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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 19:10
@Mytochondrium
Zitat von MytochondriumMytochondrium schrieb:Und zum Schluss noch ihre Aussage, dass sie nicht wegen einem Typen eine Woche verschwinden würde. War es ein Hinweis, dass sie in dee Gewalt einer Frau war?
So habe ich das bisher noch nicht gesehen, aber scheint für mich die logische Erklärung zu sein...


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 19:51
@Malinka
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Aber dadurch, dass Fraukes Fall bei der Polizei und in den Medien gelandet ist, konnte man keine unauffällige Lösung mehr finden.
Was soll denn das für ein Szenario sein welches man nicht unauffällig hätte lösen können?
Mag sein dass die Polizei informiert war, mag sein das die Medien ein wenig berichtet haben: Wäre Frauke nach Hause gekommen, hätte sie der Polizei nichts erklären brauchen. Dazu ist sie nicht verpflichtet.

Frauke war eine volljährige Person. Sie hat das Selbstbestimmungsrecht bzgl. ihres Aufhalteort.

Sie hatte hinsichtlich der Polizei nichts zu befürchten.

Und es hätte nichts dagegen gesprochen weitere unverfängliche SMS zu verschicken wenn man nicht gewaltsam weg war. Welches Risiko hätte da für die Person bestanden?
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Weiterhin interpretiere die Aussagen von Frauke in denen sie behauptete „heute“ noch nachhause zu kommen für erst gemeinte Aussagen. Frauke behauptet erst am Freitag, dass sie sich in PB befindet.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Auffällig finde ich, dass sie erst damit anfängt ihre Anwesenheit in Paderborn zu erwähnen, als sie das erste mal behauptet „heute“ nachhause zu kommen.
Sie war doch auch erst am Freitag in Paderborn .. Der Anruf Donnerstag kam aus Hövelhof Dreihausen, vielleicht wusste Frauke nicht wo sie war und sagte deshalb keinen Ort und nutze den Begriff "bald" statt "heute" da der Tag fast rum war und sie die Gegend nicht einordnen konnte.
Der Begriff "bald" ist relativ. Damit kann auch paar Stunden später gemeint sein.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb: Ich glaube inzwischen daran, dass man versucht hat Frauke nachhause zu bringen.
Bezweifel ich.
Ich denke man wollte Frauke damit auf einem kooperativen Level halten und die Angst bei den Angehörigen steigern.

Die Aussagen sind doch unverfänglich wie sonst was. Frauke ist nicht nach Hause gekommen, was ist passiert? Nichts ..
Die Polizei hat da keinerlei Alarm geschlagen, konnte trotz der Aussagen keinen weiteren richtlichen Beschluss erwirken.

Wenn man vor hatte Frauke nach Hause zu bringen dann stand dieser Entschluss ja bei Beginn der Telefonate fest und man war deshalb in Paderborn.
Warum soll man überhaupt vorher Anrufen wenn man sowieso "heute" nach Hause kommen will? Und was soll sich durch das Telefonat derart verändert haben dass die Heimkehr plötzlich nicht mehr zur Debatte stand?
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Und der Grund dafür liegt in den Geschehnissen der Dienstag Nacht.
Und das ist der Person oder Frauke erst bewusst geworden als man angerufen und ankündigte heute nach Hause zu kommen?
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:die Aussage des Bruders sprechen zumindest während des Kontaktes am Freitag dagegen.
Chris und Karen hatten jeweils eine andere Meinung bzgl. anderer Kontakte.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 20:10
Zitat von KangarooKangaroo schrieb: malinka schrieb:
Und der Grund dafür liegt in den Geschehnissen der Dienstag Nacht.

Und das ist der Person oder Frauke erst bewusst geworden als man angerufen und ankündigte heute nach Hause zu kommen?
Nun ja, dass alles mit den Geschnissen der Dienstag Nacht möglicherweise eng zusammen hängt, ist auch für mich recht naheliegend.

Sie kam am Dienstag Nacht (20.Juni) nicht mehr nach Hause, könnte der selbige Grund sein und dahinter stecken, dass sie auch Freitag, Samstag & Sonntag nach ihrer Ankündigungen, nach Hause zu kommen -> hier nicht Folge leisten konnte?
Schließlich muss es ja einen Grund geben, warum sie Dienstag nicht heim gekommen ist?
Wer kann denn sagen oder ausschließen, dass es der selbe Grund nicht wäre, dass sie ihre Versprechungen da nicht enhalten konnte?

Den wahren Grund welcher dahinter steckt, wissen wir ja alle nicht.
Weder den Grund, warum sie Dienstag nicht heim kam vom Pub noch warum sie ihre Ankündigungen am Tele, nach Hause zu kommen, auch nicht einhalten konnte.
Das hier möglicherweise ein enger Zusammenhang besteht, ist sehr gut möglich.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 20:11
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Vielleicht war die Situation in die Frauke am Dienstag geriet anfänglich nicht so akut gewesen (als das man sie töten musste). Ich glaube nicht daran, dass die Kontakte ursprünglich so geplant waren. Viele mehr entwickelte sich das eine aus dem anderen. Vielleicht wollte man vorher die Situation anders „in Ordnung“ bringen. Aber dadurch, dass Fraukes Fall bei der Polizei und in den Medien gelandet ist, konnte man keine unauffällige Lösung mehr finden. Ich glaube auch, dass Frauke und wer auch immer daran beteiligt war bis zu Ende geglaubt haben, dass das ganze doch noch ein gutes Ende nimmt. Niemand hätte vorhersehen können, dass Fraukes Verschwinden so schnell polizeiliche und mediale Aufmerksamkeit bekommt. Die Kontakte wurden meiner Meinung nach erst durch genau diese Aufmerksamkeit ausgelöst. Ob die SMS aus Nieheim dabei eine so große Rolle gespielt hat, dessen bin ich mir inzwischen nicht mehr so sicher.
Ehrlich gesagt, kann ich das nicht so recht nachvollziehen. Was soll denn so schlimm, so "unauflösbar" gewesen sein, dass stattdessen ein Mord vorteilhaft erscheint? Selbst wenn es im Laufe der Woche zu einer Vergewaltigung gekommen sein sollte, die vorher "nicht beabsichtigt" war. Wahrscheinlich war es ja keine Tat im Affekt, sondern aufgrund des letzten Telefonats ist anzunehmen, der Täter hätte sich mit dem Töten Zeit gelassen. Wenn er bei Sinnen gewsen wäre, dann hätte er doch erkennen müssen, dass es besser ist, ein paar Jahre wegen Vergewaltigung in den Knast zu gehen, als einen Mord zu begehen. Vom empathischen Standpunkt mal ganz abgesehen.

