Mord an Frauke Liebs

Nun mal was ganz Anderes: Es wird seitens Behörden behauptet, dass der Aufenthaltsort im Bereich Nieheim lag. Die Telefonate uns SMS aus Paderborn sollten der Ablenkungen dienen - OK.

Wenn der Täter das so ausgeführt hat, dann frage ich mich, ob er keine Angst hatte, am Weg von Nieheim nach Paderborn oder zurück erwischt zu werden.

Der erste Ablenkungsversuch fand am Do., 22.06.2006, statt - Paderborn Sennelager.
Gefolgt von Freitag, 23.06.2006, Paderborn Dören - Samstag, Sonntag und Dienstag, wieder Paderborn!

Angenommen, der Täter wusste von den Ortungen, dann hätte er spätestens am Freitag davon ausgehen müssen, dass es Straßenkontrollen zwischen den wenigen Verbindungen zwischen Nieheim und Paderborn gibt.
Ihm war das wohl egal, der riskierte sogar den Sa., So. und Di.! Und dabei jedes Mal ähnliche Uhrzeiten.

Meine Erklärungen dazu:

1.) Der Aufenthaltsort war zu keinem Zeitpunkt Nieheim. Vielmehr gab es dort am 21.06.2006 nur eine Durchfahrt - aus welchen Gründen auch immer. Bei der letzten angeblichen Ortung Nieheim womöglich der selbe Grund.

2.) Aufenthaltsort war tatsächlich Nieheim, der Täter brachte FL tatsächlich immer wieder nach Paderborn, jedoch wurde FL dort womöglich unter Tags wo eingesperrt, weil der Täter dort seinen Arbeitsort oder einen Zweitwohnort hatte. Nieheim - Paderborn stehen in keinem Zusammenhang mit einem Ablenkungsmanöver - es hat sich einfach so ergeben.

3.) Tatsächlich ein Ablenkungsmanöver, wobei der Täter, wenn er vorsichtig war, durchwegs Umwege gefahren sein wird.



Mister-X

@Mister-X

Mister-X schrieb:1.) Der Aufenthaltsort war zu keinem Zeitpunkt Nieheim. Vielmehr gab es dort am 21.06.2006 nur eine Durchfahrt - aus welchen Gründen auch immer. Bei der letzten angeblichen Ortung Nieheim womöglich der selbe Grund.

Du scheinst Dich dort gut auszukennen. Hältst Du es für ausgeschlossen, dass der Aufenthaltsort von Frauke-zumindest zum Zeitpunkt der Anrufe- Bad Driburg war?
Der Sendemast Nieheim Entrup erfasst doch auch Bad Driburg.

Malinka schrieb:Hier würde sich die Suche auf die "Freundin" konzentrieren, bei der Frauke z.b. angeblich schlafen wollte.

Und so viele Freundinnen hatte sie in PB noch nicht, schon gar keine, bei denen sie kurzfristig übernachten würde, hätte also in meinen Augen keinerlei Vorteile im Vergleich zur abgesendeten SMS bedeutet. Und sobald die Polizei dann den Absendeort ermittelt gehabt hätte, wäre es doch ebenso aufgeflogen, in Nieheim kannte sie allenfalls besagten Schrauber.

Malinka schrieb:Die Kontakte aus Paderborn können dann aber nicht mehr der Ablenkung von Nieheim dienen. Denn der Täter
wüsste woher er die SMS absendet.

Gehe ich sowieso fest von aus, dass weder PB noch Nieheim wirklich zu ihm führen. In Nieheim hat die Polizei nichts gefunden, und warum der Aufwand mit den Transporten, wenn PB zu ihm führt?

Malinka schrieb:Wieso denn sofort. Weißt du was in den ca. 2 Stunden davor passiert ist? Und selbst wenn man sich
in Richtung Nieheim aufgemacht hat, bedeutet es nicht zwangsläufig dass man genau dort was zu tun hatte.
Das Einzugsgebiet der Zelle ist groß.

Zumindest waren keine fünf Minuten Zeit, um den Schlüssel zu holen, aber zwei Stunden Zeit wo auch immer ließ man sich dann trotzdem? Passt für mich nicht zueinander.

Malinka schrieb:Du magst so denken, aber die Möglichkeiten warum genau Frauke sich entschied mit zu gehen sind nicht unendlich groß.

Und es bleiben immer schon unkonkrete Möglichkeiten und Szenarien wohlwissend, dass konkretere an jeder Logik und Nachvollziehbarkeit scheitern, und vor Fehlern und Unwahrscheinlichkeiten nur so strotzen.

Rotmilan schrieb:Der Sendemast Nieheim Entrup erfasst doch auch Bad Driburg.

