Das finde ich auch, aber die Regel ist es leider nicht. Der Ehemann von Carolin G. war, soweit ich mich erinnere, selbst bei der Feuerwehr, und die Suche nach der Frau eines Kollegen, die man selbst kannte, ist dann natürlich etwas, was einen persönlich sehr betrifft.
Aber ich will Polizei und Feuerwehr überhaupt nicht unterstellen, dass sie ohne diesen persönlichen Aspekt weniger engagiert sind (und mir ist klar, dass Du das natürlich auch nicht meinst), aber ein wichtiger Vorteil ist, wenn man eine Vermisste aufgrund solcher Bekanntschaft viel besser einschätzen kann.

FL und ihre Angehörigen waren für die Polizei Fremde, und dann ist es leider verständlich, wenn der Einzelfall nicht genügend wahrgenommen wird und die Statistik siegt.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 23:21
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Das habe ich auf den letzten Seiten zwar schon oft geäußert, aber wenn Du eine weitere Wiederholung wünschst: Ich bin davon überzeugt, dass der Täter von der Einstellung der Ermittlungen wusste.
Wieso dann
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Das glaube ich nicht. Dazu war meiner Meinung die Gefahr viel zu groß, geschnappt zu werden. Wären Kameras installiert worden, hätte er einfach keine Chance mehr gehabt. Mit einem Schlag wäre alles aus gewesen. Ich glaube nicht, dass diese Aussicht für ihn einen Kick bedeutet hätte.
Etwas verwirrend - entweder wußte er von der Einstellung der Ermittlungen oder eben nicht.
Wenn er es gewußt hat, hätte er sich aus seiner Sicht ja nicht in Gefahr begeben.
Aber, nun gut, evtl. habe ich etwas missinterpretiert.


@birkensee
Weshalb stellst du mir wiederholt die gleiche Frage?
Ich bin bereits 2x darauf eingegangen, eine andere Antwort wird es aktuell nicht geben.


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Mord an Frauke Liebs

07.02.2019 um 23:28
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Das finde ich auch, aber die Regel ist es leider nicht. Der Ehemann von Carolin G. war, soweit ich mich erinnere, selbst bei der Feuerwehr, und die Suche nach der Frau eines Kollegen, die man selbst kannte, ist dann natürlich etwas, was einen persönlich sehr betrifft.
Das ist das Quantum persönliches Engagement, dass man noch dazu in die Waagschale wirft, wenn man persönlich mitbetroffen ist.
Dann guckt man nicht auf die Uhr und arbeitet, bis man stehend k.o ist.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Aber ich will Polizei und Feuerwehr überhaupt nicht unterstellen, dass sie ohne diesen persönlichen Aspekt weniger engagiert sind (und mir ist klar, dass Du das natürlich auch nicht meinst), aber ein wichtiger Vorteil ist, wenn man eine Vermisste aufgrund solcher Bekanntschaft viel besser einschätzen kann.
Ich weiss, dass das unpopulär ist, aber genau so ist es. Wenn man persönlich betroffen ist, weil man den Vermissten persönlich kennt und gerne hat, stellt man seine persönlichen Bedürfnisse zurück. Und ich denke, dass die Dringlichkeit in dem Fall auch auf anderem Wege deutlich gemacht wurde. Da musste nicht Familie G. vorstellig werden.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:FL und ihre Angehörigen waren für die Polizei Fremde, und dann ist es leider verständlich, wenn der Einzelfall nicht genügend wahrgenommen wird und die Statistik siegt.
Genau das wollte ich sagen.

Was mich daran beschäftigt ist Folgendes:

Ich habe oft gelesen, dass Eltern, die ihre Kinder vermissen, schlimmen Betrügern aufgesessen sind. Die Eltern von Sonja Engelbrecht z.B.
Da erfährt eine zwielichtige Gestalt von der Not der Eltern und erleichtert sie um ein paar tausend Euro, in dem er behauptet, Privatdetektiv zu sein. Und dann hat er angeblich hier und dort eine Spur und es wird immer teurer.

Schrecklich, wenn man in seiner Hilflosigkeit auch noch ausgesaugt wird.
Hier müsste etwas geändert werden. (Aber ich habe auch keine gangbare Idee. Die Betrüger leben davon, dass sie anderen Hoffnung machen. D as ist die Masche. Und Hoffnung ist das, was die Angehörigen dringend brauchen.)


