@BoobSinclar BoobSinclar schrieb:Wenn ich aber weiss, es wird gar nicht gefahndet, wie das hier vermutet wird, kann ich für die Telefonate auch gleich im Versteck bleiben.
Während eine Ortung
nur während des Gesprächs möglich ist, lassen sich die Handydaten noch weitaus später anfordern.
BoobSinclar schrieb:Da der Stern-Artikel allerdings eine Nacherzählung und keine Live-Reportage ist, lässt sich schwerlich feststellen, wann diese Äußerung der Mutter gegenüber gefallen ist.
Das lässt sich im Gegenteil zeitlich sehr gut eingrenzen.
Mutter Liebs: Die Polizei sagte mir: "Was wollen Sie denn? Sie hat doch angerufen, sie lebt, und damit ist das für uns keine Aufgabe mehr." Ich war außer mir. Mich hat das Ganze erst recht alarmiert. Das ständige Ankündigen, dass sie nach Hause komme, ihre verschwommene Stimme, das Handy ausgestellt. Die Polizei
wusste nicht einmal, woher die Anrufe stammten."
Zu dem Zeitpunkt, als die Polizei Frau Liebs mitteilte, dass das Verschwinden ihrer Tochter keine Aufgabe mehr für sie sei, kannte die Kripo also noch keinen Standort der Telefonate.
Dann fährt Frau Liebs fort: "Nur die Herkunft der ersten SMS war ermittelt worden. Es dauerte Tage, bis der Netzbetreiber weitere Informationen lieferte."
Für die Ermittlung der Herkunft der 1. SMS brauchte man keine Tage: Die Daten lagen der Kripo in weniger als 48 Stunden nach FLs Verlassen des Pubs vor.
Dass die Daten der ersten beiden Telefonate erst nach Tagen der Kripo vorlagen, ist leicht erklärbar:
Der 1. Anruf fand am späten Donnerstagabend statt. Da der Kripo das bloße Lebenszeichen als Entwarnung reichte, gab es überhaupt keinen Grund, von Gefahr im Verzug auszugehen. Wenn es einen solchen Grund nicht gibt, beantragt die Staatsanwaltschaft beim zuständigen Ermittlungsrichter die richterliche Anordnung zur Herausgabe der Daten.
Die Kripo kann sich unter diesen Umständen erst am Freitag an die Staatsanwaltschaft gewandt haben, und die wiederum musste sich erst mal an den Ermittlungsrichter wenden. Es gab keinen Grund zur Eile, und deshalb ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Ermittlungsrichter sich erst am Montag mit der Angelegenheit beschäftigte und die Daten der Kripo erst am Montag zur Verfügung standen - also nach Tagen, wie Frau Liebs sagte.