Auch verstehe ich nicht, was an der Situation grundlegend anders gewesen sein soll, weil Polizei und Medien informiert waren. Wenn Frauke nach ein paar Tagen wieder zuhause aufgetaucht wäre, dann hätte sie (wenn sie es so gewollt hätte) irgendeine Geschichte erfinden können. Die Polizei hätte sich nur darin bestätigt gefühlt, dass Frauke freiwillig verschwunden wäre. Umgekehrt, wenn Frauke nach Heimkehr die Person anzeigen wollte, dann hätte sie das doch so oder so tun können, auch wenn die Polizei (und die Medien) vorher nicht informiert gewesen wären. Deswegen verstehe ich Deinen Gedankengang da nicht so richtig. Aber vielleicht kann ich mir nur nicht das "richtige" Szenario dafür vorstellen.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 20:14
Mytochondrium schrieb:
Und zum Schluss noch ihre Aussage, dass sie nicht wegen einem Typen eine Woche verschwinden würde. War es ein Hinweis, dass sie in dee Gewalt einer Frau war?
Zitat von LenoryLenory schrieb:So habe ich das bisher noch nicht gesehen, aber scheint für mich die logische Erklärung zu sein...
@Lenory
@Mytochondrium
Klar. Wenn man Sätze aus dem Zusammenhang reisst, kann man alles mögliche interpretieren.

Zur Erinnerung:

Chris fragt Frauke:
"Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"

Darauf antwortete Frauke:
"Du weißt doch, dass ich nicht wegen ’nem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 20:17
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Chris fragt Frauke:
"Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"

Darauf antwortete Frauke:
"Du weißt doch, dass ich nicht wegen ’nem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
Und wo ist das aus dem Zusammenhang gerissen?
Das passt schon so wie ich es schrieb.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 20:22
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Klar. Wenn man Sätze aus dem Zusammenhang reisst, kann man alles mögliche interpretieren
Wenn Frauke gesagt hat, sie hätte einen ANDEREN Typen kennengelernt macht das natürlich nicht mehr so viel Sinn.

Wie es im genau war, wissen wir nicht. Die Gespräche wurden ja leider nicht aufgezeichnet.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 20:39
Zitat von MytochondriumMytochondrium schrieb:Und wo ist das aus dem Zusammenhang gerissen?
Das passt schon so wie ich es schrieb.
@Mytochondrium
Nein, es passt nur, wenn man es biegt.

Du schriebst:
Zitat von MytochondriumMytochondrium schrieb:Warum legen wir uns die ganze Zeit auf eine männliche Person fest?
Kann es evtl. auch ein weiblicher Täter sein?

....
Dazu würde auch passen, dass Frauke telefonieren sollte/durfte.
Und zum Schluss noch ihre Aussage, dass sie nicht wegen einem Typen eine Woche verschwinden würde. War es ein Hinweis, dass sie in dee Gewalt einer Frau war?
Ihre Aussage zum Schluss, "dass sie nicht wegen einem Typen eine Woche verschwinden würde", ist die Antwort auf Chris´Frage:
"Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"


Sie verneint. Der Schwerpunkt liegt nicht auf Typen, sondern auf: Du kennst mich doch. Ich würde nie wegen eines Typen einfach wegbleiben.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 20:41
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Was soll denn das für ein Szenario sein welches man nicht unauffällig hätte lösen können?
Mag sein dass die Polizei informiert war, mag sein das die Medien ein wenig berichtet haben: Wäre Frauke nach Hause gekommen, hätte sie der Polizei nichts erklären brauchen. Dazu ist sie nicht verpflichtet.
Natürlich ist sie das nicht. Aber es ist in meiner Überlegung etwas in der Dienstag Nacht passiert was, würde die Polizei oder jemand anderes davon erfahren, für große Schwierigkeiten gesorgt hätte.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Und es hätte nichts dagegen gesprochen weitere unverfängliche SMS zu verschicken wenn man nicht gewaltsam weg war. Welches Risiko hätte da für die Person bestanden?
Genau diese Unverfänglichkeit fehlt mir akut in den Kontakten die Frauke eigentlich getätigt hat. Wenn Fraukes Anrufe darauf abzielen eine "Normalität" vorzugaukeln, dann hätte man genau diese unverfänglichen SMS schreiben sollen. Statt dessen hat man von Tag zu Tag immer mehr dafür gesorgt, dass den Leuten klar wurde, dass da etwas nicht stimmte.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Sie war doch auch erst am Freitag in Paderborn .. Der Anruf Donnerstag kam aus Hövelhof Dreihausen, vielleicht wusste Frauke nicht wo sie war und sagte deshalb keinen Ort und nutze den Begriff "bald" statt "heute" da der Tag fast rum war und sie die Gegend nicht einordnen konnte.
Der Begriff "bald" ist relativ. Damit kann auch paar Stunden später gemeint sein.
So könnte man es natürlich interpretieren. Dennoch sehe ich im Donnerstag Anruf den Sinn, dass Frauke prinzipiell bescheid geben wollte/sollte, aber noch keine konkrete Ankündigung bezüglich Heimkehr und ihren Aufenthalt machte da am Donnerstag noch keine Überlegung zur sofortigen Rückkehr bestand. Dies war erst ab Freitag der Fall, weswegen Frauke m.M. nach auch hier erst davon spricht "heute" nachhause zu kommen, wofür sie sich in PB auch befand.
Deshalb machte für mich auch die SMS an Chris vor dem Rückruf des Bruders keinen Sinn, denn sie gab die selbe Nachricht an den Bruder weiter. Hinzu kommt der Smiley in der SMS selbst und die Aussage des Bruders, dass Frauke sich bei dem Telefonat normal angehört hat.
Das alles passt für mich ins Bild. Es muss zumindest der Grundgedanken der ganzen Aktion gewesen sein.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Die Aussagen sind doch unverfänglich wie sonst was. Frauke ist nicht nach Hause gekommen, was ist passiert? Nichts ..
Die Polizei hat da keinerlei Alarm geschlagen, konnte trotz der Aussagen keinen weiteren richtlichen Beschluss erwirken.
Das ist richtig so. Frauke kam nicht nachhause, obwohl sie es ankündigte. Und du hast recht, damit hat man nur noch mehr Sorgen bei den Angehörigen geweckt. Aber auch das war meiner Meinung nach ein Prozess. Schließlich meldete sich Frauke und gab jedes Mal Grund zu der Annahme, dass sie nachhause zurückkehren wird.
Ich verstehe nur nicht, was die Polizei mehr hätte anstellen könne zu dem Zeitpunkt als das was sie getan hat. Im nachhinein betrachtet kann man das als schleppend bezeichnen, aber zu dem Zeitpunkt hätte man auch nicht mehr machen können als Leute befragen und auf Zeugen zu hoffen.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Warum soll man überhaupt vorher Anrufen wenn man sowieso "heute" nach Hause kommen will? Und was soll sich durch das Telefonat derart verändert haben dass die Heimkehr plötzlich nicht mehr zur Debatte stand?
Bescheid geben, damit jemand da ist, da Frauke keinen Schlüssel hat. Woher sollte jemand wissen, dass Frauke kommt. Die Familie war ja auch zwischendurch unterwegs und hat Flyer und Poster verteilt oder hatte auch noch ein Leben zu regeln.
Die Telefonate haben nichts verändert, man hat sich im Endeffekt nicht getraut Frauke doch gehen zu lassen, eben weil das was in der Dienstagnacht passiert ist mehr aufwiegt und aus Angst vor den Konsequenzen.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:malinka schrieb:
Und der Grund dafür liegt in den Geschehnissen der Dienstag Nacht.