Bad Driburg liegt in einer Senke, die Stadt selber liegt nicht im Versorgungsbereich der Zelle Nieheim Entrup.
Möglich jedoch wäre ein Einbuchen in die Zelle kurz nach Bad Driburg entlang der B64 auf Höhe Eggeweg.
Die B64 könnte somit - wie hier bereits mehrfach erwähnt - die Verbindungsstrecke zwischen Nieheim und Paderborn gewesen sein.

Dass der Täter jedes Mal die B64 entlang fuhr, um bloß abzulenken, will mir nicht ins Konzept passen. Er hätte längst davon ausgehen müssen, dass es Kontrollen an der B64 gibt. Liegt doch nahe.

Man weiß doch gar nicht ob der Täter überhaupt jemals auf der B64 fuhr.

Mister-X schrieb:Dass der Täter jedes Mal die B64 entlang fuhr, um bloß abzulenken, will mir nicht ins Konzept passen. Er hätte längst davon ausgehen müssen, dass es Kontrollen an der B64 gibt. Liegt doch nahe.

Gibt es da überhaupt solche Kontrollen über mehrere Tage? Habe ich nie Kenntnis von erlangt.

@rayden

Zumindest waren keine fünf Minuten Zeit, um den Schlüssel zu holen, aber zwei Stunden Zeit wo auch immer ließ man sich dann trotzdem? Passt für mich nicht zueinander.

Soviel Zeit wäre evtl. schon gewesen, aber in diesen fünf Minuten hätte er sie aber nicht mehr unter seiner Kontrolle gehabt und Frauke hätte möglicherweise Chris etwas über ihren 'Begleiter' erzählt. Das konnte er mMn keinesfalls riskieren.

Ein Gedanke zum Aufenthaltsort:

Wir gehen davon aus, dass der Täter kurz vor den Gesprächen FL in ein Fahrzeug zwang und losfuhr.
Die Verbindungen kamen so gegen 23.00 bis 00.00 zustande. Bei einer Fahrzeit von etwa einer Stunde oder etwas weniger, musste der Täter gegen 22.00 aufbrechen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man FL damals in einem Dorf oder in einer Siedlung (ausgenommen eigene Zufahrt, die die Einfahrt in ein Gebäude zulässt) festhielt. Das hätte auffallen können. Im Juni dämmert es erst weit nach 21.00. Es war brütend warm. Man konnte nicht davon ausgehen, dass man beobachtet wird...


FL wurde meiner Meinung nach in einem Gebäude in das Fahrzeug gebracht (Zufahrt mit automatischem Garagentor, abgelegene Scheune, Tiefgarage,...)

rayden schrieb:Gibt es da überhaupt solche Kontrollen über mehrere Tage? Habe ich nie Kenntnis von erlangt.

Wenn der Täter schon so überlegt handelte, dass die Kontaktaufnahmen rein der Ablenkungen dienen sollten, dann müsste er doch auf die Idee gekommen sein, dass die Straßen kontrolliert werden, nachdem er mehrmals nach Paderborn fuhr.

Mister-X schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass man FL damals in einem Dorf oder in einer Siedlung (ausgenommen eigene Zufahrt, die die Einfahrt in ein Gebäude zulässt) festhielt. Das hätte auffallen können. Im Juni dämmert es erst weit nach 21.00.

Doch genau das könnte ich mir gut vorstellen. Alte Bauernhäuser und Gehöfte haben noch richtig dickes Mauerwerk. Und hohe Mauern um das Grundstück, so bis 2,00 m. Noch so richtig solide gebaut, Stein auf Stein. Dazu einen Hund als Bewacher, Marke Rottweiler oder ähnlich.
Ein Mann, der einen solchen Hof bewohnt, Eltern bereits verstorben oder im sog. "Altenteil", könnte ich mir schon gut vorstellen.

Rotmilan schrieb:Ein Mann, der einen solchen Hof bewohnt, Eltern bereits verstorben oder im sog. "Altenteil", könnte ich mir schon gut vorstellen.

Ja, das könnte zutreffen!

Jedenfalls musste es dem Täter möglich gewesen sein, FL geschützt in das Fahrzeug bringen zu können. Ebenso aus dem Fahrzeug bringen.
Ich denke, dass da bereits viele Liegenschaften ausscheiden.

Hercule-Poirot schrieb:Soviel Zeit wäre evtl. schon gewesen, aber in diesen fünf Minuten hätte er sie aber nicht mehr unter seiner Kontrolle gehabt und Frauke hätte möglicherweise Chris etwas über ihren 'Begleiter' erzählt. Das konnte er mMn keinesfalls riskieren.

Also doch eine geplante Entführung von Anfang an, und dann hat er auch die erste SMS kontrolliert. Und FL hat von all dem nichts gemerkt, und ist bereitwillig mitgefahren? Kann ich mir nicht vorstellen.