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Mord an Frauke Liebs

08.02.2019 um 01:14
@LissyB
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Etwas verwirrend - entweder wußte er von der Einstellung der Ermittlungen oder eben nicht.
Die Sätze:
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wären Kameras installiert worden, hätte er einfach keine Chance mehr gehabt. Mit einem Schlag wäre alles aus gewesen.
beziehen sich, wie aus dem Kontext hervorgeht, auf den Fall, dass er ohne Informationen in die Gewebegebiete gefahren wäre. Damit wollte ich die Gefahr illustrieren, der sich der nach meiner Meinung sehr überlegte Täter nach meiner Einschätzung nicht ausgesetzt hätte.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Weshalb stellst du mir wiederholt die gleiche Frage?Ich bin bereits 2x darauf eingegangen, eine andere Antwort wird es aktuell nicht geben.
Ich habe Dir (ich beschränke mich auf die letzten Tage) zwei verschiedene Fragen gestellt:


Zu Deiner Bemerkung
LissyB schrieb (Beitrag gelöscht):Auf den mittlerweile 3.622 Seiten dieses Threads ist die eine oder andere nicht unbedingt weniger plausible Möglichkeit zu finden.
habe ich Dir die Frage gestellt:
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:aber könntest Du mir in der Zwischenzeit die Frage beantworten, welche "nicht unbedingt weniger plausiblen Möglichkeiten" Du meinst? Andeutungen bringen uns in dieser Diskussion nicht weiter.
Deine Antwort darauf lautete:
LissyB schrieb (Beitrag gelöscht):schrieb:birkensee schrieb:Welche plausiblen Möglichkeiten gibt es noch?LissyB schrieb:Auf den mittlerweile 3.622 Seiten dieses Threads ist die eine oder andere nicht unbedingt weniger plausible Möglichkeit zu finden.Dies war meine Antwort und die möchte ich aktuell auch so stehen lassen.
Es ist nicht nur etwas bizarr, dass Du auf meine Frage jene Bemerkung als Antwort wiederholst, auf die sich meine Frage bezog.
Du lehnst es auch ab, meine zweite Frage zu beantworten.
Zitat von LissyBLissyB schrieb:wenn man gedanklich flexibel mit dem Fall umgeht und auch andere Möglichkeiten als die klassische Entführung in Betracht zieht.Genau durch einen solchen flexiblen Umgang ergeben sich neue Fragen, eine ggfs. neue Bewertung von Alibis, etc.Dazu reicht es mMn nicht, den Entführungsort von der Umgebung Nieheims nach Paderborn zu schieben.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ich hoffe, Du bist bereit, wenigstens diese Frage zu beantworten: Welche "anderen Möglichkeiten als die klassische Entführung" meinst Du?
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Weshalb stellst du mir wiederholt die gleiche Frage?Ich bin bereits 2x darauf eingegangen, eine andere Antwort wird es aktuell nicht geben.
Eine Antwort ist das wieder nicht.

Natürlich ist hier niemand gezwungen, Fragen zu seinen Äußerungen zu beantworten. Aber es handelt sich hier um eine Diskussion und daher sollten nach meiner Ansicht Beiträge diskutierbar sein. Deine Andeutungen sind es nicht, weil das, was Du schreibst, (weitgehend) unverständlich ist und auch (weitgehend) unverständlich bleiben soll.

Vor allem bedenklich finde ich die Art Deiner Andeutungen. "Andere Möglichkeiten als die klassische Entführung": Das lässt offen, ob es sich dabei noch um eine Entführung handelt oder ob das nach Deiner Ansicht Nicht-Klassische darin besteht, dass es keine Entführung war.
Dieser Zweifel wird verstärkt, wenn Du gedankliche Flexibilität im Umgang mit dem Fall FL für angebracht hältst und erklärst:
Zitat von LissyBLissyB schrieb:Dazu reicht es mMn nicht, den Entführungsort von der Umgebung Nieheims nach Paderborn zu schieben.
Das heisst also, dass man nach Deiner Ansicht, sofern man gedanklich flexibel ist, weder von einer Entführung in PB noch in der Nieheimer Gegend ausgehen sollte. Also wurde nach Deiner Überlegung FL in der Nacht ihres Verschwindens gar nicht entführt? Wann dann? Oder vielleicht gar nicht?