kangaroo schieb:
Und das ist der Person oder Frauke erst bewusst geworden als man angerufen und ankündigte heute nach Hause zu kommen?
Nein, es war schon vorher klar und genau deswegen konnte Frauke auch nicht einfach gehen gelassen werden. Aber dass es zu so einem medialen Rummel kommt und Frauke schon am nächsten Tag als vermisst gemeldet wird (obwohl sie volljährig ist) damit hat man nicht gerechnet. Und da ich glaube, dass Frauke den Täter kannte, er also in ihrem Umfeld zu finden wäre und man so eine Verbindung zu dieser Person herstellen hätte können, war man gezwungen Bescheid zu geben und klar zu machen, dass Frauke lebte.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 20:41
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ihre Aussage zum Schluss, "dass sie nicht wegen einem Typen eine Woche verschwinden würde", ist die Antwort auf Chris´Frage:
"Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"


Sie verneint. Der Schwerpunkt liegt nicht auf Typen, sondern auf: Du kennst mich doch. Ich würde nie wegen eines Typen einfach wegbleiben.
Das ist mir bekannt, aber es kann doch trotzdem ein Hinweis sein, den sie an der Stelle geschickt einbringen konnte.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 21:22
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Chris und Karen hatten jeweils eine andere Meinung bzgl. anderer Kontakte
Bei letzten Telefonat stimme ich dir da auch zu. Der Donnerstag ist von Chris kommentiert worden, aber wie sich Frauke am Freitag, Samstag und Sonntag anhörte wissen wir nicht genau.
Schließlich äußerte sich Chris auch mal so:
Zitat von munZouRmunZouR schrieb am 15.02.2009:"Einmal wurde ich nicht schlau aus Frauke, sie hat mich abgewürgt und wirkte wie auf Droge", erzählt Chris. Dann wieder klang sie klar und er war 100-prozentig überzeugt, dass sie ihrer Ankündigung, nach Hause zu kommen, folgen würde. Bis heute kam sie nicht.
Mord an Frauke Liebs (Seite 4)

Zusammen mit der Aussage des Bruders lässt das zumindest vermuten, dass Frauke zwischen durch auch ganz normal geklungen haben muss.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Ehrlich gesagt, kann ich das nicht so recht nachvollziehen. Was soll denn so schlimm, so "unauflösbar" gewesen sein, dass stattdessen ein Mord vorteilhaft erscheint?
Der Tod von Frauke ist in meiner Überlegung durch die Abfolge von Ereignissen zustanden gekommen. Wir wissen nicht ob sie geplant und absichtlich zu Tode kam. In meiner Überlegung ist ein Mord nie vorteilhaft gewesen.
Ein Beispiel Szenario wäre eine Vergewaltigung durch einen verheirateten Arzt, der durch das bekannt werden dieser Tragödie seinen Ruf und alles andere Verlieren würde.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Wahrscheinlich war es ja keine Tat im Affekt, sondern aufgrund des letzten Telefonats ist anzunehmen, der Täter hätte sich mit dem Töten Zeit gelassen. Wenn er bei Sinnen gewsen wäre, dann hätte er doch erkennen müssen, dass es besser ist, ein paar Jahre wegen Vergewaltigung in den Knast zu gehen, als einen Mord zu begehen. Vom empathischen Standpunkt mal ganz abgesehen.
Ich glaube nicht, dass der Tod von Frauke geplant war. Es kann natürlich alles sein, aber egal ob im Affekt oder gezielt, der Tod war m.M. nach nicht von Anfang an mit eingeplant. Man hatte Angst vor den Konsequenzen, sollte Frauke von dem Geschehen erzählen.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:... Auch verstehe ich nicht, was an der Situation grundlegend anders gewesen sein soll, weil Polizei und Medien informiert waren. Wenn Frauke nach ein paar Tagen wieder zuhause aufgetaucht wäre, dann hätte sie (wenn sie es so gewollt hätte) irgendeine Geschichte erfinden können. ...
Ich vermute, dass man die Person im Umfeld von Frauke zu suchen hätte. Die mediale Aufmerksamkeit hat zumindest zu Beginn den Anschein geweckt, dass intensiv nach Frauke gesucht wird. Es muss m.M. nach eine Verbindung gegeben haben die zumindest zu Beginn der ganzen Sache durch intensivere Polizeiarbeit herzustellen gewesen.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 21:41
@Malinka
Das ist durchaus denkbar, nur ist das Umfeld ein sehr grosses und dazu kommt, dass das nur eine Möglichkeit ist, da ein kompletter Fremdttäter auch nicht auszuschliessen ist. Man müsste bei einem neuen Aufrollen des Falles quasi jedes Szenario einzeln betrachten. Und das ist eine Aufgabe, die es in sich hat.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 22:53
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Es war auch nach meiner Ansicht überhaupt nicht wahrscheinlich, dass die Polizei auf eine Aufzeichnung der Gespräche verzichten würde.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Dir ist aber schon klar, dass dies oben nur eine völlig aus der Luft gegriffen Spekulaton von dir ist?
Das ist keineswegs der Fall. Deinen Ausführungen muss ich in aller Entschiedenheit widersprechen, weil sie schlicht falsch sind.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Zu über 99% unterzeichnet da kein Richter eine Genehmigung, wenn eine erwachsene Person (ohne das es dazu irgend ein Anzeichen nur von einer gewaltätigen Entführung gäbe) mal abgängig ist.
Im Gegensatz zu Deinen Behauptungen leitete die Paderborner Polizei kurz nach FLs Verschwinden "ein Verfahren wegen des Verdachts einer Geiselnahme" ein. Bereits für die Herausgabe der Funkzellendaten der 1. SMS aus der Nieheimer Gegend war ein richterlicher Beschluss notwendig, der auch umgehend erteilt wurde. Wie Du sicher weißt, war der Absendeort dieser SMS sehr schnell bekannt. Ebenso konnte die Polizei die Funkzellendaten für die Kontakte am Donnerstag und am Freitag beantragen, für die ebenso eine richterliche Genehmigung vorlag. Und das alles, obwohl nur wenige Tage seit ihrem Verschwinden vergangen waren, FL eine erwachsene Person war und es keine Hinweise auf eine Gewalttat gab.