Mister-X schrieb:Wenn der Täter schon so überlegt handelte, dass die Kontaktaufnahmen rein der Ablenkungen dienen sollten, dann müsste er doch auf die Idee gekommen sein, dass die Straßen kontrolliert werden, nachdem er mehrmals nach Paderborn fuhr.

Die B64 ist eine Kraftfahrstr. zwischen PB und Altenbeken, es wäre ein absolutes Novum gewesen, wäre so eine Straße über mehrere Tage zu dieser Uhrzeit kontrolliert worden, und wie @Kangaroo es schon erwähnte, es ist wohl wahrscheinlich, dass er zumindest teilweise diese Strecke nahm, garantiert aber nicht. Und das Risiko, dass die Polizei da den Verkehr kontrolliert, ist wohl geringer als eine SMS oder ein Telefonat direkt aus dem Versteck heraus oder nahe dabei.

Ein Bauenhof, wo er das ungestört erledigen konnte - wo er Alleinbewohner (eventuell sogar Eigentümer) war.
Oder ein Gewerbegebiet, wo es Bereiche gab, wo Fremde keinen Zuritt hatten (Lagerhallte, Technikräume etc.).
Womöglich ein größeres Mietobjekt (Haus) mit Einfahrt und geschlossener Garage.

Das ganze etwas abgelegen, ohne neugierige Nachbarn, denen nach den Flugblättern vielleicht doch was in Erinnerung gekommen ist.

Vorallem frage ich mich, was das für eine Kontrolle sein soll.
Solche Straßensperren wie in den USA bei denen jedes Fahrzeug welches die Straße durchqueren will, kontrolliert werden gibt es soweit ich weiß nicht.

Alle Fahrzeuge Schriftlich zu Dokumentieren dürfte ein zu großer Aufwand gewesen sein, gerade bei den Geschwindigkeiten auch nicht ohne weiteres machbar.
Und es musste sich ja auch erstmal das Muster abzeichnen dass Täglich telefoniert wurde ..

rayden schrieb:Und das Risiko, dass die Polizei da den Verkehr kontrolliert, ist wohl geringer als eine SMS oder ein Telefonat direkt aus dem Versteck heraus oder nahe dabei.

Was spricht dagegen? Der Täter fuhr unter Umständen mehrmals die selbe Strecke und es war ab Mittwoch bekannt, dass es eine Verbindung von Nieheim nach Paderborn gegeben haben muss. Dann noch die ähnlichen Uhrzeiten...

Kangaroo schrieb:Und es musste sich ja auch erstmal das Muster abzeichnen dass Täglich telefoniert wurde ..

Richtig - hier stellt sich die Frage, wann das geschah bzw. wie "aufmerksam" man hinsichtlich dessen war.

Kangaroo schrieb:Vorallem frage ich mich, was das für eine Kontrolle sein soll.

Fahrzeugkontrollen zwischen 21.00 und 2.00 z.B.
Eingeschränkt auf LKW (wobei es da vermutlich Nachtfahrverbote geben wird), Kastenwägen und sonstigen Fahrzeugen, wo man Personen verstecken konnte (z.B. auch geschlossene Anhänger).

Auch wenn der erste Kontakt aus Nieheim kam: Der Polizei war zu dem Zeitpunkt doch gar nicht Klar dass Nieheim der Festhalteort ist, der Meinung war man erst nach der Fallanalyse ..
Die kam aber erst nach Auffinden der Leiche. Der erste Anruf kam aus Hövelhof, der zweite von Dören .. Wie soll sich da ein Muster abzeichnen der Täter würde aus Nieheim nach Paderborn fahren?

Und selbst wenn die Polizei da schon von Nieheim ausgegangen wäre .. Sagt doch keiner dass der Täter die B64 genommen haben muss.
Öffnet mal Google Maps ..
Ja der Täter könnte die B64 genommen haben.
Er könnte aber auch durch Altenbeken, Neuenbeken und Benhausen gefahren sein.
Genauso könnte er hoch nach Steinheim gefahren sein und dann über die B1 nach Paderborn.

Er hätte auch über Warburg auf die B68 fahren können um nach Paderborn zu gelangen ..

Wie soll die Polizei all diese Möglichkeiten ausschöpfen? Die Polizei Paderborn hat dafür gar nicht die Mittel .. Selbst an Karneval müssen hier Kollegen aus Bielefeld Streife fahren.

Da gelten wie ich finde auch keine Argumente wie "Der Täter würde sicher nicht solche Umwege fahren" .. Der Täter ist wahrscheinlich mit Frauke am Donnerstag rund 50km pro Strecke gefahren.
Ein Täter welcher mit dem Opfer 100km durch die Gegend fährt ist meiner Meinung nach sicher nicht darauf bedacht kurze Wege zu fahren.