orenoa schrieb:gegen Unfreiwillig spricht aber meiner Meinung zu viel:
Wieso dann einen belebten (es war draussen warm und WM) Sommerabend mitten in der Stadt?
Das Opfer hätte sich gewehrt, dabei wäre vielleicht Kleidung zerrissen oder Täter hätte selbst Kampfspuren (Kratzer im Gesicht oder was auch immer) davon getragen. Eventuell hätte FL geschrien was wieder Zeugen auf den Plan ruft oder es kommt doch aufeinmal ein Auto aus einer Seitenstraße...
Wenn Frauke freiwillig in PB am Heimweg in ein Auto eingestiegen wäre, heisst dies ja nicht automatisch, dass deshalb die 1.Sms noch freiwillig gewesen wäre. In der Zeit vom freiwilligen Einsteigen ins Auto bis zu dieser ersten Sms kann ja recht viel passiert sein?
Ich finde, man darf solche Eckpunkte nicht zu stark miteinander verknüpfen.
Wenn sie freiwillig in ein Auto stieg, gibt es ebenfalls keinerlei
zerissene Kleidung, nur dies ist kein Indiz dafür, dass dann die 1.SMS auch noch freiwillig gewesen wäre.
Für mich ist es nur
wahrscheinlicher, wenn sie echt freiwillig bei wem einstieg, dass sie diesen Menschen auch
kannte. Genauso ist es eben
unwahrscheinlich, dass ein Abgreifen von Frauke vorher lange irgendwie nur geplant gewesen sein könnte, dafür ist ihr Heimgang um diese Uhrzeit an diesem Tag eher viel zu spontan und einmalig, als es etwa ein routinemäßiger, täglich passierender nach Hause-Weg dazu viel passender darstellen würde (und dies bei den meisten
geplanten Entführungen auch genauso passiert).
Ich sehe also durchaus die Möglichkeit als gegeben an, dass Frauke
freiwilllig in ein Auto einstieg und die erste SMS schon
nicht mehr freiwillig (oder von ihr geschrieben) war. Umgekehrt aber, falls diese erste SMS tatsächlich noch freiwilliger Natur gewesen wäre, weiß aber auch dann keiner, zu welchen Zeitpunkt genau wandelte sich dieses ihre Freiwilligkeit in ein Festhalte-Szenario von Frauke um? 10 Minuten nach der ersten SMS oder kurz vor dem ersten Anruf (Do.) oder gar erst noch viel später? Dies weiß doch auch keiner genau.
Falls die erste SMS also schon nicht mehr freiwillig gewesen wäre, so gibt dies immer noch ein
"freiwilliges Einsteigen" von Frauke her - als Möglichkeit.
Ich möchte eigentlich nur darauf hinweisen, dass hier kein zwingender Zusammenhang bestehen muss! Freiwilliges Einsteigen bedeutet eben nicht automatisch, diese SMS aus Nieheim hat Frauke dann auch
noch freiwillig oder selbst geschrieben.
Ja und ich denke auch, diese so aufwendige Suche nach einem Versteck in Nieheim und das Ergebnis daraus (also NULL-Spur dafür gefunden) hat sicher Auswirkung auf die Wahrscheinlichkeit ob die erste SMS noch freiwillig geschrieben wurde oder nicht. Nur leider ist dieses "Null-Spur Ergebnis" kein garantierter Beweis dafür, dass Frauke diese erste SMS nicht doch noch selbst oder freiwillig schrieb. Aber was es schon ist (keinerlei Spur eines Versteckes/Verdächtigen mMn.), dieses Ergebnis, dass es eher dafür spricht, dass diese erste SMS
nicht mehr freiwillig war.
Also ich würde darüber glauben, zur Zeit der OF-Analyse und eben
vor der ganzen aufwendigen Suche nach einem Versteck oder Verdächtigen in der Gegend Nieheim, war die Wahrscheinlichkeit, dass Frauke diese erste SMS tatsächlich dort noch freiwillig schrieb bei weitem höher als
danach. Dieses Ergebnis
-> "dort so gar nix zu finden" ist eher dann mehr ein Ausschlag in eine andere Sichtweise, also dass es dort wirklich je ein Versteck gab und auch gleichzeitig damit hat sich die Wahrscheinlichkeit einer freiwilligen ersten SMS - durch dieses Ergebnis - sicher stark reduziert. Nur leider reicht dies dazu nicht aus, dass man eine freiwillige erste SMS deshalb völlig ausschließen könnte. Denn es bleiben immer noch Punkte übrig, wo es darin plausibler erscheint, wenn eine freiwillige erste SMS darin angedacht wird.
Aber hier denken/glauben eben schon viele User, dass die erste SMS nicht mehr freiwillig gewesen wäre. Dieses würde aber bedeuten, dass diese erste Konaktaufnahmen schon allein nur aus Täterinteresse heraus passierte und
gegen den Willen (des Interesses)
Fraukes.
Wenn diese erste Kontaktaufnahmen schon mit einem vollen Zwang begann, ist es doch recht naheliegend, dass ALLE weiteren Kontakte genauso erzwungen wurden (selbes Muster) und völlig gegen das Interesse von Frauke stattfanden, rein im Täterinteresse lagen? Dies würde ja den Aufwand/Risiko eher erklären, welchen er dafür trieb.
Für sich...
nicht für Frauke der ganze Aufwand.
Denn erst zwingt er Frauke, diese SMS zu schreiben, danach "kniet" und "bettelt" Frauke ihn darum einen Kontakt herzustellen....hmmm... so ein Szenario widerspricht sich eigentlich total.
Wenn also die erste SMS noch freiwillig gewesen wäre, könnte es durchaus möglich sein, dass Frauke weitere Kontakte wollte. Erzwang der Täter aber schon den
ersten Kontakt gegen den Willen Fraukes, tendiere ich eindeutig dazu, dann waren wahrscheinlich
alle Kontakte vom Täter
erzwungen und kein einziger Kontakt hat unter den Willen/Interesse von Frauke stattgefunden. Dieses
"Kontakte erzwingen von Frauke" würde dann also schon bei der ersten SMS starten und beginnen und sich in allen weiteren Kontakten nur fortsetzen?