Dann aber traf die Paderborner Kripo eine Entscheidung, die aus heutiger Sicht fatal war. Sie begnügte sich mit den Anrufen als Lebenszeichen, ohne sich weiter für den Inhalt zu interessieren. Hätte die Kripo Chris nach dem 1. Anruf am Donnerstag mit technischen Hinweisen (eventuell auch mit der Bereitstellung einer technischen Ausrüstung) bei der Aufzeichnung der folgenden Gespräche unterstützt, wäre kein richterlicher Beschluss erforderlich gewesen, da Chris das Recht gehabt hätte, ein von ihm in dieser Situation geführtes Gespräch aufzunehmen.

Und wenn die Aufzeichnungen der Telefonate von Freitag und Samstag vorgelegen hätten und die Kripo damit die Gelegenheit zu einer professionellen Auswertung gehabt hätte, wären ihre Zweifel an einer Entführung - davon ich völlig überzeugt - verschwunden. Und mit dieser Ausgangslage hätte sie sehr schnell die Genehmigung zu weitergehenden Maßnahmen erhalten. Bei "Gefahr im Verzug" ist auch die Staatsanwaltschaft zuständig, die auch am Wochenende rund um die Uhr erreichbar ist.
So naiv und unbedarft, dass das Entführungsopfer erst zugeben muss, eines zu sein, bevor eine Fahndung auf Hochdruck (mit den entsprechenden rechtlichen Befugnissen) gestartet wird, ist niemand bei Kripo und Staatsanwaltschaft - dessen kannst Du wirklich sicher sein.

Es hing also alles von der Entscheidung der Kripo ab, aufgrund der bloßen Tatsache, dass FL sich gemeldet hatte, eine Entführung als sehr unwahrscheinlich anzusehen. Chris und FLs Angehörige waren durch diesen 1. Anruf außerordentlich beunruhigt, und wenn die Kripo diese Sorgen ernst genommen hätte (Frau Liebs hat ja oft genug ihre Erbitterung über dieses Verhalten öffentlich bekundet), wäre der Verlauf der polizeilichen Ermittlungen ein ganz anderer gewesen.

Der Täter konnte in keiner Weise ausschließen, dass die Polizei aufgrund dieser Telefongespräche, die alles andere als normal waren, eine Entführung für wahrscheinlich halten würde. In diesem Fall hätte sich der Täter mit den letzten Telefonaten in den Gewebegebieten selbst ans Messer geliefert. Die Informationen über die Entscheidung der Polizei konnte der Täter nur aus dem engeren Umfeld von FL erhalten - und das wäre auch über einen nur oberflächlichen Kontakt und bei scheinbarer Anteilnahme an FLs Schicksal völlig unverdächtig möglich gewesen.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Aber selbst wenn sie ein Aufnahmegerät aufgetrieben hätten (eigentlich kann dies jeder billige normale Anrufbeantworter) hätte ich an Chris Stelle etwa auch zu Frauke gesagt, dass ich das Gespräch mit ihr aufnehmen werde. Ich hätte zu Frauke gesagt: "Du kannst Mama und Papa grüßen, ich spiele es ihnen danach vor, weil ich das Gespräch aufnehme."
Das kann ich nur für völlig absurd halten. Wenn der Verdacht bestand, FL sei in der Gewalt eines Entführers, hätte Chris allen Ernstes zu FL (und damit möglicherweise in Hörweite des Täter) sagen sollen, er zeichne das Gespräch auf?
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Und einfach heimlich Frauke ohne ihr Wissen aufnehmen, wäre für mich persönlich ein 'NO GO' und Vertrauensbruch zu Frauke gewesen.
Ich glaube, niemand, der entführt wird, würde sich wünschen, dass seine Freunde derartige Bedenken entwickeln.


