@Windsurfer1991 Windsurfer1991 schrieb:Zu deiner Frage: Unter einer nicht klassischen Entführung verstehe ich, dass Frauke freiwillig in das Fahrzeug ihres Bekannten eingestiegen ist und sie einen guten Grund hatte noch eine Weile freiwillig bei Ihrem Bekannten zu bleiben. Die ganzen Geschehnisse lassen sich für mich nur so erklären. Es gibt keinerlei Hinweise auf Sex oder körperliche Gewalt in dem Fall. Daher glaube ich das auch nicht. Die Telefonate bestätigen diese Theorie
Windsurfer1991 schrieb:zum Beispiel auch einen Grund, der Frauke dazu bewogen hat freiwillig mit ihrem Bekannten nachts mitzufahren? Es ist doch normalerweise besser eine Person an einer Stelle zu verstecken als sie von Ort zu Ort mitzunehmen.
Zu den einzelnen Punkten:
Windsurfer1991 schrieb:Es gibt keinerlei Hinweise auf Sex oder körperliche Gewalt in dem Fall. Daher glaube ich das auch nicht. Die Telefonate bestätigen diese Theorie.
An dieser Behauptung stimmt nur, dass es keine Hinweise auf sexuellen Mißbrauch oder eine andere Gewaltanwendung gibt - aus demselben Grund, der auch keinen Beweis des Gegenteils zulässt: FLs Leiche wurde skelettiert gefunden.
Herr Östermann im Stern.Interview:
"Die Leiche war skelettiert. Der warme Sommer, die Feuchtigkeit, dazu die Tiere. Es war keine Gewalteinwirkung auf die Bekleidung sichtbar. Keine Risse. Die Sprengstoffhunde haben keine Hinweise auf Schüsse gefunden."
"Es wurde schwierig für die Rechtsmedizin. Die Frauke war höchstens ein paar Tage nach dem letzten Anruf gestorben. Ursache ungeklärt. Keine mechanische Gewalt gegen die Knochen. Keine Hinweise auf Stich- oder Schussverletzungen. Das Zungenbein war nicht gebrochen, das passiert häufig beim Erdrosseln. Vorstellbar ist, dass sie erstickt wurde. Wir hatten kein Anzeichen für einen Missbrauch, aber wir konnten ihn auch nicht ausschließen."
Die Telefonate "bestätigen" die Theorie eines freiwilligen Verschwindens, wie Du behauptest, absolut nicht. Vielmehr sprechen sie deutlich für FL als Entführungsopfer, wie sich sehr leicht anhand der einzelnen Gespräche nachweisen lässt. (Ich verzichte nur aus Platzgründen auf entsprechende Ausführungen.)
Wenn FL während der Zeit, in der die Telefonate stattfanden, "freiwillig" bei ihrem "Bekannten" geblieben wäre, würde das in logischer Konsequenz bedeuten:- FL, die von allen übereinstimmend als eine besonders zuverlässige Person beschrieben wurde, hätte sich das erste Mal 48 Stunden nach ihrem Verschwinden bei Chris gemeldet, obwohl ihr klar sein musste, dass ihre Familie und ihre Freunde längst außer sich vor Angst waren;
- Sie hätte trotz der Angst und Verzweiflung ihrer Familie und Freunde ihnen den Grund und die Umstände ihres Verschwindens verschwiegen,
- sie hätte ihnen ihren "Begleiter" verschwiegen,
- sie hätte, obwohl als ständige SMS-Schreiberin bekannt, bereits vor ihrem Verschwinden jeden nachweisbaren Kontakt zu jenem "Bekannten" vermieden
- sie hätte freiwillig von verschiedenen Gewerbegebieten aus telefoniert, was jeden Hinweis auf den Ort, an dem sie während ihres Verschwindens lebte, verhinderte,
- sie hätte sich freiwillig nicht bei der Polizei gemeldet, obwohl sie wusste, dass sie nach ihr suchte.
Welchen halbwegs plausiblen Grund sollte es für ein solches Verhalten von FL geben?
In diesem Thread wurde dafür
nur eine einzige Erklärung genannt: FL sei als Mitwisserin/Komplizin in ein Verbrechen ihres kriminellen Begleiters involviert gewesen, mit dem sie eine Liebesbeziehung verband.
Dass es ungeheuerlich ist, das Opfer eines Verbrechens als Mitwisserin/Mittäterin eines Verbrechens bzw. als Geliebte eines Kriminellen darzustellen, bedarf wohl keiner Begründung.
Ich unterstelle Dir eines solche "Erklärung" nicht. Aber nach meiner Auffassung ist sie leider die einzige, die für ein solches Szenario in Frage. Deshalb bitte ich Dich dringend, Deine Erklärung für ein freiwilliges Verschwinden FLs über Tage hinweg hier auszuführen.
Gerade weil die "Erklärung" durch einen kriminellen Hintergrund hier längere Zeit mit Andeutungen und Suggestionen lanciert wurde, halte ich eine Abgrenzung von ihr für dringend wünschenswert. Außerdem wäre ein plausibler Grund für FLs freiwilliges Verschwinden sicher eine Bereicherung dieser Diskussion.