Ich beschränke mich hier auf eine einzige Deiner Andeutungen.

Ich halte Andeutungen, die bewusst die Deutung zulassen, das Verbrechen an FL werde in Zweifel gezogen, für nicht akzeptabel. Wenn man nicht bereit ist, etwas klar auszusprechen, sollte man in dieser Diskussion auch darauf verzichten, es anzudeuten.


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Mord an Frauke Liebs

08.02.2019 um 07:28
Welche "anderen plausiblen" Möglichkeiten außer einer Entführung bzw. freiwilligem Einsteigen mit anschliessender Freiheitsberaubung hier angedacht werden, würd mich auch mal interessieren. Sofern jetzt nicht wieder ein freiwilliges Verschwinden ins Spiel gebracht wird.


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Mord an Frauke Liebs

08.02.2019 um 09:37
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Die Polizei hätte sehr schnell zur der Überzeugung gelangen können, dass FL doch entführt wurde. Ich bin mir sicher, dass das der Fall gewesen wäre, wenn sie sich nicht mit den Telefonaten als Lebenszeichen begnügt, sondern sich mit deren Inhalt stärker beschäftigt hätte.
Dafür bestand aber keine rechtliche Grundlage. Man kann nicht einfach so Gespräche abhören und aufzeichnen.
Das darf weder der Privathaushalt noch die Polizei einfach so.

Und der Täter hat meiner Meinung nach genau taktisch geplant was am Anfang nötig ist um eine detaillierte Ermittlung zu umgehen.
Eine Ortung und abrufen der Verbindungsdetails ist noch eine ganz andere Nummer als Gespräche abzuhören.
Das ist ein enorm tieferer Einschnitt und man kann vorher gar nicht abschätzen was genau da mitgehört wird und was nicht.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:wenn sie sich nicht mit den Telefonaten als Lebenszeichen begnügt, sondern sich mit deren Inhalt stärker beschäftigt hätte.
Warum?
Was genau wurde denn in den Telefonaten gesagt?
Selbst wenn Frauke Müde wirkte bzw. gedämpft oder sagt nach Hause zu kommen ohne es Wirklich zutun, es ist kein eindeutiger Hinweis.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Aber für die Polizei war die Angelegenheit durch die bloße Tatsache, dass FL angerufen hatte, erledigt.
Das ist Spekulativ.
Die Angehörigen werden sicher erzählt haben was gesagt wurde.

Sicher ist das Subjektiv aber das dies völlig ausser Acht gelassen wurde bezweifel ich.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:und den Gedächtnisprotokollen, in denen FLs befremdliche Reaktionen deutlich werden. Es waren immer nur sehr wenige, knappe Sätze und Fragen wurden abgewehrt.
Das ist kein Hinweis auf ein Verbrechen.
Eine freiwillig verschwundene Person welche sich aus ihrem Lebensumfeld entziehen will kann auch sehr abgekürzt und ausweichend reden.

Und da ist der Punkt: Eine Erwachsene Person darf es da sie ein freies Selbstbestimmungsrecht hat und nicht verpflichtet ist Rechenschaft bei irgendwem abzulegen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Hätten Aufzeichnungen der Gespräche vorgelegen, wäre die Analyse noch eindeutiger gewesen.
Sicherlich im nachfolgenden Analysen / Ermittlungen.
Ich bezweifel aber dass es innerhalb der ersten Tage zu einem anderen Verlauf geführt hätte.


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Mord an Frauke Liebs

08.02.2019 um 10:01
Zitat von abberlineabberline schrieb:Welche "anderen plausiblen" Möglichkeiten außer einer Entführung bzw. freiwilligem Einsteigen mit anschliessender Freiheitsberaubung hier angedacht werden, würd mich auch mal interessieren.
Wenn diese angedachten "Möglichkeiten" nur so einfach zu beantworten wären ;) .

Schon allein bei deiner "anschliessender Freiheitsberaubung" nach dem freiwilligen Einsteigen stellt sich doch die total dringende Frage, ja WANN ist denn diese Freiheitsberaubung nun genau passiert? Kurz nachdem sie freiwillig in ein Auto einstieg, erst in Nieheim-Gegend, erst nach der ersten SMS, erst nach dem ersten Telefonat, erst am WE... (???) und und und...!