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 23:26
@Malinka
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Statt dessen hat man von Tag zu Tag immer mehr dafür gesorgt, dass den Leuten klar wurde, dass da etwas nicht stimmte.
Das ist zu Pauschal.
Für die Angehörigen / Freunde mag das Stimmen, die Polizei hatte diesen Eindruck aber scheinbar nicht.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Dennoch sehe ich im Donnerstag Anruf den Sinn, dass Frauke prinzipiell bescheid geben wollte/sollte, aber noch keine konkrete Ankündigung bezüglich Heimkehr und ihren Aufenthalt machte da am Donnerstag noch keine Überlegung zur sofortigen Rückkehr bestand.
Wenn ich deinen Szenario folge ergibt sich für mich trotzdem nicht den Sinn warum man nicht jedenfalls bei der Arbeit angerufen hat um sich zu entschuldigen.
Hätte Frauke dies getan wäre die Ganze Maschinerie doch gar nicht so explizit losgegangen. Hätte Frauke sich Telefonisch Krank gemeldet hätte man die Mutter nicht angerufen, man hätte Isabella sagen können dass alles Ok ist da sich Frauke Krank gemeldet hätte und und und.

Es wäre doch kein Problem gewesen diesen Anruf zu tätigen und wie oben beschrieben hätte man da viel rauszögern können.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Dies war erst ab Freitag der Fall, weswegen Frauke m.M. nach auch hier erst davon spricht "heute" nachhause zu kommen, wofür sie sich in PB auch befand.
Du kannst damit Recht haben. Ich denke aber eher dass Frauke nicht wusste wo sie war.
Wenn der Anruf von dort stattfand wie @redsherlock mal andeutete dann bin ich mir fast sicher dass Frauke mit der Gegend nichts anfangen konnte.

Dören, Mönkeloh .. Das sind wie ich finde eher prägnantere Orte.
Sonntag wurde zwar gesagt man käme nach Hause aber sagte nicht man sei in Paderborn. Der Anruf kam aus dem Berliner Ring .. Möglicherweise konnte Frauke den Ort nicht einordnen weswegen sie Paderborn nicht erwähnte.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Deshalb machte für mich auch die SMS an Chris vor dem Rückruf des Bruders keinen Sinn, denn sie gab die selbe Nachricht an den Bruder weiter. Hinzu kommt der Smiley in der SMS selbst und die Aussage des Bruders, dass Frauke sich bei dem Telefonat normal angehört hat.
Klar kann Frauke´s Bruder Recht haben, er kann sich aber auch irren. Bin mir da sehr unsicher.

Ich denke man wollte sich bewusst Anrufen lassen. Das passt auch in den Zeitlichen Rahmen denn zwischen SMS und Anruf lagen zwischen 1 und 2 Minuten.
Ansonsten wurde Frauke´s Handy soweit mir bekannt immer sofort abgeschaltet. Warum an diesem Tag nicht? Nicht etwa weil man einen ausgehenden und eingehenden Kontakt haben wollte um die "Freiwilligkeit" zu bekräftigen?
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Bescheid geben, damit jemand da ist, da Frauke keinen Schlüssel hat. Woher sollte jemand wissen, dass Frauke kommt. Die Familie war ja auch zwischendurch unterwegs und hat Flyer und Poster verteilt oder hatte auch noch ein Leben zu regeln.
Ich denke nicht das Frauke so naiv war zu Glauben das Niemand in der Wohnung wartet oder zügig kommen könnte wenn sie vor der Tür stehen würde.
Wir reden hier von einer erwachsenen Frau, nicht von einem kleinen Mädchen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:man hat sich im Endeffekt nicht getraut Frauke doch gehen zu lassen, eben weil das was in der Dienstagnacht passiert ist mehr aufwiegt und aus Angst vor den Konsequenzen.
Aber dessen war man sich doch schon vorher bewusst was passiert ist und das dies Konsequenzen bedeutet.
Wieso sollte man die Rückkehr von Frauke planen, dies am Telefon sagen und dann nach dem Telefonat nen Rückzieher machen? Ich versuch es zu verstehen aber ich kappiere es nicht.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Aber dass es zu so einem medialen Rummel kommt und Frauke schon am nächsten Tag als vermisst gemeldet wird
Welcher Mediale Rummel?
Ich hab das subjektiv damals nicht so Wahrgenommen, ist sicher kein Maßstab aber ich denke sehr viele Paderborner ging es damals genauso.
Aber da kann jeder Glauben wie er mag, will da nur meine Ansicht einfließen lassen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb: er also in ihrem Umfeld zu finden wäre und man so eine Verbindung zu dieser Person herstellen hätte können, war man gezwungen Bescheid zu geben und klar zu machen, dass Frauke lebte.
Und der hat Zufällig ein Wasserdichtes Alibi?


Was mir noch zu den frühen Samstag Anruf einfällt:
Viele vermuten dass es damit zusammenhängen könnte das Deutschland gespielt hat oder da der Täter frei hatte oder whatever ..
Es könnte meiner Meinung nach aber auch Taktik sein können ..
Frauke rief Donnerstag das erste mal an und das gegen 22:30 Uhr. Da konnte keiner Ahnen dass Frauke an nächsten Tag wieder anrufen würde.
Am Freitag kam die SMS / der angenommene Anruf gegen 23 Uhr .. Jetzt zeichnete sich ein Muster ab.
Man könnte annehmen der nächste Anruf kommt am nächsten Tag wieder in der Zeitspanne ..
Da könnte man ja auf die Idee kommen dass 1-2 Komissare in der Zeitspanne zur Wohnung kommen um das Gespräch mitzuhören. Oder aber das Chris mit dem Handy zur Wache kommt um das Gespräch dort anzunehmen ..

Der Anruf kam aber schon um 14:22 Uhr .. Das würde solch eine Planung also absolut hinfällig machen wenn sie existiert hätte.

Was sagt ihr dazu?


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Mord an Frauke Liebs

16.12.2018 um 23:49
@Kangaroo
Das ist durchaus denkbar. Das würde dann für einen gezielt kalkulierenden Täter sprechen. Dazu kommt, dass er zumindest Samstags mittags und in der Woche Abends Zeit hatte und unbemerkt mit seinem Auto (Kastenwagen, Lkw etc) durch die Gegend fahren konnte. Wäre auch ein Anhänger (z.b. für Motorräder) denkbar? Das wäre wahrscheinlich aufgefallen, oder?


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Mord an Frauke Liebs

17.12.2018 um 01:57
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Der Anruf kam aber schon um 14:22 Uhr .. Das würde solch eine Planung also absolut hinfällig machen wenn sie existiert hätte.
Ich halte es für eine sehr plausible Möglichkeit, dass der Täter am Samstag durch den unerwartet frühen Anruf den Eindruck einer eventuellen Berechenbarkeit seiner Aktivitäten vermeiden wollte.

Doch wenn der Täter vermutet hätte, die Polizei würde sich für die Gespräche interessieren, hätte er doch auch mit der Möglichkeit einer Aufzeichnung rechnen müssen? Das wäre doch einfacher gewesen, als einen Kripobeamten in die Wohnung zu schicken oder Chris bei der Polizei auf die Gespräche warten zu lassen? Erst recht nach dem Anruf am frühen Nachmittag, der zeigte, dass man sich offenbar nicht auf eine bestimmte Tageszeit verlassen konnte.

Am Sonntag (22:28 h) und am Dienstag (23:24 h) fanden die Anrufe wieder am späten Abend statt - und, was ich noch schwerwiegender finde, wieder (wie alle Anrufe) in den Gewerbegebieten mit einer guten Anbindung an die B64. Hätten der Kripo am Dienstag, als das letzte Gespräch geführt wurde, die Funkzellendaten der vorangegangenen Telefonate vorgelegen, wäre das Muster der Orte leicht erkennbar gewesen. Eine Überwachung zumindest mit Kameras wäre doch im Falle einer Entführung naheliegend gewesen.

Der Täter, der sonst so darauf bedacht war, Spuren zu vermeiden, hätte sich dann doch nicht ausgerechnet wieder einen Ort ausgesucht, der mit großer Wahrscheinlichkeit zur Falle hätte werden können. Nach meiner Überzeugung muss der Täter in den letzten Tagen Informationen gehabt haben, dass ihm diese Gefahr nicht drohte.

Deine Einwände gegen Malinkas letzten Beitrag finde ich sehr treffend.


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Mord an Frauke Liebs

17.12.2018 um 02:32
@birkensee
Diese Informationen hätte er oder sie aber nahezu täglich bekommen müssen, um sicher zu sein. Und das nicht von den Kumpels aus ner Kneipe abends, denn am Abend waren die Anrufe. Das Umfeld hingegen wurde überprüft und ob ein "weiter gestreutes" Umfeld die Infos hatte, ist eher fraglich. Der Täter hatte jedenfalls sehr viel Glück. Ich frag mich weiterhin, ob so jemand nicht sonst noch irgendwie auffiel. Nicht mit exakt so einer Tat, aber sonstwie.


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Mord an Frauke Liebs

17.12.2018 um 04:26
@Malinka
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Es kann m.M. nach nur etwas passiert sein, das so gravierend war, dass man Frauke nicht direkt gehen lassen konnte. Aber gleichzeitig kann es nicht so akut gewesen sein, dass es den Tod von Frauke noch in der selben Nacht zur Folge hatte.
Wenn der Täter FL nicht sofort umbringen, sondern sie erst noch ein paar Tage in seiner Gewalt haben wollte (eine Möglichkeit, die keineswegs auszuschließen ist), würde ihr Tod erst nach ca. einer Woche in keiner Weise eine Abschwächung seiner gravierenden Absichten bedeuten. Dass FL erst nach Tagen starb, ist kein Indiz dafür, dass es nicht von Anfang an geplant war oder dass der Täter irgendwelche Hemmungen hatte, sie zu ermorden.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Dennoch sehe ich im Donnerstag Anruf den Sinn, dass Frauke prinzipiell bescheid geben wollte/sollte
Diese Unentschiedenheit zwischen wollte und sollte (also zwischen Freiwilligkeit und Zwang) ist mir nicht nachvollziehbar. Das einzige konkrete Szenario, das Du nennst, lässt für Freiwilligkeit keinen Raum.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ein Beispiel Szenario wäre eine Vergewaltigung durch einen verheirateten Arzt, der durch das bekannt werden dieser Tragödie seinen Ruf und alles andere Verlieren würde.
Wenn FL in der Nacht ihres Verschwindens vergewaltigt worden wäre, wäre sie sicher nicht ohne Gewaltanwendung bei diesem Mann geblieben und sie hätte sicher nicht ohne Zwang ihre Notlage in den Anrufen verschwiegen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Sagen wir einfach „freiwillig“ ist das falsche Wort. Ich bin mir sicher, dass Frauke nicht freiwillig in dieser Situation stecken wollte. Aber es ließ sich erst mal nicht ändern. Für mich liegt nahe, dass Frauke nicht gefesselt und geknebelt, mit einer Waffe am Kopf im Hinterraum eines Transporters lag und dabei vorgegebene Sätze sprechen musste.
Sie wollte nicht in dieser Situation stecken, aber blieb dennoch freiwillig darin?

Lassen wir mal Details wie Waffe und Transporter weg (denn das ist nur eine unter sehr vielen Möglichkeiten, wie sich ein Festhalten abgespielt haben könnte), dann bleibt von Deiner Äußerung immer noch, dass es für dich nahe liegt, dass FL nicht "vorgegebene Sätze sprechen musste".
D. h. nach Deiner Ansicht konnte sie selbst entscheiden, was sie sagt. Auf ein Entführungsopfer trifft das jedenfalls nicht zu.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Da Frauke den Täter in meinen Überlegungen kennt, wissen beide bis Donnerstag Abend vielleicht noch nicht wie man die Situation unauffällig lösen kann. Ich zweifle nicht daran, das man an einer Lösung interessiert war die nicht den Tod von Frauke zur Folge hätte.
Dem letzten Satz kann ich zustimmen, denn dass FL nicht sterben wollte, können wir ihr wohl mit Sicherheit unterstellen. Die Formulierung Deines vorangegangenen Satzes insinuiert aber nach meiner Ansicht, dass es hier eher um eine gemeinschaftliche Lösung ging - und nicht um die äußerst beschränkten Einflussmöglichkeiten eines grundsätzlich hilflosen Opfers.
Wenn FL jedoch nicht in der Gewalt des Täters war, wie es nicht nur hier, sondern bei Dir immer wieder anklingt, dann hätte sie also mit dem Täter ganz zwanglos über Alternativen zu ihrer Ermordung debattiert?

Und was verstehst Du unter der Überlegung, "wie man die Situation unauffällig lösen kann"?