Die Antwort darauf kann nur lauten, dies weiß wohl nur der Täter genau, wann aus einer Freiwilligkeit ein Zwang und eine Freiheitsberaubung wurde. Fakt ist nur, dass Frauke irgendwann dann als Leiche im Wald geendet ist. Nur aus diesem Umstand heraus kann niemand schließen, dass Frauke schon in PB am 20.06. etwa gewaltsam in ein Auto gezerrt wurde bei ihrem Heimweg aus dem Pub. Genauso gibt kein einziges Telefonat/Sms und deren Inhalt her, dass tatsächlich eine gewaltsame Entführung in PB (Abend-20-06) vorgelegen ist/wäre.

Also sollte man sich eher den Punkt zuwenden, zu welchen Zeitpunkt dies denn ungefährt passiert sein könnte, wo es von einer Freiwilligkeit zu einem Festhalten wurde? Selbst nur ein -> "ungefähr" als Zeitpunkt, ist meines Erachtens sehr sehr schwer nur festzulegen darin.
Zitat von Sunrise76Sunrise76 schrieb:Was spricht dagegen? Nothing.
Wenn ich jetzt nun schreiben würde, ellenlang und ausführlich, wie es sein könnte, dass Kohlgemüse Blähungen verursachen, so wäre dies zwar schön und gut, würde sich auch plausibel anlesen, nur mit dem Fall selbst oder dass gar am Montag deshalb nicht telefoniert werden konnte, weil der Täter Durchfall gehabt hätte, hat es im Grunde überhaupt nichts zu tun.
Aber was spricht denn echt gegen den Gedankengang, dass der Täter Montag Kohlgemüse gegessen hat und wegen Durchfall nicht das Haus verlassen konnte?
Eben Nothing.
Heisst aber auch, nur weil nichts dagegen sprechen würde, ist es aber wohl trotzdem in allen Unendlichkeiten total weit von der Wahrheit entfernt und wohl sehr unrealistisch.

Daher ist es wohl immer besser, sich der Realität zuzuwenden.
Meines Erachtens kann man etwa zu 99% Wahrscheinlichkeit beide folgenden Möglichkeiten ausschließen:

a) Frauke wurde am Heimweg vom Pub gewaltsam entführt
b) Frauke war ein Zufallsopfer


Ich schließe mich hier der Ansicht der damaligen Mordkommission zu 100% an, die ja diese beiden Möglichkeiten auch als recht unwahrscheinlich einstufte.

Ein freiwilliges Einsteigen.... mit der möglichen Szene, dass es irgendwann dann aus dem Ruder lief, nur wann dieses WANN wäre, hier muß man viele verschiedene Möglichkeiten/Szenarien mit in Betracht ziehen.

Die 1.SMS scheint noch freiwilliger Natur geschrieben worden zu sein?
Was ist aber mit dem Gespräch mit dem Bruder?
Wieso konnte Frauke einfach so abheben?
Nur damit sie dem Bruder "so schnell wie nur möglich" abwimmeln kann?
Wieso war sie darin klar und scheinbar völlig ohne Müdigkeit oder "Drogen"?
Wieso wiederholt sie darin zum Bruder einfach fast nur, was sie eh per SMS kurz vorher Chris schrieb?
Fragen über Fragen tauchen ständig auf....allein nur bei diesem einen Punkt, WANN war/wäre der genaue Übergang von Freiwillig zu Unfreiwillig gewesen?


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Mord an Frauke Liebs

08.02.2019 um 12:26
@Doverex
DU schliesst diese Möglichkeiten zu 99% aus. Das ist genauso Spekulation wie alles andere. Fakt ist lediglich, dass man es nicht weiss und dass verschiedene Szenarien denkbar sind, egal ob ein Polizist mal sagte, dass eine gewaltsame Entführung unwahrscheinlicher sei, als ein freiwilliges Einsteigen. Letzteres kann natürlich sein, wissen tun wir es nicht, daher dürfen durchaus verschiedene Szenarien diskutiert werden.
Vielleicht (auch spekulativ) traf Frauke ja auf dem Heimweg noch jemand, den sie kannte und ging mit ihm noch ganz in der Nähe mit nach Hause und dort lief was aus dem Ruder. Ich denke, die Sache, egal wo, lief in der ersten Nacht aus dem Ruder, da sie weder auf Arbeit, noch Schule, noch zuhause eintraf.


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