Entweder war FL in den ersten Tagen (genauer gesagt bis zum Sonntag, wo Du "einen Bruch in diesem Verhältnis" konstatierst) freiwillig mit einem "Begleiter" unterwegs:

Dann ist es völlig unverständlich, weshalb sie sich freiwillig in eine Lage brachte, die dann "plötzlich" zu einem Hindernis für ihre gewünschte Rückkehr geworden sein sollte. Warum hatte sie sich, wie @Kangaroo eben ausführte, nicht am Mittwoch bei ihrem Arbeitgeber und ihren Eltern gemeldet? Und am nächsten Tag, dem Donnerstag, sollte sie dieses Versäumnis an ihrer Heimkehr gehindert haben? Weshalb?? Ich kann beim besten Willen hier keinen logischen Zusammenhang erkennen, zumal redsherlock und kangaroo zutreffend schreiben:
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Wenn Frauke nach ein paar Tagen wieder zuhause aufgetaucht wäre, dann hätte sie (wenn sie es so gewollt hätte) irgendeine Geschichte erfinden können.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Frauke war eine volljährige Person. Sie hat das Selbstbestimmungsrecht bzgl. ihres Aufhalteort.
War FL aber in der Gewalt des Täters, wären wir hier wieder bei dem Problem angelangt, dass FL ihm etwas hätte zusichern müssen (ihn nicht zu verraten), was sie erst nach ihrer Freilassung (also außerhalb seiner Kontrolle) hätte einlösen können. Und das wäre eine klare Täter-Opfer-Konstellation gewesen - die, nach Deinen Ausführungen bzw. Andeutungen, in den ersten Tagen eben nicht bestand.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Aber es ist in meiner Überlegung etwas in der Dienstag Nacht passiert was, würde die Polizei oder jemand anderes davon erfahren, für große Schwierigkeiten gesorgt hätte.
Von der Polizei wären nur große Schwierigkeiten zu befürchten gewesen, wenn ein Verbrechen begangen worden wäre. Das war nach meiner Ansicht in der Tat der Fall - mit FLs Entführung. Du hingegen lehnst die Version, FL sei in der Nacht ihres Verschwindens entführt und dann festgehalten worden, ab.

Es müsste also nach Deinen vagen Andeutungen ein Verbrechen stattgefunden haben, dass FL dazu brachte, zwar ungern, aber dennoch ohne Gewaltanwendung beim Täter zu bleiben. Dass FL selbst an einem Verbrechen beteiligt war, können und sollten wir doch wohl absolut ausschließen. Hätte der Täter ein Verbrechen verübt und FL wäre unfreiwillige Zeugin geworden, dann wäre die Annahme doch völlig absurd, sie wäre ohne Zwang bei dem Täter geblieben.

Dein Oszillieren zwischen Freiwilligkeit (bis Sonntag), die nur durch irgendwelche obskuren Umstände (aber nicht durch eine Gewalt des Täter) etwas eingeschränkt war, und einem Zwang, den es höchstens ab Sonntag gegeben haben soll, ist mir in keiner Weise nachvollziehbar und ich sehe nur Widersprüche. Könntest Du Deine Vorstellungen nicht endlich konkretisieren, um eine Diskussion zu erleichtern?


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Mord an Frauke Liebs

17.12.2018 um 10:58
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Wenn ich deinen Szenario folge ergibt sich für mich trotzdem nicht den Sinn warum man nicht jedenfalls bei der Arbeit angerufen hat um sich zu entschuldigen.
Hätte Frauke dies getan wäre die Ganze Maschinerie doch gar nicht so explizit losgegangen. Hätte Frauke sich Telefonisch Krank gemeldet hätte man die Mutter nicht angerufen, man hätte Isabella sagen können dass alles Ok ist da sich Frauke Krank gemeldet hätte und und und.

Es wäre doch kein Problem gewesen diesen Anruf zu tätigen und wie oben beschrieben hätte man da viel rauszögern können.
Es muss klar gewesen sein, dass man sich fragen wird wo Frauke abgeblieben ist und logischerweise musste auch klar sein, dass ihr Fehlen (nicht nur) in der Schule auffallen wird. Aber die Ereignisse der Dienstagnacht haben das alles überschattet. Natürlich steht zur Frage warum man nicht einfach kurz Bescheid gegeben hat. Eine SMS z.B. benötigte nicht die Anwesenheit von Frauke.

Wären die Kontakte geplant, so denke ich, dann hätte bereits am Mittwoch ein Kontakt stattfinden müssen um genau, wie du schon geschrieben hast, die Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen die man sich einfing, weil Frauke sich am Mittwoch nicht gemeldet hat. Und genau deshalb glaube ich auch nicht, dass die Kontakte so geplant waren. Das die Entruper Funkzelle bekannt werden würde, hätte man damit hinauszögern (aber nicht verhindern) können.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Du kannst damit Recht haben. Ich denke aber eher dass Frauke nicht wusste wo sie war.
Wenn der Anruf von dort stattfand wie @redsherlock mal andeutete dann bin ich mir fast sicher dass Frauke mit der Gegend nichts anfangen konnte.
Fakt ist, dass Frauke sich laut Funkzelle in PB befand als sie selbst behauptete in PB zu sein. Natürlich würde man bei einer Rückkehr von Frauke ein direktes Zusammentreffen mit Angehörigen und Bekannten verhindern wollen. Man wollte nicht zusammen gesehen werden. Hätte Frauke hier ganz genau angesagt wo sie sich gerade befindet, würde man die Gefahr für ein Zusammentreffen damit erhöhen.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Sonntag wurde zwar gesagt man käme nach Hause aber sagte nicht man sei in Paderborn. Der Anruf kam aus dem Berliner Ring .. Möglicherweise konnte Frauke den Ort nicht einordnen weswegen sie Paderborn nicht erwähnte.
Richtig. Der Berliner Ring rückt für mich als Ort mehr zur Stadtmitte, was ich im Hinblick auf das Gesagte interessant finde.
Sonntag, 25. Juni 2006, 22.28 Uhr

"Komme heute nach Hause."

"Bist du in Gefahr?"

"Nein."

"Warum bist du gestern nicht nach Hause gekommen?"

"Kann ich dir erklären."

"Wo bist du?"

"Erkläre ich dir, wenn ich zu Hause bin."
Warum, so frage ich mich, sollte Frauke hier so etwas antworten und wieso sollte ein Täter Frauke vorgegeben haben so etwas zu sagen, wenn Frauke hier auch einfach wieder mit " Ich bin in Paderborn." oder auch "Kann ich nicht sagen." antworten könnte?
Hatte der Ort von dem aus dieser Kontakt stattfand mehr Relevanz als die anderen? Wie gesagt, dass sind nur meine Überlegungen dazu. Deine Überlegung könnte genau so gut stimmen und Frauke wusste nicht wo genau sie sich befand.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Ansonsten wurde Frauke´s Handy soweit mir bekannt immer sofort abgeschaltet. Warum an diesem Tag nicht? Nicht etwa weil man einen ausgehenden und eingehenden Kontakt haben wollte um die "Freiwilligkeit" zu bekräftigen?
Da magst du auch Recht haben. Aber würde man den nicht mit jedem Kontakt die Freiwilligkeit bekräftigen? Was hätte sich denn geändert, wenn es bei der SMS an Chris geblieben wäre? Dem Täter wäre in deiner Überlegung egal wer zurück ruft, wenn ich das richtig verstanden habe. Warum hat man eine solche Rückruf Aktion nicht wiederholt und was wäre passiert wenn eine unbekannte Nummer angerufen hätte, oder gar Frau Liebs, oder die Polizei? Gut die Wahrscheinlichkeit, dass die Polizei angerufen hätte war gering, aber dennoch hätte der Täter nicht im Voraus wissen können wer zurückrufen wird. Nach wie vor bleibt für mich die Frage ungeklärt: wenn man einen Rückruf forcierte, warum schrieb man dann Chris vorher eine SMS? Hätte man Fraukes Handy einfach an gelassen hätte doch so oder so einer versucht Frauke zu erreichen.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Ich denke nicht das Frauke so naiv war zu Glauben das Niemand in der Wohnung wartet oder zügig kommen könnte wenn sie vor der Tür stehen würde.
Wir reden hier von einer erwachsenen Frau, nicht von einem kleinen Mädchen.
Da widerspreche ich nicht. Trotzdem glaube ich, das das Zurückbringen immer wieder ein Prozess war. Hätte man eine genaue Uhrzeit gewusst, dann hätte Frauke womöglich auch sagen können wann genau sie denn nun zurückkehren würde. Das tat Frauke meiner Meinung nach nicht, weil man sich den Zeitpunkt der Rückkehr offen lassen wollte, als letzte mögliche Fluchtmöglichkeit. Und genau dieses Hintertürchen wurde m.M. nach auch immer wieder genutzt und die Rückkehr immer wieder verschoben.

Eben weil man große Angst davor hatte, dass Frauke doch etwas verraten würde. Frauke hörte ja nicht auf zu behaupten, dass sie heute noch nachhause zurück kehren wird. Wenn also der Rückruf des Bruders die Freiwilligkeit von Frauke bekräftigen sollte, dann kann nicht gleichzeitig das Gegenteil gewollt worden sein. Meiner Meinung nach haben aber die ständigen Ankündigungen von Frauke nachhause zu kommen genau das Gegenteil bewirkt und ließen zumindest die Angehörigen stark daran zweifeln.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Aber dessen war man sich doch schon vorher bewusst was passiert ist und das dies Konsequenzen bedeutet.
Wieso sollte man die Rückkehr von Frauke planen, dies am Telefon sagen und dann nach dem Telefonat nen Rückzieher machen? Ich versuch es zu verstehen aber ich kappiere es nicht.
In meiner Überlegung geht Frauke nicht unter zwang mit und ich glaube nicht daran, dass man zu Beginn des Zusammentreffens
schon wusste was sich alles im Verlaufe des Abends ereignen würde. Und wie ich oben erwähnte hat man sich aus Angst, dass Frauke doch etwas verraten würde, immer wieder dagegen entschieden Frauke gehen zu lassen. Schließlich blieb Frauke am Leben. Wenn Frauke an sich das Problem gewesen ist, dann hätte man die Entscheidung treffen können sie zu töten.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Welcher Mediale Rummel?
Ich hab das subjektiv damals nicht so Wahrgenommen, ist sicher kein Maßstab aber ich denke sehr viele Paderborner ging es damals genauso.
Aber da kann jeder Glauben wie er mag, will da nur meine Ansicht einfließen lassen.
Also ich weiß nicht wie ich das sehen würde, wenn mein Gesicht auf der Leinwand eines Public Viewing erscheinen würde.
Medialer Rummel ist auch nur ein Begriff. Dennoch glaube ich schon daran, dass viele mit bekommen haben, das Frauke verschwunden ist.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Und der hat Zufällig ein Wasserdichtes Alibi?
Genau. Oder derjenige war einfach nicht auf dem Schirm der Ermittler, oder oder oder...
Das Problem was ich in der Diskussion hier oft sehe ist, dass man einem fremden Täter wohl eher zurechnet, dass dieser wasserdichte Alibis haben könnte, als einem Täter der aus Fraukes Umfeld stammte. Natürlich müsste ein fremder Täter erst ein mal ins Visier der Ermittler geraten. Die Möglichkeit das eine der Frauke bekannte Person ins Visier der Ermittler gerät ist größer.
Dennoch braucht man in jedem Fall ein gutes Alibi.


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Mord an Frauke Liebs

17.12.2018 um 11:29
Zitat von inextensoinextenso schrieb:@Sunrise76

"Woher bist Du Dir so sicher, dass Frau Liebs gruebeln mag wie sie will und dieses "aussichtslos" ist?"
@inextenso antwortet:
Tut mir leid, aber ich verstehe nicht, was Du sagen willst und sehe keinen Zusammenhang zu dem von mir Geschriebenen. Um weiteren Missverstaendnissen vorzubeugen, bin ich raus aus dieser Diskussion.
Kurze Erklärung, in Bezug auf ein, aus deiner Sicht, angebliches Missverständnis, da ich dir nicht via PN schreiben kann.

Sorry, ich kam mit den Worten „grübeln“ und „aussichtslos“ nicht zurecht.
Diese Worte sind sehr negativ belastet und es ist (Medien) bekannt geworden, dass Frau Liebs eine sehr positiv denkende Frau ist.


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